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Verschmelzung Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Fusion
Episodennummer: 1x17
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 27.02.2002
Erstausstrahlung D: 02.0812003
Drehbuch: Rick Berman, Brannon Braga, Phyllis Strong & Mike Sussman
Regie: Rob Hedden
Hauptdarsteller: Scott Bakula als Captain Jonathan Archer, Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III, Jolene Blalock als Subcommander T'Pol, Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed, Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather, Linda Park als Ensign Hoshi Sato, John Billingsley als Doctor Phlox.
Gastdarsteller: Enrique Murciano als Tolaris, John Harrington Bland als Kov, Robert Pine als Tavin, Vaughn Armstrong als Admiral Forrest u.a.

Kurzinhalt: Die Enterprise trifft auf die Vahklas, ein altes vulkanisches Schiff, dass von eher ungewöhnlichen Vertretern dieser Spezies bewohnt wird. Die V'tosh ka'tur, was übersetzt in etwa "Vulkanier ohne Logik" bedeutet, sehen die Lehren Suraks nicht als der Weisheit letzter Schluss an. Zwar negieren sie – entgegen dem etwas spöttischen Namen – die Logik nicht, lehnen es aber zugleich ab, ihre Gefühle zu unterdrücken. Stattdessen behaupten sie, einen Weg gefunden zu haben, um in Einklang mit ihren Emotionen zu leben, und eine gesunde Balance zwischen Logik und Gefühlen gefunden zu haben. T'Pol ist äußerst skeptisch – viele Gruppierungen in der vulkanischen Geschichte haben eben dies versucht, und sind gescheitert. Dennoch ist sie zunehmend neugierig auf ihre Methoden. Als Archer sie darum ersucht, an Bord der Vahklas zu gehen um als Verbindungsoffizier zu dienen – will man doch gemeinsam mit dem vulkanischen Schiff einen riesigen Weltraumnebel erforschen – lässt sie sich jedoch von Tolaris, einem der Vulkanier des fremden Schiffes, dazu überreden ihre tägliche Meditation einmal ausfallen zu lassen – woraufhin sie in der Nacht wilde, leidenschaftliche Träume heimsuchen. Schließlich erzähl Tolaris ihr von einem alten, mittlerweile in Vergessenheit geratenen Ritual, dass ihr dabei helfen soll, ihre emotionalen Blockaden zu lösen: Eine Gedankenverschmelzung…

Denkwürdige Zitate: "Is it true you mate year-round, with any of them you choose?"
(Wenn's doch nur so einfach wäre!)

"Just because they smile and eat chicken doesn't mean they've learned to master their emotions."
(Da hat T'Pol nicht unrecht.)

"Well, I've learned about your marriage customs. How your parents arrange the whole thing when you're young, stuff like that but… what about… you know."
"Ah, you mean sex!"
(Sie mögen in Einklang mit ihren Emotionen leben - aber von Diskretion haben sie scheinbar noch nichts gehört.)

"All I need is an injection of inaprovaline. Twenty five milligrams should suffice."
"Very well, Doctor."
(Dass sich T'Pol selbst diagnostiziert und behandelt scheint Phlox ein bisschen ein Dorn im Auge zu sein.)

"If I'd known I was going to get thrown across the room that hard, I might have tried a different approach."
(Archer zu Tolaris nach ihrem Kampf in seinem Quartier.)

"Feeling any better?"
"Has the Vulcan ship left?"
"About twenty minutes ago."
"Then yes, I'm feeling better."
(T'Pols verständliche - aber doch auch etwas emotionale? - Reaktion.)


Review von Christian Siegel: Episodenbild (c) CBS Also grundsätzlich muss ich den Machern wieder einmal zugute halten, auch bei "Verschmelzung" wieder einmal in erster Linie auf eine sehr charakterbetonte Geschichte gesetzt und sich irgendwelche Bedrohungsszenarien in letzter Minute gespart zu haben. Interessant fand ich auch, mal einer anderen, eher untypischen Gruppe von Vulkaniern zu begegnen. Zwar ist diese Idee nicht 100%ig neu – man denke nur an Sybok – aber insgesamt ist es zweifellos eher ungewohnt. Die Szenen zwischen Trip und Kov zu Beginn, als sie alle möglichen Vorurteile gegenüber Menschen besprechen, waren durchaus amüsant. Die Inszenierung bestach vor allem bei T'Pols erster Traumszene, die sehr gut umgesetzt war. Was die schauspielerischen Leistungen betraf, stach für mich vor allem jene Szene hervor, als Archer Tolaris am Ende konfrontiert. Die Unaufrichtigkeit seiner Freundlichkeit war Scott Bakula in diesen Szenen gut anzusehen; ich bin kein Schauspieler, stelle mir aber vor, dass so eine Widersprüchlichkeit nicht leicht darzustellen ist. Daher: Kudos! In erster Linie sind es aber wieder einmal die Effekte, die bestechen. Die Szenen mit dem türkisblauen Nebel sahen wirklich phantastisch aus, und verströmten auch wieder einmal einen Hauch von Abenteuergeist und Ehrfurcht vor den Wundern des Universums.

