Zwei Kumpels mit VisionenKategorie: Sonstige - Autor: Martin Wenzel - Datum: Donnerstag, 16 Oktober 2008
Für Guillermo del Toro (GDT) und seinen Kameramann Guillermo Navarro ist „Hellboy - Die Goldenen Armee" die bereits fünfte Zusammenarbeit. Für „Pans Labyrinth" bekam Navarro 2007 den Academy Award® für die Beste Kamera. Beide drehten schon den ersten „Hellboy" gemeinsam. Ihre Kamerabewegungen planen die langjährigen Freunde immer schon lange vor Drehbeginn.
„Guillermo Navarro ist GDTs rechte Hand und sein kreativer Partner" sagt Doug Jones. „In fast jeder Einstellung von ‚Hellboy - Die Goldene Armee‘ gibt es eine Kamerabewegung. Da ich als Schauspieler sehr stark auf diese Bewegungen angewiesen bin, freut es mich, wenn diese Aktionen so geschmeidig ablaufen".
Del Toro beschreibt seinen Stil mit Navarro so: „Wir arbeiten immer schon vor dem Film, das haben wir seit „Cronos" bis heute so gemacht. Wir sehen uns gemeinsam Filme an und unterhalten uns über visuelle Möglichkeiten. Wir diskutieren dann auch über Bilder und Comics und entwickeln so schließlich unser Konzept. Wir reden über das Filmmaterial, über dessen Körnigkeit. Über die Art der Beleuchtung und dann machen wir Tests. Wir testen die Kostüme, das Make-up, die Frisuren und wir testen die gesamte Beleuchtung. Später, beim Drehen, müssen wir uns über solche Sachen dann kaum noch unterhalten."
Für die beiden Filmemacher war es wichtig, einen Film zu drehen, der in dieser Form noch nie zu sehen war: Ein Reich der Magie und eine Welt der Elfen, in der sich die keltischen Mythologien zur Überraschung des Publikums mit Exotik und Orient verbinden. Viele Szenen bedurften einiger Tricks, etwa wenn Schauspieler Jones beide Figuren Abe Sapien und den Angel of Death gleichzeitig spielen musste.
„Guillermo ist ein Freund, ich vertraue ihm als Künstler und Partner", sagt del Toro. „Er hat mir viel beigebracht, wir sind Kumpel. Er trägt das Risiko mit mir und wir haben beide keine Angst, Neues zu probieren."
Nach Ende der Dreharbeiten, die dicken Schichten von Make-up sind abgeschminkt und das berühmte Skizzenbuch zur Seite gelegt, reflektiert Autor und Regisseur del Toro über den Helden, mit dem er die letzten zehn Jahre verbracht hat: „Hellboy ist ein einzigartig guter Typ mit der Einstellung eines Arbeiters und einem großen Herz für seine Familie von Freaks. Ich kann mich zu 100 Prozent mit ihm identifizieren. Er hat einen ungewöhnlichen Job, aber eine sehr bodenständige Mentalität. Er ringt gegen seine inneren Dämonen und kämpft gegen das, was andere als sein Schicksal betrachten. Er steht für die einfachen, aber schönen Wahrheiten und dafür, was es bedeutet, ein Mensch zu sein."
Es ist diese Art von Geschichten, die del Toro erzählen möchte. „Mir würde es gefallen, wenn die Zuschauer mit den ‚Hellboy'-Filmen ihr Lieblingsmonster entdecken. Wir alle brauchen Monster für unsere Träume - genau darum geht es."