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Kriegslist Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Stratagem
Episodennummer: 3x14
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 04. Februar 2004
Erstausstrahlung D: 23. Januar 2005
Drehbuch: Terry Matalas & Michael Sussman
Regie: Mike Vejar
Hauptdarsteller: Scott Bakula als Captain Jonathan Archer, Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III, Jolene Blalock als Subcommander T'Pol, Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed, Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather, Linda Park als Ensign Hoshi Sato, John Billingsley als Doctor Phlox.
Gastdarsteller: Randy Oglesby als Degra, Josh Drennen als Thalen u.a.

Kurzinhalt: Als sie zum Testgebiet des Waffenprototypens der Xindi zurückgekehrt sind, ist es der Enterprise gelungen, den Leiter des Projekts, Degra, und ein paar seiner Wissenschaftler gefangen zu nehmen. Jedoch zeigt sich beim Verhör keiner von ihnen sonderlich kooperativ. Zusammen mit seiner Crew arbeitet Captain Archer daraufhin eine ausgeklügelte List aus, um mehr Informationen über das Waffenprojekt zu gewinnen, und vor allem auch die Koordinaten der Produktionsstätte der Waffen in Erfahrung zu bringen. Degras Kurzzeitgedächtnis wird gelöscht, und im Hangar wird ein rudimentärer Flugsimulator eingerichtet, mit dem Degra vorgespielt werden soll, sich zusammen mit Acher in einem außerirdischen Shuttle zu befinden. Archer behauptet ihm gegenüber, dass der Angriff auf die Erde erfolgreich gewesen und seither zwei Jahre vergangen sind – Jahre, die sie gemeinsam in einem Gefangenenlager der Xindi verbracht haben, nachdem die Insekten die Vernichtung der Erde nutzten, um sich gegen die anderen Xindi-Spezies zu erheben und die Macht an sich zu reißen. Doch wird das Täuschungsmanöver auch wirklich gelingen und zum erhofften Ergebnis führen?

Denkwürdige Zitate: "Thanks for your help."
(Archers trockener Kommentar in Richtung Degra am Ende.)


Review: Episodenbild (c) CBS "Kriegslist" knüpft nicht nur inhaltlich sondern auch qualitativ an "Testgebiet" an – denn auch hier lässt sich mein Urteil mit den drei knappen Worten "Unterhaltsam, aber belanglos" zusammenfassen. Gut gefallen konnte mir in erster Linie die Grundidee, bei der man die Simulation durch Feinde, um an Informationen zu erhalten – etwas, dass es in der Vergangenheit bei "Star Trek" schon öfters gab – hier nun quasi umdreht, in dem die Sternenflottenoffiziere nicht die Opfer, sondern vielmehr die Täter sind. Das hatte zugegebenermaßen einen gewissen Reiz. Auch optisch konnte mir die Episode wieder gefallen. Sie war einerseits von Mike Vejar gewohnt kompetent inszeniert, und konnte auch bei den Special Effects – wo u.a. auch der Testgebiet-"Hintergrund" aus der letzten Folge noch einmal zum Einsatz kam – optisch beeindrucken. Wenn Degra Archer dann die Koordinaten für Azati Prime geben soll, kommt kurzzeitig durchaus Spannung auf. Und vor allem auch die Frage, ob Degra ihm die echten Koordinaten gegeben hat, oder die Täuschung rechtzeitig durchschaut hat, war gelungen.

