Originaltitel: Broken Bow, Part 2 Episodennummer: 1x02 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 26.09.2001 Erstausstrahlung D: 15.03.2003 Drehbuch: Rick Berman & Brannon Braga Regie: James L. Conway Hauptdarsteller:
Scott Bakula als Captain Jonathan Archer,
Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III,
Jolene Blalock als Subcommander T'Pol,
Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed,
Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather,
Linda Park als Ensign Hoshi Sato,
John Billingsley als Doctor Phlox.
Gastdarsteller:
John Fleck als Silik,
Melinda Clarke als Sarin,
Tommy Lister Jr. als Klaang,
Vaughn Armstrong als Admiral Maxwell Forrest,
Jim Beaver als Daniel Leonard,
Mark Moses als Henry Archer,
Gary Graham als Soval,
Thomas Kopache als Tos,
Jim Fitzpatrick als Commander Williams,
James Horan als Humanoid Figure,
Joseph Ruskin als Suliban Doctor,
James Cromwell als Zefram Cochrane u.a.
Kurzinhalt:
Wir schreiben das Jahr 2151: Rund 90 Jahre sind seit dem ersten Kontakt mit einem außerirdischen Volk, den Vulkaniern, vergangen. Diese gaben uns zwar Zugang zu fortschrittlichen Technologien, es gibt jedoch auch einige Menschen, die der Ansicht sind, die Vulkanier würden die Menschen zurückhalten und ihnen beim Aufbruch in die Sterne im Weg stehen. Nun soll es jedoch in Kürze soweit sein, und mit der NX-01 Enterprise das erste Hochleistungs-Raumschiff mit Warpantrieb ins All aufbrechen. Doch ehe es soweit ist, sorgt ein Zwischenfall für Aufregung: Denn in Oklahoma ist ein Schiff der Klingonen abgestürzt, und der Überlebende wurde von einem Farmer niedergeschossen und schwer verletzt. Um einen diplomatischen Zwischenfall zu verhindern, soll Captain Archer mit der Enterprise nach Qo'noS, dem Heimatplaneten der Klingonen, reisen, und Klaang wieder zu seinem Volk zurückbringen. Begleitet wird die menschliche Besatzung unter dem Kommando von Captain Archer dabei unter anderem vom denobulanischen Arzt Dr. Phlox, sowie Subcommander T'Pol vom vulkanischen Oberkommando. Doch auf dem Weg nach Qo'noS gelingt es einer außerirdischen Rasse, den Suliban, dank ihrer genetisch modifizierten Fähigkeiten, Klaang zu entführen. T'Pol ist dafür, die Mission abzubrechen und zur Erde zurückzukehren. Doch Captain Archer ist nicht bereit, so schnell aufzugeben, und nimmt die Verfolgung auf…
Denkwürdige Zitate:"Where'd he come from?" "Oklahoma."
(Admiral Forrests Antwort auf Captain Archers Frage, wo der Klingone herkommt.)
"On this site, a powerful engine will be built. An engine that will someday help us travel a hundred times faster than we can today. Imagine it. Thousands of inhabited planets at our fingertips. And we'll be able to explore those strange new worlds and seek out new life and new civilizations. This engine will let us go boldly where no man has gone before."
(Der Pilotfilm von "Enterprise" offenbart eine historische Rede Zefram Cochranes als Ursprung des "Star Trek"-Mottos)
"Do you know how to tell him to shut up?" "Shut up!"
(An ihrem klingonisch sollte Hoshi Sato besser noch ein wenig arbeiten.)
"Vulcan children play with toys that are more sophisticated."
(Subcommander T'Pol zeigt sich während der Mission immer wieder mal von ihrer charmanten Seite.)
"Stun seems to work."
(Archers lapidarer Kommentar, als man bei den neuartigen Phaserwaffen die Betäuben-Funktion an einem Suliban "getestet" hat.)
"This mission would've failed without your help." "I won't dispute that."
(T'Pol sieht sich außer stande, Captain Archer bei dieser Aussage zu widersprechen.)
Review von Christian Siegel:Nach dem eher enttäuschenden Finale von "Voyager" gab es zum ersten Mal seit dem Serienstart von "Next Generation" kurzzeitig keine aktuelle, laufende "Star Trek"-Serie im Fernsehen. Dementsprechend groß warten die Erwartungen und Hoffnungen an die fünfte Serie des Franchise, "Enterprise". Ehe diese angekündigt wurde, schwirrten ja so manche Gerüchte in der Gegend herum, wie z.B. eine "Academy"-Serie. Als das Konzept dann schließlich angekündigt wurde, muss ich gestehen, durchaus hoffnungsfroh gewesen zu sein. Ich konnte verstehen, dass man sich nach drei Serien aus der TNG-Ära in eine andere Epoche begeben wollte, aber noch weiter in die Zukunft zu gehen hätte doch einiges an Problemen mit sich gebracht. Da lag es nahe, stattdessen den Blick in die Vergangenheit zu richten. Natürlich waren Prequels zu diesem Zeitpunkt dank George Lucas und "Star Wars" innerhalb des SF-Genres doch schon eher verpönt. Aber als erste Gerüchte darüber aufkamen, dass man sich in die Vergangenheit begeben würde, fand ich das durchaus vielversprechend. Warum nicht Captain Robert April auf der ersten Mission der alten Enterprise begleiten? Oder Captain Sulus Abenteuer auf der Excelsior näher beleuchten?
