Originaltitel: The Hive
Episodennummer: 2x11
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 06. Januar 2006
Erstausstrahlung D: 27. September 2006
Drehbuch: Carl Binder
Regie: Martin Wood
Hauptdarsteller:
Joe Flanigan als Major John Sheppard,
Torri Higginson als Dr. Elizabeth Weir,
Rachel Luttrell als Teyla Emmagan,
Jason Momoa als Ronon Dex,
Paul McGillion als Dr. Carson Beckett,
David Hewlett als Dr. Rodney McKay.
Gastdarsteller:
Rainbow Sun Francks als Aiden Ford,
Aaron Abrams als Kanayo,
Kavan Smith als Major Evan Lorne,
Jenn Bird als Neera,
David Nykl als Dr. Radek Zelenka,
Mitch Pileggi als Colonel Steven Caldwell,
James Lafazanos als Wraith,
Andee Frizzell als Hive Queen,
Woody Jeffreys als Guard,
Aleks Holtz als Guard,
Chuck Campbell als Chuck,
Kirby Morrow als Captain Dave Kleinman u.a.
Kurzinhalt:
Fords Plan ist gescheitert. Nun sitzen er und sein Team – dem, wenn auch unfreiwillig, auch Sheppard, Teyla und Ronon angehören – in einer Wraith-Zelle fest, und John wird zur Königin zum Verhör gebracht. Dann hält sie plötzlich inne, weil ein weiteres Wraith-Basisschiff in das System springt. Sheppard erkennt, dass die Wraith territorial sind – und hofft, sich dies zu Nutze zu machen und die beiden Königinnen gegeneinander ausspielen zu können. Währenddessen sieht sich Rodney McKay, der von Fords Leuten als Faustpfand in dessen Lager festgehalten wird, keine andere Wahl, als sich selbst eine hohe Dosis des Enzyms zu verabreichen. Nur so kann es ihm gelingen, aus der Gefangenschaft zu entkommen, und an die Kristalle zu gelangen, mit denen sich das DHD wieder in Betrieb nehmen und daraufhin das Tor auf Atlantis anwählen lässt. Dort angekommen ist er jedoch aufgrund der Nebenwirkungen des Enzyms derart aufgedreht, dass es ihm nicht wirklich gelingt. Dr. Weir Bericht zu erstatten. Erst nach einer ersten Behandlung durch Dr. Beckett erfährt diese, was auf dem Planeten vorgefallen ist – und dass Sheppard, Teyla und Ronon Dex allem Anschein nach von den Wraith gefangen genommen wurde. Sie schickt daraufhin Colonel Caldwell mit der Daedalus los, um das Team zu retten…
Denkwürdige Zitate:
"You must have a hell of a time going through airports."
(Sheppard zu Ronon angesichts seines Arsenals an Messern.)
Review (kann Spoiler enthalten):
Der erste Teil der Mid-Season-Doppelfolge war zwar ok, in "Bienenstock" setzt man hier allerdings nochmal eins drauf. Bereits der Einstieg war gelungen, und sorgte u.a. mit Ronons Messerarsenal, insbesondere aber McKays völlig überdrehtem Auftreten – nachdem er das Enzym zu sich nahm – auch wieder für einiges an Humor. Zumindest ich fand diesen hyperaktiven McKay jedenfalls absolut köstlich. Zugleich lässt uns die Episode jedoch in jenem Moment, wo er das Enzym zu sich nimmt, auch nicht darauf vergessen, dass dies aus seiner Sicht schon eine große Sache ist – angesichts seiner bisherigen Abneigung gegen dieses Mittel – er aber halt nun mal keine andere Möglichkeit sieht. Insofern lässt "Bienenstock" wieder einmal den aufopferungswilligen McKay aufleben, und zeigt damit neuerlich seine Charakterentwicklung (nachdem er früher in erster Linie auf sein eigenes Wohl bedacht war). Kritisch sehe ich allerdings, wie verhältnismäßig leicht der Entzug wirkte. Unter diesen Umständen wäre es eigentlich unverständlich, würde das Atlantis-Team die Enzym-Behandlung für ganz besonders heikle und/oder wichtige Missionen ernsthaft in Betracht ziehen. Insofern wär's vielleicht besser gewesen, den unerwünschten Nebenwirkungen mehr Beachtung zu schenken, bzw. sie noch gravierender darzustellen.
