Originaltitel: The Forgotten Episodennummer: 3x20 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 28. April 2004 Erstausstrahlung D: 13. Februar 2005 Drehbuch: Chris Black & David A. Goodman Regie: LeVar Burton Hauptdarsteller:
Scott Bakula als Captain Jonathan Archer,
Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III,
Jolene Blalock als Subcommander T'Pol,
Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed,
Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather,
Linda Park als Ensign Hoshi Sato,
John Billingsley als Doctor Phlox.
Gastdarsteller:
Randy Oglesby als Degra,
Rick Worthy als Jannar,
Bob Morrisey als Xindi-Reptilian Captain,
Seth MacFarlane als Ensign Rivers,
Kipleigh Brown als Taylor u.a.
Kurzinhalt:
Mit Hilfe der gestohlenen Warpspule ist es der Enterprise möglich, rechtzeitig zum Treffen mit Degra zu erscheinen. Dieser kommt daraufhin zusammen mit einem Vertreter der Faultier-Xindi an Bord, wo ihnen Captain Archer einen Beweis nach dem anderen für seine Behauptungen zeigt. Zwar behält sich vor allem Jannar nach wie vor eine gewisse Skepsis und schließt eine Täuschung der Menschen nicht aus, dennoch gelang es Archer, zumindest Degra weit genug zu überzeugen, damit dieser es für angebracht hält, dass die Menschen ihren Fall dem Xindi-Rat darlegen. Doch gerade als man die weitere Vorgehensweise bespricht werden sie von einem Schiff der Reptilien-Xindi aufgespürt. Wenn sie ihr Geheimnis wahren wollen, bleibt ihnen keine andere Wahl, als zusammenzuarbeiten und den Gegner auszuschalten. Währenddessen leckt die Crew nach wie vor ihre Wunden. Es gibt immer noch zahlreiche Folgeprobleme aufgrund der Beschädigungen, welche die Enterprise im Kampf bei Azati Prime davongetragen hat. Vor allem ein Plasmaleck macht Trip Sorgen. Zusammen mit Malcolm Reed begibt er sich auf die Außenhülle des Schiffes, um es zu reparieren. Doch die Beschädigungen der Enterprise sind nicht seine einzige Sorge. Captain Archer hat ihn darum gebeten, einen Brief für die Eltern eines verstorbenen Crewmitglieds aufzusetzen – eine Bitte, die ihn auch dazu zwingt, sich endlich mit der Trauer ob des Todes seiner Schwester auseinander zu setzen…
Denkwürdige Zitate:"Their daughter's dead. Do you really think they'll care what I have to say?"
(Trip macht gegenüber T'Pol seinem Frust ob seiner Aufgabe Luft.)
"Remind me never to buy a car from you."
(Trip zu Phlox, nachdem er mit diesem wegen seiner Ruhezeit verhandelt hat.)
"You're not real. You don't have to call me 'sir'."
(Trip – in seinem Traum – zur verstorbenen Jane Taylor.)
"Just remember me. Is that asking so much?"
("Janes" Antwort auf Trips Frage, was sie von ihm will.)
"Is there anything I can help you with?" "Not unless you can resurrect the dead."
(Trips trockene Antwort auf T'Pols Angebot, ihm zu helfen.)
Review:
Als jemand, der nach "Brutstätte" die Nase voll hatte und der Serie den Rücken kehrte, komme ich mir ja mittlerweile schon ein bisschen veräppelt vor – ist "Die Vergessenen" doch schon die dritte tolle Episode in Serie! Der aktuelle "run" erinnert mich ein bisschen an den Lauf von "Die Ladung" bis "Ebenbild", wo ebenfalls eine sehr gute Episode auf die nächste folgte, ehe mit "Carpenter Street" dann der neuerliche Absturz – inklusive Rückfall in alte, schlechte Gewohnheiten – eingeleitet wurde. Und auch wenn ich mich mittlerweile rückwirkend betrachtet schon ein wenig ärgere, dass ich mich von "Brutstätte" anno 2005 habe entmutigen lassen, freue ich mich natürlich über den neuerlichen Aufschwung – wäre ja schade, wenn ich mich jetzt endlich dazu durchringen würde, mir den Rest der Serie vorzuknöpfen, und mich eine miese Folge nach der anderen erwarten würde. Jedenfalls bot auch "Die Vergessenen" wieder eine gelungene Mischung aus Anspruch, Spannung und Action, die bereits die letzten beiden Episoden so ausgezeichnet hat.