Stattdessen wagte man sogar noch einen deutlich größeren Schritt zurück, nämlich zur ersten großen Weltraummission der Menschheit. "Zufälligerweise" wieder mit einem Raumschiff mit dem Namen Enterprise, was ich doch ein wenig konstruiert, erzwungen, unglaubwürdig und einfallslos fand. Aber gut, ok, soll so sein. Jedenfalls fand ich die Idee grundsätzlich sehr vielversprechend. Noch viel hoffnungsfroher machten mich aber die Bekundungen von Berman & Braga, man wolle mit der Serie zu den Wurzeln von "Star Trek" zurückkehren. Immerhin waren die klassische "Star Trek"-Serie und die "Next Generation" noch in erster Linie vom Entdecker- und Abenteuergeist und auch wirklich dem Science Fiction-Gedanken geprägt, was jedoch in weiterer Folge mit "Deep Space Nine" und "Voyager" zunehmend gegenüber der Action in den Hintergrund gedrängt wurde. Endlich wieder eine Serie, mit der man die Erforschung des Weltalls in den Mittelpunkt rückt, und zum zentralen Motto von "Star Trek" – "to boldly go where no man has gone before" – zurückkehrt? Bin dabei! Leider aber sollte "Enterprise" diese Erwartungshaltung nicht erfüllen. Letztendlich bin ich anno dazumal bei der Erstausstrahlung auf Sat.1 nach der Episode "Brutstätte" endgültig ausgestiegen – warum und wieso, werde ich euch in etwas mehr als einen Jahr verraten, wenn wir uns dieser Folge dann zuwenden. Somit habe ich, obwohl eigentlich großer "Star Trek"-Fan, "Enterprise" bislang (wie übrigens auch "Deep Space Nine") nicht komplett gesehen – was ich nun nachzuholen gedenke. Und im Zuge dessen war es nun auch an der Zeit, mir "Aufbruch ins Unbekannte" wieder einmal (und zum ersten Mal seit der deutschen Erstausstrahlung) vorzuknöpfen – wobei ich mich bemühen will, meine doch eher enttäuschten Eindrücke aus dem weiteren Verlauf der Serie auszublenden und den Pilotfilm, mit all seinem Potential aber eben auch seinen Problemen und Schwächen, wirklich für sich und unabhängig vom Rest der Serie zu betrachten.
Was hierbei auffällt, ist dass es ihnen leider nicht ganz gelungen ist, eines der potentiellen Probleme eines solchen Prequels zu umschiffen. Ende der 60er mag die bei der klassischen Serie gezeigte Technologie wahnsinnig modern erschienen sein. Heutzutage entlockt sie einem natürlich nicht einmal mehr ein müdes Lächeln. "Enterprise" ist noch einmal rund 100 Jahre davor angesiedelt – wie geht man damit also um? Letztendlich hat man sich dazu entschlossen, das ganze zwar altmodischer aussehen zu lassen als in der TNG-Ära (eh klar), aber nicht noch mehr retro zu werden als es die klassische Serie war. Ich muss gestehen… daran, dass alles bei "Enterprise" moderner aussieht als bei der originalen "Star Trek"-Serie, musste ich mich erst gewöhnen. Noch schlimmer und enttäuschender finde ich aber, wie man mit dem unterschiedlichen Stand was die Technologie betrifft umgegangen ist. Eine Serie die so viel früher angesetzt ist als die bisherigen "Star Trek"-Abenteuer hätte ja eigentlich förmlich danach geschrien, dass die Crew auf viele Bequemlichkeiten von Kirk, Picard & Co. verzichten müssen. Leider bleibt es diesbezüglich aber bei Lippenbekenntnissen, die am Ende des Pilotfilms schon kein Thema mehr sind.
