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Willkommen auf Barnard's Planet Drucken E-Mail
Gestaltwandler-Androidin in humorvoller Mission Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Reiner Krauss - Datum: Montag, 31 März 2008
 
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Titel: "Willkommen auf Barnard's Planet"
Bewertung:
Autor: Ottmar Alzner
Umfang: 121 Seiten
Verlag: Der Wunderwaldverlag
Veröffentlicht: März 2008
Preis: 8,95 Euro
ISBN: 978-3-940582-00-3
Wo erhältlich? U.a. bei amazon.de
 

Inhalt:Suzie Creed ist 15 reale Jahre alt und ein Gestaltwandler-Androidin, Modell 696 Supergeisha. Ein ewig witziges und seelenhaftes Wesen, welches mal hier und mal da sonderbare Fälle übernimmt. Zunächst schlüpft sie in die Haut der 52 jährigen Rachel McLish (alkoholkranke Polizistin und Sheriff) und löst eine Mordserie im Lovecraft-Park auf Barnard's Planet, danach übernimmt sie mal eben die Hauptrolle als Star-Sängerin auf einem Mega-Konzert, um anschließend eine Entführung der pubertierenden Rumiko (Tochter eines Triaden/Yakuza GmbH Barons) zu vereiteln, um schlussendlich die Machenschaften des Gegenspielers für Teenage-Sexsklaven und deren Androidenserie von Dynatech auffliegen zu lassen.

Klingt gewaltig und spannend. Doch es wird eher von der witzig, flockigen Unterhaltung der Protagonisten geprägt, die dreigeteilte Handlung tritt in den Hintergrund. Vielleicht besser so, denn sie ist oft eine wenig Logische zudem kaum Spannende, und am Ende eher eines Ego-Shooters folgend.

Zu Beginn treibt ein Serienmörder sein Unwesen, welcher verschieden Frauen ausweidet und zerteilt. Wie kommt man dabei jedoch nur auf einen Serienmörder schon nach dem ersten Mord? Schlussendlich ist nach DNA-Proben der Täter dank Microchip-Implantat-Ausweis schnell geortet und gefasst. Damit das Ganze nicht zu einfach war, wird dieser dann zum Ende auf gleiche bestialische Weise in seiner Zelle tot aufgefunden - der Täter wird nie gefasst, geschweige denn je gesucht.

Dafür folgt dann die Beinahe-Entführung eines Mafia-Sprosses, dessen erste Entführer schnell auf der Herrentoilette überwältigt sind - wieder hilft die Chip-Ortung ohne große Spannung. Damit es nicht zu simpel wirkt muss anschließend noch die Leibwache selbst zum zweiten Entführungsversuch herhalten. Selbstredend das Suzie das verhindert.

Wenn schon nicht ein spannender Krimi in SF-Gestalt dann wenigstens ein Sturmlauf auf die befestigte „Burg des Sexslaven-Barons" in Zügen wie ein Ego-Shooterspiel erzählt. Damit es nicht allzu sehr auffällt lieber gleich die handelnden Helden sich noch selbst darüber lustig machend: „Sämtliche 60 Folgen von „Große Liebe auf Antares IV" hätten mir hier keinen Schritt weitergeholfen - meine Grundausbildung in der „Klingon Honor Guard" hätte ich jetzt nicht missen wollen."


Kritik: Mir scheint die Handlung war ein Nebenprodukt um locker flockige Sprüche zu platzieren, zumal einige Fragen offen bleiben. Dafür wird zwar über die Androidenserie „Geisha" geredet und anzügliche Sprüche hier wie da, doch auf eine Szene die dem Namen gerecht würde (außer vielleicht ein Akt unter Unsichtbarkeitsschirm mitten in einer Disco, doch erwarten sie wie immer nur kurze witzige Anspielungen), hofft man vergebens. Dafür solche vielsagenden Sätze wie „Sheriff, die Leiche ist bereits tot. Sie können den Mord nicht mehr verhindern."

Aber auch markige und ironisch gemeinte Ansprachen wie: „Wir vom Team A stürmen derweil durch das Gebäude, treten die Tür des Täters ein, schießen ihm sofort in die Knie, damit er nicht fliehen kann und gleich danach in die Schultern, damit er die Waffe fallen lässt. Dann lassen wir ihn notdürftig vom Doc zusammenflicken, dass er uns bei der anschließenden Stockbehandlung nicht davonstirbt." Nicht zu sagen, das der Täter dann einfach schlafend überrascht wird.

Hier und da sind natürlich viele witzigen Querverweise auch gelungen und jede Menge Anspielungen zu real existierenden Filmen und Serien zu lesen, vom Stuntman für Tom und Jerry bis zu Highnoon um 12 Uhr mittag. Als Zielgruppe mache ich dabei eher die Comic- oder Game-liebenden Teenager unserer Zeit aus. Doch manchmal wäre wirklich weniger mehr gewesen: „Ich schlenderte zu Suzie-dies-ist-der-Triumph-meines-Lebens! und Jean-Paul-wäre-ich-lieber-Bademeister-geblieben! hinüber, neben denen noch Sean-das-könnte-eine-gute-Story-werden! und Niall-sie-wird-meine-Alben-signieren-und-ich-kann-glücklich-sterben! auf den Bus warteten.

Es wurde keine so gute Story, und wir warten nun auf einen Bus, der uns zu einem besseren Planeten fährt.


Bewertung:1/5Punkte


Autor: Reiner Wisser



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