Mit: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, Ricardo Montalban, Kirstie Alley, James Doohan, George Takei, Walter Koenig, Nichelle Nichols, Bibi Besch, Merritt Butrick, Paul Winfield u.a.
Kurzinhalt:
In einer abgelegenen Raumstation arbeitet ein Forschungsteam der Föderation an der neuesten technischen Errungenschaft. Das Genesis-Projekt ermöglichst es, einen leblosen Planeten in eine blühende Oase zu verwandeln. Doch dafür muss erst Mal ein geeigneter unbewohnter Planet gefunden werden. Die U.S.S. Reliant untersucht Ceti Alpha 6 als möglichen Kandidaten. Doch der Planet, auf den sie sich herunterbeamen, ist in Wahrheit Ceti Alpha 5, und die Ankunft des Außenteams auf dem Planeten weckt einen schlafenden Tiger: Khan Noonien Singh, der vor mehr als 15 Jahren von James T. Kirk gemeinsam mit seinen Anhängern auf dem Planeten ausgesetzt wurde.
Einst war er ein strahlendes Paradies, doch nachdem Ceti Alpha 6 explodierte, verwandelte er sich in eine unwirtliche, leblose Wüste, die vielen seiner Supermenschen – und seiner Frau – das Leben gekostet hat. Nun sinnt Khan auf Rache. Währenddessen führt Admiral Kirk eine Inspektion auf der Enterprise durch. Als er einen Notruf von Dr. Carol Marcus, Leiterin des Genesis-Projekts erhält, macht er sich auf, um ihr zu helfen. Doch auf dem Weg dorthin treffen sie auf die U.S.S. Reliant. Das Schiff reagiert nicht auf Funksprüche, und Kirk wird zunehmend misstrauisch. Auf einmal eröffnet die Reliant das Feuer – und beschädigt die Enterprise schwer. Khan setzt seinem Erzfeind ein Ultimatum: Entweder er übergibt ihm alle Spezifikationen des Genesis-Projekts und beamt sich danach auf die Reliant, oder er wird die Enterprise zerstören...
Christian Siegel
Anmerkung: Eine ausführliche Inhaltszusammenfassung findet ihr nach den beiden Reviews!
Review von Christian Siegel:
Nachdem der erste "Star Trek"-Film die Erwartungen vieler Fans nur bedingt erfüllen konnte, nahm man für die Fortsetzung eine deutliche Kurskorrektur vor: Spannender, dramatischer und actionreicher sollte er sein, und statt eines faszinierenden Phänomens stellte man einen der denkwürdigsten Bösewichte der Original Star-Trek-Serie in den Mittelpunkt: Khan Noonien Singh aus der Episode "Der schlafende Tiger". Gepeinigt vom harten Leben auf Ceti Alpha 5, jenem einst strahlenden Planeten auf dem ihn Kirk ausgesetzt hat, sinnt er auf fürchterliche Rache. Man merkt sofort, dass ihn die vergangenen 15 Jahren gezeichnet und verändert haben: Der charismatische Anführer mit Träumen über die Herrschaft zahlreicher Welten ist zu einem verbitterten Mann voller Rachegelüste geworden, mit dem einzigen Ziel, James T. Kirk zu töten. Doch auch dieser ist nur mehr ein Schatten seines früheren Ichs, zermürbt vom ständigen Dienst hinter dem Schreibtisch, wo es ihn doch immer noch zu den Sternen zieht. Sein Geburtstag stürzt ihn dann endgültig in eine Depression und er meint zu erkennen, dass die besten Zeiten hinter ihm liegen. Und auch wenn ihn natürlich die Verluste durch Khan's ersten Angriff mitnehmen, so wirkt er doch danach, als er sich seinem Erzfeind im Kampf stellen muss, erst wieder so richtig lebendig...
Generell kann man wohl sagen, dass kein anderer Star Trek-Film so auf Kirk zentriert ist wie "Der Zorn des Khan". Nicht nur, dass wir einige neue Dinge über ihn erfahren – wie z.B. dass er einen Sohn hat – lernen wir auch einige neue Seiten an ihm kennen. Seine Frustration mit dem Schreibtischjob kommt hier noch viel deutlicher rüber als im ersten Film, wo er sich relativ schnell und bei der erstbesten Gelegenheit das Kommando über die Enterprise zurückgeholt hat. Diesmal kann man seine Sehnsucht nach den Sternen richtig mitfühlen, und gönnt es ihm, wenn Spock schließlich bereitwillig den Stuhl in der Mitte für seinen guten Freund räumt. Vor allem aber setzt sich "Der Zorn des Khan" mit dem Tod auseinander – und damit, wie wir mit ihm umgehen. Auch hier erhalten wir einige interessante Einblicke in Kirks Persönlichkeit: Er glaubt nicht an ausweglose Situationen, und hat sich möglicherweise auch genau deshalb dem Tod nie so richtig gestellt. Auch wenn er auf all seinen Reisen ein ständiger Begleiter gewesen sein mag, angesichts der zahlreichen Rothemden die bei den Einsätzen ihr Leben lassen mussten, so war er doch immer der Überzeugung, dass ihm und seiner Brückenbesatzung nichts passieren würde. Und warum auch nicht? Immerhin hat man gemeinsam schon zahlreiche Gefahren heil überstanden.