So gibt es hier zum Beispiel bereits einen Transporter. Zwar heißt es zu Beginn noch, man würde diesen nur für den Transport für Fracht verwenden – wenn er auch grundsätzlich für den biologischen Einsatz ebenfalls bereits getestet worden wäre – doch anstatt zumindest mal ein paar Episoden bis zum ersten "menschlichen" Einsatz zu warten, muss das Beamen am Ende gleich wieder als Deus Ex Machina herhalten um den Captain aus einer misslichen Lage zu befreien. Und das, nachdem man sich zuvor noch dagegen entschieden hat, den Klingonen auf ähnliche Art und Weise zu befreien. Klingone nein, Captain ja? Das soll mir mal einer erklären. Und dabei gelingt es ihnen sogar noch, nicht einmal ein statisches Ziel zu beamen – immerhin läuft Archer durch einen Korridor! Soviel zum Thema veraltete Technologie. Ins gleiche Horn stößt das mit den Pistolen. Zu Beginn sind es noch Partikelwaffen – wenn auch mit Energiehülle – die eher an die PPGs aus "Babylon 5" denn an die gewohnten Phaserwaffen erinnern. Aber auch das hat sich bereits vor dem Showdown des Pilotfilms erledigt. Insgesamt gibt es mir also was die Technologie betrifft im Vergleich zu TOS und TNG einfach viel zu wenige Unterschiede. Und kommt mir jetzt nicht damit, dass es keine Schutzschilde gibt. Letztendlich erfüllt die Polarisierung der Außenhülle genau den gleichen dramaturgischen Zweck. Das mag zwar nicht so stark sein wie echte Deflektoren, ist aber auch etwas dass es dem Schiff erlaubt, sich beschießen zu lassen, ohne gleich auseinanderzufliegen – und wo man danach mit dem Ausfall der Polarisierung andeuten kann, dass es ab jetzt aber wirklich gefährlich wird wenn die Enterprise noch einen weiteren Treffer abbekommt. Etwas mehr Mut, auf altbekannte Gewohnheiten zu verzichten, wäre hier definitiv wünschenswert gewesen. Denn so ist letztendlich bereits am Ende des Pilotfilms im Prinzip wieder alles beim alten.
Dieser mangelnde Mut zu einer längerfristigen Entwicklung macht sich auch in anderen Bereichen bemerkbar, wie z.B. bei Archers Abneigung gegenüber Vulkaniern. Anstatt ihn diese wenig schmeichelhafte Eigenschaft noch ein paar Episoden lang behalten zu lassen, darf er sich am Ende gleich mit T'Pol versöhnen. Schade drum! Dennoch kam man Anfang der 0er-Jahre natürlich nicht mehr ohne irgendeine Art Handlungsrahmen, und sei er noch so rudimentär vorhanden, aus. Dafür haben sich Berman & Braga den temporären Kalten Krieg ausgedacht – etwas, das mich von Anfang an nicht wirklich überzeugt hat. Ich finde, das Konzept ergibt hinten und vor keinen Sinn – würde man mit einem Krieg der in der Vergangenheit geführt wird nicht Gefahr laufen, sich selbst auszulöschen? Kritisch sehe ich auch den Versuch, dadurch dass man uns über die Identität des schwarzen Mannes nicht aufklärt, für Spannung zu sorgen. Dies würde eigentlich nur dann Sinn machen, wenn das irgendjemand ist, den wir kennen, und man sich somit eine überraschende Wendung für später aufhebt. Bei "Aufbruch ins Unbekannte" hatte ich aber eher den Eindruck, Berman & Braga zeigen den deshalb noch nicht, weil sie selbst keine Ahnung haben, was das ganze eigentlich soll, und wer da dahintersteckt – weshalb sie sich vorläufig lieber mal alle Optionen offen lassen wollen.
Auch ein weiteres potentielles Problem aus dem Prequel-Konzept reckt bereits im Pilotfilm andeutungsweise sein Haupt: Die Kontinuität. Hätte man sich in die Zukunft begeben, wäre man recht frei gewesen, was die zu erzählenden Geschichten betrifft. Mit dem Sprung in die Vergangenheit schüren sich Berman und Braga aber von vornherein in ein recht enges Korsett, und müssen dieses bereits im Pilotfilm oftmals biegen und teilweise sogar schon brechen, um die Geschichte so erzählen zu können wie sie sich das vorstellen. So fällt z.B. auf, dass die Klingonen hier ihr aus den Kinofilmen und der TNG-Ära bekanntes Aussehen haben, statt den glatten Stirnen aus der klassischen Serie. Seltsam erscheint mir auch die Aussage, das klingonische Schiff hätte über eine Tarnvorrichtung verfügt. Haben die Klingonen eine solche Technologie nicht erst dann zur Kirk-Zeiten von den Romulanern gegen ein paar ihrer Kriegsschiffe getauscht? Was auch etwas seltsam wirkt, sind die gar arroganten Vulkanier. Ist Arroganz nicht auch eine Emotion? Wirklich logisch wollen sie mir mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der Menschheit jedenfalls nicht erscheinen. Auch hier scheint man aus meiner Sicht das Konzept dieses Volkes den dramaturgischen Erfordernissen der Handlung geopfert zu haben. Zu all diesen Punkten gesellen sich dann schließlich noch ein paar völlig unnötige Kontinuitätsfehler, die auf reine Schlampigkeit zurückzuführen sind. So schien mir Zefram Cochrane schon in "Der erste Kontakt" nicht mehr der Jüngste zu sein. Dort spielten die Ereignisse aus der Vergangenheit im Jahr 2063. Die Rede die von Cochrane eingespielt wird – ja eigentlich eine nette Idee – sei aber erst 32 Jahre alt, was sie ins Jahr 2119 datieren würde. Da hätte Cochrane ja eigentlich schon uralt sein müssen, oder? Zumal sich mir damit die Frage stellt, wie das dann mit der TOS-Folge "Metamorphose" zusammenpasst – aber das Problem ergab sich zugegebenermaßen genau genommen eigentlich schon mit "Der erste Kontakt". Was ebenfalls negativ auffällt: Das rote Blut der Klingonen. Auch da hat man geschlampt.
