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Zeitreise-SF der entbehrlichen Sorte Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 02 Dezember 2008
 
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Timeline
(Timeline, USA 2003)
 
Timeline
Bewertung:
Studio/Verleih: Paramount Pictures
Regie: Richard Donner
Produzenten: U.a. Richard Donner, Lauren Shuler Donner und Jim Van Wyck
Drehbuch: Jeff Maguire & George Nolfi, nach dem Roman von Michael Crichton
Musik: Bryan Tyler
Kamera: Caleb Deschanel
Schnitt: Richard Marks
Genre: Science Fiction/Abenteuer
Kino-Start (Deutschland): 11. März 2004
Kino-Start (USA): 26. November 2003
Laufzeit: 116 Minuten
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Trailer: klick
Kaufen: DVD
Mit: Paul Walker, Frances O'Connor, Gerard Butler, Billy Connolly, David Thewlis, Anna Friel, Lambert Wilson, Matron Csokas u.a.


Kurzinhalt: ImageEin Team von Archäologen rund um Professor Johnston ist gerade bei einer Ausgrabung in Frankreich, als sie in der Nähe eines alten Tunnels eine Brille finden - aus dem Mittelalter! Nach näherem Studium des mysteriösen Artefakts erkennen sie, dass es sich dabei um die Gläser des Professors handelt. Kurz darauf erfahren sie von einem Team von Wissenschaftlern auch schon das Unfassbare: Johnston ist mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit gereist. Doch nicht nur das: Offenbar ist er dort in Gefangenschaft geraten. Gemeinsam mit einer Gruppe Marines sollen einige Archäologen - darunter auch Johnston's Sohn Chris, ebenfalls in der Zeit zurückreisen, um ihn zu retten. Dabei geraten die Zeitreisenden just ins Zentrum jener Schlacht, deren Artefakte sie zuvor untersucht haben - und finden sich damit in einem brutalen Kampf um Leben und Tod wieder.

Review: "Timeline" ist einer dieser typischen Filme, die einen schon im Kino nicht interessiert haben, auch in der Videothek haben sie einen nie so recht angelacht, aber bei der TV-Premiere schaut man halt mal doch rein und gibt dem Film eine Chance - trotz aller Skepsis. Manchmal sieht man dann einen besseren Film als man erwartet hatte, manchmal wird es sogar noch schlimmer - und manchmal erhält man auch genau das, was man erwartet hatte. "Timeline" fällt eindeutig in die letzte Kategorie: Die Trailer sahen bis auf wenige Aufnahmen sehr billig aus, auch die Besetzung (wenn auch längst mehr kein sonderlich zuverlässiger Indikator für die Qualität eines Films) war nicht sonderlich überragend, und generell fand ich die Idee hinter der Handlung eher dämlich. Und genau so, wie ich den Trailer empfunden hatte, war dann auch der Film: "Timeline" legt wenig bis gar keinen Wert auf eine halbwegs logische Handlung. Die Männer aus der Zukunft verändern die Vergangenheit wie und wo's nur geht, bringen andere Leute um, retten wiederum jene die eigentlich hätten sterben sollen etc., ohne auch nur einen Gedanken daran zu verlieren, wie sich dies auf die Zukunft aufwirken könnte. Immerhin könnte ja einer der Ermordeten ein Ururururururgroßvater jener Wissenschaftler sein, welche die Zeitmaschine überhaupt erst konzipiert und entwickelt haben. Doch solche logische Gedanken haben bei "Timeline" nichts verloren, stattdessen benutzt der Film das Zeitreisekonzept nur für eine reine Abenteuergeschichte: Ein Team von Archäologen, dass just in jener berühmten Schlacht landet, welche sie zuvor erforscht haben.

ImageNeben der Handlung sind vor allem auch die platten, eindimensionalen und uninteressanten Figuren eines der zentralen Probleme des Films. Sie sind reine Stereotypen, wandelnde Actionfilmklischees, mit denen man sich zu keinem Zeitpunkt identifizieren kann. Leider gelingt es auch den Schauspielern nicht, aus ihren zugegebenermaßen schlecht geschriebenen Charakteren mehr herauszuholen. Und auch die Inszenierung des Actionkomödien-Profis Richard Donner ist eine Enttäuschung. Zugegeben, die Lethal Weapon-Reihe lebt in erster Linie von den schauspielerischen Leistungen, dem Zusammenspiel der Figuren und der herrlichen Komik aus dem Drehbuch, während die Action eher durchschnittlich (aber keinesfalls schlecht) in Szene gesetzt ist. Aber gerade bei "Timeline" hätte es halt angesichts der hanebüchenen Story und der platten Charaktere einer überdurchschnittlichen Inszenierung bedurft, um diese Schwächen zumindest teilweise wieder zu kompensieren. Eben dies gelingt Donner leider nicht, ganz im Gegenteil, die Actionszenen wirken sogar richtiggehend billig und vermögen nicht im geringsten zu packen - vor allem die Schwerzkampfszenen enttäuschen auf der ganzen Linie. Zu allem Überfluss ist der Film dann auch noch extrem vorhersehbar und daher so spannend wie die Weltmeisterschaften im Curling. Timeline verfügt leider über keine einzige Szene die dafür sorgen würde dass man trotz aller Schwächen dankbar wäre, den Film gesehen zu haben. Er ist zwar kein abgrundtief schlechter Film, jedoch absolut überflüssig - gibt es doch im Genre der "Hirn abschalt" -Abenteuer-Unterhaltungsfilme zahlreiche weitaus bessere Vertreter...

Fazit: Die größte Schwäche von "Timeline" ist die haarsträubende Handlung, die jeden Anspruch aus dem Fenster wirft und sämtliche Regeln für Zeitreisen konsequent ignoriert oder sich zumindest keine Sekunde darum schert - wobei ich natürlich nicht beurteilen kann, ob dies in erster Linie Michael Crichton, den Drehbuchautoren oder Richard Donner vorzuwerfen ist. Letzterer ist allerdings für die zweckmäßige Inszenierung verantwortlich, die es nicht vermag, die Schwächen des Films auch nur annähernd zu kompensieren und ihn spannend und interessant zu machen. Die langweiligen, stereotypen Figuren geben diesem Zeitreise"abenteuer" schließlich den Rest. "Timeline" eignet sich meines Erachtens nur als Notlösung für einen langweiligen TV-Abend an dem sonst absolut nichts läuft. In diesem Fall kann man ihn sich ruhig mal ansehen, ohne befürchten zu müssen bleibende Schäden davon zu tragen... davon abgesehen sehe ich aber keinen Grund, sich dieser mäßig unterhaltsamen Reise ins Mittelalter anzuschließen.

Wertung:3 von 10 Punkten


Christian Siegel
(Bilder © Paramount Pictures)

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