Um so niederschmetternder ist es für ihn, als er schließlich just von seinem Freund Spock (vorerst) für immer Abschied nehmen muss. Nachdem er kurz zuvor noch über seinen Erzfeind triumphiert hat, holt ihn dieser Schicksalsschlag wieder auf den harten Boden der Realität zurück. Doch Spocks Tod ist nicht nur für Kirk ein Schock, sondern war es damals als der Film in die Kinos kam natürlich auch für die Fans. Es war eine fiese Wendung, die man im sonst so optimistisch-verklärenden Star Trek-Universum definitiv nicht gewohnt war. Auch die Inszenierung dieses Moments ist absolut großartig – es ist wohl eine der prägnantesten und am besten gelungenen Sterbeszenen der Filmgeschichte. Nicht nur ist sie großartig geschrieben ("I have been and always shall be your friend."), wundervoll inszeniert und von Shatner und Nimoy grandios dargestellt, auch die leise traurige Musik im Hintergrund versteht es, die Emotionalität dieser Szene zu verstärken, jedoch ohne sie zu überfrachten. Um so tragischer ist es, dass Spocks Tod heutzutage kaum mehr eine Wirkung hat, wenn man schon genau weiß dass er im nächsten Film wiederauferstehen wird. Und so sehr ich ihn in den weiteren Star Trek-Filmen auch vermissen würde, aber... wann immer ich "Der Zorn des Khan" sehe wünscht sich ein Teil von mir, Spock wäre nicht wiedergeboren worden. Es war meines Erachtens – sowohl thematisch als auch dramaturgisch – das perfekte Ende für diesen Film.
Trotz all dieser Elemente, die dem Film einiges an Anspruch verleihen, nimmt die Action in "Der Zorn des Khan" im Vergleich zum Vorgänger einen deutlich höheren Stellenwert ein. Zwar gönnt sich auch der zweite Teil der Star Trek-Reihe einen eher gemächlich-ruhigen Einstieg und nimmt sich ausreichend Zeit, um die Konfrontation zwischen Khan und Kirk vorzubereiten, doch spätestens mit dem ersten verheerenden Angriff auf die Enterprise nimmt die Spannung beträchtlich zu. Besonders gut gefallen hat mir an der Action auch, dass Kirk diesmal wirklich seine ganze Cleverness ausspielen musste, um gegen Khan zu bestehen. Statt reiner brutaler Gewalt ist es vielmehr ein von Taktik geprägter Kampf des Intellekts – wie bei einem Schachspiel, nur halt mit lebenden Figuren. Vor allem der abschließende Kampf im Nebel war wirklich mal etwas neues und absolut genial. Vor allem wenn man den Film das erste Mal sieht sind die entsprechenden Szenen ungemein spannend. Einen großen Anteil am Gelingen dieses Showdowns haben natürlich auch die großartigen Effekte von ILM – aber auch Nicholas Meyer's gelungene Inszenierung muss an dieser Stelle noch einmal lobend hervorgehoben werden. Nichtsdestotrotz offenbart er seine wahre Stärke in den ruhigeren Szenen – wie z.B. dem Dialog zwischen Kirk und Pille zu Beginn des Films über das Älterwerden, während man leise im Hintergrund das Ticken der Uhr hören kann. Es sind solche kleinen Kniffe, welche die Inszenierung von "Der Zorn des Khan" klar über den Durchschnitt heben.