Was anno dazumal ebenfalls für Aufregung unter den "Star Trek"-Fans gesorgt hat, war die Entscheidung von Berman und Braga, sich dem damaligen Trend von Jugendserien wie "Dawson's Creek", "Charmed" etc. zu beugen, und den Vorspann nicht mehr mit einem instrumentalen Stück, sondern vielmehr mit einen Lied zu unterlegen. Neben den kritischen Stimmen gab es damals schon jene, die fanden, dass man sich schon daran gewöhnen würde. Nun… mittlerweile sind fast 11 Jahre (seit der Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen) vergangen und habe ich rund 60 Folgen der Serie gesehen – aber ich finde es immer noch so unpassend und störend wie beim ersten Mal. Und dabei gefällt mir das Lied grundsätzlich ja sogar! Aber als Intro einer "Star Trek"-Serie ist es für mich einfach ein zu großer Stilbruch. Zumal ich ein instrumentales Stück für vielfältiger einsetzbar halte. Damit meine ich: Das passt sowohl nach einem humorig-amüsanten als nach einem hochdramatischen Teaser. Dieses optimistische Lied sollte jedoch in weiterer Folge das eine oder andere Mal (beispielhaft sei der tragisch-düstere Teaser aus "Die Schockwelle, Teil 1" erwähnt) störend hervorstechen. Jedenfalls bin ich nach wie vor kein Freund dieser Änderung.
Besonders traurig finde ich sie auch insofern, als ich die Titelsequenz an sich, was Konzept und Umsetzung betrifft, für sehr gelungen und möglicherweise sogar als die beste (oder schlechtestenfalls die zweitbeste, nach "Voyager") aller "Star Trek"-Serien ansehen würde. Doch dieser Gesang will für mich dort einfach überhaupt nicht passen, weshalb ich bei der Erstsichtung das Intro überwiegend übersprungen habe. Und das von mir, der sich sonst selbst bei der x-ten Sichtung von Serien und Filmen noch die Intros und/oder die Abspänne anschaut, und nie etwas abbricht oder überspringt. Mal schauen, wie es diesmal sein wird, und ob ich bei der Zweitsichtung öfter/länger durchhalte. Die Verwendung von "Faith of the Heart" im Intro finde ich aber noch aus einem weiteren wesentlichen Grund höchst bedauerlich – hat doch der "Star Trek"-Musik-Veteran Dennis McCarthy mit "Archers Theme" ein wunderschönes Titelthema komponiert, dass sich in meinen Augen nicht vor jenen der anderen "Star Trek"-Serien verstecken muss. Zu schade, dass wir dies in weiterer Folge nur im Abspann zu hören bekommen sollten. Ich habe mich sogar anno dazumal mit meinen rudimentären Videoschnitt-Kenntnissen mal gespielt und das Thema auf die Intro-Sequenz gelegt. Passt wie die Faust aufs Auge. Es ist übrigens bereits das zweite Mal, dass Dennis McCarthys Eigenkreation für eine "Star Trek"-Serie übergangen wurde – hat er doch auch für die "Next Generation" eine eigene Titelmusik komponiert. Wobei ich sagen muss, dass diese weder mit Jerry Goldsmiths grandiosem Thema noch mit Dennis McCarthys eigenen Kompositionen für "Deep Space 9" und "Enterprise" mithalten konnte. Dort fand ich also, dass man die richtige Entscheidung getroffen hat. Bei "Enterprise" bin ich hingegen genau der gegenteiligen Ansicht, und zumindest meinen Geschmack haben Berman und Braga mit diesem Titellied absolut nicht getroffen.
Die möglicherweise dümmste in einer Reihe dummer Ideen war aber in meinen Augen der Versuch, mehr Erotik auf die Enterprise zu bringen. Hier sticht insbesondere die Dekontaminationskammer, von mir gerne auch als "Dark Room" bezeichnet, hervor, in dem sich die Crew nach einer Außenmission halbnackt mit einer Art Massageöl einschmieren müssen (und Jolele Balock ihre voluminösen Brüste nicht ständig hinter der züchtigen vulkanischen Kleidung versteckt braucht sondern in diesen Szenen nur hinter einem kurzgeschnittenen Top verbergen muss, das kaum etwas der Phantasie des Zuschauers überlässt; Nippel-Alarm!). Hier hatte ich anno dazumal echt das Gefühl, Berman & Braga würden versuchen, die "Baywatch"-Zuschauerschaft bzw. die vorpubertierenden Teenies für ihre Serie zu gewinnen. Für mich als alten Trekkie-Hasen war das doch ein ziemlicher Affront. Und selbst wenn man meinen sollte, eine "Star Trek"-Serie des neuen Jahrtausends würde ohne eine ordentliche Prise Erotik nicht mehr auskommen – muss das denn wirklich so plump sein? Jedenfalls wirken diese Szene auf mich absolut nicht natürlich und ungemein verkrampft und konstruiert; sie sind eben einfach ganz offensichtlich nur dem Wunsch Berman & Bragas nach mehr nackter Haut geschuldet, stechen aber zumindest für mich als störend, erzwungen und unpassend hervor.