Neben McKay konnte sich bei "Bienenstock" vor allem wieder Sheppard auszeichnen. Zwar bin ich von der Figur nach wie vor nicht übermäßig begeistert, aber langsam aber sicher macht er sich, und wirkt auf mich auch nicht mehr so stark wie eine einfallslose O'Neill-Kopie. In "Bienenstock" durfte er vor allem auch endlich mal einiges an Grips unter Beweis stellen, und das gleich drei Mal: So hat er den recht vorhersehbaren Plot rund um die Mitgefangene dankenswerterweise durchschaut, legte danach bei der Wraith-Königin einen Kirk-würdigen Bluff hin, und überraschte am Ende mit der Geistesgegenwart, die beiden Wraith-Basisschiffe gegeneinander aufzuhetzen. Überhaupt, das Finale: Wie schon bei "Die verlorenen Männer" sind auch bei "Bienenstock" die letzten 10 Minuten wieder mit Abstand die Besten. Dort überschlagen sich die Ereignisse dann förmlich, präsentierte man einige interessante Entwicklungen und/oder Offenbarungen (wie z.B. im Hinblick auf die Kollaborateure), und mit dem Kampf gegen bzw. in weiterer Folge dann zwischen den Basis-Schiffen auch einiges an Spektakel. Die Effekte konnten sich jedenfalls wieder einmal sehen lassen. Und auch die Sets hatten es mir durchaus angetan, wobei ich vor allem den Raum mit den grünen Laserstrahlen cool fand. Trotz dieses Lobes für einzelne Elemente der Folge, ganz ohne Kritik geht's dann doch nicht: So zeugt die Tatsache, dass sich die beiden Basisschiffe auf eine Art und Weise angreifen, die bei der Explosion des Verlierers des Kampfes auch den Sieger mit in den Tod reißt, nicht gerade von hoher Intelligenz. Besonders negativ aber fand ich aber, dass sich die Wraith hier nun, nachdem sie 1-1/2 Staffeln lang angenehm abwechslungsreiche Feinde sein durften (vor allem im Vergleich zu den Ori), nun erst recht wieder in Richtung Goa'uld zu entwickeln scheinen. So tragen die Königinnen nicht nur Revierkämpfe à la Systemlords aus, sie lassen sich zudem von einigen Menschen anbeten und als Götter verehren. Fehlen eigentlich nur noch die glühenden Augen. Gerade auch angesichts der Tatsache, dass die neuen Feinde von SG-1 ohnehin wie billige Kopien der Goa'uld wirken, hätte ich auf diese Entwicklung doch lieber verzichtet. Last but not least: Dass mir persönlich schnurzpiepegal ist, ob Ford noch lebt oder tot ist, zeigt, wie sehr die Macher dabei versagt haben, mich eine Bindung zu ihm aufbauen zu lassen. Wobei ich ohnehin – nach dem guten alten Fernseh- und Film-Regel "Glaube an den Tod einer Figur erst, wenn du die Leiche mit eigenen Augen gesehen hast" – von einer Rückkehr ausgehe (im Übrigen eine weitere Parallele zu SG-1; Stichwort Vala).
