Mit: Arnold Schwarzenegger, Nick Stahl, Claire Danes, Kristanna Loken, u.a.
Kurzinhalt:
Der Judgement Day ist zwar ausgeblieben, dennoch verläuft John Connors Leben nicht gerade in normalen, geregelten Bahnen. Immer noch ist sein Leben von Angst geprägt, und so zieht er in L.A. und Umgebung einsam seine Runden, ohne Job, ohne Freunde... und ohne Mutter. Sarah Connor starb an Krebs, hat allerdings lang genug gekämpft um zu erleben, dass sie die Zukunft offensichtlich tatsächlich verändert hatten. Oder doch nicht? Nach einem Unfall mit seinem Motorrad verarztet er sich in einer Tierklinik selbst, und wird dabei von Kate Brewster überrascht und schließlich eingesperrt. Gerade als er hilflos in einem Tierkäfig sitzt, hört er das laute, fast hysterische Bellen von Hunden, und ein grauenvoller Verdacht beschleicht ihn. Schließlich werden seine schlimmsten Alpträume wahr: Wieder ist ein Terminator, ein T-X in der Zeit zurückgereist, um ihn zu vernichten. Zum Glück hat er auch diesmal einen eigenen Terminator als Schutz, wenn es auch leider wieder "nur" der veraltete T-800 ist. Doch wie ist das möglich? Wurde der Tag der Abrechnung am Ende doch nicht verhindert??
Review:
Was gab es nicht für einen Aufschrei von Fans aus aller Welt, als diese Fortsetzung angekündigt wurde. Ohne James Cameron könne das doch nie etwas werden, Arnie ist schon viel zu alt, und überhaupt war die Geschichte mit Terminator 2 ja eigentlich schon abgeschlossen: Daten vernichtet, Chip(s) zerstört -> finito. Kein Skynet, kein Tag der Abrechnung. ENDE. Und irgendwie wünschte ich, man hätte es dabei belassen. Zugegeben, die von vielen Fans und Kritikern prophezeite filmische Katastrophe ist ausgeblieben; aber an die großartigen ersten beiden Teile kommt Terminator 3 nicht einmal ansatzweise heran. Er bietet durchaus kurzweilige Unterhaltung, andererseits führt er - ähnlich wie das schon "Alien IV - Die Wiedergeburt" getan hat, viele Aussagen und Entwicklungen des unmittelbaren Vorgängers ad absurdum - weshalb für mich persönlich die Terminator-Geschichte auch mit "Terminator 2" abgeschlossen ist, und ich diese "Rebellion der Maschinen" nicht mehr zu meinem persönlichen Kanon hinzuzählen kann.
„Rebellion der Maschinen“ ist absolut gewöhnlich. Ein 08/15 Action-Film, der sich mit seinen Vorgängern, die jeweils Maßstäbe im Actiongenre gesetzt haben, nicht messen kann. Auf der Suche nach Fehlern bemerkt man aber schnell, dass T3 eigentlich nicht wirklich viel falsch macht. Die schauspielerischen Leistungen sind ausreichend bis gut, die auflockernden Gags zünden zu 90 %, die Action ist durchaus ansprechend inszeniert, die Story ist spannend... aber irgendwie fehlt das Besondere. Heutzutage, wo man in fast jedem Film von computergenerierten Effekten nur so erschlagen wird, ist man halt einfach deutlich schwerer zu beeindrucken als 1991, wo diese Technologie noch in den Kinderschuhen steckte. Wenn der Film von der Inszenierung her nichts besonderes an sich hat, steht und fällt er mit der Story. Und eben die ist es, die im Endeffekt dazu führt, dass der Eine über diesen Film jubelnd aus dem Kinosaal tanzt, während der Andere sich über das Ende und seine Auswirkungen auf den großartigen 2. Teil grün und blau ärgert. Ich zähle mich leider ganz klar zur letzteren Gruppe...