Womit ich auch nicht wirklich zufrieden bin, ist die Inszenierung durch James L. Conway. Zugegeben… "Aufbruch ins Unbekannte" ist bereits Anfang des Jahrtausends entstanden, das darf man nicht vergessen. Seit her hat sich inszenatorisch im TV-Bereich so einiges getan, nicht zuletzt dank Serien wie (unter anderem) "24", "Lost" oder neuerdings "Breaking Bad", die in vielerlei Hinsicht neue Maßstäbe für Fernsehunterhaltung gesetzt haben. Aber dennoch… für meinen Geschmack setzte er zu sehr auf Nahaufnahmen, und war mir seine Kamera allzu oft zu nah an den Gesichtern dran. Das Ergebnis davon ist, dass ich teilweise den Eindruck hatte, Conway versucht, die Sets zu verstecken – so als hätten diese einer genaueren Betrachtung nicht stand gehalten bzw. wären doch eher kostenoptimiert entstanden. So hatte ich z.B. nach diesem Pilotfilm noch überhaupt keine Vorstellung davon, wie denn eigentlich so zentrale Sets wie der Maschinenraum oder die Brücke aussehen. Vergleicht das mal mit "Der Mächtige" bei TNG. Dort wurde gleich in der ersten Szene der Maschinenraum zelebriert, und etwas später durften wir zusammen mit Wesley eine ausführliche Tour über die Brücke machen. Da konnte man sich sofort etwas darunter vorstellen und auch darüber phantasieren, wie es wohl wäre, selbst dort zu stehen und mit der Crew Abenteuer zu erleben. Dies ist ein Aspekt, wo "Aufbruch ins Unbekannte" in meinen Augen völlig versagt. Das einzige Set, das beeindrucken kann und von Conway auch entsprechend imposant in Szene gesetzt wird, ist jenes, wo die Schießerei auf Rigel X stattfindet. Der Besprechungsraum der Suliban wo sie mit dem geheimnisvollen Mann aus der Zukunft konferieren sah zwar auch nicht so schlecht aus, verdankt seine Wirkung aber eher dem coolen – und zugegebenermaßen wirklich toll umgesetzten – Zeitverzerrungseffekt. Jedenfalls wirkte die Inszenierung auf mich aufgrund des starken Zooms auf die Gesichter teilweise doch ziemlich billig, und selbst anno 2001 nicht mehr unbedingt zeitgemäß.
Was mich bei dieser Neusichtung wirklich unangenehm überrascht hat, ist wie schlecht sich die Computereffekte gehalten haben. Wobei ich gleich zu Protokoll geben muss, mir die SyFy HD-Ausstrahlung auf einer großen Leinwand mit Beamer angesehen zu haben. Möglicherweise holt die Blu Ray da noch etwas mehr raus; und natürlich ist eine Leinwandprojektion eine andere Herausforderung an die Effekte, als wenn man sich den Pilotfilm nur auf einem normalen, vielleicht sogar so wie damals vergleichsweise kleinen, Fernseher ansieht. Dennoch finde ich, dass die Effekte teilweise nicht so recht überzeugen konnten. Vor allem in denen Szenen, in denen die Enterprise voll beleuchtet wurde, hielt das CGI-Modell einer modernen Betrachtung nicht wirklich stand. Auch angedacht-spektakuläre Szenen wie mit den vielen "Kugeln" der Suliban wirken heutzutage wie die Zwischensequenz eines PC-Spiels. Jetzt könnte man sagen, dass die Effekte damals durchaus auf der höhe der Zeit waren. Stimmt schon. Aber vergleicht das hier mal mit der "Next Generation", wo Modelle verwendet wurden. Die sehen selbst 25 Jahre immer noch phantastisch aus. Von den CGI-Effekten von Enterprise kann ich das nicht behaupten; denen sieht man ihr Alter mittlerweile doch ziemlich deutlich an.
