Klappentext:
Washington ist ein beschaulicher Ort. Aber mit der Ruhe ist es ein für allemal vorbei, als Indiana Jones von einem gewissen Mr. Franklin und einem gewissen Mr. Delano um eine kleine Gefälligkeit gebeten wird. Es handelt sich um eine Expedition zu den Osterinseln, aber Indy ahnt von Anfang an, dass es sich keineswegs um eine gemütliche Forschungsreise dreht. Franklin und Delano haben es faustdick hinter den Ohren. Und sie grinsen einfach zuviel. Ein amerikanischer Agent, der deutschen Verschwörungsplänen in der Südsee auf der Spur war, ist verschwunden, und Indiana soll herausfinden, wo er geblieben ist. Als echter Patriot hat er sowieso gute Gründe, den Nazis ein paar hinter die Löffel zu geben. Seine Suche startet auf dem Atoll Pau-Pau, aber die tropische Idylle täuscht – Polynesien ist eine blumengeschmückte Hölle, und sein Auftrag eine Selbstmördermission.
Kurzinhalt:
Indiana Jones wird vom amerikanischen Geheimdienst darum gebeten, einen Spion aufzuspüren, der gemeinsam mit einer Gruppe Deutscher die er ausspioniert hat irgendwo nahe der Osterinseln mit dem Flugzeug abgestürzt ist. Die Aufzeichnungen, wie aus dem Wrack geborgen werden konnten, deuten auf eine geheimnisvolle Macht hin, die nicht in die falschen Hände geraten darf. Doch auf seiner Mission, die Indiana tief in das Spielfeld der internationalen Spionage eintauchen lässt, wird er laufend hintergangen, um schließlich mit den Überlebenden des Flugzeugabsturzes sowie ein paar deutschen Soldaten auf einer Insel von den Ureinwohnern gefangen genommen zu werden. Diese ersehnen die baldige Rückkehr ihres Gottes, und Indiana Jones soll dabei helfen, das betreffende Ritual vorzubereiten. Tut er das nicht, droht allen Gefangenen der Tod. Leider gibt es da nur ein Problem: Indy kennt die Sprache, in der die Anweisungen notiert wurden, nicht, und um die Schriftzeichen zu entziffern, fehlt ihm einfach die nötige Zeit. Schließlich hofft er, durch eine List doch noch entkommen zu können...
Review:
"Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln" ist einer der wenigen Romane der Reihe, die ich bereits vor gut zehn Jahren schon mal gelesen hatte. Interessant dabei ist, dass ich die Geschichte völlig anders in Erinnerung hatte. Es gibt Romane, die brennen sich so ins Gedächtnis dass man sich selbst wenn man sie nach 10 Jahren aus dem Regal holt noch gut an die Handlung erinnern kann, und kaum Überraschungen erlebt. Dieses Indiana Jones-Abenteuer zählt offenbar nicht dazu – und nachdem ich den Roman nun erneut gelesen habe weiß ich auch warum: Er ist leider bis auf wenige denkwürdige Momente sehr langweilig und vergessenswert. Der Plot ist zwar durchaus wendungsreich, aber keine davon konnte mich jetzt sonderlich erschüttern oder mir sonst irgendeine Reaktion entlocken. Auch ist das Abenteuer wieder einmal nicht sehr Indy-typisch. Anstatt einem mächtigen Artefakt hinterher zu jagen wird er losgeschickt, um einen amerikanischen Spion zu retten. Schon allein die Grundidee, dass der amerikanische Geheimdienst gerade Indiana Jones auf diese Mission (mit-)schickt, will nicht im geringsten einleuchten. Ich meine, dass sie ihn beauftragen, die Bundeslade vor den Deutschen zu finden, gut ok, aber einen amerikanischen Spion ausfindig zu machen? Das war dann doch etwas weit hergeholt.
Ein weiteres Problem des Romans ist, dass Indy teilweise sehr in den Hintergrund rückt. Es wäre zwar nicht so, dass sich Hohlbein lang mit Nebencharakteren aufhält, stattdessen wird die Handlung eh aus Indianas Sicht erzählt, aber im wendungsreichen Plot geht er teilweise fast ein wenig unter. Wo er in den drei Filmen stets die treibende Kraft der Ereignisse war, wirkt er diesmal mehr wie ein Kanu ohne Passagier und/oder Paddel, dass im langen Fluss der Langeweile vor sich hin treibt, während ganz andere Leute dessen Verlauf bestimmen. Schrecklich auch, wie emotional kalt mich zahlreiche Szenen gelassen haben, die deutlich darauf ausgelegt waren, unter die Haut zu gehen. Immerhin, bei aller Kritik... wohl auch aufgrund des deutlich kompakteren Umfangs war "Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln" bei weitem nicht so langweilig und zäh wie das "Schiff der Götter". Auch die mystischen Elemente können diesmal wieder überzeugen. Und zumindest einen originellen, spannenden und denkwürdigen Moment gibt es, nämlich den Kampf im inneren eines Vulkans, an den ich mich auch noch vage erinnern konnte. Der Showdown ist aber etwas überzogen, Indiana übersieht eine ganz einfache Lösung für das Problem, und zudem schafft der Roman an dieser Stelle das Kunststück, einerseits zu ausgedehnt zu sein und andererseits zu abrupt zu enden. Aber wie heißt es so schön: Besser ein Ende mit Schrecken...
Fazit:
Das war ja wohl nichts. Zwar kein kompletter Reinfall wie der Vorgänger, erreichten Spannungslevel und Unterhaltungswert dennoch viel zu selten ein akzeptables Niveau. Die Spionage-Story mit ihren unzähligen Wendungen will zudem nicht im geringsten zu Indiana Jones passen, und bis auf eine originelle und denkwürdige Actionszene gibt es nichts, was man als Fan aus diesem Roman mitnehmen und (positiv) in Erinnerung behalten würde. Wie heißt es doch so schön: Manche Geheimnisse sollten besser nie gelüftet werden. Ich für meinen Teil muss leider das "Geheimnis der Osterinseln" zu eben diesen zählen...
Christian Siegel
Bewertung:
1.5/5 Punkten
Artikel kommentieren
Kommentar schreiben
Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.