James Horners Soundtrack unterscheidet sich stark vom grandiosen Score von Jerry Goldsmith zu "Star Trek – Der Film". Er übernimmt eigentlich kein einziges Theme, sondern stellt gleich auch musikalisch fest, dass es sich bei "Der Zorn des Khan" um eine Neuausrichtung der Reihe handelt. Sein Soundtrack gefällt mir grundsätzlich sehr gut, allerdings fand ich Goldsmiths Komposition abwechslungsreicher und origineller. Zudem ist die Musik in den actionreicheren Szenen jener aus "Aliens" viel zu ähnlich. Grandios aber die mit Orchester eingespielte Version von "Amazing Grace", als Spocks Sarg ins Weltall geschossen wird. Was die schauspielerischen Leistungen betrifft... Ricardo Montalban's Khan ist für mich einer der besten Bösewichte der Filmgeschichte. Seine Leistung in "Der Zorn des Khan" finde ich noch einmal um einiges eindringlicher und intensiver als jene aus "Der schlafende Tiger" – und dort war er schon sehr gut. Neben ihm muss meines Erachtens vor allem auch William Shatner lobend erwähnt werden. Vor allem jener Moment, als während Spocks Begräbnis seine Stimme kurz bricht, zeigt wieder einmal deutlich, dass er vor allem subtilere Szenen großartig beherrscht – während er bei allzu theatralischen Momenten mitunter in overacting verfällt, wie auch bei einer der kultigsten Szenen des Films. Ich sag nur "Khaaaaaaaaaaan!" Abschließend noch ein kurzes Wort zur deutschen Synchronisation: Kirk's Sprecherwechsel hat mich schon immer extrem gestört, weshalb die deutsche Fassung seitdem ich die DVD mein eigen nenne konsequent gemieden wird. Wieder mal einer der Filme, die mir durch einen mutwilligen Sprecherwechsel bei der deutschen Synchronisation leider verdorben wurden...
Fazit:
In "Der Zorn des Khan" liefern sich Kirk und Khan ein packendes Duell, und das ohne sich auch nur ein einziges Mal persönlich gegenüberzustehen. Zwar nicht mehr so faszinierend wie der Vorgänger, kompensiert der 2. Star Trek-Film dies mit deutlich mehr Spannung, Action und Dramatik. Auch auf den nötigen Anspruch wurde nicht vergessen; so steht neben dem Konflikt der beiden Kontrahenten auch die Frage nach dem Tod, und wie man damit umgeht, im Mittelpunkt des Films. Zahlreiche denkwürdige Momente, originelle Szenen, der packende Showndown und natürlich das grandiose Ende machen "Der Zorn des Khan" zu einem Klassiker des Science Fiction-Kinos – und einem der besten Filme der Star Trek-Reihe.
Wertung:10 von 10 Punkten
Review von Max Berger:
Das zweite Kinoabenteuer von Kirk und seiner Crew ist natürlich eine sehr gelungene Fortsetzung mit einem großen Bezug auf die Serie. Der Charakter von Khan, dem genetisch aufgewerteten Supermenschen, erhält die Chance sich zu rächen. Bereits in der Episode "Der schlafende Tiger" konnte er sich als ebenbürtiger Antagonist für Kirk etablieren. Nun geht der Kampf in eine zweite Runde. Doch Kirk begeht bereits zu Beginn Fehler, ausgelöst durch seine Unvorsichtigkeit. Nur durch den Einsatz seiner gesamten Crew, gelingt es ihm den alles außer acht lassenden und nach Rache strebenden Khan zu entkommen. Die Geschichte entwickelt sich während des gesamten Filmes fließend, sodass keine langweiligen Szenen vorkommen. Der Zuschauer ist auch durch die Spannung, wie der Rachefeldzug nun ausgehen wird, vor dem Bildschirm gefesselt. Die knapp 100 Minuten Film vergehen wie im Fluge.
Besonders sehenswert macht die Verpflichten von Montalban, demselben Schauspieler der diesen Charakter bereits einige Jahre zuvor verkörpert hatte. Sein Fortleben und das seiner Anhänger wird ebenso eindeutig beleuchtet wie die Gefühle und der Charakter Khans. Die Wiederkehrenden Motive innerhalb des Films, wie die aussichtlose Situation des "Kobashi Maru", verleiht dem Film eine ganz besondere Tiefe. Doch leider kränkelt der Film an manchen Stellen. Die Specialeffects wurden teilweise Eins zu Eins aus dem ersten Kinofilm übernommen. Für mich ist es auch nicht nachzuvollziehen, wie man sich zufällig auf den falschen Planten beamen kann, wo auch noch zufällig ein gemeiner Bösewicht darauf wartet ein Schiff zu übernehmen. Wer problemlos über diese Ungereimtheiten hinwegsehen kann, darf sich auf ein wahres Star Trek Vergnügen freuen. Ganz gewiss keine verschwendete Zeit.
