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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Epiphanies
Episodennummer: 2x13
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 20. Januar 2006 (SyFy)
Erstausstrahlung D: 30. März 2006 (Premiere)
Drehbuch: Joel Anderson Thompson
Regie: Rod Hardy
Hauptdarsteller: Edward James Olmos als Commander Adama, Mary McDonnell als President Laura Roslin, Katee Sackhoff als Kara 'Starbuck' Thrace, Jamie Bamber als Lee 'Apollo' Adama, James Callis als Gaius Baltar, Tricia Helfer als Number Six, Grace Park als Lt. Sharon 'Boomer' Valerii, Michael Hogan als Col. Tigh.
Gastdarsteller: Aaron Douglas als Chief Galen Tyrol, Tahmoh Penikett als Lt. Karl "Helo" Agathon, Paul Campbell als Billy Keikeya, Kandyse McClure als Officer Anastasia Dualla, Nicki Clyne als Crewman Specialist Cally Henderson, Luciana Carro als Louanne 'Kat' Katraine, Colm Feore als President Richard Adar, Donnelly Rhodes als Dr. Cottle u.a.

Kurzinhalt: Seit den Ereignissen rund um die Pegasus, die Zerstörung des Auferstehungsschiffes der Cylonen und dem Mord an Admiral Cain sind ein paar Wochen vergangen. Präsidentin Roslin, deren Krebserkrankung sich zuletzt immer stärker bemerkbar machte, ist nun endgültig lebensbedrohlich geworden. Sie wird in die Krankenstation der Galactica gebracht, wo man ihr aber nur noch den Übergang erleichtern kann. Gaius Baltar, der ja zum Vizepräsidenten gewählt wurde, bereitet sich dementsprechend darauf vor, das Amt zu übernehmen. Eine letzte Verordnung gibt Roslin jedoch noch: Sie ordnet an, dass Sharons Mischlingsbaby abgetrieben werden soll. Vor allem Helo protestiert dagegen vehement, ist es doch immerhin auch sein Kind. Und auch Sharon will die Abtreibung unbedingt verhindern. Allerdings scheint es, dass ihrer beider Hoffnung darin liegt, dass Roslin möglichst rasch stirbt, und ihr Nachfolger Baltar den Befehl zurücknimmt. Indes erinnert sich Roslin als sie im Sterben liegt an ihre Zeit auf Caprica, kurz vor dem Angriff der Cylonen, zurück – und auch daran, dort Gaius Baltar zusammen mit der mittlerweile als Cylonin offenbarten Six/Gina gesehen zu haben…

Review von Christian Siegel: Episodenbild (c) Universal Nach dem hochdramatischen Dreiteiler rund um die Pegasus schaltet "Battlestar Galactica" mit "Sabotage" wieder einen Gang zurück. Man überspringt ein paar Wochen – was zugleich bedeutet, dass sich Roslins Lebenszeit hier nun dem Ende zu nähern scheint. Es ist eines der größten Pluspunkte der Episode, dass ich es der Serie tatsächlich zugetraut hatte, sich von dieser Schlüsselfigur, die seit der Miniserie zur Stammbesetzung zählt, in einer ganz normalen Episode (sprich, nicht mal einem Staffelfinale!) zu verabschieden – etwas, dass sowohl als Auszeichnung gegenüber "Battlestar Galactica" an sich zu sehen ist, zugleich aber sicherlich auch mindestens so stark dem generellen modernen Serientrend zu verdanken ist, von dem eben auch diese Serie rückwirkend profitiert. Jedenfalls: Dass ich ihnen den bevorstehenden Tod von Laura Roslin tatsächlich geglaubt habe, machte den entsprechenden Handlungsstrang durchaus mitreißend. Insbesondere auch in Verbindung mit ihrem letzten Befehl, Sharons Kind abzutreiben (was natürlich gar nicht geht, bitte schön; der Grundsatz mit der Entscheidung der Frau geht nämlich eben in beide Richtungen!).

