Star Trek: To Reign in Hell |
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Khan's Exil auf Ceti Alpha V
Kategorie:
Star Trek (Literatur) -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 05 November 2008
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Titel: |
"Star Trek: To Reign in Hell - The Exile of Khan Noonien Singh" |
Bewertung: |
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Autor: |
Greg Cox |
Umfang: |
374 Seiten |
Verlag: |
Pocket Books |
Veröffentlicht: |
2005 (USA) |
ISBN: |
0-7434-5712-9 |
Wo erhältlich? |
Dieser Roman wurde bisher in Deutschland nicht veröffentlicht. Die englische Originalausgabe ist u.a. bei amazon.de erhältlich. |
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Kurzinhalt:
Captain James T. Kirk hat Khan Noonien Singh und seine Gruppe von Supermenschen auf dem Planeten Ceti Alpha 5 ausgesetzt, wo sie sich ein neues Reich aufbauen können. Trotz einiger interner Konflikte machen die Siedler innerhalb der ersten sechs Monate große Fortschritte – doch dann kommt es zu einer Katastropha: Ceti Alpha 6, der Nachbarplanet, explodiert, und wirft Khan's neue Heimat aus der Umlaufbahn. Bereits die ersten Folgen – Erdbeben, Vulkanausbrüche, Verdunkelung der Sonne – sind verheerend, doch die langfristigen Auswirkungen sind sogar noch schlimmer: Langsam aber stetig verwandelt sich das einst so strahlende Paradies in eine Hölle aus Sand, deren Entbehrungen und Gefahren selbst die genetisch optimierten Supermenschen an den Rand der Ausrottung treibt. Nur einer bleibt standhaft und treibt seine Anhänger dazu an, nicht aufzugeben: Khan, der von unbändigem Zorn auf Kirk, den "Aussetzer", getrieben wird. Tag um Tag wird sein Hass auf seinen ehemaligen Widersacher größer – ist sein Streben nach Rache doch das Einzige, dass ihn noch am Leben hält...
Review:
Nachdem er in den Romanen zu den eugenischen Kriegen die Vorgeschichte zu "Der schlafende Tiger" erzählt hat, nahm sich Greg Cox nun vor, die Lücke zwischen dieser TOS-Folge und dem Film "Der Zorn des Khan" zu füllen. Grundsätzlich hielt ich dies für eine interessante Idee mit viel Potential, nachdem ich den Roman nun gelesen habe frage ich mich allerdings, ob diese Einschätzung nicht vielleicht falsch war. Denn worunter "To Reign in Hell" unter anderem leidet, ist dass wir eigentlich alle erforderlichen Informationen zu Khan's Schicksal zwischen seinen beiden Auftritten eigentlich schon in "Der Zorn des Khan" erhalten haben: Wir wissen, dass der Nachbarplanet explodiert, sich das einstige Paradies in eine trostlose Wüste verwandelt, und dass diese widrigen Umstände und die grässlichen Ceti-Egel vielen seiner Anhänger und auch seiner Frau das Leben gekostet haben. Damit haben wir im Großen und Ganzen alles erfahren, was wir wissen müssen, um Khan's Leidensweg nachvollziehen zu können. Tatsächlich haben meines Erachtens der kurze Besuch auf den nun unwirtlichen Planeten und die Szene mit den Egeln ausreichend den Horror deutlich gemacht, dem sich Khan und die anderen Supermenschen tagtäglich gegenübersahen. Was könnte ein Roman also noch groß dazu beitragen?
Nun, wenn man nach "To Reign in Hell" geht, leider nicht mehr viel. Vieles im Roman wirkt leider sehr klischeehaft, und Cox versteht es nicht wirklich, den Schrecken bzw. das Leiden der Supermenschen spürbarer zu machen, als es die kurzen Einblicke im Film vermochten. Einer seiner größten Fehler war meines Erachtens auch, dass zahlreiche der Opfer auf interne Zwists und Streitigkeiten zurückgehen, die man weder dem Planeten noch Kirk ernstlich anlasten kann. Vor allem im weiteren Verlauf des Films bekommt man das Gefühl dass selbst wenn sich der Planet nie verändert hätte es unweigerlich zu diesem Konflikt gekommen wäre, der mindestens genau so vielen wenn nicht gar noch mehr Supermenschen das Leben gekostet hätte. Dies reduziert Kirk's Schuld an der Misere, und lässt auch Khans Rachegelüste ihm gegenüber in einem wenig(er) überzeugenden Licht erscheinen. Als störend empfand ich auch, dass Greg Cox – wie schon bei den beiden Vorgängern – die Geschichte in eine Rahmenhandlung eingebunden hat, die wie zuvor sehr uninteressant und unspannend ist. Vor allem auf den ersten 10 Seiten bekommt man das Gefühl, diese seien eigentlich nur dazu da einige der logischen Schwächen des Films auszubügeln bzw. zu erklären - was jedoch sehr verkrampft und konstruiert wirkt. Spätestens aber wenn Kirk, Spock und Pille von den Nachkommen von Khans Gegnern überfallen werden, geht dieser Teil des Romans rapide den Bach runter. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen...
Fazit:
Leider vermag es "To Reign in Hell" nicht, das schwere Schicksal von Khan und seinen Anhängern besser zu vermitteln und spürbarer zu machen als dies den kurzen Erzählungen von Khan im Film gelang. Auch die neuen, interessanten Informationen zu den Ereignissen zwischen "Der schlafende Tiger" und "Der Zorn des Khan" halten sich in argen Grenzen. Am meisten haben mich aber die Rahmenhandlung sowie die Tatsache gestört, dass viele der Opfer nicht auf die widrigen Bedingungen des Planeten, sondern auf interne Revierkämpfe innerhalb der Gruppe zurückzuführen waren. Aufgrund einiger guter Momente sowie des ordentlichen Schreibstils sollte "To Reign in Hell" für Khan-Fans aber trotz aller Schwächen eine Überlegung wert sein.
Christian Siegel
Bewertung:
2/5 Punkten
Tipp:Weitere dazu passende Reviews findet ihr im 5. Teil unseres "Star Trek XI"-Countdowns.
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