Mit: Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Edward Furlong, Robert Patrick, Joe Morton u.a.
Kurzinhalt:
10 Jahre sind vergangen, seitdem ein Terminator erfolglos versucht hat, Sarah Connor – und damit ihren ungeborenen Sohn John, den späteren Anführer der Rebellion gegen die Maschinen – zu töten. Sarah wurde mittlerweile in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert, und fürchtet um das Leben ihres Sohnes. Dieser wiederum lebt bei Pflegeeltern und stellt einen Unsinn nach dem anderen an. Doch er steckt in großer Gefahr: Skynet hat noch einen zweiten Terminator in die Vergangenheit geschickt, der John Connor ausschalten soll, so lange er noch ein kleiner Junge ist. Doch auch der Rebellion ist es geglückt, wieder einen Beschützer zu entsenden – diesmal ist es jedoch kein Mensch, sondern ein weiterer Terminator, der darauf programmiert wurde, John Connor zu beschützen. Gemeinsam mit ihm befreit John seine Mutter aus der Anstalt, wo man dem T-1000 jedoch nur knapp entkommt. Nach anfänglicher Skepsis findet Sarah im Terminator schon bald einen Helfer, der sie mit wertvollen Informationen über Skynet, den Tag des jüngsten Gerichts etc. versorgt – plagen sie doch immer wieder Alpträume, in denen sie hilflos mit ansehen muss, wie L.A. von einer Atombombe vernichtet wird. Als sie sich an Kyle Reese Worte erinnern, dass die Zukunft noch nicht geschrieben ist und die Menschen das Schicksal in die eigene Hand nehmen können, beschließt sie genau das zu tun – in dem sie den Schöpfer von Skynet ermordet...
Review:
Es kommt selten vor, dass es einer Fortsetzung gelingt, einen ohnehin schon großartigen Vorgänger im direkten Vergleich recht alt aussehen zu lassen – "Terminator 2" ist eine dieser seltenen Ausnahmen. Ja, "Terminator" war absoluter Kult, mit einer großartigen Handlung, packender Action, sehr viel Spannung, einem grandiosen Arnold Schwarzenegger und (für damalige Verhältnisse) tollen Effekten, doch "Tag der Abrechnung" setzt in allen Bereichen noch einmal eins drauf, und erzählt eine abwechslungsreiche, spannende Geschichte mit einer ordentlichen Portion Action, Humor, Anspruch und Dramatik. Der erstaunlich idyllische Beginn mit Kindern auf einem Spielplatz wechselt schon bald zur düsteren Vision unserer Zukunft, und dem Kampf zwischen Menschen und Maschinen. Es ist der einzige Ausblick auf diesen Krieg, den wir in „Terminator 2“ bekommen werden, doch er ist deutlich spektakulärer und beeindruckender als alles, was man im 1. Teil davon zu Gesicht bekam. Schon allein der Einstieg dazu, mit dem Terminator-Exoskelett, dass einen menschlichen Schädel zertritt, ist genial. Nach zwei Minuten packender Action erhaschen wir dann schließlich auch unseren ersten Blick auf den erwachsenen John Connor.
Danach geht es zurück in die „Gegenwart“ des Jahres 1995, und der Ankunft des „Arnold“-Terminators. Der erste Teil war ja eine todernste Angelegenheit, doch in der Fortsetzung schleicht sich doch immer wieder auch ein bisschen Humor ein. So auch bei Arnies erstem Auftritt, wo es nach dem kurzen Kampf in der Bar gleich eine der coolsten und witzigsten Szenen des Films zu sehen gibt: Nachdem er sich die Kleider eines Bikers geschnappt hat und gerade mit dessen Motorrad wegfahren will, bedroht ihn der Barbesitzer mit einer Schrotflinte. Der Terminator nimmt ihm diese lässig weg, und greift daraufhin in dessen Jackentasche, um sich auch seine Sonnenbrille zu schnappen. Und als er sich diese aufsetzt und mit der Harley davonfährt, ertönt "Bad to the Bone". Neben diesem genialen Einstieg gibt es auch später immer wieder kurze, auflockernde Gags, wie der auf einem Bein balancierenden Terminator, oder wie Arnie sich die Minigun schnappt und sich ein Lächeln auf sein Gesicht zaubert. Im Gegensatz zum ersten Teil versteht es Cameron also diesmal, mit der Figur des Terminator bzw. dem Film generell auch ein wenig Spaß zu haben – jedoch ohne dass sich das auch nur eine Sekunde negativ auf die Spannung auswirken würde.