Für ersteres ist in erster Linie die Story rund um Trip verantwortlich. Der Tod einer Kollegin und der Wunsch Captain Archers, dass er einen Brief an ihre Eltern aufsetzen soll, zwingen ihn dazu, sich nun endlich seinen Trauergefühlen ob des Todes seiner Schwester zu stellen. Einer meiner wenigen Kritikpunkte an dieser Folge ist, dass man uns was das betrifft – um auf Nummer sicher zu gehen, dass es auch wirklich jeder Zuschauer kapiert – doch etwas zu sehr mit der Nase darauf stößt. Zudem wäre es emotionaler gewesen, wenn wir das besagte Crewmitglied schon ein paar Mal gesehen und somit ebenfalls eine Verbindung zu ihr hätten aufbauen können. Davon abgesehen gefiel mir aber sehr gut, wie man sich mit der Trauer-Thematik auseinandergesetzt hat. Zudem gab es Connor Trinneer endlich mal wirklich etwas zu tun – eine Herausforderung, die er mit Bravour meistert. Mit seiner wirklich gelungenen Nachricht an Taylors Eltern setzt man der Folge zudem einen ansatzweise berührenden Schlusspunkt. Für die Spannung wiederum ist in erster Linie das Plasmaleck verantwortlich. Die Szenen an der Außenhülle weckten beste Erinnerungen an "Minenfeld", und zählten für mich wieder einmal, sowohl spannungs- als vor allem auch tricktechnisch, zu den Höhepunkten der Serie. Das war wirklich verdammt gut umgesetzt. Und was die Action betrifft, sticht dann natürlich in erster Linie der kurze Weltraumkampf am Ende hervor. An diesem konnte mir vor allem auch wieder gut gefallen, dass es keine oberflächliche Actionszene und nicht auf "cool" getrimmt war, sondern deutlich wurde, dass hier – nach Archer letzte Woche – nun auch Degra eine schwere Entscheidung treffen musste. Die beiden sind in kurzer Zeit weit gekommen, was das gegenseitige Vertrauen betrifft – worin sich eine äußerst gefällige Aussage finden lässt. Angesichts Degras düsterer Prophezeiung ob eines gefährlichen außerirdischen Volkes steht der Crew jetzt wohl noch ein weiteres spannendes Abenteuer bevor, ehe man dann – dem Episodentitel nach – den Rat der Xindi endlich erreichen sollte.
Fazit:
Entgegen dem absolut vergessenswerten Film gleichen Titels, ist "Die Vergessenen" eine sehr gute Folge, der es neuerlich gelingt, Tiefgang mit Spannung und Action zu verschmelzen. Die Action war zudem nicht hohl und/oder oberflächlich, sondern hatte mit Degras schwerwiegender Entscheidung ebenfalls Gewicht zu bieten. Für die Spannung war in erster Linie die – wieder einmal großartig umgesetzte – Exkursion auf die Außenhülle der Enterprise verantwortlich, wo es zudem auch einige imposante Bilder und Einstellungen zu bestaunen darf. Herzstück der Episode war aber Charles Tuckers Trauer ob des Tods seiner Kollegin, der ihn dazu zwingt, sich auch endlich mit dem Verlust seiner Schwester auseinanderzusetzen. Die betreffenden Szenen waren wirklich wunderbar, und von Connor Trinneer auch phantastisch gespielt. Zudem boten sie – im Vergleich zu den pseudo-erotischen Partnermassage-Einlagen – eine deutlich nachvollziehbarere und schlüssigere Weiterentwicklung der anstehenden Romanze zwischen ihm und T'Pol. Einzig kleinere Kritikpunkte – so hätte man beim ganzen "er trauert in Wahrheit über seine Schwester"-Zeugs etwas subtiler vorgehen können; zudem wäre es wirkungsvoller und berührender gewesen, wenn auch der Zuschauer die verstorbene Kollegin schon gekannt hätte – verhindern zwar den ganz großen Wurf, dennoch setzt "Enterprise" den aktuellen Höhenflug mit "Die Vergessenen" ungehindert fort.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung:
