Originaltitel: Downloaded
Episodennummer: 2x18
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 24. Februar 2006 (SyFy)
Erstausstrahlung D: 04. Mai 2006 (Premiere)
Drehbuch: Bradley Thompson & David Weddle
Regie: Jeff Woolnough
Hauptdarsteller:
Edward James Olmos als Commander Adama,
Mary McDonnell als President Laura Roslin,
Katee Sackhoff als Kara 'Starbuck' Thrace,
Jamie Bamber als Lee 'Apollo' Adama,
James Callis als Gaius Baltar,
Tricia Helfer als Number Six,
Grace Park als Lt. Sharon 'Boomer' Valerii,
Michael Hogan als Col. Tigh.
Gastdarsteller:
Lucy Lawless als D'Anna Biers,
Aaron Douglas als Chief Galen Tyrol,
Tahmoh Penikett als Lt. Karl 'Helo' Agathon,
Michael Trucco als Samuel Anders,
Donnelly Rhodes als Dr. Cottle,
Matthew Bennett als Aaron Doral,
Rekha Sharma als Tory Foster,
Alisen Down als Jean Barolay,
Erica Cerra als Maya u.a.
Kurzinhalt:
Beim Atomangriff auf Caprica verliert jenes Six-Modell, dass zu dem Zeitpunkt bei Gaius Baltar war, ihr Leben – und wird daraufhin in einem neuen Körper wiedergeboren. In diesem wird sie jedoch von Gaius Baltars Geist heimgesucht, der sie nicht vergessen lässt, dass die Cylonen für den Tod von Milliarden von Menschen verantwortlich sind. Ein paar Wochen später erwacht auch jene Sharon, die auf der Galactica auf Commander Adama geschossen hat, und danach von Cally erschossen wurde, in einem neuen Körper. Auch sie tut sich damit schwer, sich wieder "einzuleben" – nicht zuletzt, da sie sich ja bis vor kurzem noch für einen Menschen gehalten hat, und zudem an Schuldgefühlen ob des Angriffs auf Adama leidet. Ein anderes Modell, das in der Flotte als die Reporterin D'Anna Biers auftritt, bittet Six – die das Schlimmste hinter sich zu haben scheint – nun darum, Sharon zu helfen. Als die beiden den Verdacht hegen, dass sie in Kürze – falls sich ihr Zustand nicht bessert – ausgemustert werden sollen, beschließen sie, sich gegen Biers zu verbünden. Währenddessen planen die Rebellen auf Caprica einen terroristischen Anschlag. Und als auf der Galactica die andere Sharon ihr Kind zur Welt bringt, müssen die Präsidentin, Admiral Adama, Vizepräsident Baltar und Dr. Cottle entscheiden, was mit dem Baby geschehen soll…
Review von Christian Siegel:
Beginnen wir mit der Nebenhandlung: Auf der Galactica bringt Sharon ihr – angeblich – gemeinsames Kind mit Chief Tyrol zur Welt. Sowohl Baby als auch Mutter überleben die Prozedur. Nun gilt es zu entscheiden, wie mit dem Kind weiter zu verfahren ist. Hier muss ich gleich sagen: Auch wenn ich natürlich weiß, dass Roslin bereits zuvor darüber nachgedacht hat, dieses abzutreiben (bis es ihr das Leben rettete), aber nachdem sie sich damals ja dann dagegen entschieden hat, fand ich es seltsam, nun tatsächlich zu erwägen, es kaltblütig zu ermorden. Weil das hätten sie eben nun wirklich schon wesentlich früher machen können. Generell seltsam, dass fast alle (bis vielleicht Baltar – aber dem kann man aufgrund des Einflusses, den die Cylonen dank Six auf ihn ausüben, ja nicht trauen) das Baby nur als Gefahr, nicht aber als Chance sehen – nämlich auf ein neues Zeitalter, und auf Frieden zwischen den beiden Völkern. Und generell, sich für die Ermordung eines Neugeborenen auszusprechen bringt den Figuren bei mir halt nicht unbedingt Sympathiepunkte ein. Letztendlich war die Lösung, die sie finden, aber absehbar, und grundsätzlich eine gute – auch wenn ich mir vorstellen kann, dass allein der Glauben der Cylonen, die Menschen hätten das Kind kaltblütig ermordet, schlimme Vergeltungsaktionen mit sich bringen und so die Lage nur noch schlimmer machen könnte. Auf die Finte, dass sie das Baby tatsächlich umgebracht hätten, bin ich den Machern jedenfalls von vornherein nicht reingefallen.