Nach der (etwas unscheinbaren; vor allem im Vergleich zu Arnie) Ankunft des T-1000 stellt man uns den jungen John Connor das erste Mal vor: einen frechen, rebellischen, jedoch nicht unsympathischen Jungen, der vor allem auch über einiges an Erfindungsreichtum zu verfügen scheint, wie der kurze Überfall auf den Bankomaten zeigt. Nach einem kurzen Besuch bei Sarah Connor in der Irrenanstalt kommt es dann auch schon zur ersten Konfrontation der beiden Terminatoren. Was mir dabei besonders gut gefällt ist, dass man – sofern man nie einen Trailer gesehen und nie etwas von dem Film gehört hat, versteht sich – den Eindruck gewinnen könnte, Robert Patrick ist der Gute (vielleicht sogar ein Mensch), und Arnie der Böse. Ja, natürlich funktioniert dieser Gag heutzutage nicht mehr und hat in Wahrheit nicht einmal damals funktioniert, als der Film in die Kinos kam, aber es ist trotzdem ziemlich gut gemacht, als John Connor inmitten der beiden Killermaschinen gefangen ist, und sich just der T-800, der seiner Mutter vor knapp 10 Jahren nach dem Leben trachtete, als sein Retter entpuppt.
Die nachfolgende Verfolgungsjagd ist das erste große Actionhighlight des Films. Was mir an der Action von "Terminator 2" den ganzen Film über sehr gut gefallen hat, ist wie übersichtlich und stilvoll sie inszeniert ist. Im Gegensatz zum heutigen Trend der hektischen Schnitte und Wackelkameras, kann man der Action in "Tag der Abrechnung" problemlos folgen; trotzdem wirkt diese sehr spektakulär und die entsprechenden Szenen sind sehr packend. Vor allem die Jagd durch den Kanal bietet einige tolle Einstellungen und Momente. Nach dieser Actioneinlage schaltet "Terminator 2" wieder einen Gang zurück, und konzentriert sich auf die Figuren und darauf, ein paar Hintergrundinformationen zu liefern. Spannend wird es dann wieder, als sich John und der Terminator zur Irrenanstalt begeben, um Sarah Connor zu befreien – die ihrerseits gerade dabei ist, einen Fluchtversuch zu unternehmen, nachdem sie mitbekommen hat dass ein weiterer Terminator in der Gegenwart angekommen ist. Nach dem aus dem Feuer tretenden T-1000 kurz zuvor (eine herrliche Hommage an den Vorgänger) gibt es hier dann die nächsten grandiosen Effekte zu bestaunen, wenn das neue Terminator-Modell vom perfekt imitierten Boden zusammenfliest und sich erhebt.
Kurz darauf gibt es einen meiner Lieblingsmomente des Films: Sarah ist gerade dabei, in den Aufzug zu steigen, da kommt ihr der T-800 entgegen. Sie versucht zu fliehen – auch wenn sie nirgends hin kann – stolpert, man sieht ihren verzweifelten Gesichtsausdruck... und dann sagt der Terminator zu ihr "Komm mit mir, wenn du leben willst." Eine großartige Szene, die dank des Zeitlupeneinsatzes noch einmal an Wirkung gewinnt. Nach einer weiteren kurzen Verfolgungsjagd, in der es vorerst gelingt den T-1000 abzuschütteln, macht "Tag der Abrechnung" nun einen recht starken thematischen und dramaturgischen Einschnitt. Die nächste 15 Minuten geht es in erster Linie darum, Hintergrundinformationen zu liefern – insbesondere zum Tag des jüngsten Gerichts – und die Figuren besser kennen zu lernen. Wir erfahren ein bisschen etwas über das Leben von John und Sarah in den vergangenen 10 Jahren, und erleben – in der Special Edition – eine Schlüsselstelle des Films, als man beim T-800 die Blockade entfernt, die verhindert, dass er neue Dinge lernen kann. Eine Szene, die weniger wegen der eindrucksvollen Inszenierung (statt eines Spiegels war dort in Wirklichkeit eine leere Wand, und Linda Hamilton wurde von ihrer Zwillingsschwester "gedoubelt") begeistert, sondern wegen des kurzen Moments, als John sich zum ersten Mal gegen seine Mutter auflehnt – und gewinnt.