Die Enterprise ist auf dem Weg zu dem Treffen mit Degra. In der Zwischenzeit hält Archer einen Gedenkgottesdienst für die Crewmitglieder ab, die beim Angriff der Xindi ums Leben gekommen sind. Der Captain beauftragt Tucker damit, einen Brief an die Eltern von Crewman Taylor - einer Ingenieurin - zu schreiben und sie vom Tod ihrer Tochter zu informieren. Nur widerwillig stimmt Trip zu, hat er doch schon genug Probleme damit, dass Schiff zusammenzuhalten. Kurze Zeit später erreicht die Enterprise die Koordinaten des Treffpunktes. Da taucht ein kleines Schiff mit Degra und einem Xindi-Faultier an Bord auf. Beide kommen an Bord und unterhalten sich mit Archer. Wie sich herausstellt, hat Degra es damals veranlasst, dass Archer freikommt. Wie der Captain erfährt, sind einige Xindi bereit, den Worten des Menschen glauben zu schenken, dass die "Sphärenkonstrukteure" die wirklichen Feinde sind - jedoch möchte man Beweise sehen. Jonathan führt die Xindi daraufhin in einen Frachtraum und zeigt ihnen den Apparat, mit dessen Hilfe einige Xindi-Reptilien in der Vergangenheit einen Virus freisetzen wollten. Degra zeigt sich beeindruckt, doch ist es ihm noch nicht Beweis genug - zeigt dieser Apparat lediglich, dass die Reptilien die Menschen mit einem Virus auslöschen wollten und nicht mit einer "Planeten-Killer-Waffe". Daraufhin zeigt Archer seinen Gästen Bilder des "Sphärenkonstrukteurs", auf den die Enterprise vor einigen Wochen traf. Diese Vorstellung hat die beiden Xindi überzeugt und sie versprechen alles zu tun, was in ihrer Macht steht, um den Start der beinahe fertigen Superwaffe zu verhindern.
Trip plagen derweil ganz andere Sorgen. Trotz vieler Reparaturen, kann er die Enterprise nur noch provisorisch zusammen halten. Hinzu kommt ein Plasmaleck, dass beinahe die Hälfte des Schiffes zerstört hätte, wäre Malcolm nicht Todesmutig dazu bereit gewesen es zu verschließen. Als wäre das nicht schon Aufregung genug, muss er auch noch den Brief an Crewman Taylors Eltern schreiben, doch er kommt nicht wirklich voran. Seiner Meinung nach, kann er nur belanglose Dinge schreiben, die im Grunde auch jeder andere über Taylor hätte schreiben können. Unter diesem Druck, trifft Tucker auf Degra, dem er zufällig begegnet. Sofort greift er den Xindi verbal an und hält ihm vor, dass er dafür verantwortlich ist, dass all die Crewmitglieder an Bord der Enterprise gestorben sind - von den sieben Millionen auf der Erde einmal abgesehen. Immerhin war es doch Degra, der die Waffe gebaut hat und nur wegen dieser Waffe, ist man jetzt in der Delphic-Ausdehnung. Archer ruft den Commander zur Ordnung, der sich nur schwer beherrschen kann.
Phlox, dem das gereizte Verhalten Tuckers schon eine Weile aufgefallen ist, stellt fest, dass Trip seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen hat. Er entbindet den Ingenieur daraufhin von seinen Pflichten und befiehlt ihm, mindestens vier Stunden zu schlafen. Da er keine andere Wahl hat, beugt sich Trip dem Befehl und geht schlafen. Des Nachts träumt er von Taylor, die ihm ein paar Tipps gibt, was er in den Brief an ihre Eltern schreiben soll. Derweilen geht es auf der Brücke der Enterprise heiß her. Irgendwie haben es Xindi-Reptilien geschafft, Degras Warpsignatur zu verfolgen. Die noch junge Allianz zwischen Xindi und Menschen scheint gescheitert. Doch Archer kann Degra dazu überreden, auf der Seite der Enterprise zu kämpfen und das Schiff der Reptilien kampfunfähig zu machen. Der Plan gelingt, doch Degra befiehlt seinem Schiff, weiter zu feuern und das Schiff der Reptilien zu zerstören. Seiner Meinung nach, war dieser Schritt nötig, da sonst ein Notsignal hätte ausgesandt werden können, was noch mehr Schiffe der Reptilien angelockt hätte. Degra möchte, dass Archer vor dem Rat der Xindi vorspricht und die Beweise präsentiert, die die "Sphärenkonstrukteure" als den Feind entlarven. Er gibt dem Captain die Koordinaten, für einen Planeten, doch Archer muss erkennen, dass dieser selbst mit maximalem Warp viel zu weit entfernt ist. Da gibt ihm der Xindi noch ein weiteres Datenpacket, dass die Position eines Subraumkorridors offenbart, mit dem die Enterprise den Treffpunkt in kurzer Zeit erreichen kann. Dankbar für die Hilfe, befiehlt der Captain Kurs zu setzen - Kurs ins Herz des Xindi-Territoriums.