Originaltitel: Sacrifice
Episodennummer: 2x16
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 10. Februar 2006 (SyFy)
Erstausstrahlung D: 20. April 2006 (Premiere)
Drehbuch: Anne Cofell Saunders
Regie: Rey Villalobos
Hauptdarsteller:
Edward James Olmos als Commander Adama,
Mary McDonnell als President Laura Roslin,
Katee Sackhoff als Kara 'Starbuck' Thrace,
Jamie Bamber als Lee 'Apollo' Adama,
James Callis als Gaius Baltar,
Tricia Helfer als Number Six,
Grace Park als Lt. Sharon 'Boomer' Valerii,
Michael Hogan als Col. Tigh.
Gastdarsteller:
Dana Delany als Sesha Abinell,
Paul Campbell als Billy Keikeya,
Kandyse McClure als Officer Anastasia Dualla,
Alessandro Juliani als Lt. Felix Gaeta,
Kate Vernon als Ellen Tigh,
Mark Houghton als Vinson,
Eric Breker als Chu,
David Neale als Page u.a.
Kurzinhalt:
Billy Keikeya macht seiner Angebeteten, Anastasia Dualla, einen Heiratsantrag. Diese sieht sich jedoch, nicht zuletzt aufgrund ihrer zunehmenden Gefühle für Lee Adama, dazu gezwungen, diesen abzulehnen. Noch ahnt Billy nichts, was die wahren Gründe der Zurückweisung betrifft. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als er zufällig in ihr Date in der Launge des Schiffes Cloud 9 hineinplatzt, und sie beim Flirten erwischt. Er ist gerade dabei, sich mit Anastasia auszusprechen, als sämtliche Besucher der Bar als Geiseln genommen werden. Die Anführerin der Terroristen, Sesha Abinell, reagiert damit auf die zuletzt aufkommenden Gerüchte, dass sich auf der Galactica eine Cylonin-Gefangene – Sharon "Boomer" Valerii – befindet, und verlangt deren Auslieferung. Trotz der teils wertvollen Geiseln – der neben Billy und Lee u.a. auch Ellen Tigh angehören – besteht Präsidentin Roslin darauf, keinesfalls mit den Terroristen verhandeln zu wollen. Doch ein erster, von Starbuck angeführter Befreiungsversuch, schlägt fehl…
Review von Christian Siegel:
Bye bye, Billy! In "Das Opfer" müssen wir uns von einer weiteren regulären Figur des Ensembles verabschieden. Seinen Abgang fand ich dabei allerdings leider etwas seltsam inszeniert, was die Wirkung der Szene reduzierte. Weil ich hab mir das jetzt mehrmals hintereinander angesehen, auf mich wirkt das aber so, als hätte er sich nur einen Schuss in den Arm eingefangen. Möglicherweise war da auch noch ein zweiter Treffer, den man nicht so gut sah, aber wie der da dann auf einmal tot dalag, war ich echt irritiert, weil ich das in dem Moment überhaupt nicht registriert hatte. War vielleicht Absicht, damit sein Tod dann so richtig schockiert – bei mir verfehlte man die gewünschte Wirkung aber aufgrund der ungeschickten Umsetzung leider fast völlig. Zugleich muss ich sagen: Selbst ohne diesen Fauxpas wäre es seinem Tod leider nicht wirklich gelungen, mich emotional zu berühren. Wobei mir sein Ableben eigentlich erst so richtig bewusst gemacht hat, dass dies in Wahrheit für jeden an Bord der Galactica gilt bzw. gelten würde. Was das betrifft, hat die Serie in meinem Fall somit bislang leider ziemlich versagt. Und auch die Art und Weise, wie man dank seinem Tod hier nun das Liebesdreieck zwischen ihm, Anastasia und Apollo auflöst fand ich schade; machte man es "D" damit aus meiner Sicht doch eindeutig zu leicht (vermeintlich, damit sie aufgrund ihrer Entscheidung beim jeweiligen Team des Anderen keine Sympathien einbüßt?).