Eher peinlich fand ich dafür allerdings den – vermeintlichen – Versuch der Episode zu Beginn, die Zuschauer ebenso reinzulegen, wie Archer dies bei Degra versucht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass auch nur ein einziger "Star Trek"-Fan darauf hereingefallen ist, und die Ausgangssituation für echt gehalten hat. Mir war jedenfalls bereits klar, was da gespielt wird, noch bevor man mit der neuen Version von "Faith of the Heart" wieder einmal meine Ohren gequält hätte (wenn es keine Kapitelsprungtaste gäbe). Noch deutlich mehr gestört hat mich allerdings, dass die Macher es für nötig erachteten, uns die genaueren Hintergründe in einer Rückblende zu schildern – so als müssten sie den "Star Trek"-Fans alles bis ins kleinste Detail erklären, damit wir es auch ja kapieren. Traut man den Trekkies denn tatsächlich nicht mehr zu, für sich selbst zu denken? (Nicht, dass ich das angesichts der überwiegend hirnlosen ersten beiden "Enterprise"-Staffeln nicht bis zu einem gewissen Grad verstehen könnte.) Musste man uns das wirklich in einer Rückblende zeigen, einem Stilmittel, dessen sich Enterprise mittlerweile viel zu oft bedient, so dass ich mittlerweile jedes Mal, wenn ich "XY Tage früher" lese, frustriert die Haare raufe?!?! Das hätte sich doch nun wirklich anders regeln lassen, z.B. in Gesprächen zwischen Archer und seiner Crew, oder auch unter den Gefangenen. Wo wir gerade dabei sind: Die Dialoge zwischen Archer und Degra blieben sehr oberflächlich – und werden zudem, angesichts der Tatsache dass ihm am Ende ja neuerlich das Gedächtnis gelöscht werden, auch ohne Folgen bleiben. Schade; hätte sich hier doch die Möglichkeit geboten, eine diplomatische Lösung zu finden. Last but not least fand ich es auch ziemlich billig, dass man sowohl die Zuschauer als auch Degra gleich zwei Mal mit fast demselben Trick reinlegen wollte (was bei letzteren noch dazu sogar funktioniert hat!). Wie heißt es so schön: "Fool me once…".

Fazit: Episodenbild (c) CBS Ähnlich wie "Testgebiet" ist auch "Kriegslist" wieder grundsätzlich ganz unterhaltsam, aber zugleich leider auch höchst belanglos. Dass die jüngste mit der vorangegangenen Episode nicht ganz mithalten kann, liegt dabei in erster Linie an der meines Erachtens völlig unnötigen Rückblende. Dieses "drei Tage zuvor" oder ähnliches kann ich langsam aber sicher wirklich nicht mehr sehen; zudem war der entsprechende Teil auch völlig unnötig. Alles was dort an wichtigen Hintergrundinformationen vermittelt wird, hätte man uns auch in den Besprechungen der Crew darüber, wie die Finte läuft, einbauen können. Oder man hätte die Geschichte halt chronologisch erzählt, und auf den Versuch verzichtet, die Zuschauer ebenso reinzulegen wie Degra – was ihnen zumindest bei mir nicht gelungen ist. Dass man es am Ende dann mit dem gleichen Trick noch einmal versucht, fand ich ebenfalls entbehrlich. Und die Beziehung zwischen Archer und Degra blieb mir persönlich etwas zu oberflächlich. Insgesamt hatte ich jedenfalls wieder einmal das Gefühl, dass mal wieder einiges an vorhandenem Potential nicht ausgeschöpft wurde. Ansonsten gilt das bereits zur vorangegangenen Episode gesagte: Durchaus unterhaltsam, aber halt leider auch nicht wirklich packend und/oder sonderlich anspruchsvoll.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel


Inhaltsbeschreibung: Degra, der Entwickler der Xindi-Superwaffe, kommt in einem kleinen Schiff zu sich. Um in herum explodieren Relais und Funken sprühen umher. Ein ziemlich heruntergekommen aussehender Archer sagt ihm, er soll versuchen die Schilde hochzufahren. Ein Blick aus dem kleinen Fenster an der Steuerbordseite verrät dem Xindi-Humanoiden, dass sie angegriffen werden - von Xindi-Insektoiden! Während Degra noch nicht so recht weiß, was um ihn herum geschieht, schafft es Jonathan die Schilde hochzufahren und die Xindi durch einen Trick abzuhängen. Nachdem sich das kleine Schiff außer Gefahr befindet, will Degra wissen, wer die Person ihm gegenüber ist. Archer schaut so, als ob er zunächst nicht wüsste, worum es geht. Als Degra jedoch aggressiver wird, offenbart der Mensch seine Identität. Der Xindi ist geschockt und tritt einige Schritte zurück. Ihm gegenüber steht der Feind - ein Mensch! Archer versucht ihn aufzuklären: Angeblich haben sich die beiden in den letzten drei Jahren eine Gefängniszelle in einem Internierungslager der Insektoiden geteilt. Laut Archer haben diese "Grashüpfer" irgendetwas mit dem Xindi-Humanoiden angestellt, so dass seine Erinnerungen unterdrückt werden. Archer berichtet ihm weiter, dass es ihnen gelungen ist, aus diesem Lager zu fliehen. Degra möchte dem Menschen nicht glauben, doch die Seriennummer auf seinem Arm und die zotteligen Haare sprechen eine andere Sprache. Archer berichtet weiter: Angeblich wollten die Insektoiden Informationen über die Xindi-Superwaffe und "behandelten" Degra mit regulianischen Blutwürmern. Deren Sekrete wirken wie ein Wahrheitsserum, jedoch gibt es eine Nebenwirkung: Vergesslichkeit. Laut Jonathan verschwinden diese Symptome wieder.