Der Schwerpunkt der Handlung lag aber ohnehin auf Caprica, und dort diesmal eben nicht auf Seiten der Menschen und Rebellen, sondern vielmehr der Cylonen. Und eben dieser Teil brachte ein paar interessante Offenbarungen mit sich. So zeigte sich z.B., dass ich das mit dem Up- bzw. Download des Bewusstseins, und den zwölf Modellen, bislang völlig falsch verstanden habe. Ich dachte nämlich, die Modelle würden sich die Erinnerungen teilen. Stattdessen gibt es von jedem Modell einzelne Versionen – die eben auch mit ihren individuellen Erinnerungen wiedergeboren werden. Somit mögen die Modelle zwar gleich aussehen, sind aber nichtsdestotrotz Individuen, die von ihren eigenen Erfahrungen geprägt wurden. Wie sich vor allem auch an Sharon und Six zeigt. Erstere leidet in ihrem wiedergeborenen Körper darunter, dass sie sich bis vor kurzem für einen Menschen hielt – und zudem aufgrund ihrer Programmierung dazu gezwungen war, auf Commander Adama zu feuern. Bei Six wiederum zeigt sich, dass die besondere Verbindung zu Gaius (möglicherweise entstanden durch die Atombombenexplosion? – im Übrigen warf der kurze Rückblick zum Pilotfilm bei mir echt die Frage auf, wie zur Hölle Baltar das überleben konnte) in beide Richtungen existiert. Sprich, nicht nur Gaius wird von Six' Geist verfolgt, sondern auch umgekehrt. Tatsächlich könnte Baltar von den beiden sogar der weitaus größere Quälgeist sein. Allerdings: Als jemand, der mit dem Gaius-Six-Gesprächsszenen aufgrund der Umsetzung schon immer seine Probleme hatte, galt dies leider auch hier wieder: Dass niemand Six' seltsames Verhalten bemerkt oder zumindest daraufhin handelt, fand ich schräg. Mit Karas Flamme verbindet mich zudem nach wie vor nichts, weshalb mir sein weiteres Schicksal egal war (das ging einfach zu Beginn der Staffel alles viel zu schnell, als dass es bei mir Wirkung erzielt hätte). Und keine Ahnung, ob es mir nur bislang nie aufgefallen ist, aber bei "Skinjobs" musste ich halt automatisch an "Blade Runner" denken. Mag als Hommage gedacht sein – kam bei mir aber leider eher einfallslos-diebisch an.
Fazit:
"Downloaded" brachte ein paar interessante Offenbarungen im Hinblick auf die Cylonen, und korrigierte auch so manch falsche Annahme meinerseits. Besonders alles rund um die wiedergeborene Sharon, die sich nach wie vor mit der Erkenntnis schwer tut, eine Cylonin zu sein, hatte es mir dabei angetan. Aber auch die Idee, dass Six' Heimsuchung von Gaius auch in die andere Richtung geht, hatte seinen Reiz. Zumal Baltar von den Beiden sogar fast wie der größere Quälgeist wirkt. Richtig verbunden fühlte ich mir allerdings leider weder Sharon noch Six, was die Spannung der Folge reduzierte. Auch mit Karas Flamme auf Caprica fieberte ich nicht mit. Die Flashbacks zum Pilotfilm und die Offenbarung, dass Six dabei starb und in neuem Körper wiedergeboren wurde, warf bei mir zudem die Frage auf, wie zur Hölle Gaius diese Explosion überleben konnte. Und die Story auf der Galactica litt einerseits darunter, dass ich die Erwägung, Sharons Kind zu töten, nicht nachvollziehen konnte, und andererseits, dass mich die dann tatsächliche Lösung nicht überraschte. Dank der interessanten und aufschlussreichen Handlung auf Caprica, wo zudem die Szenen mit mehreren Versionen eines Modells im gleichen Bild sehr gut gemacht waren, reicht es aber für eine überdurchschnittliche Wertung.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal)
|