Davon abgesehen gefiel mir "Das Opfer" aber soweit ganz gut. Besonders positiv stach dabei für mich Dana Delany hervor. Diese ist vor allem in den USA in erster Linie für ihre Sprechrollen (u.a. bei der "Batman"-Zeichentrickserie oder auch "Wing Commander Academy") bekannt, und zeigt hier als Anführerin der Terroristen eine wirklich starke Leistung. Generell gefiel mir das Setup – auch wenn ich denke, dass dies damals bei der Erstausstrahlung doch ziemlich an "24" erinnert haben dürfte, mit der Geiselnahme, der Forderung, und der Frage, ob man nachgibt und ernsthaft mit Terroristen verhandelt – oder ob man damit nicht vielmehr die Zukunft zugunsten der Gegenwart opfert, da man so andere Leute zu ähnlichen Taten animiert. Mir gefiel, dass mit Präsidentin Roslin just die Frau der Runde hart blieb, während Adama und Tigh geneigt waren, zu verhandeln. Und dass, obwohl mit Billy eben auch eine Person, die ihr ähnlich stark am Herzen liegt, wie dies bei Lee bzw. Ellen der Fall ist, in Gefahr schwebt. Dass es dann eben auch just ihn erwischt, war mir allerdings im Hinblick auf die Ironie des Schicksals schon fast wieder zu aufgesetzt. Irgendwie hätte ich es spannender gefunden, wenn es Ellen erwischt (dass Lee stirbt war ja ohnehin von vornherein ausgeschlossen) und sich dadurch der Konflikt zwischen Präsidentin und Militär nach der zuletzt dominierenden Harmonie wieder mal intensiviert hätte (was aber auch daran liegen mag, dass ich mit der Figur einfach nichts anfangen kann, und mich Ellen vor allem auch hier wieder derart genervt hat, dass ich mir fast schon wünschte, die hätten sie erschossen). Zudem hätte Roslin dann damit Leben müssen, mit ihrer Haltung den Tod eines anderen unschuldigen Menschen ausgelöst zu haben, der sie eben nicht direkt betraf – während sie so nun quasi als das Opfer dasteht. Auch dies verleiht Billys Tod eine gewisse Zweckmäßigkeit. Darüber hinaus sei noch erwähnt, dass ich ihnen auf die Finte mit Sharons angeblichem Tod nicht hereingefallen bin, sondern vielmehr Adamas Plan sofort durchschaute. Hätte man hier einfach mit offenen Karten gespielt – weil so clever war's jetzt ja nun wirklich nicht – hätte ich es wohl vorgezogen. Und überhaupt, warum gibt Sharon, die ja angeblich voll und ganz auf Seiten der Menschen steht, die Cylon-AgentInnen nicht Preis? Also außer natürlich, dass damit innerhalb der Serie Spannung verloren gehen würde – aber das ist eben eine externe Erklärung; eine story-interne will mir hingegen partout nicht einfallen.
Fazit:
Billys Tod fand ich irgendwie seltsam umgesetzt. So wie das inszeniert war wirkte das wie ein Streifschuss, oder bestenfalls ein Treffer in den Arm – weshalb ich im ersten Moment doch ziemlich irritiert war, als er auf einmal Tod in Anastasias Armen lag. Darüber hinaus gelang es dieser Wendung leider nicht, mich emotional zu berühren. Und auch sonst gab es noch ein paar Kleinigkeiten, die ich an "Das Opfer" auszusetzen hatte. Die Grundidee rund um die Geiselnahme gefiel mir aber grundsätzlich gut, wie auch die konsequente und meines Erachtens auch richtige Einstellung von Präsidentin Roslin. Auch die schauspielerische Leistung der Gast-Darstellerin Dana Delany hatte es mir angetan. Und dass die Aktion letztendlich nicht ganz ohne Folgen blieb, und man sich hier wieder einmal von einer etablierten Gastfigur trennt, ist grundsätzlich ebenfalls gut und lobenswert. Ich wünschte nur, man hätte das ein bisschen anders umgesetzt.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal)
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