Danach rückt die Kernaussage des Films in den Mittelpunkt: "Die Zukunft ist nicht festgeschrieben – unser Schicksal liegt in unseren eigenen Händen." Von Alpträumen über die mögliche Zukunft der Menschheit geplagt, beschließt Sarah Connor, eben das zu tun. Ihr Traum zuvor, nachdem sie "Fate" (also Schicksal) in den Tisch geritzt hast, ist eine der erschütterndsten Szenen, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Sie wirkt ungemein realistisch, und ist zugleich absolut kompromisslos in ihrer Darstellung eines atomaren Holocaust. Die zerstörten Gebäude, die brennenden Kinder, die sich schließlich auflösen und (wie es Sarah Connor bei der Schilderung ihres Traums zuvor so treffend beschrieben hat) wie Blätter im Wind davonschweben, und natürlich die sich verzweifelt an den Gitterzaun klammernde Sarah Connor, die bei lebendigem Leib verbrennt, bis nur noch ihr Skelett übrig ist – und auch dieses schließlich zu Staub zerfällt. Ich habe in meiner Jugend einige Filme und Szenen gesehen, die ich eigentlich noch nicht sehen hätte dürfen, und geht man nach der Jugendfreigabe waren da einige Dinge darunter, die deutlich bedenklicher sein sollten als "Terminator 2", aber ich schwöre, da war kein einziger Moment darunter der mir ähnliche Alpträume beschert hätte wie diese beklemmende und schonungslose Darstellung der Auswirkungen einer atomaren Explosion. Und selbst heute noch läuft mir jedes Mal wenn ich diese Szene sehe ein kalter Schauer über den Rücken.
In einer der genialsten ironischen Wendungen der Filmgeschichte macht sich Sarah Connor auf, um denjenigen zu töten, der für diese Horrorvision verantwortlich ist: Miles Dyson, der den Skynet-Chip entwickeln und damit das Schicksal von Millionen von Menschen besiegeln wird. Das ehemalige Opfer, dass um ihr Leben gerannt ist, und gerade noch so überlebt hat, wird hier nun selbst zum Terminator – kalt, präzise und gefühllos geht sie vor, als sie Miles schließlich in seinem zu Hause angreift. Erst als sich sein junger Sohn über ihn beugt und sie anfleht seinem Vater nicht weh zu tun, wird ihr klar, zu was sie geworden ist. Es ist ein großartiger Moment für die Figur, und von Linda Hamilton absolut grandios gespielt. Doch auch James Cameron hat – wie den ganzen Film über – hier alles richtig gemacht. Ein anderer Regisseur hätte John und den Terminator zwei Minuten früher am Ort des Geschehens ankommen und sie auf Sarah einreden lassen, was nicht nur deutlich gewöhnlicher gewesen wäre, sondern zudem dieser Szene viel von ihrer Wirkung und Aussagekraft genommen hätte. Denn dass Sarah Connor sich selbst stoppt, ohne Einwirkung von Außen, ist eine der essentiellen Aspekte dieser Szene.
Nachdem Miles Dyson erfahren hat, welchen Schrecken er kurz davor ist über die Menschheit zu bringen, ist er natürlich bereit alles dafür zu tun, um diese grauenhafte Zukunft zu verhindern. Was nun folgt ist eine der herrlichsten Actionszenen der Filmgeschichte. Sie mag, 17 Jahre später, nicht mehr die spektakulärste, beeindruckendste oder aufwendigste sein, aber was Coolness und Denkwürdigkeit betrifft, kann sich wenig von dem was davor und was danach kam mit dieser Szene messen: Der Überfall auf Cyberdyne Systems. Eine Polizeiarmada umstellt das Gebäude, und der T-800 schnappt sich die Minigun und feuert auf die Polizisten und ihre Fahrzeuge – jedoch ohne dabei auch nur einen Einzigen umzubringen. Nicht weniger genial sind die kurze Schießerei im Cyberdyne-Labor – inklusive tragischem Ausgang – sowie jener Moment, als der Terminator (nach einem standesgemäßen "I'll be back") die in der Lobby versammelten Polizisten ausschaltet, während diese Magazin nach Magazin leeren beim Versuch, ihn zu stoppen.
Nach dieser actionreichen Konfrontation nähern wir uns mit Riesenschritten dem spannenden Showdown im Stahlwerk. Dort folgt auf eine der kultigsten Szenen des Films ("Hasta la vista, baby") sogleich auch eine der gruseligsten, als die einzelnen Teile des T-1000 schmelzen und langsam wieder zusammenfließen. Hier begann ich mich beim 1. Mal als ich den Film gesehen habe wirklich schon zu fragen, wie man dieser Bedrohung nur beikommen will. Der darauffolgende Showdown legt weniger Wert auf Action denn auf Spannung, denn einerseits hält man zumindest einen Tod von Sarah Connor noch für durchaus möglich, und andererseits hat man zu diesem Zeitpunkt auch schon längst begonnen, den Arnie-Terminator ins Herz zu schließen. Der Showdown wartet mit einigen denkwürdigen Szenen auf, wie z.B. die doppelte Sarah, wie der T-1000 sie mit einem langen spitzen Metallstab durchbohrt, oder auch wie Sarah am Ende nur noch eine einzige Kugel fehlt um ihn in sein feuriges Grab zu stoßen – was dann letztendlich in einem heroischen Auftritt der T-800 erledigt.
