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Vox Sola Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Vox Sola
Episodennummer: 1x22
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 01.05.2002
Erstausstrahlung D: 22.08.2003
Drehbuch: Fred Dekker, Rick Berman & Brannon Braga
Regie: Roxann Dawson
Hauptdarsteller: Scott Bakula als Captain Jonathan Archer, Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III, Jolene Blalock als Subcommander T'Pol, Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed, Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather, Linda Park als Ensign Hoshi Sato, John Billingsley als Doctor Phlox.
Gastdarsteller: Vaughn Armstrong als Kreetassan Captain, Joseph Will als Michael Rostov, Renee E. Goldsberry als J. Kelly u.a.

Kurzinhalt: Nur kurz nach dem wenig harmonisch verlaufenden Besuch eines bisher unbekannten außerirdischen Volkes – die Crew der Enterprise hat ihre Gäste offenbar irgendwie beleidigt, doch der Übersetzer arbeitete nicht gut genug, um ihre Tiraden zu verstehen – nistet sich eine fremde Lebensform auf der Enterprise ein. In einem Lagerraum breitet sie sich aus und errichtet eine Art Netz, in dem kurz darauf einige Crewmitglieder – darunter Trip und Archer – gefangen werden. Das Wesen scheint ihnen dabei langsam die Lebensenergie zu entziehen. Doch alle Versuche, das Wesen anzugreifen, scheitern – zumal zu befürchten ist, dass dieses auch die gefangenen Crewmitglieder mit in den Tod nehmen würde. Da eine aggressivere Strategie somit ausgeschlossen ist, liegt es an Hoshi, die Gefangenen zu befreien. Zusammen mit T'Pol versucht sie, die Sprache der Lebensform zu analysieren und zu entschlüsseln, um in Kontakt mit ihr treten zu können. Doch die Zeit drängt, denn die Lebenszeichen von Archer, Trip und der anderen Gefangenen werden stetig schwächer…

Denkwürdige Zitate: "I'm sure I don't have to remind you, Doctor, I am the ranking officer here."
"Not in my Sickbay, unless the Captain says otherwise."
"The Captain is in no condition to offer an opinion."
"Precisely."
(Cleverer Phlox.)

"If you feel I've been unfair to you, I apologize, but I hold you to a high standard, Ensign, because I know you're capable of achieving it."
(T'Pols aufmunternde Worte an Hoshi.)

"When Zephram Cochrane talked about new life and new civilizations… do you think this is what he meant?"
(Möglich.)


Review von Christian Siegel: Episodenbild (c) CBS Wer dachte, die Geschichte rund um die unsichere Hoshi wäre mittlerweile ausreichend abgehandelt worden, der irrt – zumindest, wenn es nach den "Enterprise"-Machern geht. Denn auch in "Vox Sola" steht die junge, nervöse Kommunikationsexpertin im Mittelpunkt, und muss ihre Versagensangst neuerlich überwinden. Etwas wenig einfallsreich wirkt dies schon, und generell hatte ich den bedauerlichen Eindruck, dass die Figur zu Beginn der Folge wieder einen Schritt zurück gemacht hat, und man die Entwicklung der letzten Episoden negierte. Was insofern besonders bedauerlich ist, als Hoshi noch eine der wenigen – wenn nicht gar die einzige – Figuren waren, wo eine entsprechende Weiterentwicklung erkennbar war; alle anderen scheinen eh nach wie vor noch auf dem Stand des Pilotfilms zu stehen. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass auch T'Pol alles andere als logisch agiert. Auch wenn sie ihre Emotionen unterdrückt sollte sie die gefühlsbetonten Menschen und insbesondere Hoshi mittlerweile gut genug kennen, um zu wissen, dass es genau gar nichts bringt, sie unter Druck zu setzen. Sie zu beruhigen und zu unterstützen wäre demnach die erfolgversprechendere – und logischere – Vorgehensweise gewesen.

