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"Ashes to Ashes": Interview mit Philip Glenister & Keeley Hawes Drucken E-Mail
"Ich habe mich fast bepisst vor Lachen!" Kategorie: Interviews - Autor: Jennifer Fuss - Datum: Freitag, 18 April 2008
 
Gene Hunt ist frisch von seinen Abenteuer bei der BBC-Serie "Life on Mars" zurück auf den Bildschirmen in der Fortsetzung "Ashes To Ashes", mit einer Reihe grausamer Frisuren und den Audi Quattro anheizend - in den dekadenten Achtzigern! Er wird begleitet von der bezaubernden Polizistin Alex Drake, die nach einem Unfall in der Zeit zurück sprang. Ende März lief die letzte Folge der 1. Staffel. Im folgenden Interview mit den Hauptdarstellern Philip Glenister & Keeley Hawes wollen wir die bisherigen Episoden nochmal Revue passieren lassen...


Das Interview führte Ben Rawson-Jones für den Cult-Editor
Übersetzung für fictionBOX.de: Jenny Fuß


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Cult-Editor: Keeley, mag dein Charakter Alex Drake das Jahr 1981?
Keeley Hawes: Ich denke insgeheim mag sie es lieber als 2008. Ähnlich wie Sam Tyler bemerkte, dass er die altmodische Art und Weise Dinge zu erledigen vielleicht doch bevorzugte. Sie findet es definitiv aufregend. Sie findet Gene sehr aufregend, aber sie hat eine Tochter, sie muß zurück, daher ist es doch ein wenig anders.


Cult-Editor: Was sind eure Gedanken zu der denkwürdigen ersten Begegnung von Alex und Gene Hunt?
Keeley Hawes: Ich war mir bei der Szene, wie sie auf dem Papier stand, nie wirklich sicher, und wir haben es ein wenig abgewandelt, und ich dachte dennoch 'Ich bin mir dabei nicht sicher!'. Aber letztendlich hat es so prima funktioniert - es ist eine unserer besten Szenen.
Philip Glenister: Es hat uns in vielen Aspekten erneut vorgestellt. Alex stellt uns beide vor.


Cult-Editor: Wie hat sich Gene an das Leben in London angepaßt?
Philip Glenister: In Manchester war er der große Boss aber nun ist er ein ziemlich kleiner Fisch in der Welt der großen Metropole. Ich vermute er hat sich ziemlich von der Institution einnehmen lassen... Die Polizeiarbeit hat sich von seiner Art weg entwickelt und er ist dabei etwas auf der Strecke geblieben. Wir werden in dieser Serie Zeugen eines Mannes mit starken melancholischen Gefühlen werden. Alex bricht kleine Stückchen hervor: Darüber wie er denkt und woran er eigentlich ist. Wir haben einige Momente in welchen die Rollen vertauscht werden, in denen Alex sich an der Grenze der haltlosen Schlußfolgerungen bewegt und Gene derjenige ist, der sie zur Raison ruft, der sie erinnert 'das wir jetzt hier Beweise brauchen'.


Cult-Editor: Hat der Stolze Nordmann Gene Probleme mit den Leuten im tiefen Süden?
Philip Glenister: Ohja, natürlich! Diese südlichen, tuntigen Feen-Schwuchteln! (original: 'Southern, nancy, fairy poofters'!)


Cult-Editor: Können Gene Hunt's Sprüche wieder so gut wie zuvor sein?
Keeley Hawes: Es gibt einige Brillante. Du musstest sie vom Anfang an beherrschen, oder?
Philip Glenister: "Ja klar, es gibt dort so viele Sprüche, dass es schon etwas von einem Stand-Up Comedian hatte. Es gibt da einen großartigen in der Episode, wo es zu einer königlichen Hochzeit kommt. An der Stelle bei der Gene die Truppe anspricht und sagt 'Wir können uns keine Fehler von jetzt bis zum trällern der königlichen Hymne leisten!'. Ich erinnere mich wie das das las und mich fast bepisst habe vor Lachen!
Keeley Hawes: Das ist so lustig.

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Cult-Editor: Phil, mußte man dich überreden; den Charakter wiederauferstehen zu lassen?
Philip Glenister: Wir hatten nur zwei Staffeln [bei der Vorgängerserie "Life on Mars"] und die machten soviel Spaß, es war großartig dort mit zu spielen! John [Simm] hatte seine Erfüllung mit der Darstellung von Sam gehabt. Er wird jedoch schnell gelangweilt und wollte andere Sachen machen. Er spürte, dass er mit Sam alles getan hatte was ging. Wir alle fühlten, dass Life on Mars zu seinem natürlichen Schluß gekommen ist und es wäre dumm gewesen einfach weiter zu machen, wir hätten uns nur selbst wiederholt. Gene wurde als Charakter fast zu einer Ikone und ich war ziemlich glücklich, ihn eine Weile länger darstellen zu können. Ich sprach mit ihm [John] während der Dreharbeiten und wir bleiben in Kontakt. Er konnte es kaum erwarten, die neuen Folgen zu sehen.
Keeley Hawes: Ich habe John mal im Theater kennen gelernt... es war wirklich nett mit jemanden zu reden, der all das schon durch gemacht hat - jede Einstellung, jeden Tag, es ist wirklich ungewöhnlich. Wir waren wie die Überlebenden eines Unfalls oder sowas.


