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Indiana Jones und die Brut des Sauriers Drucken E-Mail
Auf der Suche nach der verlorenen Welt Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 21 Februar 2008
 
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Titel: "Indiana Jones und die Brut des Sauriers"
Originaltitel: "Indiana Jones and the Dinosaur Eggs"
Bewertung:
Autor: Max McCoy
Übersetzer: Caspar Holz
Umfang: 244 Seiten (mit Anhang)
Verlag: Blanvalet
Veröffentlicht: 2000 (Deutschland) bzw. 1996 (USA)
ISBN: 3-442-35301-7
Wo erhältlich? Die deutsche Übersetzung ist vergriffen, es werden aber immer wieder gebrauchte Exemplare auf Second Hand-Märkten wie Ebay, World of Books oder dem Amazon Marketplace angeboten.
 

Kurzinhalt: 1933: Nachdem Indy's Versuch, den Kristallschädel an sich zu bringen, erfolglos war, trennt er sich von Alecia, um sie nicht länger zu gefährden. Spätabends in seinem Büro ertränkt er seinen Kummer im Alkohol, als plötzlich eine Nonne an die Tür klopft. Joan bringt ihm ein seltsames Artefakt, dass ihr verschollener Vater Dr. Angus Starbuck ihr geschickt hat. Nachforschungen ergeben, dass es sich dabei um den Stoßzahn eines Triceratops handelt – einem, der erst kürzlich verstorben ist. Angestachelt von dieser sensationellen Entdeckung macht sich Indy gemeinsam mit Joan und seinem Kollegen Granger auf, um in der Wüste Gobi nach ihrem Vater zu suchen. Doch einem dort ansässigen Warlord ist die Expedition in sein Hoheitsgebiet ein Dorn im Auge. Als General Tzi gemeinsam mit seiner kleinen Armee angreift, müssen Indy & Co. um ihr Überleben kämpfen…

Review: Max McCoys zweiter Roman beginnt äußerst vielversprechend, und knüpft qualitativ dort an, wo "Stein der Weisen" aufgehört hat. Dabei sticht nicht zuletzt hervor, dass er sich – nachdem seine Vorgänger Rob MacGregor und Martin Caidin weitestgehend unabhängige Abenteuer erzählten, die bis auf Brody (und – no na – natürlich Indy) ohne aus den Filmen bekannten Figuren auskommen mussten, stärker als Prequel zur Trilogie definiert. Nachdem wir im Buch davor auf Sallah trafen, gibt es hier nun ein Wiedersehen mit René Belloq. Mehr noch, im Gegensatz zu Sallah, wo ihr erstes Aufeinandertreffen bereits in einem Jugendroman rund um die Abenteuer des jungen Indiana Jones erzählt wurde, bietet sich McCoy hier die Gelegenheit, uns ihre erste Begegnung zu zeigen. Das war dann auch mit Abstand der beste Moment an "Die Brut des Sauriers". Zumal der Autor Bellow in meinen Augen wirklich perfekt einfängt. In weiterer Folge treffen wir dann auch noch auf den Gangster Lao Che, und sehen auch, wie sich Indy und sein Freund (und Komplize aus "Tempel des Todes") Wu Han kennenlernten. Diese stärkere Verknüpfung zu den Filmen ist für mich eine der größten Stärken McCoys im Vergleich zu den Romanen seiner Vorgänger. Darüber hinaus hat er aber auch Indiana Jones wieder deutlich besser getroffen, als dies insbesondere bei Caidin der Fall war. Zudem fängt er mit der Jagd nach einem mysteriösen Artefakt hier auch wieder Inhalt und Ton der Filme sehr gut ein; was bei seinen Vorgängern ja auch nicht immer der Fall war (siehe u.a. "Hyänen des Himmels", wo Indy als Spion tätig war -> ?!). Und auch die Action war von McCoy wieder recht gut (und ausreichend bildlich, um sich das Geschehen vorstellen zu können) beschrieben.

Dennoch war ich von "Brut des Sauriers" leider nicht mehr so angetan wie vom direkten Vorgänger. Ein wesentlicher Grund ist nicht zuletzt, dass die grundsätzlich soeben gelobte Action hier dann doch etwas zu sporadisch in Erscheinung trat. Zwischendurch gibt es immer wieder längere Passagen, wo sich nicht wirklich viel tut. Schwerer als das wiegt allerdings, dass ich mir mit der Idee eines abgeschnittenen Landstrichs, wo bis zuletzt Dinosaurier (in ihrer ursprünglichen Form) überlebt haben sollen, doch ordentlich schwer tat. Da fand ich selbst so manchen übernatürlichen MacGuffin aus den Abenteuern seiner Vorgänger leichter zu schlucken. Tatsächlich wäre es für mich vermutlich sogar leichter gewesen, wenn es sich um eine klassische verlorene Welt á la Sir Arthur Conan Doyles berühmter Erzählung gehandelt hätte, als dass ein einziger Triceratops als letzter überlebender Dinosaurier vorgestellt wird (was auch die Frage aufwirft, wo die Eier herkommen?). Und da bei dieser geringen Anzahl an lebenden Exemplaren ein Überleben der Spezies selbst wenn man alle drei Eier rettet nicht möglich gewesen wäre, fand ich auch die entsprechenden Bemühungen von Indy & Co. nie wirklich mitreißend. Dafür ist dem Roman zugute zu halten, dass sich McCoy hier mit den übernatürlichen Elementen wieder angenehm zurückhält. Vor allem aber dreht "Brut des Sauriers" beim Showdown, wo sich Indy und seine Begleiter:innen dem Warlord entgegenstellen, um die verschollene, paradiesische Welt vor ihm zu beschützen, dann nochmal halbwegs auf. Insgesamt liegt McCoys zweiter Roman damit für mich immerhin auf gehobenem MacGregor-Niveau – an seinen eigenen Vorgänger kam er für mich mit "Brut des Sauriers" aber leider nicht mehr ganz heran.

Fazit: "Indiana Jones und die Brut des Sauriers" ist leider doch eine Spur schwächer als Max McCoys Vorgänger. Hauptverantwortlich dafür war die Haupthandlung rund um den letzten lebenden Dinosaurier, die mich in dieser Form leider nicht so recht überzeugen konnte. Zumal es mir auch etwas schwer fiel, nachzuvollziehen, was im Auge von Indy & Co. hier auf dem Spiel stand, weil zur Rettung der Spezies wären die drei Eier ohnehin nie genug gewesen. Zudem ist die Idee rund um eine solche verlorene Welt jetzt halt nicht unbedingt neu. Und auch was Action und Spannung betrifft hatte der Vorgänger mehr zu bieten. Was den Roman aber deutlich aufwertet, sind die ausgeprägten Prequel-Elemente, wobei neben den Auftritten von Lao Che und Wu Han in erster Linie die Erzählung der allerersten Begegnung zwischen René Belloq und Indiana Jones hervorsticht. Generell fängt McCoy den Stil und Ton der filmischen Indy-Abenteuer, aber auch die Persönlichkeit von Indy selbst, deutlich besser ein als seine Vorgänger. Und auch der Showdown wusste zu gefallen. Beim Weg dorthin schlich sich hier aber halt leider doch stellenweise etwas Langeweile ein.

Christian Siegel

Bewertung: 2.5/5 Punkten




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