Welche Errungenschaften brachten uns Roddenberries Visionen?Kategorie: Sonstige - Autor: Extrasolar Planets - Datum: Dienstag, 04 November 2008
In diesem Artikel wollen wir ihnen zeigen, wie diese Serie
unser aller Leben beeinflusst hat, egal ob sie nun Star Trek mögen oder
nicht, und welche technologischen Errungenschaften hier erfunden
wurden, denn ob sie es glauben oder nicht, sowohl das Handy als auch
das PDA sind Erfindungen aus Star Trek.
Über 40 Jahre ist es her, dass die Enterprise zum ersten Mal im
amerikanischen Fernsehen aufgetaucht ist und ohne diese Serie würde
unsere Welt heute sicher ganz anders aussehen, denn keine andere
Fernsehserie hat die Ingenieure, Mediziner und Tüftler dieser Welt so
beeinflusst. Der Discovery Channel widmete deshalb den Star Trek
Erfindungen ein zweiteiliges Special „Unendliche Weiten - Ein
Raumschiff verändert die Welt" und interviewte die Entwickler von
Geräten ohne die unsere heutige Kommunikationsgesellschaft nicht
möglich wäre und eines schon Mal vorweg, sie werden überrascht sein wie
viele technische Entwicklungen und soziologische Umbrüche auf Star Trek
zurückgehen.
„Science
Fiction wie Star Trek ist nicht nur Unterhaltung, sondern erfüllt auch
einen ernsten Zweck. Sie erweitert die menschliche Vorstellungskraft." Stephen Hawking
Star
Trek hat Generationen von Menschen beeinflusst und sowohl die Original
Serie als auch der Nachfolger The Next Generation haben uns eine
erstrebenswerte Zukunft gezeigt. Doch als Gene Roddenberry 1964 NBC
seine Idee vortrug, waren die Senderverantwortlichen zunächst sehr
skeptisch und der erste Pilotfilm (The Cage) fand keinen großen
Anklang, insbesondere das eine Frau der erste Offizier sein sollte und
ein „satanisches" Besatzungsmitglied (Spock) mit an Bord war, erschien
den Verantwortlichen als „frevelhaft", weshalb der Pilotfilm nicht
gesendet wurde.
Es wurden also ein paar Rollen
umgeschrieben, zum großen Teil neue Schauspieler gecastet und ein neuer
Pilotfilm gedreht. Doch neben der technologischen Revolution der Serie
gab es auch einen soziologischen Umbruch, eine farbige Frau auf der
Brücke, die sich mit der Technik auskannte und eine Führungsrolle
innehatte und in einer späteren Folge zum ersten Mal im Fernsehen einen
weißen Mann küsste, waren teilweise zu viel für das US-Publikum der
60er Jahre, weshalb die Ausstrahlung dieser Folge in einigen
US-Bundesstaaten verboten wurde. Aber auch ein japanisches
Brückenmitglied und ab der zweiten Staffel gar ein russisches
Besatzungsmitglied (und das auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges) waren
alles andere als unspektakulär. Erfolgreich wurde Star Trek deshalb
auch erst durch zahlreiche Wiederholungen in den 70er Jahren, als die
Mondlandungen die Welt in eine Art „Weltraumfieber" versetzten.
„Einige
Spieler wissen zwar, wer im Film »Star Trek« welche Rolle spielt, aber
nicht, mit wem sie es im nächsten Spiel zu tun haben." Christoph Daum
Doch
noch spektakulärer waren die Gegenstände, die von den
Besatzungsmitgliedern benutzt wurden. Da gab es den aufklappbaren
Communictor, tragbare Tricorder, eine Medizinstation, die invasive
Untersuchungen durchführen konnte und natürlich den Transporter sowie
den Warp-Antrieb, aber auch überall Computer und das, obwohl selbst in
den 70er Jahren viele der Meinung waren, dass sich diese Brotkästen
nicht durchsetzen werden.
„I'm working on that." Stephen Hawking als er Gast bei Star Trek war und den Maschinenraum besuchte.
Und
einer der ersten Heimcomputer war 1974 der Altair 8800 und warum hieß
dieser ALTAIR? Richtig, die Antwort hat irgendetwas mit Star Trek zu
tun und bezieht sich auf den hellsten Stern des Sternbild Adlers und
da dieses Sonnensystem auch in einer Star Trek Episode vorkam und die
Entwickler große Fans der Serie waren, tauften sie ihren
Computer(Bausatz) auf diese Bezeichnung.
Interessant
ist auch, dass nicht ganz unbekannte Persönlichkeiten einen solchen
Computer hatten oder gar für diesen Programme schrieben. Neben den
Microsoftgründern Bill Gates und Paul Allen hatte auch Apple-Gründer
Steve Jobs einen solchen Computer und Paul Allen ist niemand geringeres
als derjenige, welcher in Seattle das Science Fiction Museum and Hall
of Fame gründete und eine Firma mit den nicht ganz Star
Trek-untypischen Namen „Vulcan" Inc. betreibt, sowie nebenbei der
Geldgeber für das erste Private Raumschiff SpaceShipOne war, das den
Ansari X-Prize gewonnen hat.