Inhaltsbeschreibung:
Das Genesis-Projekt von Dr. Carol Markus hat das Ziel leblose Planeten mit Hilfe eines Projektils zu einer lebenden und atmenden Welt zu machen. Zu diesem Zweck befindet sich das Sternenflottenschiff USS Reliant im Orbit von Ceti Alpha VI, um diesen öden Planeten zu einem Paradies zu machen. Doch nach Scanneranalyse kann es nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass der Planet kein eigenes Leben besitzt. Würde nun das Genesis-Projekt eingeleitet werden, würde das katastrophale Folgen haben. Daraufhin beamen sich Captain Terrell und sein Erster Offizier Chekov auf die Oberfläche. In der sehr lebensfeindlichen und windigen Wüste entdecken sie einen abgestützten Frachter. Während sie sich umschauen sieht Chekov die Aufschrift "SS Botany Bay". Trotz aller Eile gelingt es dem Außenteam nicht mehr zu flüchten. Sie sind Khan und seinen Anhängern in die Arme gelaufen. Dieser hat nur ein Ziel: Die Rache an James T. Kirk. Die beiden Führungsoffiziere werden gezwungen die Reliant an Khan zu übergeben, welcher sofort zum Raumlabor Regula 1 fliegt, um die Unterlagen über das Genesis-Projekt zu entwenden.
Während der Inspektion der Enterprise durch Admiral Kirk beschließt dieser einen kleinen Testflug mit der hauptsächlich aus Kadetten der Sternenflottenakademie bestehenden Crew. Doch unterwegs trifft ein Kommunique von Dr. Markus, der früheren Frau Kirks ein. Sie verlangt von ihm zu erfahren, warum er ihr Genesis wegnehmen will. Leider kann sie den Admiral nicht verstehen, da die Übertragung gestört wird. Die Enterprise erhält den Befehl vom Oberkommando die Situation zu klären. Captain Spock übergibt breitwillig das Kommando an Kirk. Bevor das Schiff das Forschungslabor erreichen kann trifft es auf die Reliant. Sie fliegt, ohne auch nur einen Funkspruch abzugeben, an in die Enterprise heran. Kirk kann nicht mehr reagieren, als plötzlich die Schutzschilde der Reliant online gehen und die Phaser schwere Schäden am Haupttriebwerk hinterlassen. Kurz vor dem endgültigen Energieausfall meldet sich doch der Kommandeur des feindlichen Schiffes: Khan. Er verlangt die sofortige Kapitulation und alle Daten über das Projekt Genesis. Kirk willigt ein, um Zeit zu gewinnen. In einer vorgetäuschten Übertragung werden die Schilde der Reliant außer Funktion gesetzt und das Schiff mit Phasern zum Rückzug gezwungen. Da die Enterprise nicht entkommen kann, entschließt sich Khan die notwendigen Reparaturen erst durchzuführen, um danach Kirks Schiff zu zerstören.
Der Enterprise gelingt es auf den Forschungsstation den ehemaligen Captain der Reliant Terrell und Chekov wieder zu finden, doch alle anderen Wissenschaftler wurden von Khan getötet. Es wird entdeckt, dass der Transporter immer noch aktiv ist und auf das Innere des Planeten, um welchen die Station kreist, gerichtet ist. Kirk, McCoy, Lt. Saavik, die Vulkanierin, Terrell und Chekov nehmen das Risiko auf sich und beamen. Sie werden in einem Tunnel materialisiert. Kirk wird plötzlich von David Markus angegriffen. Das Erscheinen von Carol Markus kann die Situation entschärfen. Der Admiral erkennt schockiert, dass es sein Sohn war, der ihn gerade mit dem Messer bedroht hat. Die beiden angeblich Geretteten Terrell und Chekov,stehen aber noch unter der Kontrolle Khans. Sie können das Genesis-Projektil zu Khan beamen, den Befehl Kirk zu töten können sie allerdings nicht befolgen. Terrell begeht lieber Selbstmord als die Qualen, verursacht durch die Verabreichung von kleinen Tieren in das Gehirn, zu ertragen. Chekov wird sofort bewusstlos und ein kleiner Wurm kriecht aus seinem Ohr.
Die Enterprise ist doch nicht so schwer beschädigt wie man Khan glauben lassen wollte. Nach dem heraufbeamen aller Menschen aus dem Planeteninneren, befiehlt Kirk in einen Nebel der Mutara-Klasse zu fliegen, da die Reliant trotzdem noch überlegen ist. Nach dem Ausfall aller Instrumente und Sensoren gelingt es Kirk, Khan durch ein geschicktes Manöver auszuschalten. In seinem fast völlig zerstörten Schiff kann er trotzdem noch das Genesis-Projektil zünden. Die Enterprise ist hilflos, da der Warpantrieb noch immer nicht funktioniert. Spock begibt sich daraufhin unbemerkt in den Maschinenraum und überlistet dort McCoy, als dieser ihn aufhalten will. Unter Einsatz seines Lebens kann er den Hauptantrieb stabilisieren und die Enterprise kann entkommen. Im Schatten von Spocks Tod entsteht neues Leben: Der Planet Genesis.