Der Rest der Folge war aber eher murks. Das beginnt schon beim zentralen Konzept der telepathischen Vergewaltigung – innerhalb von "Star Trek" nicht unbedingt eine neue Idee (vor allem Troi kommt hier als zweimaliges Opfer in den Sinn), wobei auch die bisherigen entsprechenden Szenen nicht zu den Sternstunden der Serie zählten. "Verschmelzung" macht hier keine Ausnahme. Wobei die Probleme der Episode meines Erachtens eher in anderen Bereichen liegen; die betreffende Idee trägt halt nur in meinen Augen nichts zum Gelingen bei. Viel schwerer wiegt aber für mich, wie am Ende aufgrund dieses einen Täters der komplette Weg der V'tosh ka'tur von T'Pol und Archer als gescheitert angesehen wird. Keine Frage: Bei Tolaris hat es ganz offensichtlich nicht funktioniert, und die Art und Weise wie er T'Pol hier schändet ist unentschuldbar. Aber bei allen anderen Vulkaniern auf diesem Schiff scheint es sehr wohl zu funktionieren. Es tut mir leid, aber es erscheint mir einfach etwas extrem, irrational und unlogisch, aufgrund dieses einen schwarzen Schafes gleich auf die ganze Herde zu schließen. Wenig überzeugt hat mich auch die Offenbarung, dass die vulkanische Praktik der Gedankenverschmelzung scheinbar in Vergessenheit geraden und nur von den V'tosh ka'tur, nicht aber von den "normalen" Vulkaniern, angewandt wird. Und auch, dass der vulkanische Metabolismus gleich so durcheinandergerät bloß weil T'Pol ein einziges Mal ihre Meditation ausfallen lässt, erscheint unplausibel. Was, wenn die mal Tagelang im Koma liegt, wie das z.B. erst kürzlich bei "Im Schatten von P'Jem" der Fall war? Überhaupt ist das mit der Meditation eine relativ neue Idee (ich glaube Tuvok bei "Voyager" war der erste, der das laufend praktiziert hat, oder?) – und offen gestanden eine, die mir nicht sonderlich gefällt. Die guten alten Vulkanier aus TOS und TNG hatten das noch nicht (oder nicht mehr) nötig, zumindest soweit wir wissen.

Episodenbild (c) CBS Und dann ist da noch die Wendung, die der bis dahin sehr amüsante und nette Nebenplot rund um Trip und Kov nimmt. Denn Kov und sein Vater sind seit Jahren zerstritten, da dieser mit dem Weg den sein Sohn eingeschlagen hat nicht einverstanden war (Hmm… an was bzw. wen erinnert mich das nur?!?! Nun möchte er sich mit seinem Sohn versöhnen, da er todkrank ist. Diese komplette Story ist sooooooo klischeehaft, dass dies allein die Episode schon herunterzieht. Der Hammer kommt aber erst am Ende: Kov hört natürlich auf Trip, und nimmt nun doch mit seinem Vater Kontakt auf. Aber nicht nur, dass man uns die Konklusion dieser Handlung nicht zeigt sondern wir diese nur aus zweiter Hand erfahren (antiklimaktischer geht's ja wohl nicht mehr), stellt sich am Ende sogar heraus, dass die Ärzte nun doch noch eine neue Behandlungsmethode entdeckt haben, und sein Vater wohl geheilt werden kann. Und jetzt alle. "Freude schöner Götterfunken…" (oder für die hippe Jugend von mir aus auch: "Because I’m happy, clap along if you feel like a room without a roof…") Ich weiß schon, das "Star Trek" nicht unbedingt für seine pessimistisch-traurigen Enden bekannt ist und eher einen "Friede Freude Eierkuchen"-Zugang verfolgt; aber man kann's auch übertreiben.