Fazit:
Im Vergleich zu "Die verlorenen Männer" stellt "Bienenstock" eine leichte Steigerung dar. In beiden Fällen sind es in erster Linie die letzten 10 Minuten, die hervorstechen, und ich behaupte mal, mit ein bisschen gutem Willen sowie der Streichung banal-überflüssiger Szenen hätte sich der Zweiteiler wohl auch auf eine einzelne Episode runterkürzen lassen. Allerdings fand ich bei "Bienenstock" die erste halbe Stunde im Vergleich zum Vorgänger doch noch die Spur unterhaltsamer – was nicht zuletzt am völlig überdrehten McKay auf Wraith-Enzym-Trip lag. Das Finale überzeugte dann mit einem netten Set-Design (Stichwort grüne Laserstrahlen), der interessanten Idee rund um die Wraith-Kollaborateure, Fords heldenhaftem Einsatz, Sheppards Geistesblitzen, sowie vor allem auch den hochwertigen Spezialeffekten. Dass sich die beiden Wraith-Schiffe so beharken, dass bei der Zerstörung des einen auch das andere mitgerissen wird, wirkte aber nicht sonderlich logisch und/oder intelligent. Darauf, dass die Wraith von einigen als Göttern angebetet werden, hätte ich im Hinblick auf den sich damit auftuenden Parallelen sowohl zu den Goa'uld als auch den Ori auch lieber verzichtet. Und angesichts des gar-nicht-mal-so-schlimm-wirkenden Entzugs von McKay wird sich die Serie in weiterer Folge die Frage gefallen lassen müssen, warum man in Atlantis nicht zumindest für entscheidende Missionen aufs Enzym zurückgreift. Insgesamt bot "Bienenstock" aber gute, kurzweilige SF-Abenteuer-Unterhaltung.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung:
Lt. Col. Sheppard, Teyla, Ronon und Ford befinden sich noch immer in Gefangenschaft auf dem Hive-Schiff. Die Königin der Wraith hat Sheppard zu sich bringen lassen. Sie will Informationen über die Leute, die zusammen mit ihm auf das Schiff gekommen sind. Die Königin will weiter sie wissen, woher der Dart stammt, mit dessen Hilfe sie das Schiff infiltrieren konnten. Das Gespräch ist nicht sehr blumig, deshalb wird er zurück in die Gefängniszelle zu den Anderen gebracht. Teyla bemerkt inzwischen die Ankunft eines weiteren Hive-Schiffs. Sie nehmen an, es soll beim Ausdünnen eines Planeten helfen. Mit Fords und Ronons Hilfe gelingt es, die Türen der Zelle mit einigen Messern, die sie in den Schließmechanismus schieben, zu öffnen. Das Team befreit auf der Flucht eine Frau. Der Ausbruch bleibt jedoch nicht unentdeckt. Die Wachen der Wraith überwältigen sie schnell. Sheppard, Ford und Neera, die Frau welche sie auf der Flucht befreien konnten, werden in eine andere Zelle als Ronon, Teyla und einer von Fords Männern gesperrt. Rodney wird auf dem Planeten, auf dem er von Fords Leuten festgehalten wird, langsam unruhig. Er weiß, dass etwas nicht stimmt. McKay ahnt, dass Sheppard, Ford und der Rest des Teams in Gefangenschaft der Wraith geraten sind. Er sieht daher nur einen Weg, um von dem Planeten zu fliehen. Er muss sich eine Überdosis des Wraith Enzyms verabreichen, was vielleicht lebensgefährliche Folgen hat. Das Enzym verleiht ihm für kurze Zeit unglaubliche Kräfte, wodurch er die Wächter, die ihn bewachen, überwältigt. In einer Schublade findet er die fehlenden Kontrollkristalle für das Stargate. Es gelingt ihm, sie wieder richtig einzusetzen und nach Atlantis zurückzukehren. In Atlantis versucht er, unter dem Einfluss des Enzyms, Dr. Weir die Ereignisse, die passiert sind zu schildern, doch noch einigen Versuchen bricht er im Torraum plötzlich zusammen. Weir lässt Beckett McKay auf die Krankenstation bringen.
In der Zwischenzeit ist der Mann von Ford in der Zelle von Ronon und Teyla an den Entzugserscheinungen des Enzyms der Wraith gestorben. Sheppard und Neera sind nun auch alleine, Ford wurde von den Wraith geholt, um ihn in eine Stasiskammer zu stecken, da er auch an den Folgen des Entzugs leidet. Sheppard und Neera reden über das Erlebte, was Neera auf ihrem Heimatplaneten mit ansehen musste. Sie hat angesehen, wie die Wraith ihre Mutter und ihren kleineren Bruder das Leben aussaugten. Sie hat nun Angst dasselbe Schicksal zu erleiden. Sie legt sich in die Arme von John und die Beiden versuchen, sich etwas auszuruhen. Sheppard wird nach der kurzen Erholung erneut von den Wraith zur Königin gebracht. John muss dort leider feststellen, dass Neera eine Spionin der Wraith ist. Sie ist nur bei ihm gelassen worden, um an wertvolle Informationen über ihn und seine Leute zu kommen. Er hat schon eine Weile einen ähnlichen Verdacht gehegt, dass etwas mit Neera nicht stimmt. Er ist etwas überrascht, dass die Wraith die Frau am Leben lassen.