Episodenbild (c) CBS Degra möchte wissen, was passiert sei, dass er in einem Internierungslager der Insektoiden endete. So berichtet der Captain von der verseuchten Kemacite-Ladung die jedoch das Waffenprogramm der Xindi nicht aufhielt, sondern nur verzögerte. Ein paar Wochen später sei die Waffe bereit gewesen und habe die Erde zerstört. Als die Bedrohung der Erde ausgeschaltet war, fingen die verschiedenen Xindi-Spezies an, sich gegenseitig zu bekämpfen. In diesen Kämpfen, übernahmen die Insektoiden die Macht und zerstörten Degras Heimatplanet. Archer berichtet dem Xindi außerdem, wie sich die beiden in der Gefängniszelle langsam angefreundet hätten. Auch wenn Degra misstrauisch bleibt, so hat er im Moment keine andere Wahl und arbeitet mit Archer zusammen. Er berichtet ihm von seiner Familie und dass er hofft, dass diese den Insektoiden entkommen konnte, da sie nahe eines roten Riesen, ziemlich tief im Xindi-Territorium lebten. Die beiden unterhalten sich noch eine Weile und gehen dann schlafen. In der Nacht steht Archer leise auf, betäubt den sowieso schon schlafenden Degra mit einem starken Beruhigungsmittel und verlässt das kleine Schiff - besser gesagt die Attrappe, denn das Ganze ist nur eine einzige große Simulation.

Draußen warten Tucker und Phlox, die Degra weiter beobachten, während Archer sich in den Kommandoraum begibt. Dort warten schon T'Pol und Hoshi. Auf Basis der Aussagen von Degra haben sie sieben verschiedene rote Riesen ausgemacht. Archer vermutet, dass sich Degras Familie nahe der Superwaffe aufhält, da er ja maßgeblich an der Entwicklung selbiger beteiligt war. Das Ziel steht fest: Degra soll ihm die Koordinaten des roten Riesen geben - denn findet man die Familie, findet man die Superwaffe. Drei Tage früher: Die Enterprise ist zu dem Testgebiet der Superwaffe zurückgekehrt, um nützliche Daten aus den Trümmerstücken zu gewinnen. Da taucht plötzlich ein Xindi-Schiff auf - es ist Degras Schiff. In einem kurzen Feuergefecht kann die Enterprise den Antrieb des Gegners ausschalten und die dreiköpfige Crew gefangen nehmen - nur kann diese dummerweise vorher noch den Speicher des Schiffes löschen. In der Hoffnung an Informationen zu kommen, die der Crew der Enterprise die Position der Xindi-Superwaffe offenbaren, tüftelt Archer an einem Plan, an dessen Ende die Simulation steht. Phlox ist es möglich, das Kurzzeitgedächtnis Degras zu löschen, so dass er sich nicht mehr an die Kaperung durch Archer erinnert. Archer bekommt einen kleinen Kommunikator unter die Haut gesetzt, so dass ihm seine Crew wichtige Infos zukommen lassen kann, ohne das Degra Wind davon bekommt. Die Enterprise befindet sich noch immer in dem Trümmerfeld des Testgebietes, als plötzlich die Systeme ausfallen. Offenbar gibt es in diesem Feld starke Strahlungen, die die Energieversorgung lahm legen können. Zur Sicherheit hält Travis von nun an einen Sicherheitsabstand zu den Trümmern.