Das Ende des Films ist dann erstaunlich emotional. Irgendwie wird einem erst hier so recht bewusst, dass man den Arnie-Terminator, eigentlich eine Killermaschine und der große Feind des ersten Films, schon richtig ins Herz geschlossen hat. Um so mehr trifft einem dieser letzte Akt der Menschlichkeit, den er zeigt: Um die düstere Zukunft zu verhindern, welche der Menschheit droht, lässt er zu dass Sarah ihn in den heißen Stahl hinabsenkt. Sein Satz "I know now why you cry, but it's something that I can never do" zeugt von so viel Bedauern, dass der T-800 hier menschlicher wirkt als so manche andere Figuren aus Filmen. Sein Ende ist von James Cameron zudem wirklich großartig inszeniert; das langsame Herablassen lässt dem Zuschauer ausreichend Zeit, dass sich dessen Gefühle so richtig entfalten können. Auch Brad Fiedels großartiger, trauriger Soundtrack an dieser Stelle verstärkt die emotionale Wirkung dieser Szene. Die letzte Einstellung des Films ist ebenfalls grandios, und bietet zudem einen der besten Schlussmonologe der Filmgeschichte: "The unknown future rolls towards us. I face it for the first time with a sense of hope. Because if a machine, a Terminator, can learn the value of human life, maybe we can too."
Camerons Inszenierung ist einfach nur großartig. Es gibt wenige moderne Regisseure, die über ein ähnliches Gefühl für tolle und denkwürdige Bilder verfügen. Auch die Farbgebung setzt er sehr bewusst ein; so dominieren fast den ganzen Film über blaue, kalte Farben das Geschehen (ähnlich wie schon bei "Aliens"). Die Action ist, wie bereits erwähnt, sowohl spektakulär als auch übersichtlich; im Gegensatz zu vielen modernen Regisseuren hat er es nicht nötig, auf Wackelcam, hektische Schnitte und starke Zooms zu setzen, um Spannung zu erzeugen. Zudem versteht er es, über seine Inszenierung dem Zuschauer immer genau jene Emotion zu vermitteln, die er gerade vermitteln will – sei es nervenzerreißende Spannung, Heiterkeit oder auch Trauer. Dabei wird er auch immer von Brad Fiedel's Soundtrack kongenial unterstützt. Er hat sein damals am Synthesizer entstandene Terminator-Theme genommen und mit einem großen Orchester neu eingespielt – eine der eingängigsten und besten musikalischen Kompositionen der Filmgeschichte. Zudem ist es ihm gelungen, sich trotz des Einsatzes des Orchesters eine Eigenständigkeit und Originalität zu bewahren, die den Soundtrack von anderen klassischen Scores abhebt.
Was "Terminator 2" zudem so auszeichnet, ist die ordentliche Portion Anspruch, mit der James Cameron diesen Film geschmückt hat. "Tag der Abrechnung" ist für mich eine perfekte Symbiose aus Unterhaltungskino und Tiefgang. Ja, es mag anspruchsvollere Filme geben, aber kaum einem anderen Film ist es besser gelungen, diese beiden Aspekte so gelungen miteinander zu verschmelzen. Sarah Connor's Entwicklung zur Terminatrix, die beklemmende Szene mit der Atomexplosion, Fragen zur Menschlichkeit von Maschinen sowie die Aussagen zur Selbstbestimmung unseres eigenen Schicksals sind nur einige der Elemente, die den Film weit über die flachen, anspruchslosen Blockbuster heben, die heutzutage das Kino dominieren. Natürlich ist der Film kein tiefemotionales Drama im Stile eines "Schindlers Liste", aber insbesondere im Bereich der Blockbuster und Popcorn-Filme dürfte es einem schwer fallen, einen Film zu finden der über ähnlich oder gar mehr Anspruch verfügt als "Terminator 2". Die Effekte haben damals neue Maßstäbe gesetzt, und sind selbst in den letzten 17 kaum gealtert. Vor allem die Special Effects mit dem flüssigen Terminator, seien es nun die zahlreichen Einstellungen in denen er sich vom Boden erhebt, die verschiedenen Formen seiner Gliedmaße oder auch sein Loch im Kopf, sind auch heutzutage immer noch sehr beeindruckend und überzeugend.
