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A GEEKs LiFE #15: Batmans langer Weg... Drucken E-Mail
...von der Nylon-Strumpfhose bis zum Kevlar Panzer Kategorie: Kolumnen - Autor: Dietmar Zahn - Datum: Donnerstag, 21 August 2008
 
A GEEKs LiFE 15Man kann ja vom nachtschwärmenden Flattermann halten was man mag... den Sprung auf den modischen Zeitgeist hat er immer wieder geschafft. Obwohl ich auch immer ein bisschen verwirrt war, wenn es um die teilweise doch sehr stark variierende Darstellung seines Outfits ging. Die Fledermausohren spitzten sich mal höchst erektil in den Nachthimmel, nur um dann wieder impotent in sich zusammen zu sinken und kaum sichtbar zu sein. Die Farben der Kostüme hüpften schneller zwischen blau, violett, grau und schwarz hin und her, als Bruce Wayne seine Gespielinnen wechseln konnte. Und das Cape war in manchen Ausführungen oft nicht größer als ein lächerliches Sabbertuch und dann wieder so flächendeckend, dass der Verpackungskünstler Christo damit Wayne Manor locker hätte zukleistern können.

ImageAber was rede ich da.. als ob es auf die Verpackung ankommen würde und nicht vielmehr auf das, was drinnen steckt. Und da war und ist der dunkle Rächer immer ein Garant für die spektakulärsten ZACKS, WAMMS und SMASHS. Und er ist, mal abgesehen vom Sparkonto, einer aus unseren Reihen, Leute! Kein fliegender Zuwanderer vom Krypton und kein spinnensinniger Wandkrabbler. Nein, er ist nur gut austrainiert und hat ein bisschen Geld auf der Seite, um sich das eine oder andere „Verbrecherjagd-Spielzeug“ leisten zu können. Er ist ein Held aus Fleisch und Blut mit bleibenden Narben und einer angemessenen Krankenhausrechnung. Und das macht ihn zu einer nachvollziehbareren Identifikationsfigur, als so manchen anderen Super Hero mit übermenschlicher Super Power.

Die Motivation, den Tod seiner Eltern, die stellvertretend für alle unschuldigen Opfer stehen, zu rächen, macht ihn aber auch zum zweifelhaft anarchischen Selbstjustizler, dessen Handeln man nicht so ohne weiteres kritiklos tolerieren sollte. Aber hey, es ist ja nur ein Comic und der Zweck heiligt doch auch immer wieder die Mittel.. vor allem, wenn man es mit Typen wie dem Joker zu tun bekommt. Denn wer würde diesem psychopatischen und mordlüsternen Grinsekater den Smiley nicht aus der Fratze hauen wollen, wenn dies doch zum Wohle der Menschheit geschieht.

ImageSeit BATSIE 1939 in den Detective Comics das von Bob Kane gezeichnete Licht der Welt erblickte, mussten noch einige Fledermäuse in der Bathöhle nisten, bis das flatterhafte Comicmännchen 1989 schließlich auch im Film jene Würdigung erhielt, die ihm immer schon zugestanden, aber nie wirklich wiederfahren war. Nach etlichen „untauglichen“ Versuchen in den Vierziger und Sechziger Jahren, die man sich heute wohl nur unter dem Deckmantel „Kult“ straflos und Joker-grinsend ansehen darf, trat Tim Burton auf den Plan und schaffte es, dass ich mir seit langem wieder einmal einen Film dreimal im Kino reingezogen hatte.

Auch wenn Burtons BATMAN , gemessen an heutigen Comic Verfilmungen visuell und konzeptionell schon wieder reichlich altbacken wirkt, so war es dennoch damals (damals... verdammt, ist das schon wieder fast 20 Jahre her?!) eine Offenbarung. Und was dann im Bereich der Super Hero Movies alles vom Comic-Heft Stapel gelassen wurde und immer noch wird, ist andauernde Genre-Filmgeschichte, die ihren Zenit wohl noch lange nicht überschritten haben wird. Aber dazu führten nicht nur die neuen digitalen Möglichkeiten in der Filmtechnik sondern vielmehr auch die Ambitionen der Filmemacher, die Comichelden endlich ernst zu nehmen und aus der verspielten Sandkiste zu heben. BATMAN und Co konnten endlich erwachsen werden.

ImageIm Jahre 2005 schließlich setzte Chris Nolan mit seinem BATMAN BEGINS gewaltig, düster und epochal noch eins oben drauf. Unter dem Motto „Mehr geht nicht“ setzte er dem Dunklen Ritter ein unsterbliches und mehr als würdiges Denkmal, das Bob Kane wohl ein breiteres Grinsen ins Gesicht geschnitzt hätte, als es der Joker jemals zu Stande gebracht hat. Und sollte man den Publikationen und Berichten zu „THE DARK KNIGHT“ Glauben schenken, so sollte die Superlative des Vorgängers hier sogar noch einmal übertroffen werden.

Und BATMAN... nun, er trägt jetzt keine Strumpfhosen mehr, sonder einen für das Militär entwickelten Leicht-Kevlar Panzer, der ihn wohl ungleich besser vor bösen Buben und der eisigen Gothamer Nachtkälte zu schützen vermag, als ein enges Baumwollhöschen. Aber als Symbol oder Mahnmal der verblassenden Kindheit , werde ich versuchen, auch diesen BATMAN vergangener Tage in meinem Herzen zu konservieren und ihn seinem Mitstreiter Robin angesichts eines brennenden Pensionistenheimes zurufen hören: „Heiliges Kanonenrohr! Robin, hol die Bat-Feuerlöscher und das Bat-Sprungtuch aus dem Bat-Kofferraum des Bat-Mobils.. und zwar im Bat-Tempo!“ KRAAWUMM!!

>> Zu unserem "Dark Knight"-Special






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