Episodenbild (c) CBS Nach der kurzen Rückblende kehrt Archer zurück in die Simulation. Er versucht durch ein Gespräch auf Umwegen an die Koordinaten der (ehemaligen) Superwaffe zu kommen - doch vergebens - Degra traut ihm noch nicht. Mit Hilfe einiger Daten, die Hoshi aus dem gelöschten Speicher des Xindi-Schiffes bergen konnte, kann sie Archer mit Informationen versorgen, die ihm normalerweise nicht zugänglich wären - wie z.B. solche über Degras Familie. Archer macht dem Xindi den Vorschlag, dass sie ein Notsignal aussenden, denn das "Schiff" verliert langsam an Energie. Degra kennt eine Frequenz, die nur von Xindi-Primaten benutzt wird. Er gibt die Frequenz in den Rechner ein und erhält kurz darauf Antwort von einem "Kollegen" - in Wirklichkeit ist es Hoshi, die mit Hilfe des Computers ihre Stimme verstellt hat. Als Degra fragt, wo sich sein Kollege aufhält, berichtet "er", er sei auf Azati Prime (eine weitere Informationen, die Hoshi den Computerdaten entnommen hatte - denn Degras Schiff befand sich vor einigen Tagen dort). Darauf fragte Degra, ob seine Familie noch immer da sei. Bingo! Das ist die Information die Archer brauchte. Jetzt muss Degra nur noch die Koordinaten dahin eingeben. Gesagt getan - der Xindi gibt die Koordinaten ein und schickt sie - unwissentlich natürlich - direkt an Hoshi.

Da erreicht den Captain eine Nachricht über seinen sub-dermalen Kommunikator. Ein Xindi-Schiff nähert sich und wird in sechs Stunden das Testgebiet, in dem sich die Enterprise noch immer aufhält, erreichen. Um nicht von den Sensoren entdeckt zu werden, muss Travis das Schiff wieder in das Trümmerfeld fliegen. Bald beginnen erste Systemausfälle die Enterprise zu befallen - so auch den Simulator. In einem ungünstigen Moment schaut Degra gerade durch das Fenster an Steuerbord, als der Monitor, der die vorbeiziehenden Sterne simuliert, für einen kurzen Moment ausfällt. Der Xindi ahnt, was vor sich geht, spielt jedoch vorerst den Unschuldigen. Er beginnt Archer Fragen über seine Familie zu stellen, deren Antworten er ja eigentlich kennen sollte, wenn er drei Jahre lang mit ihm zusammen in einer Zelle saß. Da warnt ihn Hoshi, dass Degra ein Messer hat und mit einem Mal wird Jonathan angegriffen. Zwar schafft es der Captain den Xindi zu überwältigen, aber die Simulation ist hin. Degra wird zurück zu seinen zwei anderen Crewmitgliedern gebracht, die noch immer in der Zelle sitzen. Degra behauptet, er habe schon die ganze Zeit etwas vermutet und habe deshalb auch falsche Koordinaten in den Computer eingegeben. Da diese zu einem roten Riesen führen, der drei Wochen entfernt liegt, kann es sich Archer nicht leisten, einen derartigen Umweg einzuschlagen, wenn sich die Waffe dort nicht befindet. Tucker schlägt vor, man könne versuchen, die Xindi-Raumkrümmungstechnologie zu adaptieren, mit der man ein Dutzend Lichtjahre in wenigen Minuten zurücklegen könnte. Archer stimmt zu und kurz darauf ist die Enterprise zu einem ersten Test. Doch bei der Aktivierung geht etwas schief und das Schiff droht auseinander zu fallen.

Episodenbild (c) CBS Da lässt Archer den Techniker der Xindi und Degra in den Maschinenraum bringen. Beide sollen helfen, dass Problem zu lösen. Doch beide weigern sich. Da erreicht Archer ein Funkspruch von der Brücke. Travis hat eine Lösung gefunden und die Enterprise sei wieder im Normalraum. Archer und Degra gehen zur Brücke und tatsächlich: Vor ihnen liegt ein roter Riese. Da brüllt Degra, dass die Enterprise sowieso keine Chance hätte und der Verteidigungsperimeter mit dem Schiff kurzen Prozess machen wird. Archer grinst. Der rote Riese auf dem Hauptschirm war nur eine Simulation. In Wirklichkeit befindet sich die Enterprise noch immer in dem Trümmerfeld. Degra hat Archer soeben verraten, dass die Waffe tatsächlich bei diesen Koordinaten gebaut wird. Archer lässt das Kurzzeitgedächtnis von Degra und seinen beiden Crewmitgliedern löschen und platziert sie wieder in ihrem Schiff - es wird alles nach einem Plasmaleck aussehen und niemand wird Verdacht schöpfen. Die Enterprise macht sich nun auf den Weg nach Azati Prime, um der Bedrohung durch den Planetenkillen ein Ende zu setzen.

Michael Melchers
(Bilder © CBS/Paramount)




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