Eine neue "Star Trek"-Serie bringt natürlich auch immer eine neue Crew mit sich, und es ist eine der Aufgaben eines Pilotfilms, uns diese vorzustellen. Auch dies ist ein Punkt, in dem ich "Aufbruch ins Unbekannte" eher enttäuschend finde. Von TOS abgesehen, wo es ja keinen klassischen Pilotfilm gab, fand ich die Vorstellung der Figuren in allen anderen "Star Trek"-Piloten besser als hier. So konzentriert man sich doch recht stark auf Archer, wobei ich die Rückblenden ungemein erzwungen, kitschig und auch störend fand. Das war irgendwie sehr aufgesetzt. Davon abgesehen halte ich Archer aber für einen guten, interessanten Captain, und Scott Bakula zudem für den richtigen Schauspieler, um ihn darzustellen. Dieser konnte ja bereits mit "Zurück in die Vergangenheit" Science Fiction-Erfahrung sammeln und hat sich dort in die Herzen der Genre-Fans gespielt. Auch hier überzeugt er wieder mit seiner charmanten Ausstrahlung, die uns Archer schnell sympathisch macht. Wer ebenfalls noch relativ gut wegkommt, was die Vorstellung der Figuren betrifft, ist T'Pol. Zwar wirkt es wenig originell, neuerlich einen Vulkanier (bzw. in diesem Fall -in) als Wissenschaftsoffizier eines Raumschiffs namens Enterprise zu präsentieren. Zudem musste man ganz schön tricksen, da ja eigentlich Spock der erste Vulkanier in der Sternenflotte war, weshalb T'Pol auch weiterhin dem vulkanischen Raumkommando angehört, und quasi nur als Beobachterin mit an Bord ist. Und zu allem Überfluss ist ihre (optische) Rolle als 7 of 9-Ersatz doch allzu offensichtlich. Allerdings stellt sie mit ihrem analytischen Verstand einen starken, gelungenen Kontrast zur ansonsten überwiegend menschlichen Besatzung dar, und sorgt so für ein wenig Abwechslung. Und da die Menschen an Bord den Vulkaniern eher skeptisch gegenüberstehen, ergibt sich hier eine durchaus interessante und vielversprechende Dynamik.
Davon abgesehen sticht aus dem Rest des Ensembles für mich nach dem Pilotfilm in erster Linie noch Hoshi Sato als recht interessante, ansatzweise originelle Figur hervor. Mit ihrer Ängstlichkeit und Unerfahrenheit erinnert sie zwar ein bisschen an Harry Kim. Und natürlich könnte man kritisieren, dass die einzige Person, die gegenüber dieser Mission etwas nervös zu sein scheint (ein Gefühl, dass ich mir eigentlich von einem deutlich größeren Teil der Besatzung in dieser Situation erwarten würde), unbedingt eine Frau sein muss. Allerdings finde ich ihre Unsicherheit einerseits absolut verständlich, und andererseits ist es mal ein Unterschied zu den souveränen Figuren, wie wir sie aus den anderen "Star Trek"-Serien überwiegend kennen. Der Rest der Besatzung mochte hingegen bei mir – zumindest nach dem Pilotfilm – noch keinen Eindruck, egal ob positiv oder negativ, zu hinterlassen. Chris "Trip" Tucker wirkt wie eine ein bisschen weniger draufgängerische Kopie von Tom Paris, der seinerseits schon ein kaum verborgener Klon von Will Riker war, und scheint sich in erster Linie durch seine Freundschaft zu Archer zu definieren.
Phlox ist wohl als Antithese zu den mürrischen "Star Trek"-Ärzten wie McCoy und dem Voyager-Doktor gedacht, erinnert mit seiner fröhlich-schrulligen Art aber etwas zu sehr an Neelix. Bei Travis Mayweather – der bei mir wiederum Erinnerungen an Laredo aus "Galaxy Guest" weckte, was nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik entbehrte – zeigt sich dann schließlich ein weiteres Problem dieses Pilotfilm: Brannon und Braga verwechseln teilweise Informationsvermittlung mit Charakterisierung. Was früheren Pilotfilmen in meinen Augen deutlich besser gelang war, die Figuren durch ihre Worte, Taten und Fähigkeiten vorzustellen. Was Berman & Braga hier machen ist hingegen in etwa so, als wenn uns Data im Pilotfilm zu TNG erzählt, wie stark er ist, anstatt dass wir sehen, wie er Wesley mühelos aus dem Wasser hebt. Die Figuren definieren sich durch Informationen und Worte, und überwiegend nicht durch ihre Taten. Exemplarisch sei die Tatsache genannt, dass Travis auf einem Raumfrachter aufgewachsen und schon als Kind durchs Weltall geflogen ist. Das allein macht ihn aber als Figur noch nicht im Mindesten interessant. Am schlimmsten hat es aber ohnehin Malcolm Reed erwischt. Der kann sich nämlich, zumindest mal in "Aufbruch ins Unbekannte", so überhaupt nicht profilieren, und steht die meiste Zeit unnütz in der Gegend herum. Bislang ist das jedenfalls mit Abstand die undankbarste Rolle aus der Stammbesetzung aller "Star Trek"-Serien. Was die schauspielerischen Leistungen selbst betrifft, habe ich allerdings nichts zu meckern. Die Darsteller machen ihre Sache allesamt gut. Nur schade, dass man einigen wenig bis keine Gelegenheit gibt, um zu zeigen, dass sie auch mehr als einen Gesichtsausdruck beherrschen. Das hätte sich wohl überwiegend auch mit Statisten bzw. Amateuren nicht schlechter umsetzen lassen. Immerhin, wie zuvor schon erwähnt, sticht Scott Bakula mit seiner Bildschirmpräsenz positiv hervor. Und Jolele Balock mag man zwar als Model wenig schauspielerische Fähigkeiten zutrauen, als gefühlskalte Vulkanierin ist das aber üblicherweise ohnehin nicht gefordert. Der Rest der Besetzung bekam aber in diesem Pilotfilm einfach nicht genug zu tun, um entweder positiv oder auch negativ aufzufallen.
