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Star Trek - Vanguard: Rufe den Donner Drucken E-Mail
Action, Spionage und ein Mysterium... Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 14 August 2008
 
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Titel: "Star Trek - Vanguard: Rufe den Donner"
Originaltitel: "Star Trek Vanguard: Summon the Thunder"
Bewertung:
Autoren: Dayton Ward & Kevin Dilmore
Übersetzerin: Claudia Kern
Umfang: 418 Seiten (ohne Anhang)
Verlag: Cross Cult/Amigo Grafik
Veröffentlicht: 2008 (Deutschland) bzw. 2006 (USA)
ISBN: 3-9364-8092-4
Wo erhältlich? U.a. bei amazon.de.
 

Klappentext: Commodore Reyes kommandiert die Raumstation Vanguard. Die Spannungen zwischen dem Tholoanischen und dem Klingonischen Reich nehmen zu: Schiffe der Großmächte werden von einem ominösen Feind angegriffen, sodass beide Fraktionen eine Verschwörung des anderen vermuten. Oder steckt gar die Föderation dahinter? Kann die Vanguard-Crew verhindern, dass die Taurus-Region zu einem Kriegsgebiet wird?

Dem Geheimnis der Taurus-Region kommt man währenddessen ein gewaltiges Stück näher. Aus den Tiefen des Planeten Erilon lockt man ein unvorstellbar grausames außerirdisches Wesen und kann erst in allerletzter Sekunde zusammen mit einigen anderen Team-Mitgliedern vom Planeten flüchten...

Kurzinhalt: Die Lage in der Taurus-Region spitzt sich zu: Nachdem bei einem Angriff ein Schiff der Tholianer zerstört wird, machen diese die Klingonen für den Zwischenfall verantwortlich. Damit droht die ohnehin schon angespannte Lage endgültig zu eskalieren - ein Krieg scheint unausweichlich. In der Zwischenzeit erforscht ein Außenteam der U.S.S. Endeavour uralte, hochentwickelte Technologie einer ausgestorbenen Rasse, die auf einem Planeten der Taurus-Region gefunden wurde. Doch die Nachforschungen wecken eine uralte Macht, die daraufhin an den Eindringlichen bittere Rache übt.

Review: "Rufe den Donner" ist der 2. Teil der Vanguard-Reihe, die mit ihrer eigenwilligen Mischung aus Spionage, Action und einem Mysterium frischen Wind ins Star Trek-Universum bringt. Diesmal müssen die Figuren rund um Commodore Reyes allerdings ohne die Hilfe von bekannten Charakteren auskommen – wo im 1. Teil noch Captain Kirk mit einem Kurzauftritt für die nötige Classic-Atmosphäre gesorgt hat, ist man diesmal auf sich allein gestellt. Ich weiß jetzt nicht genau, ob es daran lag... jedenfalls fand ich "Rufe den Donner" doch einen Hauch schlechter als den interessanten und vielversprechenden Vorgänger. Obwohl es zwar einige spannende Ereignisse und interessante Wendungen gibt, bleibt bei mir irgendwie im Nachhinein das Gefühl zurück, dass der 2. Teil der Vanguard-Reihe am typischen "Mittelteil"-Syndrom leidet: Nicht so faszinierend wie Teil 1, wo man all die neuen Figuren kennenlernt, aber auch nicht so spannend wie Teil 3, wo die Handlung dann zu einem (hoffentlich krönenden) Abschluss geführt wird.

Nicht falsch verstehen... es gibt viele gute Momente, einige interessante Entwicklungen und tolle Ideen, wie z.B. der Auftritt der Romulaner und dessen Auswirkungen. Auch die Handlung rund um die geheimnisvolle außerirdische Macht, die sich zuerst gegen ein Außenteam der Föderation wendet und danach gegen die Klingonen kämpft – und schließlich den Planeten lieber in die Luft sprengt als in die Hände dieser niederen Wesen fallen zu lassen – ist gelungen. Dennoch fehlt es dem Roman einfach etwas an Tempo. So wichtig Einblicke in die handelnden Figuren auch sind, und so schön es auch ist, sich auf viele verschiedene Handlungen zu konzentrieren und so einen vielschichtigen Roman zu bieten, aber im Fall von "Rufe den Donner" wäre etwas weniger mehr gewesen. Vor allem die Handlung rund um Weltraumpiraten Quinn und seinem neuen Partner, den Journalisten Pennington, wirkt wie ein Lückenfüller – so als wäre die Handlung nur dazu da, um diesen beiden im Vorgänger stark präsenten Figuren auch diesmal wieder etwas zu tun zu geben.