Fazit: Ein wenig Lob verdienen die Macher dafür, dass sie es im Großen und Ganzen bei einer schönen ruhigen Episode belassen haben. Derartigen Mut haben sie in den bisherigen "Enterprise"-Folgen ja oftmals leider vermissen lassen. Die schauspielerischen Leistungen stechen in einigen Szenen durchaus positiv hervor, der Nebenplot rund um Trip und Kov ist mit einigen amüsanten Szenen gespickt, und auch die Effekte – insbesondere alles rund um den großen blauen Nebel – können sich wieder einmal absolut sehen lassen. Dennoch überwiegen die negativen Punkte: Die Idee des "vergewaltigen mit Hilfe von Gedankenkraft" ist bei "Star Trek" mittlerweile doch schon ein wenig abgenutzt, und war selbst in Zeiten, als diese Idee noch als originell bezeichnet werden konnte, nie wirklich gelungen; so auch hier. Wenig überzeugt hat mich auch die Offenbarung rund um die auf Vulkan scheinbar in Vergessenheit geratene Gedankenverschmelzung, sowie die etwas gar übertriebene Darstellung der Auswirkungen, wenn T'Pol mal eine einzige Meditation versäumt. Der letzte wesentliche Kritikpunkt ist dann der nach dem Schema F ablaufende Vater-Sohn-Konflikt, inklusive übertriebenen Happy End und einem extrem unbefriedigenden "tell, don't show" Abschluss. Was bleibt, ist eine unterdurchschnittliche Folge mit dem bitteren Beigeschmack, dies alles in der Vergangenheit von "Star Trek" schon mehrfach – und zumindest teilweise auch besser – gesehen zu haben.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel


Inhaltsbeschreibung: Episodenbild (c) CBS Die Enterprise befindet sich auf dem Flug zum Arachnid-Nebel, als plötzlich ein altes vulkanisches Schiff auftaucht und die Grußfrequenzen öffnet. Im darauf folgenden Gespräch zwischen Captain Tavin und Archer bittet der Vulkanier um Hilfe bei den Reparaturen an seinem Schiff. Schon hier bemerkt Archer, dass es sich nicht um gewöhnliche Vulkanier handelt. Als Captain Archer seinen vulkanischen Kollegen zum Essen einlädt, stellt sich auch schnell heraus, was diese Vulkanier von den Anderen unterscheidet. Sie haben sich dazu entschlossen, nicht den antiken Lehren Suraks zu folgen, sondern ihre Gefühle und ihre Logik miteinander zu vereinen. Von den anderen Vulkaniern werden sie deshalb nur "V'tosh ka'tur" (Vulkanier ohne Logik) genannt werden. Im Maschinenraum beschäftigt sich Tucker in der Zwischenzeit mit den Reparaturen am vulkanischen Schiff und muss gleichzeitig einige Gerüchte unter den Insassen des reparaturbedürftigen Schiffes aus der Welt schaffen. So glaubt Kov - der Chefingenieur - dass sich Menschen mit jeder Frau paaren, die ihnen über den Weg läuft, sie sechs Mahlzeiten am Tag essen und mehr als die Hälfte des Tages schlafen. Damit Kov noch mehr über die Menschen erfahren kann, lädt ihn Trip für später zu essen ein, was dieser dankend annimmt.

Derweilen versucht Archer T'Pol davon zu überzeugen, dass sie Zeit mit den Gästen verbringen solle, um mehr über Gefühle zu erfahren. Die Wissenschaftsoffizierin ist davon überhaupt nicht begeistert und gibt Archer den Hinweis, dass schon früher Vulkanier versucht haben, ihre Gefühle mit ihrer Logik zu vereinen. Doch diese sind alle gescheitert. Zwar hört sich Archer diese Warnung an, schenkt ihr aber weiter keine Beachtung. Am späten Abend befindet sich T'Pol noch in der Kantine und studiert Daten, als Tolaris - einer der vulkanischen Gäste - auftaucht und anfängt sich mit ihr zu unterhalten. Seiner Meinung nach, hat T'Pol ein falsches Bild von ihnen hat. Doch T'Pol lässt sich nicht wirklich überzeugen und führt erneut auf, dass alle Vulkanier, die versucht haben, ihre Emotionen zu integrieren gescheitert sind. Zwar mein Tolaris, dass das nur 5000 Jahre alte Propaganda sei. Noch immer ist die Vulkanierin nicht überzeugt und verlässt die Kantine. Am nächsten Tag erreichen die Enterprise und das vulkanische Schiff des Arachnid-Nebel. Archer würde den Nebel gerne kartographieren, doch würde dies mehrere Wochen dauern. Captain Tavin bietet sich an bei der Untersuchung zu helfen. Archer ist erfreut über dieses Angebot und bittet T'Pol mit auf das andere Schiff zu gehen, um die Daten zu überwachen.