Zuletzt muss ich leider noch festhalten, dass mir irgendwie die Aufbruchstimmung gefehlt hat. Gerade auch das Ende des Pilotfilms lässt diesbezüglich enorm zu wünschen übrig. Letztendlich denke ich, wäre es deutlich besser gewesen, wenn man den großen Aufbruch der Enterprise mit der Rede von Zefram Cochrane – eine der besten Szenen dieses Pilotfilms – an das Ende von "Aufbruch ins Unbekannte" gestellt hätte, denn so war das ganze schon sehr unspektakulär. Archer verkündet einfach, dass man gleich weiterfliegen werde. Keine große, mitreißende Rede, wie von Captain Janeway am Ende vom "Voyager"-Pilotfilm; ja nicht mal ein kurzes, interessiertes "Let's see what's out there" wie von Picard bei "The Next Generation". Selbst einen letzten Blick auf die ins Unbekannte aufbrechende Enterprise gönnt man uns nicht. Stattdessen serviert man uns eine weitere Rückblende. Meh. Sorry, Berman & Braga, aber so wird das mit der versprochenen "Rückkehr zu den Wurzeln" nichts.
Insgesamt ist meine Meinung zu "Aufbruch ins Unbekannte" aber trotz all dieser Schwächen längst nicht so vernichtend, wie diese ausufernde Kritik den Anschein geben mag. Die größte Stärke dieses Pilotfilms ist sein hoher Unterhaltungswert. Die Handlung entwickelt sich flott weiter, und so kann keine Sekunde Langeweile aufkommen. Dieses hohe Erzähltempo hat zwar auch seinen Preis – wie eben z.B. dass einige der Figuren auf der Strecke bleiben – dennoch dürfen auch die sich daraus ergebenden Vorteile nicht außer acht gelassen werden. Generell gelingt es mit dem Klingonen, den Suliban, dem geheimnisvollen schwarzen Mann und den ersten Informationshäppchen zum temporalen Kalten Krieg durchaus, das Interesse des Zuschauers schnell zu wecken und auch bis zuletzt zu halten. Die Action ist wohldosiert, und vor allem der Showdown ist dann durchaus packend und gelungen umgesetzt. Als weitere wesentliche Stärke empfand ich die Suliban, sowohl vom Konzept als auch ihrer Umsetzung her. Zwar stellt sich die Frage, warum man von diesem Volk noch nie etwas gehört hat, allerdings würde sich hierfür – in Anbetracht des temporalen Kalten Krieges – eine ziemlich düstere Erklärung anbieten. Ob Berman & Braga diese auch nutzen werden, muss sich natürlich erst weisen. Generell stellt sich mir die Frage, ob wir hier nicht vielleicht schon eine veränderte Version der Vergangenheit sehen, durch die Einmischung aus der Zukunft und dem Absturz des Klingonen. Ist "Enterprise" eine Art gedanklicher Vorreiter des Reboots von J. J. Abrams? Zuletzt muss auch noch die Produktionsqualität positiv hervorgehoben werden. Ja, die Effekte wirken leider bereits rund 10 Jahre später etwas altbacken, und Regisseur James L. Conway hat leider die Angewohnheit, mit seinen Nahaufnahmen die Sets weitestgehend zu verstecken. Aber das was man zu sehen bekommt, weiß durchaus zu gefallen und zu überzeugen. Last but not least muss auch der Soundtrack von Dennis McCarthy noch einmal kurz lobend erwähnt werden, der mir auch abseits des zentralen "Archer's Theme" wirklich gut gefällt, und diesen Pilotfilm für mich definitiv aufwertet.