Insofern muss ich gestehen, vom Ausgang fast ein bisschen enttäuscht gewesen zu sein. Klar entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass Roslin letztendlich von genau jenem Baby gerettet wird, dass sie eigentlich abtreiben wollte – was mich wiederum (im Gedanken, die Cylonen könnten den Verlauf der Geschichte bereits können, und würden auf eben diesen aktiv hinarbeiten) darüber spekulieren ließ, ob Lauras Krebs vielleicht auch auf die Cylonen zurückzuführen sein könnte, um den in Sharon heranwachsenden Messias zu retten. Dennoch ist es halt irgendwie auch eine sehr bequeme und praktische Deus Ex Machina-Lösung, und ein Rückzieher in letzter Sekunde. Etwas seltsam fand ich auch alles rund um Gina, die nun wohl der Friedensbewegung angehört. Man weiß ja, dass sie eine Cylonin ist und den Tod von Admiral Cain auf dem Gewissen hat. Am Ende der letzten Folge hieß es, sie wäre spurlos verschwunden, hier nun ist sie in einem Quartier, steht dort jedoch unter Bewachung. Irgendjemand muss also wohl wissen, dass sie sich dort aufhält, doch wer? Und ist es echt gelungen, dass – trotz Wachen (vermeintlich Soldaten) vor dem Militär geheim zu halten? Weil wenn nicht, würde ich mich doch darüber wundern, dass man Gina derart zuvorkommend behandelt, während Sharon – die sich bislang nichts zu Schulden kommen ließ – nach wie vor in ihrer kleinen Zelle sitzt. Etwas mühsam fand ich zudem die Rückblenden auf Caprica. Dass Roslin mit dem Präsidenten eine Affäre hatte, hätte ich persönlich nicht unbedingt wissen müssen, und dass sie sich nun daran erinnert, dort Gaius gesehen zu haben, hätte sich auch effizienter vermitteln lassen. Wobei ich mir eigentlich schon erwartet hätte, dass sie Admiral Adama darüber unverzüglich informiert; klar hat sie keine Beweise, aber man könnte wenigstens ein Auge auf ihn werfen. Wer weiß, vielleicht hätte sich so auch verhindern lassen, dass dieser den nuklearen Sprengkopf Gina aushändigt.

Episodenbild (c) Universal Überhaupt, Gaius. Der ist für mich immer noch der größte Kritikpunkt an der Serie. Ich kann mit der Figur einfach überhaupt nichts anfangen. Ich denke, man versuchte hier wohl, eine Figur zu schaffen, wo es der Zuschauer lieben soll, sie zu hassen; klappt nur leider in meinem Fall nicht. Ich finde ihn einfach nur nervig, und in vielerlei Hinsicht auch nicht nachvollziehbar. Letzteres betrifft vor allem auch die ständigen, dümmlichen Szenen, wo Six mit ihm in der Öffentlichkeit spricht. Warum macht sie das nicht, wenn sie allein miteinander sind, und gibt ihm ansonsten maximal noch Gedanken ein, ohne für ihn so direkt in Erscheinung zu treten? Hier trieb man es dann ja schließlich ganz besonders bunt, mit der Szene, wo sie ihm am Krawattl packt – was natürlich in Wahrheit, wie sich danach zeigt, er selbst tut. Und das natürlich vor Zeugen. Ich meine, schon die ganzen Selbstgespräche wären bedenklich, aber spätestens dieses Verhalten müsste doch eigentlich alle davon überzeugen, dass der eine Schraube locker hat. Was für den Chef-Wissenschaftler schon bedenklich genug wäre; aber für einen Vize- bzw. zu diesem Zeitpunkt sogar Präsidenten in spe?! Ich bitte euch. Dass da niemand Meldung macht, ist für mich einfach nur unglaubwürdig.

Fazit: Ich rechne es "Battlestar Galactica" im Allgemeinen und "Sabotage" im Besonderen hoch an, dass es tatsächlich gelungen ist, mich glauben zu lassen, man würde Roslin mitten in der Staffel aus der Serie schreiben. Eben dies machte ihren Handlungsstrang – nicht zuletzt auch in Verbindung mit ihrem letzten Befehl – so spannend und interessant. Die Rückblenden hätte man allerdings etwas zurückfahren können, und vor allem auch mit ihrer dann-doch-noch-Rettung war ich nicht so recht glücklich. Ich hoffe zudem, dass Roslin Adama nun so rasch als möglich wegen Baltar warnt; dessen Gespräche mit Six vor "Publikum" generell wieder mal mein größter Kritikpunkt an der Episode waren. Weil das gibt's ja nicht, dass man den Gesundheitszustand einer derart wichtigen Persönlichkeit nicht mal kritisch hinterfragt. Seltsam erscheint mir auch, dass Gina nach dem Mord an Cain nur in bequemen Hausarrest verweilt. Und die Friedensbewegung hinterließ bei mir erstmal auch noch nicht wirklich Eindruck (wird aber wohl im Verlauf der Serie nochmal wichtiger werden). Dank der effektiven Roslin-Finte war "Sabotage" insgesamt aber schon noch ok.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal)








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