Auch die schauspielerischen Leistungen sind über jeden Zweifel erhaben. Bereits im ersten Teil war Linda Hamilton ja sehr gut, allerdings bekam sie dort objektiv betrachtet nicht Gelegenheit, allzu viel zu zeigen. Diesmal überzeugt sie mit einer absolut grandiosen Performance in einer deutlich vielschichtigeren Rolle, die es ihr erlaubt, verschiedenste Aspekte ihrer Figur darzustellen, sei es von Verzweiflung über Angst bis hin zu wilder Entschlossenheit und emotionaler Kälte. Neben Ellen Ripley ist Sarah Connor wohl die weibliche Actionikone schlechthin. Arnold Schwarzenegger ist perfekt für die Rolle, die es nicht erfordert allzu viele Emotionen zu zeigen. Zudem verleiht er seiner Performance diesmal teilweise auch leicht ironische Züge. Robert Patrick gelingt es nicht ganz, in Arnies große Fußstapfen zu treten – vor allem sein Gesichtsausdruck mit den zusammengekniffenen Augen und der gesenkten Stirn wirkt etwas krampfhaft auf bedrohlich getrimmt – aber auch seine schauspielerische Leistung ist durchaus noch gut. Die eigentliche Überraschung ist Edward Furlong. Wo es Kindern oftmals schwer fällt, Emotionen glaubwürdig rüber zu bekommen, offenbart sich Furlong als Naturtalent, der in jedem Moment des Films authentisch und natürlich wirkt. Großartig!
Abschließend noch ein paar Worte zur Special Edition-Version des Films. Ich muss gestehen, dass ich schon die Kinofassung genial fand und mir damals als ich nur diese Version kannte nie etwas gefehlt hat. Aber die neuen Szenen der Special Edition sind allesamt großartig und lassen den Film irgendwie runder und ausgewogener wirken. Das macht "Terminator 2" zum bereits 3. Film (nach "Aliens" und "Abyss – Abgrund des Todes") von James Cameron, der in der neuen Schnittfassung die ohnehin schon grandiose Kinofassung noch einmal um einiges übertrifft. Szenen wie Sarah's Traum von Kyle Reese, den Lächelkurs des Terminators oder die bereits erwähnte Umprogrammierung des T-800 möchte ich heutzutage einfach nicht mehr missen – und das sind nur die größeren Änderungen. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche kurze Momente und Szenen, die eingefügt wurden, wie die kurzen Blicke auf Miles Dyson's Familie, Sarah's Tortur in der Irrenanstalt, wie sich der T-1000 das Halsband des Hundes schnappt, oder auch seine mangelnde Funktionstüchtigkeit im Stahlwerk. Jeder noch so kleine Moment fügt dem Film eine wertvolle Kleinigkeit hinzu, die ihn noch zusätzlich aufwertet. Dies geht sogar soweit, dass ich die Kinofassung nicht mehr wirklich genießen kann, da mir einfach zu vieles fehlt. Dafür ist die Special Edition aber auch wirklich ein Sinnbild für cinematographische Perfektion.
Fazit:
Keine Frage, der erste "Terminator"-Film ist ein grandioses SF-B-Movie, und ein Klassiker des Genres. Und trotzdem gelang es James Cameron, den ohnehin schon tollen Vorgänger mit "Terminator 2" noch einmal zu übertrumpfen – und wie! "Tag der Abrechnung" setzt in allen Belangen noch einmal eins drauf; die Geschichte ist deutlich komplexer und vielschichtiger, die Figuren facettenreicher, die Action spektakulärer und die Effekte beeindruckender. Die schauspielerischen Leistungen sind wieder einmal perfekt, und Cameron's Inszenierung ist so grandios, dass mir hierfür die Worte fehlen. Die Struktur des Films, sein Tempo, die großartigen und stimmungsvollen Bilder, die verschiedenen Emotionen die der Film weckt... "Terminator 2 – Tag der Abrechnung" ist absolut perfekt, vom ersten bis zum letzten Bild. Es gibt nichts, dass ich an ihm ändern würde, und nichts dass ich kritisieren könnte. Er ist, schlicht und ergreifend, ein Meisterwerk... mehr noch, für mich ist er ganz klar einer der 10 besten Filme aller Zeiten.
da hast du mich gerade bei der Anlage des Reviews erwischt, wo ich mir Teil 1 kopiert und als Vorlage für das Review zu Terminator 2 genommen hatte. Wenige Minuten später hat alles gepasst. Insofern viel Spaß beim Lesen