Fazit:Anno 2003 sah ich "Aufbruchs ins Unbekannte" mit großer Hoffnung entgegen – und wurde leider doch eher enttäuscht. Das grundsätzlich interessante Prequel-Konzept erweist sich in mancherlei Hinsicht als Stolperstein, bzw. fehlten Berman & Braga auch der Mut, um das wirklich konsequent durchzuziehen. Anstatt eine deutlich veraltete Technologie zu zeigen, ist am Ende eigentlich schon fast wieder alles auf dem Stand der (rund 100 Jahre später angesiedelten) klassischen Serie. Auch davon abgesehen treffen sie so manche künstlerische Entscheidung, wie den Titelsong oder die Dekontaminationskammer, mit der ich so überhaupt nichts anfangen kann. Und so sehr ich Zeitreisegeschichten sonst auch mag, aber der temporale Kalte Krieg erscheint mir irgendwie konzeptionell von vornherein als Totgeburt. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass uns die Figuren hier erstmal nur sehr rudimentär vorgestellt werden, und es überwiegend noch an hervorstechenden Eigenschaften und Erkennungsmerkmalen vermissen lassen. Demgegenüber stehen der hohe Unterhaltungswert des Pilotfilms, den er in erster Linie der flott erzählten Handlung verdankt (die halt eben wiederum auf Kosten der Figuren geht). Insgesamt denke ich jedenfalls, ein etwas ruhigerer, figurenbetonterer Zugang hätte mir besser gefallen. Was die Produktionsqualität betrifft, gibt es jedoch überwiegend nichts zu meckern. Nur mit der Inszenierung, bei der mir die Kamera oft etwas zu nah an den Gesichtern der Protagonisten dran war, was dem ganzen einen etwas billigen Look verliehen hat, war ich nicht ganz zufrieden; und die Effekte wirken leider bereits 10 Jahre später nicht mehr zeitgemäß. Gut gefallen konnten mir aber die schauspielerischen Leistungen, wobei vor allem Scott Bakula mit einer charismatischen, charmanten Performance besticht. Insgesamt kann sich "Aufbruch ins Unbekannte" dank des zusätzlichen halben Gnadenpunktes, den ich jedem Pilotfilm zugestehe, trotz der zahlreichen Kritikpunkte doch noch gerade so auf eine durchschnittliche Wertung retten. Ein triumphaler Aufbruch sieht aber anders aus.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsangabe und Review von Dennis Heitbreder:
Nach jahrelanger Forschung steht das erste Warp 5-fähige Schiff der Sternenflotte vor seiner Vollendung: Die Enterprise NX-01. Als dann jedoch ein kleines Schiff mit einem Klingonen an Bord in Broken Bow, Oklahoma abstürzt und dieser auf der Verfolgung durch anderen Außerirdische von einem Farmer angeschossen wird ändert sich die Geschichte der Menschen schlagartig. Die Vulkanier, die seit dem ersten Kontakt mit den Menschen auf der Erde blieben, wollen nun den verletzten Klingonen in seine Heimat nach Qo'noS zurückbringen. Captain Archer plant jedoch den Start der Enterprise vorzuziehen und den Verwundeten den Klingonen lebend zu übergeben und somit die erste Mission der Enterprise in die Tiefen des Alls aufzunehmen. Doch schon nach kurzer Zeit kehren die mysteriösen Verfolger des Klingonen, die Suliban, zurück und entführen ihn. Was sie allerdings von Klaang wollen und welche Rolle Archer noch im "Temporalen Kalten Krieg" spielen wird ist unklar…
"Broken Bow", so der Originaltitel, beginnt von Anfang an sehr rasant. Klingone auf Erde, irgendwelche Aliens rennen hinterher, Silo mit Aliens explodiert, Farmer erschießt Klingonen. Als Zuschauer sitz man gespannt vor dem TV und wartet auf die große Auflösung, doch diese soll noch knapp 90 Minuten auf sich warten lassen. Im actiongeladenen Serienstart werden nicht nur die neuen Charaktere und ihr Schiff eingeführt, sondern auch schnell der "rote Faden" von Enterprise aufgezeigt - der temporale Kalte Krieg. Mit dieser "Frischzellenkur" wird mal wieder eine andere Seite von Star Trek aufgezeigt. Auch die neue Crew macht ihre Sache gut. Die Schauspieler bringen ihre Rollen sehr gut rüber und man hat viel mehr als bei älteren ST-Serien das Gefühl sich mit den Charakteren identifizieren zu können. Es wirkt nicht mehr so steril wie bei z.B. TNG, die Crew spricht sich teilweise mit "du" an, reagiert oft mal empfindlicher und macht auch "menschliche" Fehler. Aber kommen wir zurück zum Pilotfilm. Sehr gut gefällt mir der Elan mit dem Archer und die Crew daran arbeiten den verletzten Klingonen entgegen den Empfehlungen des vulkanischen Oberkommandos nach Hause zu bringen. Selbst, als die Enterprise NX-01 von einer scheinbar höher entwickelten Rasse geentert wird und Klaang (so der Name des Klingonen) entführt wird. Während der ganzen Folge bleibt es für den Zuschauer spannend, man fragt sich wer die Außerirdischen sind und was sie von Klaang wollen.
Fazit:
Alles in allem kann man sagen, dass "Aufbruch ins Unbekannte" viel mehr als nur ein weiterer Pilotfilm ist, viel eher ein kleiner Kinofilm mit einer neuen und spannenden Story. Man will unbedingt wissen wie es weiter geht, und ich denke das ist es, was eine neue Serie mit der Pilotfolge erreichen will.