Der Herr der Drachenflotte 1: Der Magierkadett |
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Errol Flynn trifft Fantasy...
Kategorie:
Literatur & Comics -
Autor: Erik Schreiber - Datum:
Donnerstag, 29 Mai 2008
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Titel: |
Der Herr der
Drachenflotte 1 "Der Magierkadett" |
Bewertung: |
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Autor: |
James M. Ward
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Umfang: |
302 Seiten |
Verlag: |
Bastei Lübbe Verlag 20590 |
Veröffentlicht: |
April 2008 |
Preis: |
Euro |
ISBN: |
978-3-20590-5 |
Wo erhältlich? |
U.a. bei Amazon |
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Inhalt:
Der sechzehnjährige Offiziersanwärter und Magierkadett der fünften Klasse Halcyon Blithe erreicht den Hafen und wird von einer Jolle zum Drachenlinienschiff SMD Zuversicht gerudert. Auf der Jolle trifft er auf den Magierkadett dritter Klasse Dart Surehand. Die beiden jungen Männer verstehen sich auf Anhieb gut. Die Zuversicht zählt zu den modernsten Dreimastern der königlichen Familie, zu deren Nebenlinie auch Dart zählt. Das besondere an den Drachenschiffen ist die Verbundenheit der Schiffe mit echten Drachen. Sie sind praktisch miteinander verwachsen. Bei Halcyon entwickelten sich seine Kräfte erst spät und der Besuch der Militärakademie ermöglichte es ihm, die Tradition der Familie, für König und Vaterland zu dienen, konnte ungehindert fort geführt werden. Der Gegner von Arkanien sind die Maleener, Gestaltwandler, die Reich für Reich erobern und ihrem eigenen Reich einverleiben. Aber noch hält die Flotte den Angriffen stand. Und es ist natürlich jeder Magier an Bord eines Schiffes eine gern gesehene Unterstützung. Zudem ist sein Spezialgebiet die Taubesprechung. Damit ist er einer der seltenen Magier, die sowohl der Wassermagie wie auch der Luftmagie zugeneigt sind. Ein weiterer Vorteil für Halcyon ist, dass er in der Lage ist, sich mit den Drachen zu unterhalten. Daraus entwickelt sich für ihn und den Drachen der Zuversicht bald eine
großartige Freundschaft.
Bald holt ihn der tägliche Routinedienst auf dem lebenden Drachenschiff ein. er lernt viel über die königliche Marine und ihre Rangordnung. Er lernt sich auf dem Schiff und dessen Besatzung einzuordnen. Gleichzeitig findet er seinen Platz, wie auch den Respekt der anderen. Während vereinzelter Kämpfe lernt er den rauen Alltag an Bord eines Schiffes kennen. Halcyon macht aber auch Fehler. Gerade weil seine ehrenwerte Familie stolz auf ihn sein soll und er es allen recht machen will. Mittels eines
Wetterzaubers fährt das Schiff bei ruhiger See, während sich das schlechte Wetter, das sich nur verdrängen aber nicht wegzaubern lässt sich aufschaukelt und als Orkan eine
große Bedrohung für das Schiff darstellt. Eine weitere Bedrohung ist jedoch viel wirklicher. Ein Gestaltwandler hat sich an Bord des Schiffe geschlichen und will das Herz des Drachens zerstören, womit auch das Schicksal der Mannschaft besiegelt wäre. Ausgerechnet Blithe ist in der Lage sich der neuen Bedrohung entgegen zustellen. Erschwert wird die Aufklärung des Falles, da er dies inmitten eines Seegefechtes durchführen muss.
Kritik:
Ach ja, ich kann es schon gar nicht mehr lesen. Wieder einmal ist der siebte Sohn eines siebten Sohnes ein Magier, wie sein Vater ... Man könnte fast meinen, den Autorinnen und Autoren fällt nichts besseres mehr ein. Trotzdem gefällt mir der Roman. Eine Art Hornblower mit Magie. Ein paar Drachenschiffe von Robin Hobb aus ihrer Reihe ZAUBERSCHIFFE, Gestaltwandler und eine fesselnde Handlung. Ein buntes Flickwerk der Phantastik, die trotz aller Befürchtungen meinerseits sehr gut zusammen spielt. Alte Piratenfilm-Romantik kommt auf, und man meint Errol Flynn über die Seiten laufen zu sehen, wenn es darum geht, in die Takelage eines Schiffes aufzuentern, Kanonen gestopft werden müssen und auch sonst alle bekannten Seemansbegriffe über Bord hallen. Pulverdampf weht um die Nase, Sturm verblättert scheinbar die Seiten des Buches und Haie tummeln sich im Meer.
Manchmal fällt mir spontan der Name George MacDonald Fraser ein, dessen FLASHMAN-Abenteuer ich einmal sehr schätzte. Ein wenig kommt es mir bei der Erzählung und ihrer scheinbar vorhersehbaren Handlungsstrang so vor, als ob man hier ein Vorbild gefunden hätte. Die Personen, sofern sie nicht in den direkten Zusammenhang zum Magierkadett fünfter Klasse gehören, sind recht einfach gehalten, ohne wirklich ein Eigenleben zu entwickeln. Die Gestaltwandler als Volk bleibt etwas im dunkel der Erzählung, so dass der Leser nicht in der Lage ist, sich die Wesen genau vorzustellen. Damit erhält sich James M. Ward die Spannung. Ich denke, das kann noch etwas sehr interessantes werden.
Autor: Erik Schreiber
Redaktion: Roger Murmann
Bewertung: 3/5Punkte
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