Cult-Editor: Ist Gene ein wenig sowas wie ein Flirt-Objekt für Alex?
Keeley Hawes: Ich denke, er ist so etwas wie ein merkwürdiger Anziehungspunkt für fast jede Frau, die die Serie sieht. Man wird einfach vollkommen überrascht davon wie sehr man Gene Hunt verfällt wenn man einschaltet. Er ist ein merkwürdiger Sexgott!
Philip Glenister: Der Scheck ist unterwegs!


Cult-Editor: War es, angesichts des Erfolges von Life On Mars nicht beängstigend, die Rolle von Alex Drake zu übernehmen?
Keeley Hawes: Das war es, aber es gibt die Sicherheit, dass die Zuschauer es allein schon deswegen ansehen werden, weil sie Phil sehen möchten!
Philip Glenister: Sag' das nicht. Das ist belastend!
Keeley Hawes: Aber in gewisser Weise ist die Art, mit der ich damit umgehe, eine Belastung für sich. Es ist doch eigentlich eine recht bequeme Position, wenn man die Gewissheit hat, dass es schon Interesse an der Sache gibt... aber mit demselben Wissen ist es absolut verängstigend, weil man als Neuling nicht alle enttäuschen und das schwächste Glied sein möchte. Ich weiss, dass viele Leute gerne genau das auf sich nehmen würden. Also: Ja, ich habe viel Angst!


Cult-Editor: Phil, stimmt es, dass man dich fragte, die Rolle in dem amerikanischen Remake von Life On Mars zu übernehmen?
Philip Glenister: Nein, nicht in der Art, dass ein Anruf kam wie 'Hallo Philip, hier ist Amerika. Bring uns Gene Hunt hierher!' Es war nicht annähernd so einfach. Nein, was passierte war, dass sie richtige Probleme hatten die beiden Rollen zu besetzen, wieso auch immer. Sie haben eine Menge Leute gecastet, fanden aber nicht den passenden. Daher erhielt meine Agent eine eMail von David E. Kelley's Büro, in der stand 'Wäre Philip interessiert daran, mit etwas Arbeit an seinem [britischen] Akzent und all dem, Gene in der amerikanischen Version zu spielen?'

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Aber zu dem Zeitpunkt habe ich bereits bei Ashes unterzeichnet und, zur Erinnerung, hierbei ging es nur um den Piloten von Life on Mars in Amerika. Eine einmalige Aktion, die vielleicht nicht in Serie geht. Das wäre doch Wahnsinn. Also haben wir uns an sie gewandt und geantwortet: 'Wir wären vielleicht interessiert wenn ihr es an diesen und jenen Tagen machen könntet' und natürlich konnten sie das wegen ihres Zeitplans für die Pilotfolgen nicht. Da sagten wir einfach nur: 'Gut, ihr versteht sicherlich, dass wir es dann nicht machen können'. Darauf sendeten sie eine eher frostige Mail zurück, in der stand 'Sagen sie mir damit etwa, dass Mister Phil Glenister nicht an einem Auftritt im amerikanischen Fernsehen interessiert ist?', worauf mein Agent dachte 'Nun... ja!' 

Es wäre Karriere-Selbstmord wenn ich mich plötzlich von Kudos und der BBC abgewandt und gesagt hätte 'T'schuldigung Jungs, ich f*** euch alle und verschwinde dafür nach Amerika!' und dann wäre die Serie dort plötzlich doch kein Erfolg geworden... Dann zurück zu kommen, ist fast unmöglich und man hätte die Rute wirklich zwischen den Beinen klemmen. Es wäre wirklich verrückt, dieses Schauspiel-Entertainment dort mitzumachen. Und hinzu kommt die Vorstellung, Gene Hunt einmal für sechs Monate in Amerika zu spielen und zusätzlich für sechs Monate hier. Ich würde in die Nervenheilanstalt laufen und rufen: 'Ich bin Gene Hunt! Ich bin Gene Hunt!'"


Cult-Editor: Keeley, wie wurdest du mit dem Drehplan fertig, nachdem du in nahezu jeder Szene anwesend bist?
Keeley Hawes: Man muß sich nur wirklich darauf einlassen und versuchen die Energie aufzubringen.
Philip Glenister: Du hast vielfach mehrere Dinge gleichzeitig gemacht.
Keeley Hawes: Mein Ehemann war die ersten neun Wochen nicht da und das Kindermädchen kündigte, so dass ich die drei Kinder zu Hause hatte. Solche Situationen, zwei Herausforderungen zur selben Zeit, lassen mich erst zur Entfaltung kommen.
Philip Glenister: Ich weiss nicht wie du das schaffst.


Cult-Editor: Gibt es Pläne für eine zweite Staffel von Ashes To Ashes?
Philip Glenister: Wir hoffen es!


Cult-Editor: Bedeutet dies, dass die aktuelle Staffel mit einem riesigen Cliffhanger endet?
Keeley Hawes: Ich bin mir nicht sicher, ob man es so nennen kann. Es ist doch irgendwie sehr zufriedenstellend...
Philip Glenister: Ja, es ist ein sehr gutes Ende. Es ist in vielen Aspekten in sich selbst geschlossen, aber ich denke es braucht definitiv noch eine weitere Staffel!

Anm. d. Red.:
Inzwischen wurde von der BBC bestätigt, dass es eine 2. Staffel von "Ashes to Ashes" geben wird:
>> Mehr Infos

Übersetzung: Jenny Fuß
Redaktion: S. Reichmann & M. Wenzel


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