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Indiana Jones und die verlorenen Drehbücher Drucken E-Mail
Kategorie: Sonstige - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 22 Mai 2008
 
Beitragsinhalt
Indiana Jones und die verlorenen Drehbücher
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3.) Indiana Jones and the Sword of Arthur
(Indiana Jones und das Schwert von Arthur)

Inhalt:

Das Drehbuch beginnt mit einer Rückblende ins 13. Jahrhundert, wo sich zwei Ritter – die letzten Überlebenden ihrer jeweiligen Gruppen – bekämpfen; einer in schwarzer, einer in heller Rüstung. Der helle Ritter gewinnt das Duell, und Verlorene Drehbuecherversteckt ein orange glühendes Schwert in einer Höhle. Ein Jahrhundert später erreicht ein spanisches Schiff die Insel und die Rüstungen. Nach diesen kurzen Rückblicken geht es nun endlich in die Gegenwart, wo Indiana Jones ein seltenes Artefakt erwirbt, nur um kurz darauf von Gangstern gefangen genommen zu werden. Es gelingt ihm, den Schergen zu entkommen, und sich in letzter Sekunde auf einen Zug zu retten.

Wenige Tage später ist er zurück an der Universität und unterrichtet seine Klasse, als ihn Anthony Brody – Marcus Brody's Sohn – unterbricht. Indy hat zwei Besucher: Ariana Smith, eine Archäologin ungefähr in seinem Alter, und Collins, einen ehemaligen Schüler. Die beiden glauben, neue Hinweise auf die sagenumwobene Insel Enigma gefunden zu haben, wo sich das Schwert Excalibur befinden soll. Indiana Jones scheint zwar von Abenteuern genug zu haben, lässt sich aber von der Begeisterung der beiden anstecken und willigt ein, ihnen zu helfen.Ihr Weg führt sie nach Paris, wo sich in einer alten Kirche die Aufzeichnungen jenes spanischen Seglers befinden sollen, der die Insel im14. Jahrhundert gefunden hat. Indy und Ariana sind bei ihrer Suche erfolgreich, kurz darauf wird ihnen das Tagebuch allerdings von Collins abgenommen, der sich als Verräter entpuppt. Dieser bringt die Aufzeichnungen zu einem Schloss in England, wo die Bruderschaft Mordreds ihre Pläne schmiedet.

Indy und Ariana können seiner tödlichen Falle allerdings entkommen, und werden ihrerseits von den Nachfahren von Artus Tafelrunde aufgegriffen, die sie in die Hintergründe des seit Jahrhunderten im Verborgenen stattfindenden Konflikts zwischen den beiden Gruppierungen einweihen. Während die guten Ritter das Schwert bewahren und beschützen wollen, möchten es die Schergen Mordreds an sich bringen, um es für ihre dunklen Zwecke zu benutzen – wozu sie allerdings eine dunkle, magische Zeremonie durchführen müssten. Indy und Ariana sollen sich aus diesem Konflikt möglichst raushalten. Genau daran denken die beiden aber natürlich nicht. Sie schleichen sich auf jenes Schiff, dass die Bruderschaft Mordreds – mit Collins an Bord – ausschickt, um die Insel ausfindig zu machen. Doch dieser hat Probleme damit, den genauen Standort zu entschlüsseln. Da kommt es ihm gerade recht, als man Indy und Ariana aufgreift und gefangen nimmt. Er zwingt die beiden dazu, ihm zu helfen, und wirft sie danach über Bord. Nur mit Müh und Not gelingt es ihnen, so lange zu überleben, bis sie von Artus Rittern gefunden werden.

Auf der Insel Enigma kommt es schließlich zum großen Showdown. Collins gelingt es nicht nur, das Schwert zu finden, dank Mordreds Handschuh kann er dieses sogar berühren (was Menschen mit dunklen Absichten sonst nicht so einfach möglich ist). Mit dieser mächtigen Waffe in der Hand, scheinen die Ritter Arturs unterlegen und die Niederlage unausweichlich, trotzdem kämpfen sie – mit Indiana und Ariana an ihrer Seite – verbittert, um Mordreds Schergen aufzuhalten.

In einem Flugzeug kommt es schließlich zur letzten Konfrontation: Das Schwert fliegt aus der offenen Frachtklappe des Flugzeugs – gemeinsam mit Collins – und wird von einer Hand aus dem See ergriffen. Zwar ohne Fund – aber mit der Gewissheit, ein magisches Artefakt ein weiteres Mal vor dem Bösen bewahrt zu haben – kehrt Indiana Jones an seine Universität zurück.