Von der ersten Minute an, nachdem T3 angekündigt wurde, habe ich mir vor allem Sorgen gemacht, dass dieser das Terminator-Universum generell, oder auch einfach „nur“ Teile von Teil 2, in gewisser Weise zerstören könnte. Nehmen wir z.B. die Alien-Reihe. Mit Alien³ war die Reihe eigentlich abgeschlossen. Es war ein wunderschönes, perfektes Ende. Doch dann kam Alien: Die Wiedergeburt, und wenn man sich die Filme noch einmal von vorne angeschaut hat, so hat dass Ende von Alien³ durch den 4. Teil eigentlich alles an Bedeutung und an „Kraft“ verloren, was es ebenso ausgezeichnet hat. Eben das habe ich für T3 befürchtet, und... tja, in gewisser Weise ist dies auch eingetreten. Wir erinnern und an Terminator 2: Was war das nicht für ein filmisches Meisterwerk, mit großartigen Actioneinlagen, aber eben auch einer ernsten und tiefsinnigen Handlung. Die erschreckende „Spielplatz“-Szene aus Sarah’s Traum. Wie sie daraufhin beschließt, dass Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, und dabei fast selbst zu einem „Terminator“ wird. Dyson, der erfahren muss, dass er für den Tod mehrerer Billionen Menschen verantwortlich sein wird. Und und und... Terminator 2 war mehr als nur Action. Er hatte eine Thematik, eine Message: "Die Zukunft ist noch nicht geschrieben, man kann sie verändern. Auch wenn das möglicherweise heißt, einen schrecklichen Preis dafür zu zahlen..."
Und was ist die Message von Terminator 3? "Egal, was du machst, die Zukunft ist vorherbestimmt, und nicht veränderbar. Du bist deinem Schicksal hilflos ausgeliefert." Mal ganz abgesehen davon, dass mir persönlich die Message von Terminator 2 besser gefällt, verlieren das Ende bzw. generell die Story des unmittelbaren Vorgängers dadurch unheimlich an Wirkung und Bedeutung. Wozu hat sich denn Dyson geopfert, warum hat sich der Terminator terminieren lassen? Diese ganzen persönlichen Aufopferungen, um den Judgement Day zu verhindern, sind nun wertlos. Auch hätte man sich wahrlich eine bessere Begründung für den 3. Teil einfallen lassen können, als einfach mit einem großen Plakat mit der Aufschrift "SCHICKSAL" herumzuwedeln. Warum nicht den T-X deshalb in die Vergangenheit zurückschicken, um dafür zu sorgen, dass der Judgement Day stattfindet? DAS wäre mal eine interessante Ausgangssituation gewesen, mit der Terminator mal nicht als Jäger, sondern als Gejagter, dessen Mission unbedingt scheitern muss, falls die Menschheit überleben soll.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Art und Weise, wie das Ende inszeniert wurde. (Achtung, Spoiler!)Denn sind wir uns mal ehrlich... dass war ja wohl das sauberste, unspektakulärste und schmerzloseste Massensterben in der Geschichte des Films. Die Visionen aus Sarah's Träumen in Terminator 2 waren unheimlich angsteinflössend und erschreckend, eine Horrorvision. Hier hat Terminator 3 in meinen Augen völlig versagt. Ein derart grauenhaftes Ereignis so zu verharmlosen, finde ich sehr bedenklich (Spoiler Ende). Auch der Soundtrack ist nicht so recht geglückt. Marco Beltrami's Komposition ist äußerst unauffällig, und wird sicher keinem Zuschauer in Erinnerung bleiben. Vor allem das Fehlen des von Brad Fiedel kreierten Terminator-Themes setzt der Atmosphäre des Films doch recht zu. Und schließlich müssen sich die Produzenten schon auch noch die Frage gefallen lassen, warum man Nick Stahl nicht wenigstens die Haare schwarz färben konnte, damit er zumindest EIN BISSCHEN wie der John Connor aussieht, den wir aus dem Vorgänger kennen. Aber genau genommen ist das eigentlich noch das geringste Problem des Films...
Fazit:
War der erste Terminator-Streifen ein glänzendes B-Movie mit nervenzerreißender Spannung, und der zweite ein Actionspektakel mit durchaus ernstem Inhalt und Tiefgang, so bietet Terminator 3 leider "nur" kurzweilige Unterhaltung. Ein netter, spannend und ansprechend inszenierter Actionstreifen mit wohldosiertem Humor, guten Stunts, ansprechender Action und guten schauspielerischen Leistungen, aber auch ein paar kleineren Fehlern und vor allem im Vergleich zu Teil 2 leider recht oberflächlich und mit wenig bis keinem Tiefgang. Gerade für Fans wie mich, die "Terminator 2 - Tag der Abrechnung" als eines der größten Meisterwerke der Filmgeschichte feiern, ist Terminator 3 - vor allem aufgrund seiner Auswirkungen auf die Message und einige Momente des zweiten Teils - eine ziemliche Enttäuschung. Als reinem Actionfilm könnte ich ihm 6/10 geben, doch als Terminator-Film, als Fortsetzung dieser kongenialen Filmreihe, der noch dazu wichtige Aussagen der Vorgänger torpediert, kann ich mich zu keiner höheren Wertung als 4/10 durchschlagen.