Ein weiteres Problem, mit dem viele Verschwörungsgeschichten und Thriller zu kämpfen haben, ist auch dass man teilweise einige Wendungen doch schon vorhersehen kann – wie z.B. die Tatsache, dass die scheinbar klingonische Agentin in Wahrheit mittlerweile die Seiten gewechselt hat und nun als Doppelagentin tätig ist. Last but not least gibt es dann auch noch einige kurze Nebenhandlungen, deren Sinn und Zweck sich mir nicht so recht erschließen wollen – wie z.B. die Friedensverhandlungen zwischen Tholianern, Klingonen und der Föderation. Hier verliert der Roman teilweise doch seinen Focus, und die Autoren verlieren sich in der Vielzahl an Figuren und ihrem verzweifelten Versuchen, alle zu beschäftigen und ihnen eine prominente, wichtige Rolle in der Handlung zu geben. Eben das drückt im Endeffekt dann auch aufs Tempo.

Nichtsdestotrotz... "Rufe den Donner" ist bei weitem kein schlechter Roman – nur halt nicht ganz so gut wie der Vorgänger. Trotzdem gibt es für den geneigten Star Trek-Fan wieder genug interessantes zu entdecken und tolle Momente zu bestaunen. Wie schon "Der Vorbote" so erzählt man auch hier eine durchaus komplexe und sehr charakterorientierte Geschichte, die sehr abwechslungsreich ist. Da die Figuren nicht teil des bekannten Kanons sind und die Reihe keineswegs vor Todesfällen zurückscheut, kommt auch immer wieder einiges an Spannung auf – man kann sich einfach bei keinem Charakter sicher sein, dass er die Ereignisse auch überleben wird. Das Mysterium rund um die Taurus-Region wird gelungen weitergesponnen, und auch wenn es natürlich in einem abwechslungsreichen und packenden Mix aus Spionage, Action und Thriller verpackt ist, so ist es nichtsdestotrotz angenehm zu sehen, dass man sich damit – nach unzähligen actionorientierten Romanen – endlich wieder mal einer der Grundstärken der Original-Serie annimmt.

Die Übersetzung ist zwar grundsätzlich wieder sehr gut gelungen, leistet sich allerdings auch ein paar Schnitzer – z.B., wenn "nurse" nicht übersetzt wird. Sicher haben in den letzten Jahren zahlreiche englischen Begriffe in den deutschen Sprachgebrauch gefunden, aber hier wird dann damit teilweise doch etwas übertrieben. Allerdings... der Schreibstil ist – in der Übersetzung (das Original kann ich nicht beurteilen) – wieder einmal sehr gut. Auch auf die Verwendung des persönlicheren "Du" wurde hier endlich mal geachtet, und der Roman liest sich wie der Vorgänger sehr flüssig, ohne oberflächlich zu sein. Hier muss also den Autoren – wie auch der Übersetzerin – Lob gezollt werden. Am Ende bietet Cross Cult wieder ein bisschen Bonusmaterial in Form eines Kurzkommentars zu Star Trek bzw. der Vanguard-Reihe von Christian Humberg sowie kompakten Informationen zu den Figuren und Völkern. Nichts aufregendes, aber eine durchaus interessante Beigabe, die eine Sorgfalt und eine Wertschätzung für das Star Trek-Universum erkennen lässt, die man so leider nicht überall antrifft... (Hallo Heyne!)

Fazit: So positiv viele verschiedene Handlungen grundsätzlich auch sind, die große Gefahr daran ist, sich teilweise ein wenig zu verhaspeln und so an Tempo und Dramatik zu verlieren. Zumindest ansatzweise ist dieses Problem leider auch in "Rufe den Donner" vorhanden, wo die beiden Autoren bei ihrem Versuch, jeder der Figuren etwas sinnvolles zu tun zu geben und sie einen wichtigen Part im Roman spielen zu lassen, sichtlich ins Straucheln kommen. Dennoch überwiegen ganz klar die positiven Elemente: Die erfrischende und originelle Ausrichtung der Reihe, die sehr charakterorientierte Handlung, die zahlreichen interessanten Ideen, und das gelungene Mysterium rund um die Taurus-Region. Wer den Vorgänger mochte, sollte sich jedenfalls - trotz kleinerer Schwächen - auch "Rufe den Donner" nicht entgehen lassen.

Christian Siegel

Bewertung: 3/5 Punkten


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