Klappentext:
Im fernen China begegnet Indiana Jones zwei schönen Amerikanerinnen, die auf der Suche nach ihrem verschollenen Ehemann und Vater sind. Gemeinsam fliehen sie vor japanischen Invasoren und stoßen dabei auf den biblischen Aaron-Stab. Der weist ihnen den Weg in die Wüste Ägyptens, wo das Omega-Buch seiner Entdeckung harrt. Doch Indy wird hartnäckig von Meister Sokai verfolgt, der im Auftrag eines orientalischen Magiers selbst hinter jenem mysteriösen Verzeichnis der Lebenswege aller Menschen her ist...
Kurzinhalt:
Während einer Expedition wird Indiana Jones von Japanern aufgegriffen und gefangen genommen. Nur mit knapper Not gelingt es ihm, seinen Häschern zu entkommen, kurz bevor man ihn foltern und zu einigen Artefakten befragen wollte. Auf seiner Flucht trifft er auf die Magierin Faye und ihre Tochter Mystery, mit deren Hilfe es ihm gelingt, auf einem Handelsschiff unterzutauchen. Nach einigen weiteren Komplikationen landet man schließlich in Kalkutta, von wo aus Indy gemeinsam mit seinen beiden Begleiterinnen und seinem guten Freund Sallah zur Sphinx aufbrechen will. Denn dort soll sich nicht nur Aarons Stab, ein mächtiges Artefakt, befinden, sondern zudem das Omega-Buch, dass Informationen über alle Menschen, die jemals auf der Erde gelebt haben oder leben werden, enthält. Von ihm erhoffen sich Fay und ihre Tochter Hilfe bei der Suche nach ihrem Ehemann bzw. Vater. Doch auch die Japaner sind hinter diesem Buch her, und verfolgen sie auf Schritt und Tritt. In der Pyramide von Gizeh kommt es dann schließlich zur Konfrontation…
Review:
„Indiana Jones und das Geheimnis der Sphinx“ war mein mittlerweile 10. Indiana Jones-Roman, und schön langsam beginne ich ein wenig zu verzweifeln. Ist es denn wirklich so schwer, ein gelungenes und unterhaltsames Indy-Abenteuer aufs Papier zu bringen? Nun, scheinbar schon... nicht, dass „Das Geheimnis der Sphinx“ schlecht gewesen wäre, aber es ist halt wieder einmal nicht wirklich gut – trotz ein paar vielversprechender Ansätze. Am besten konnte mir an diesem Roman noch das zugrunde liegende Mysterium gefallen. Sowohl der Stab des Aaron als auch das Omega-Buch sind Artefakte in bester Indiana Jones-Tradition, zu denen auch wieder einiges an interessanten Hintergründen geliefert wird. Leider hält sich die Spannung in den Actionszenen wieder einmal arg in Grenzen. Auch wurden mir die Japaner als die Bösewichte in diesem Roman dann doch ein wenig zu eindimensional gezeichnet. Zudem hangelt sich auch hier Indiana Jones wieder mal von einer Bedrängnis zur anderen, und wenn man mal ein paar Romane mit im Prinzip dem gleichen, sich ständig wiederholenden Schema gelesen hat, wird’s mühsam. Auch das Zusammenspiel zwischen Indy und den beiden Damen fand ich jetzt nicht so prickelnd.
Was „Indiana Jones und das Geheimnis der Sphinx“ zumindest teilweise herausreißt, ist der wieder einmal recht gelungene Schreibstil, in den auch einiges an Humor hineinfließt. Auch der bei Max McCoy mittlerweile bekannte Anhang werten den Roman durch die dort gebotenen interessanten Hintergründe noch einmal auf – wenn diese auch meines Erachtens in den Büchern zuvor noch eine Spur interessanter und aufschlussreicher waren. Dass das Buch mit knapp 250 Seiten etwas kürzer ist als seine Vorgänger, ist ebenfalls positiv zu sehen, da sich ohnehin auch auf diesen Seiten schon einige Längen einschleichen - die aber doch nicht ganz so ausgeprägt ist wie in den Romanen zuvor. Vor allem erspart uns McCoy diesmal weitestgehend jene langen, ausschweifenden Nebenhandlungen, die in seinen Romanen zuvor doch teilweise recht störend gewirkt und den Erzählfluss unnötig unterbrochen haben - was dem ganzen einen sehr episodenhaften Erzählstil verlieh. Bei "Indiana Jones und das Geheimnis der Sphinx" gibt es deutlich weniger von diesen Nebenhandlungen, wodurch das Abenteuer deutlicher auf die Hauptstory fokussiert bleibt.
Recht gut gefallen hat mir auch der Showdown, der etwas an das Ende von „Jäger des verlorenen Schatzes“ und „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ erinnert hat. Der nachfolgende Epilog, in dem die Handlung rund um den Kristallschädel endlich zum Abschluss gebracht wird, hatte zwar auch sehr gute Elemente, doch Indy’s Zeitreise war mir dann wieder gar etwas zu abgehoben und phantastisch. Gut allerdings, dass es McCoy vermieden hat, beim Gespräch auf den letzten Seiten dezidiert darauf hinzuweisen, dass dieses mit Albert Einstein stattfindet, sondern es dem Zuschauer überlässt, dies zu erkennen. Das beste an „Indiana Jones und das Geheimnis der Sphinx“ sind aber wohl jene – leider recht wenige – Seiten, in denen man Indy und Sallah gemeinsam erleben kann. Ob dies allerdings schon Grund genug ist, sich diesen Roman zuzulegen und sich durch die teilweise nicht ganz so unterhaltsamen Seiten zuvor zu plagen, muss jeder für sich selber wissen…
Fazit:
Max McCoy ist es mit "Indiana Jones und das Geheimnis der Sphinx" wieder einmal recht gut gelungen, den Ton der Filme aufs Papier zu übertragen. Auch liefert er - auch abseits des Nachworts - erneut interessante Hintergründe zu einigen mysteriösen Artefakten und geschichtlichen Ereignissen. Leider jedoch hält sich die Spannung auch diesmal wieder sehr in Grenzen, was auch stark auf den Unterhaltungswert drückt. Im Großen und Ganzen halten sich hier allerdings die Stärken und die Schwächen die Waage. Große Indy-Fans können also ruhig mal einen Blick riskieren - mit den Leinwandabenteuern von Indiana Jones kann sich jedoch leider auch dieser Roman nicht einmal annähernd messen...
Christian Siegel
Bewertung:
2.5/5 Punkten
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