Aber auch Apple ist eng
mit Star Trek verknüpft oder haben sie gewusst, dass die Software
„Quicktime" auf Star Trek zurück geht? Wahrscheinlich nicht, aber nach
Aussage des Entwicklers Steven Perlman, war es eine Szene in der der
Androide Data, verschiedene Musikstücke gleichzeitig hörte, die den
Ausschlag zur Entwicklung der Software gab.
Aber noch
weitreichender waren die Star Trek- Erfahrungen von Martin Cooper [1],
einem nicht ganz unbedeutenden Ingenieur der Firma Motorolla. Dieser
entwickelte 1973 das erste mobile Telefon und telefonierte mit diesem
mit Joel Engel von den Bell Labs. Auf die Idee eines solches Telefon
kam er durch? Kleiner Hinweis am Rande, es fängt mit „S" an, besteht
aus zwei Wörtern und hört mit „rek" auf. Star Trek (nachzulesen auch
in der englischen Wikipedia).
Ebenfalls beeindruckt von
den technischen Gerätschaften aus Star Trek war auch Rob Haitani, einem
Designer bei Palm One und auch wenn die ersten PDA's von Apple
entwickelt wurden, ist Palm dennoch heute ein Synonym für den Personal
Digital Assistant (PDA), weshalb auch hier Star Trek eine entscheidende
Rolle mit seinen tragbaren Tricodern spielte.
Aber
nicht nur die Ingenieure und Tüftler aus Sillicon Valley lieben Star
Trek, auch die NASA beherbergt einen nicht geringen Teil von Trekkies.
Und einer dieser „Freaks" ist Dr. Marc D. Rayman, Chefingenieur beim
JPL der NASA und verantwortlich für Missionen wie die Deep Space 1
Sonde, die als erste Sonde überhaupt mit einem Ionentriebwerk
ausgestattet war. Und zum ersten Mal gehört von einem solchen Antrieb
hatte Marc D. Rayman bei Star Trek, genauer gesagt in der Episode
„Spock's Brain". Auch wenn das eigentliche Funktionsprinzip eines
solchen Antriebs bereits von Hermann Oberth in seinem Buch „Die Rakete
zu den Planetenräumen" beschrieben wurde, wurde der Begriff erst durch
Star Trek einem größeren Publikum bekannt. Und die Autoren von Star
Trek bewiesen mehr als einmal ihr Geschick, was die richtige
Bezeichnung anging, worauf auch der Physiker Lawrence M. Krauss in
seinem sehr gelungenen Buch „Die Physik von Star Trek" hinweist, denn
bereits bevor der Physiker John Archibald Wheeler von der Princton
University im Herbst 1967 den Begriff „Schwarze Löcher" prägte, wurde
bereits kurz zuvor bei Star Trek dieses Phänomen als „Schwarze Sterne"
aufgegriffen.
Den größten Nutzen für uns alle könnte
Star Trek aber auf die Medizin gehabt haben, denn mussten früher Ärzte
erst einen Patienten aufschneiden und nachsehen, ob ein Tumor vorhanden
ist und wo sich dieser befindet, geht dies heute wesentlich
Patientenschonder, denn der Mediziner Prof. Dr. John Adler von dem
Standford University Medical Center entwickelte das „Cybermesser" einem
Laser, der Tumore zielgenau angreifen und zerstören kann, ohne den
Patienten aufschneiden zu müssen und nach eigener Aussage war Pille's
Krankenstation dafür der Vorreiter.
„Die Wahrheit ist normalerweise nur eine Entschuldigung für einen Mangel an Phantasie." Elim Garak, DS9 Episode „Der geheimnisvolle Garak", Teil I
Weitere
medizinische Entwicklungen, die wir Star Trek zu verdanken haben oder
die zumindest erst so einem großen Publikum bekannt wurden sind zum
einen der VISOR [2] und das Hypospray [3].
Einen,
zugegeben fiktiven, aber eines Tages durchaus realistischen Punkt haben
wir noch nicht angesprochen, was ist, wenn die Menschheit eines Tages
Kontakt zu einer außerirdischen Zivilisation hat? Und nach Aussage von
Dr. Seth Shostak vom SETI-Projekt hat Star Trek auch hier Pionierarbeit
geleistet, denn ohne Serien wie Star Trek würde ein solcher Kontakt
einen gewaltigen Schock bei großen Teilen der Gesellschaft auslösen, da
aber „Außerirdische" in der heutigen Popkultur längst gang und gebe
sind ( und „Spock" und „Worf" zu den beliebtesten Charakteren zählen),
sind die Menschen heute ehr auf so etwas vorbereitet.