Klappentext:
Washington, russische Botschaft. Die schöne Sowjetkommissarin Tamara Jaglova lädt Indiana Jones ein, an einer Expedition in die äußere Mongolei teilzunehmen. Es geht um eine alte Legende. Und darum, was passieren könnte, wenn die Legende Wahrheit wird. Wenn das Schwert des Khan gefunden wird, so die Sage, wird das Mongolenreich zu alter Größe wiederauferstehen. Die wilden Horden sind bereit. Ein hochriskantes Unternehmen für Indy, auf den Gegner aller Nationen warten: Russen, Chinesen, Deutsche und Japaner. Eins jedoch ist klar. Einem Abenteuer weicht man nicht aus. Und so beginnt eine wilde Hetzjagd quer über die Kontinente.
Kurzinhalt:
Indiana Jones wird in die russische Botschaft eingeladen, wo ihn Tamara Jaglova, die Assistentin des Botschafters darum ersucht, an einer Expedition teilzunehmen. Diese soll sich auf die Suche nach dem sagenumwobenen Schwert des Dschingis Khan machen, welches angeblich kurz davor steht, wieder aufzutauchen. Sollte es den Mongolen in die Hände fallen, wird sich das mongolische Reich erneut erheben und die ganze Welt erobern. Um eben dies zu verhindern, bricht Dr. Jones gemeinsam mit Tamara nach China auf, von wo sie die Spur des Schwertes aufnehmen wollen. Doch während eines Aufenthaltes bei einem japanischen Geschäftsmann, der sich als Samurai entpuppt, werden die beiden angegriffen, und Tamara wird entführt. Notgedrungen gehen Indy und der Samurai eine Zweckgemeinschaft auf, um das Schwert zu finden und Tamara zu befreien. Doch der Samurai verfolgt eigene, finstere und wenig ehrenhafte Pläne...
Review:
Zwar war auch "Indiana Jones und das Schwert des Dschingis Khan" nicht das Gelbe vom Ei, wie schon beim Vorgänger so kann ich aber auch hier wieder einen leichten Aufwärtstrend feststellen. Der Roman war doch etwas spannender und unterhaltsamer als seine beiden Vorgänger. Zudem gab es doch ein paar originelle und erinnerungswürdige Szenen, insbesondere auf dem Himalaya. Auch das mystische Artefakt war wieder recht gut ausgewählt und überzeugend. Zuletzt konnte mir auch der Showdown im versteckten Eispalast am Gipfel des Himalaya sehr gut gefallen. Für mehr als eine durchschnittliche Wertung reicht es allerdings leider auch für diesen Indiana Jones-Roman nicht. Denn trotz einiger spannender Szenen zwischendurch überwogen auch diesmal Langeweile und Desinteresse. Hohlbein mag es verstehen, ansatzweise spannende Einzelszenen zu schreiben, doch diese auch auf interessante Weise miteinander zu verbinden, ist ihm bisher nur bei "Indiana Jones und die gefiederte Schlange" gelungen. Es fehlt einfach der lauernde Schatten im Hintergrund, dieses ständige Gefühl der Bedrohung.
So gelungen einige Einzelszenen auch sein mögen, es gibt genau so auch ein paar Momente, die nicht im geringsten überzeugen können. Die Fähigkeit der Mönche, die Zeit zu verlangsamen, erschien mir etwas übertrieben und nicht so recht ins Indiana Jones-Universum zu passen, und auch die Darstellung des bösen Samurai hat mich nicht wirklich überzeugt. Am schlimmsten war aber wohl eindeutig das Aufeinandertreffen auf den Yeti – der sich wenige Seiten später als Mensch im Kostüm herausstellt. Das war einfach nur mehr peinlich. Auch was den Humor betrifft empfand ich den Roman leider wieder einmal eher dürftig. Und last but not least baut Hohlbein wieder einige Wendungen ein, und auch wenn's in den Filmen gelegentlich mal einen überraschenden Twist gab, übertreibt es der Autor hier einfach. Es ist halt ein Stilmitteln, dass man so aus den Indy-Abenteuern nicht unbedingt gewohnt ist, und angesichts der Tatsache dass andere Elemente dafür wieder fehlen, halte ich es für entbehrlich, wenn nicht gar störend.
Fazit:
Zwar nicht so katastrophal lahm und überzogen wie das "Schiff der Götter", gelang es "Indiana Jones und das Schwert des Dschingis Khan" dennoch nur stellenweise, mich zu überzeugen. Zwischen ein paar spannenden und gelungenen Einzelszenen macht sich größtenteils wieder Langeweile breit, und ein paar Szenen (wie der falsche Yeti) gleiten erneut ins Lächerliche ab. Der Indiana Jones-Fan verpasst also nichts, wenn er diesen Roman im Regal stehen lässt – er könnte es aber auch deutlich schlimmer treffen...
Christian Siegel
Bewertung:
2/5 Punkten
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