Kritik:

"Indiana Jones and the Sword of Arthur" ist ein sogenanntes Spec (=speculative) Script, also ein Drehbuch, dass von einem oder mehreren Autoren bei einem Studio eingereicht wird, ohne dafür einen Auftrag erhalten zu haben – darauf hoffend, dass es ihnen so gefällt, dass entweder das Drehbuch gekauft und umgesetzt wird oder man den Auftrag für einen anderen Film erhält. Angesichts dieser Tatsache finde ich es erstaunlich, wie mutig die beiden Autoren zu Werke gingen (man sollte meinen, wenn man ein Spec Script zu einem bestehenden Franchise einreicht, orientiert man sich stark an der bekannten Formel und experimentiert kaum herum). Eben dieser Mut bzw. auch die Originalität ist die größte Stärke des Drehbuchs. Statt solch logischer Feinde wie Nazis oder Russen gerät Indiana Jones in den Kampf zweier alter Organisationen, wobei eine davon düstere Ziele verfolgt die es mit Hilfe der Guten zu vereiteln gilt.

Apropos düster... es gibt einige erstaunlich düstere, ernste Momente. So sinniert Indiana Jones an einem Punkt über seine verstorbenen oder anderweitig verlorenen Freunde, und darüber wie viele seine Abenteuer Leid über andere Menschen gebracht hat. Es ist ein sehr pessimistischer, nachdenklicher und verbitterter Indiana Jones, den man in diesen Momenten erleben darf. Und beim Showdown verliert der gute Dr. Jones schließlich ein Auge, und ist somit am Ende mit Augenklappe zu bewundern. Es lässt sich darüber streiten, inwiefern eine solche Wandlung in der Figur in einen weiteren Film gepasst hätte, und ob diese Düsternis nicht vielleicht innerhalb der Indiana Jones-Filme eher fehl am Platz ist – aber es war auf jeden Fall interessant zu lesen, wie die Autoren hier diese Richtung eingeschlagen haben und dem Film so nicht nur einen Hauch von Anspruch verliehen haben, sondern uns zudem eine neue Seite des Charakters zu zeigen und die Figur so vielschichtiger und interessanter zu machen.Ein weiterer Stilbruch waren die zahlreichen Rückblenden. Zwar gab es solche auch früher schon, aber immer nur zu Beginn eines Films, danach wurde die Handlung linear erzählt. Hier wird die Haupthandlung immer wieder unterbrochen, um die Vorgeschichte zwischen Indiana und Ariana zu erzählen. In dieser tauchen auch Abner Ravenwood, seine Tochter Marion und auch Belloq auf.

Die Rückblenden haben mich weniger überzeugt, da sie eher störend wirkten und die interessante Haupthandlung sehr oft unterbrochen haben, um eine sehr vorhersehbare Geschichte zu erzählen. Zudem wirkte es sehr erzwungen und verkrampft, dass Belloq in diesen Rückblenden auftauchte; zumindest ihn hätte man dort herausnehmen sollen, und auch sonst erfährt man leider nicht viel dass man nicht auch genau so gut mit 2 bis 3 Sätzen der handelnden Figuren in der Gegenwart vermitteln hätte können. Dies war also eine weniger gelungene Neuerung.Die Action konnte mich da schon eher überzeugen. Diese hatte einige durchaus originelle Momente und Ideen zu bieten, die sich in einem Film bestimmt gut gemacht hätten. Bei aller Düsternis wurde zudem auf den nötigen Humor nicht vergessen. Es gibt zahlreiche witzige Szenen, komische Momente oder amüsante Kommentare, die das Geschehen auflockern.

Weniger gelungen sind allerdings die Feinde. Die Bruderschaft Mordreds strotzt nur so vor Klischees, zudem wird nie so recht klar welches düstere Ziel sie eigentlich anstreben dass es zu vereiteln gilt. Wir wissen, dass sie sich Excalibur unter den Nagel reißen und es durch eine Zeremonie zu einem Schwert der Finsternis machen wollen – aber was dann? Eine Bank überfallen? Die Queen entthronen? Die WELT EROBERN? Eine Antwort darauf bleibt das Drehbuch leider schuldig, was ein wenig auf die Spannung drückt. Und bei allem Lob für den Mut, den die Autoren beweisen, aber... das Indiana Ariana bei ihrem ersten Treffen gleich einen Fausthieb verpasst, ist dann doch etwas zu viel des Guten.

Fazit:

Von den drei Drehbüchern die ich gelesen habe, war dieses Spec Script zweier angehender Autoren mit Abstand das Beste. Zwar nicht perfekt und mit ein paar Schwächen (insbesondere in der Klarheit der Bedrohung und dem Spannungslevel), aber mit zahlreichen frischen Ideen und interessanten Ansätzen, aus denen sich mit ein paar Überarbeitungen sicher ein toller Film hätte machen lassen...

Wertung:  6/10


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