Originaltitel: Lockdown
Episodennummer: 8x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 23. Juli 2004
Erstausstrahlung D: 20. Juni 2005
Drehbuch: Joseph Mallozzi & Paul Mullie
Regie: Will Waring
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Brigadier General Jack O'Neill,
Amanda Tapping als Lt. Colonel Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
und Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson.
Gastdarsteller:
Gavin Hood als Colonel Alexi Vaselov,
Alisen Down als Dr. Brightman,
Aaron Pearl als Major Kearney,
Arvydas Lebeliunas als Anatole Konstantinov,
Natalia Vasiluk als Natalia,
Holly Ferguson als Lt. Evans,
Dan Shea als MSgt. Sylvester Siler u.a.
Kurzinhalt:
Der russische Colonel Vaselov kommt in das Stargate-Center und bitte O'Neill darum, seinen Platz in SG-1 einnehmen zu dürfen. Doch der neue General entscheidet sich dagegen – nicht etwa, weil er etwas gegen den Colonel an sich hätte, sondern weil er es generell vorzieht, SG-1 vorerst als Dreier-Team beizubehalten. Colonel Vaselov ist mit dieser Entscheidung alles andere als zufrieden, und drängt darauf, O'Neill noch umzustimmen – und schon bald wird klar, warum ihm dies so wichtig ist: Er war als Astronaut auf der ISS, als Anubis' Schiff zerstört wurde – doch dieser wurde dabei nicht vernichtet. Vielmehr ist er in den armen Colonel eingedrungen und hat ihn übernommen – ähnlich wie die Goa'uld dies bei menschlichen Wirten machen, nur dass Anubis über keine feste Form (mehr) verfügt. Als er einsieht, dass es zwecklos ist, und O'Neill sich nicht umstimmen lässt, übernimmt er eine Person nach der anderen, denn nur mit einem Wirten kann er das Stargate durchschreiten. Als O'Neill klar wird, was vor sich geht, befiehlt er die vollständige Abriegelung des Stargate-Komplexes. Doch so schnell gibt sich Anubis nicht geschlagen…
Denkwürdige Zitate:
"I'm not gonna risk the lives of anyone under my command on a slick résumé."
"How uncharacteristically cautious of you, sir."
(Da hat Carter nicht unrecht.)
"Did you notice anything peculiar about him, sir?"
"I thought it odd he was shooting up the Gate Room."
(Ach ne.)
"Who shot me?"
"Don't change the subject."
(Kein Wunder, dass Jack dieses Thema lieber umgehen will.)
Review:
Ok, Hände hoch wer davon überrascht war, hier in "Colonel Vaselov" nun zu erfahren, dass Anubis doch nicht ganz so tot ist, wie im Staffelauftakt behauptet. Niemand? Hätte mich auch gewundert. Immerhin ist es mittlerweile ein ungeschriebenes "Stargate"-Gesetz, dass sich langjährige Feinde nie so leicht besiegen lassen, wie es im ersten Moment vielleicht den Anschein hat. Man denke nur an die mindestens neun Leben von Apophis. Insofern war das jetzt nicht wirklich eine Überraschung. Zudem musste ich bei der Einstiegsszene unweigerlich an die "Akte X"-Folge "Besessen" denken. Ihr erinnert euch vielleicht doch: Das ist jene frühe Episode (Mitte Staffel 1), wo ein körperloses außerirdisches Wesen von einem Astronauten während eines Flugs mit dem Space Shuttle Besitz ergreift. Nicht gerade eine Sternstunde der Mystery-Serie – und dem Nachahmer "Stargate" ergeht es leider ähnlich. Schon allein aufgrund der ganzen Goa'ulds hat es innerhalb der Serie nun nicht gerade Seltenheitswert, dass ein Crewmitglied von einem außerirdischen Bewusstsein kontrolliert wird. Dass dieses im vorliegenden Fall über keinen festen Körper besitzt, macht da letztendlich auch nicht wirklich einen Unterschied. Been there, done that.