John versucht der Königin einzureden, dass sie doch das andere Hive-Schiff zerstören soll, da sie so mehr von der Beute auf dem Planeten hätte, den die beiden Schiffe ansteuern. Die Königin ist erbost über Sheppards Vorschlag und will ihm wegen seiner Frechheit das Leben aussaugen. In dem Moment betritt Ford die Kammer der Königin und erschießt das Monster und die anderen Wachen der Wraith in dem Raum. Sheppard und Ford machen sich auf dem Weg Richtung Ronons und Teylas Zelle, plötzlich sagt Ford, er müsse seinen eigenen Weg gehen und verschwindet. In Atlantis hat Dr. Beckett in der Zwischenzeit Rodney von dem Wraith-Enzym entwöhnt. McKay macht sich nach seinem Entzug an die Arbeit, das Basisschiff zu lokalisieren. Die Daedalus fliegt durch den Hyperraum zu den von McKay berechneten Koordinaten des Wraith Basisschiffs. Nach dem die Daedalus den Hyperraum verlassen hat, starten Major Lourne und Rondey mit einem getarnten Puddle Jumper aus dem Hangar des Schiffes, um Kontakt mit Sheppard aufzunehmen. Die Beiden müssen leider feststellen, dass die Wraith Verstärkung bekommen haben und es nun zwei Hive-Schiffe sind, mit denen sie es zu tun haben. Der Kontakt mit Sheppard kann nicht aufgebaut werden, daher kehren sie zurück auf die Daedalus, um die Situation zu besprechen. Ronon, Teyla und Sheppard ist es gelungen in den Dart-Hangar des Hive-Schiffes zu gelangen. Colonel Sheppard gelingt es, einen Dart zu stehlen, Ronon und Teyla mit dem Beamstrahl in den Speicher des Fluggerätes zu transferieren und zu fliehen. Das Sheppard einen Dart gestohlen hat fällt den Wraith nicht auf, da sie gerade einen Angriff auf einen Planeten starten und hunderte andere Darts den Hangar zusammen mit ihnen verlassen. Die Daedalus wurde in der Zwischenzeit von den Basisschiffen entdeckt. Colonel Cadwell bleibt keine andere Möglichkeit als die Schiffe der Wraith anzugreifen. Die Hive-Schiffe dürfen die anderen Wraith nicht darüber informieren, dass die Stadt Atlantis doch nicht zerstört wurde.
John hat seinen Plan, die beiden Schiffe der Wraith aufeinander auf zu hetzen nicht aufgegeben. Er eröffnet das Feuer auf ein Hive-Schiff. McKay entdeckt das seltsame Verhalten eines Darts. Er schließt daraus, dass nur Sheppard an Bord sein kann. Die Daedalus erleidet bei dem Kampf mit den Schiffen der Wraith schwere Schäden, doch plötzlich berechen die Wraith das Feuer auf die Daedalus ab und eröffnen das Feuer aufeinander. Die Schiffe zerstören sich durch ihr gegenseitiges Feuer selbst. Die Sensoren der Daedalus zeigen an, dass kein Dart die Explosionen der beiden Hive-Schiffe überstanden hat. Man nimmt an, dass Sheppard bei der Zerstörung ums Leben gekommen ist. Die Daedalus übermittelt die Nachricht über den Tod Sheppards, Ronons und Teylas gerade Atlantis, als dort plötzlich das Stargate aktiviert wird und der Iris-Code von Sheppard gesendet wird. Weir ist glücklich, dass sie es geschafft haben. McKay ist etwas überrascht, als er die Drei in der Krankenstation sieht. Als man nach Ford fragt, nimmt man an, dass er bei der Zerstörung der Hive-Schiffe mit ums Leben kam. Sheppard glaubt aber, dass man Ford vielleicht doch irgendwann wieder sehen wird.
Michael Melchers
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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