Episodenbild (c) CBS An Bord des vulkanischen Schiffes verwickelt Tolaris T'Pol erneut in ein Gespräch und überredet sie dazu am kommenden Abend nicht zu meditieren, um zu sehen, was passiert. Auf der Enterprise bekommt Archer in der Zwischenzeit eine Nachricht von Admiral Forrest. Wie sich herausstellt, ist Kov ist der Sohn eines Ministers des vulkanischen Oberkommandos. Vor etwa 10 Jahren haben sich die beiden zerstritten und nicht mehr miteinander gesprochen, doch nun liegt der Vater im Sterben und möchte noch einmal mit seinem Sohn reden. Forrest bittet Archer nun, diese Nachricht weiterzuleiten. Derweilen verzichtet T'Pol auf ihre allabendliche Meditation und hat Visionen von einer Liebesnacht mit Tolaris. Da sie diese Bilder sehr geschockt haben, beschließt sie den Doktor aufzusuchen. Diesem erklärt sie nach einer Weile, was sie getan hat. Phlox meint, es wäre sicher keine schlechte Erfahrung, dieses Experiment weiter zu betreiben und gibt T'Pol den Hinweis, dass sie die Sache langsam angehen soll.

Am nächsten Morgen interessiert sich Tolaris für T'Pols Erfahrungen der letzten Nacht. Schnell stellt sich heraus, dass sie tatsächlich für einen kurzen Moment Emotionen empfunden hat. Tolaris ermutigt sie weiterzumachen, um noch mehr zu erleben. Derweilen soll Tucker versuchen Kov zu überreden, mit seinem Vater zu sprechen, da Archer kein Erfolg hatte. Am Abend kommt Tolaris in das Quartier von T'Pol und möchte sie mit etwas vertraut machen, dass helfen soll, die Emotionen zu befreien - die Gedankenverschmelzung. Tolaris erklärt ihr, dass diese Technik vor Jahrhunderten verbannt worden ist, doch hätten er und seine Gefährten einen Weg gefunden, sie für ihre Zwecke zu nutzen. Er beginnt die Prozedur und teilt seine Gedanken mit T'Pol. Doch er beginnt immer tiefer in ihre Gedanken einzudringen. Das ganze endet fast in einer Art geistiger Vergewaltigung. Gerade noch rechtzeitig kann sie sich von Tolaris befreien. Kurz darauf bestellt Archer Tolaris in seinen Bereitschaftsraum und stellt ihn zur Rede, was er mit T'Pol vorgehabt habe. Tolaris wird wütend und schleudert Archer durch den Raum. Dieser zieht eine Phaserpistole und Tolaris wird klar, dass der Captain das geplant hatte, um ein Geständnis zu bekommen. Tucker hat es inzwischen geschafft Kov davon zu überzeugen, mit seinem Vater zu sprechen und die beiden versöhnen sich wieder. Die Freude ist groß, als der Vulkanier auch noch erfährt, dass sich der Zustand seines Vaters erheblich gebessert hat. Mit einem guten Gefühl, jemandem geholfen zu haben, verabschiedet sich Trip von Kov. Derweilen beginnt Archer zu verstehen, warum T'Pol jeden Abend meditiert und verlässt ihr Quartier.

Review von Michael Melchers: Episodenbild (c) CBS Zu aller erst sieht diese Folge nach einer einfachen Geschichte, aus nichts weiter kann, als den Zuschauer für 45 Min. einigermaßen zu unterhalten. Aber bald schon ist klar, dass es hier um mehr geht. Bisher kannten wir die Vulkanier als eine Spezies der vollkommenen Logik. Wer hätte gedacht, dass es auch bei ihnen Personen gibt, die sich nicht mit den antiken Lehren einverstanden erklären. Selbst die Gedankenverschmelzung ist den "Standard-Vulkaniern" nicht bekannt. Ich hoffe, dass in Zukunft noch erklärt wird, wie und warum diese Verschmelzung wieder ihren Weg in die Kultur fand, denn schon 100 Jahre später scheint es völlig normal zu sein, sie zu benutzen. Der Charakter von T'Pol muss sich in "Verschmelzung" nun dieser Gruppe von Vulkaniern stellen, die ziemlich genau das Gegenteil von dem repräsentieren, wofür sie sich verpflichtet hat - der absoluten Einhaltung der Logik. Dies erzeugt einen interessanten Konflikt, der mit dem Ende dieser Episode noch nicht abgeschlossen ist. Ich bin sicher, wir werden früher oder später wieder von dieser Gruppe von Vulkaniern hören. Am meisten hat mich an dieser Episode die Traumsequenzen von T'Pol gestört. Nicht, dass diese nicht nötig gewesen wären, aber die Musik im Hintergrund ging mir persönlich einfach auf die Nerven.



Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Michael Melchers
(Bilder © CBS/Paramount)




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