Apropos unlogische Vorgehensweise. Wozu genau war eigentlich das Kraftfeld gut? Hätte man die Töne nicht auch durch die internen Lautsprecher jagen können? Dies war wohl einzig und allein dazu da, Reed etwas zu tun zu geben. Eine weitere logische Schwäche: Wenn das Wesen ja eigentlich nichts anderes will als nach Hause gebracht zu werden, warum versuchte es nicht, mit der Crew der Enterprise in Kontakt zu treten? Immerhin sind vor jener Szene als Hoshi ihren Kommunikationsversuch startet keine entsprechende Töne von der Lebensform zu hören. Auch die Frage, warum sich das Wesen nicht gleich die außerirdische Crew einverleibt hat, bleibt unbeantwortet. Äußerst kritisch sehe ich auch die Tatsache, dass man mit den Kraftfeldern eine weitere technologische Lücke zu TOS und TNG – in meinen Augen viel zu früh – schließt. Jetzt fehlen eigentlich nur noch Schilde, statt der Hüllenpolarisierung (die wie in einer früheren Kritik schon erwähnt in Wahrheit ja ohnehin die gleiche dramaturgische Funktion erfüllt), und man könnte meinen, zwischen Archers und Kirks Zeiten hätte sich was den technologischen Fortschritt betrifft nicht mehr allzu viel getan. Damit geht etwas vom Reiz, dass die Serie vom Konzept her ursprünglich hätte haben können, verloren. Als dramaturgisch suboptimal erweist sich auch, dass man die Episode fast notgedrungen als unbeteiligter Beobachter verfolgen muss, da man uns in die beiden Aufgabenstellungen – Hoshis Kommunikationsversuch und Reeds Kraftfeld – nicht vernünftig einbinden kann. In beiden Fällen handelt es sich um technologische, wissenschaftliche Lösungen, wo wir gedanklich nicht das Geringste beitragen können. Im Gegensatz zu z.B. einem mysteriösen Phänomen, wo der Zuschauer mitraten kann, bleibt er hier außen vor, und beschränkt sich unsere Rolle einzig und allein darauf, Hoshi und Reed beim Arbeiten zuzuschauen. Hätte man stattdessen nicht die Motivation des Wesens ins Zentrum rücken können? Den Zuschauer erfolgreich in die Geschichte zu involvieren geht jedenfalls in meinen Augen anders. Zumal auch die Bedrohung durch das Wesen nicht wirklich funktioniert hat, da nicht davon auszugehen war, dass Trip und Archer das Zeitliche segnen.

Episodenbild (c) CBS Bei aller Kritik gab es aber durchaus auch ein paar Aspekte und Momente, die mir gut gefallen konnten. So war das Wesen wirklich mal etwas neues, und herrlich fremdartig. Hier haben die Drehbuchautoren durchaus Einfallsreichtum bewiesen. Aber auch Design und Umsetzung des Wesens konnten mir gut gefallen. Überaus positiv stach für mich auch jener Moment hervor, als Phlox die Folter seines "Patienten" unterbindet, und man damit wieder einmal den "Star Trek"-Gedanken huldigt. Auch die Art und Weise, wie das Problem am Ende gelöst wird, ist positiv zu sehen, und atmet den Geist von "Star Trek". Statt mit Gewalt wird der Konflikt nämlich am Ende vielmehr mit Kommunikation gelöst. Und auch das Ende auf dem fremden Planeten konnte mir sehr gut gefallen. Die Masken der Aliens zu Beginn waren auch wieder einmal sehr gelungen, und dass Archer von allen möglichen Sportarten just dem Wasserball mit Begeisterung folgt, war auch mal was anderes. Der eine oder andere nette Dialog, die überzeugenden Effekte sowie die gelungene Musik (die mit der einzelnen Geige teilweise fast liebliche Töne anschlug) runden die (überschaubaren) positiven Aspekte schließlich ab.

Fazit: "Vox Sola" war zwar nicht unbedingt schlecht, offerierte mir halt nur leider wieder einmal herzlich wenig, das mich wirklich begeistern konnte. Nämlich: Das fremdartige außerirdische Wesen, die Szene zwischen Phox und Reed, die gewaltfreie Konfliktlösung, sowie die faszinierende abschließende Szene auf dem Heimatplaneten der Lebensform. Der Rest war aber eher wieder naja. Dass Hoshi neuerlich ihre Selbstzweifel überwinden muss, wirkt wenig originell. Das hatten wir mittlerweile doch schon ein paar Mal im Verlauf der Staffel. Bedauerlich auch, dass damit eine der wenigen Charakterentwicklungen welche "Enterprise" bislang vorzuweisen hat negiert wurde. Bezüglich der Vorgehensweise des Wesens aber auch der Crew ergibt sich die eine oder andere logische Schwäche. Gestört hat mich auch, dass mit den Kraftfeldern die ohnehin nur mehr verschwindend kleine technologische Lücke zwischen "Enterprise" und der klassischen Serie um einen weiteren großen Brocken geschlossen wurde. Am schwersten wiegt aber wohl, dass es "Vox Sola" dem Zuschauer nicht erlaubt, mitzuraten, und ich mich auch sonst nicht wirklich ins Geschehen involviert fühlte. Stattdessen konnte man – doch eher unbeteiligt – Hoshi bei ihren Kommunikationsbemühungen und Reed bei seiner Kraftfeld-Herumspielerei zusehen – was ich doch nur überschaubar spannend fand. Mit einem etwas anderen Schwerpunkt hätte "Vox Sola" vielleicht ganz gut werden können, so reihte sie sich für mich, trotz einer interessanten Grundidee, leider bei den Enttäuschungen der Serie ein.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel


Inhaltsbeschreibung: Episodenbild (c) CBS Die Enterprise heißt Delegierte der Kreetassen willkommen. Da Hoshi deren Sprache noch nicht so richtig versteht, entsteht ein Kommunikationsproblem und ehe sich die Gastgeber versehen, verlassen die Besucher beleidigt das Schiff. Während das Schiff der Kreetassen im Begriff ist, von der Enterprise abzukoppeln, schleicht sich unbemerkt eine gallertartige Lebensform auf das Sternenflottenschiff. Archer ist in der Zwischenzeit ziemlich sauer, da der Erstkontakt so schlecht verlief. Zum Trost schaut Trip zusammen mit ihm das Wasserballspiel Kalifornien gegen Texas. Plötzlich erhält der Captain einen panischen Ruf von Crewman Kelly, die in Frachtrampe Zwei eine seltsame Lebensform geortet hat, welche Crewman Rostov gefangen hat. Sofort machen sich Reed, Archer, Trip und weitere Sicherheitsoffiziere auf den Weg dorthin. Doch bevor sich das Rettungsteam versieht, wird es auch - bis auf Reed, der sich retten kann - von den Tentakeln der Lebensform erfasst und in ein schleimiges Netz eingesponnen. Auf der Brücke analysieren Reed, Mayweather und T'Pol die Situation. Travis vermutet, dass die Lebensform vom Schiff der Kreetassen gekommen ist. Malcolm vermutet dahinter sofort eine Art Angriff, um sich für die Beleidigung zu rächen, doch T'Pol ist da anderer Meinung. Der Doktor wird damit beauftragt einen abgetrennten Teil der Lebensform zu untersuchen, während Mayweather nach dem Schiff der Kreetassen scannen soll.

Bei der Untersuchung der Lebensform stellt sich heraus, dass der abgetrennte Teil auch alleine lebensfähig ist und ein sehr kompliziertes Nervensystem besitzt. Daraus schlussfolgert Phlox, dass es sich um eine intelligente Lebensform zu handeln scheint. Hoshi würde gerne versuchen, mit der Lebensform zu kommunizieren, während T'Pol dafür ist, es zu betäuben und die gefangenen Crewmitglieder zu befreien. Doch als dieser Vorschlag in die Tat umgesetzt wird, stellt sich heraus, dass, sobald die Lebensform der EM-Strahlung ausgesetzt ist, auch die Lebenszeichen der Gefangenen schwächer werden. Die Befreiungsaktion muss abgebrochen werden. Wie sich herausstellt, hat die Lebensform ihr Nervensystem mit dem von Archer und der anderen verbunden. In der Zwischenzeit hat Travis das Schiff der Kreetassen gefunden. Zur großen Überraschung des Steuermanns sprechen diese plötzlich seine Sprache. Offensichtlich ist unsere Sprache nicht schwer zu lernen und das Taten die Kreetassen dann auch. Da sich diese aber immer noch beleidigt fühlen, bittet Travis um Erklärung, was man falsch gemacht habe. Ihm wird erklärt, dass die Kreetassen in der Öffentlichkeit nicht essen und deshalb vom Verhalten der Menschen angewidert waren. Nachdem sich Mayweather im Namen der gesamten Crew entschuldigt hat, übermitteln die Kreetassen der Enterprise Koordinaten der Heimatwelt der fremden Lebensform. Nun versucht Hoshi mit dem Gebilde im Frachtraum zu kommunizieren. Da die Gefahr eines Angriffs immer noch sehr hoch ist, muss Reed ein Kraftfeld zwischen ihr und dem Wesen aufbauen. Der Versuch gelingt und die Lebensform lässt seine Gefangenen gehen, nachdem Hoshi ihm versprochen hat, es nach Hause zurück zu bringen. Auf der fremden Welt angekommen, die komplett von diesem fremden Wesen bedeckt ist, lässt die Crew die kleineren Teile dieser Lebensform frei. Es verbindet sich wieder mit den Teilen, die bereits auf dem Planeten sind und die Mannschaft der Enterprise verlässt das Szenario.

Review von Michael Melchers: Episodenbild (c) CBS Ich denke, die Hauptbotschaft dieser Folge liegt darin, eine Lebensform nicht nach ihrem Erscheinungsbild zu beurteilen. Wer hätte gedacht, dass etwas so Seltsames, wie ein riesiges schleimiges Netz eine intelligente Lebensform sein kann. Ein weiteres Mal wird uns auch bewusst, wie gut es die zukünftigen Captains der Sternenflotte haben, indem sie einen sofort funktionierenden Universalübersetzer zur Hand haben. Zwar sind auch dann diplomatische Zwischenfälle nicht auszuschließen, aber ich denke, es würde Hoshis Job wesentlich leichter machen. "Vox Sola" macht besonders durch eine Premiere auf sich aufmerksam. Das erste stabile Kraftfeld in der Geschichte der Menschheit wird, nach einigen Schwierigkeiten natürlich, aufgebaut - auch hier kann man wieder sagen: Diejenigen, die 200 Jahre später leben, haben es wirklich gut. Nie musste ein Geordie LaForge oder ein Miles O'Brien mit Kraftfeldern kämpfen, die nicht so richtig funktionieren wollten. Es lebe der Fortschritt. Ansonsten bietet "Vox Sola" eigentlich keine Aspekte, die äußerst Interessant wären. Eine Folge, die man auch sehen kann, wenn man die Hintergrundgeschichte von Enterprise oder gar Star Trek nicht kennt. Eine nette Unterhaltung für den Abend eben. Nicht mehr und nicht weniger.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Michael Melchers
(Bilder © CBS/Paramount)




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