Punkte für Originalität sammelt "Colonel Vaselov" somit schon mal keine. Was nun die Umsetzung betrifft, sieht es leider ebenfalls nicht übermäßig rosig aus. Einzelne amüsante Sprüche und/oder Momente hat die Episode zwar schon durchaus wieder zu bieten (siehe auch die Zitate zur Folge). Zudem gefiel mir, dass Colonel Vaselov – im Gegensatz zu früheren Auftritten russischer SG-Mitglieder – in einem positiven Licht dargestellt wurde, und sich am Ende sogar opfert, um Jack das Leben zu retten. Aber auch Jacks Zurückhaltung was die Wahl eines fixen vierten Teammitglieds für SG1 betrifft gefiel mir. Zwar verpasst die Serie hier zugleich die Chance, einen Ersatz für eine potentielle neunte Staffel vorzubereiten (hallo Cameron Mitchell!), es zeigt aber halt auch sehr schön, wie sehr Jack an dem Team hängt, und dass es ihm schwer fällt, dieses nun durch die Annahme der Beförderung und des Bürojobs quasi im Stich zu lassen. Davon abgesehen haben sich aber leider weder die Folge noch die Protagonisten mit Ruhm bekleckert. So fragte ich mich unweigerlich, warum sich Anubis auf diese Art und Weise austricksen lässt, und geduldig zwei Wochen lang auf eine gute Gelegenheit wartet, anstatt einfach damit zu drohen, einen von ihm besessenen Wirt nach dem anderen zu ermorden. Das schaue ich mich an, wie lang Jack bei einer solchen Erpressung hart bleibt – und hilflos zusieht, wie ein Kollege und/oder Freund nach dem anderen von Anubis hingerichtet wird. Aber auch Jack & Co. stellen sich nicht übermäßig geschickt an. Ihr Plan der Dreiteilung des Komplexes klingt zwar grundsätzlich nicht schlecht, wenn es Anubis aber am Ende gelingt, mit Hilfe der Körper von SG-1 von einem Bereich in den nächsten zu wechseln, dann ist irgendwas dabei offensichtlich schief gegangen. Oder aber, das wäre Teil des Plans gewesen, um Anubis dann auf dem Eisplaneten einzufrieren. Wobei mir auch da nicht klar war, was ihn eigentlich davon abhält, dort nun Vaselovs Körper zu verlassen. So oder so: Sonderlich spannend fand ich den Wettstreit zwischen Anubis und SG-1 leider nicht.
Fazit:
Dass Anubis noch lebt, war keine große Überraschung, und die sich daraus entspinnende Story dann leider alles andere als originell. Weil Besessenheit durch ein außerirdisches Bewusstsein ist ja Teil des Grundkonzepts von "Stargate", bzw. ihrer Hauptfeinde, den Goa'uld. Nun wäre die mangelnde Originalität, wenn auch nicht unbedingt löblich, so doch für sich genommen noch kein Malheur, wenn die Episode denn wenigstens unterhaltsam wäre, aber genau das ist die Krux an "Colonel Vaselov". Ja, einzelne gelungene Elemente, nette Momente, und amüsante Kommentare gibt es durchaus. Aber spannend war der Wettstreit zwischen Anubis und SG-1 leider nie. Schlimmer noch, leider fand ich, dass sich dabei beide Seiten nicht immer clever angestellt haben, und somit beide letztendlich nicht gut dabei aussehen. Zumal mir nicht klar war, was Anubis daran hindern soll, auf dem Eisplaneten Vaselovs Körper zu verlassen. Zwar hab ich zweifellos auch schon schlechtere "Stargate"-Folgen gesehen. Und eine "bottle show" ist mir, wenn es darum geht, ein bisschen Geld zu sparen, allemal lieber als eine Clipfolge. Insgesamt hielt sich meine Begeisterung mit "Colonel Vaselov" aber doch eher in Grenzen.
Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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