Originaltitel: Conversion
Episodennummer: 2x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 09. September 2005
Erstausstrahlung D: 06. September 2006
Drehbuch: Sean Carley & Carl Binder
Regie: Peter DeLuise
Hauptdarsteller:
Joe Flanigan als Major John Sheppard,
Torri Higginson als Dr. Elizabeth Weir,
Rachel Luttrell als Teyla Emmagan,
Jason Momoa als Ronon Dex,
Paul McGillion als Dr. Carson Beckett,
David Hewlett als Dr. Rodney McKay.
Gastdarsteller:
Kavan Smith als Major Evan Lorne,
Mitch Pileggi als Colonel Steven Caldwell,
Matthew Harrison als Scientist,
Lindsay Collins als Dr. Biro,
Todd Hann als Bravo Leader,
France Perras als Nurse,
Andy Nez als Hopkins,
D. Harlan Cutshall als Marine u.a.
Kurzinhalt:
Bei ihrem letzten Einsatz wurde Colonel Sheppard von Ellia am Arm verletzt. Wie sich nun herausstellt, wurde dabei der Retrovirus mit dem sie sich zuvor infiziert hat und der sie in eine Ur-Wraith verwandelt hat, auf John übertragen. Zuerst sind die Nebenwirkungen rein positiver Natur: Er ist stärker und schneller, und kann somit nicht nur Ronon bei ihren Laufrunden abhängen, sondern auch Teyla im Zweikampf besiegen. Dann jedoch beginnt langsam aber sicher, die Verwandlung in einen Wraith einzusetzen. Um auch nur eine Chance zu haben, rechtzeitig ein Heilmittel gegen das Retrovirus zu entwickeln, ehe Sheppards Verwandlung zu weit fortgeschritten ist, bräuchte er eine Gewebeprobe jener Iratus-Zecken, aus denen sich die Wraith einst entwickelt haben. Während man Colonel Sheppard unter Hausarrest stellt, bricht Major Lorne mit einem Team auf, um nach einer eben solchen Zecke zu suchen. Tatsächlich findet sein Team auf einem Planeten eine Höhle, wo es vor den Viechern nur so wimmelt. Doch wie soll man unbeschadet an eines der Eier gelangen? Als ein erster Versuch scheitert, droht John die Zeit davonzulaufen…
Denkwürdige Zitate:
"Maybe we should make a diversion."
"Are you volunteering?"
"I'll shut up."
(McKay und Lorne in der Wraith-Zecken-Höhle.)
Review (kann Spoiler enthalten):
Das beste an "Die Verwandlung" sind die beiden Szenen in der Höhle. Vor allem die erste hatte es mir angetan. Zwar ist einem eh bewusst, dass Dr. Beckett nichts passieren kann, aber wenn sich dieser in die Mitte der Höhle begibt gelingt es dank der guten Inszenierung dennoch, für Spannung zu sorgen. Aber generell hatte es mir die Umsetzung der Höhle – bzw. auch jene der darin lebenden Kreaturen – angetan. Das wirklich fantastische Sounddesign macht die Szene dann schließlich perfekt. Schade, dass ich das nicht auch über den Rest der Episode sagen kann. Bevor wir uns den Kritikpunkten zuwenden, seien aber erst noch die weiteren positiven Aspekte erwähnt. So gefiel mir die eine Szene mit dem Rat der Wissenschaftler. In der Vergangenheit hörte man mehrmals darüber, dass sich diese miteinander beraten hätten, hier sehen wir es aber zum ersten Mal so richtig. Das Verwandlungsmakeup für Sheppard war zudem gut gemacht. Und der Nebenstrang rund um die Meinungsverschiedenheit zwischen Dr. Weir und Colonel Caldwell wertete die Folge für mich ebenfalls auf.
Davon abgesehen war ich von "Die Verwandlung" aber leider wenig angetan. Ich bin halt keine sechs Jahre alt mehr, sprich: Episoden, wo eine der Hauptfiguren in Lebensgefahr schwebt, funktionieren für mich heutzutage nicht mehr (während ich damals in meiner Kindheit bei der klassischen "Star Trek"-Serie jede Woche befürchtete, diesmal könnte es Kirk, Spock, McCoy & Co. tatsächlich mal erwischen!). Dementsprechend verfehlten auch Szenen, die berührend und/oder dramatisch sein sollten, wie Dr. Weirs Meldung, dass nun alle Gelegenheit haben, sich nochmal persönlich von John zu verabschieden, die gewünschte Wirkung leider völlig. Vielmehr wartet man einfach nur darauf, dass am Ende eine Lösung gefunden wird – und wundert sich zugleich darüber, warum die Atlantis-Crew einige eigentlich offensichtliche Lösungsmöglichkeiten, wie z.B. Sheppard vorläufig in Stasis zu versetzen und sich somit für die Besorgung der Wraith-Zecke mehr Zeit zu verschaffen, übersieht. Auch die Weigerung, Sheppard das Team bei der ersten Mission begleiten zu lassen, macht – trotz seines gesteigerten Aggressionspotentials – nicht wirklich Sinn; ist er doch in diesem Zustand nicht nur stärker als die anderen, sondern wohl auch am besten gegen einen allfälligen neuerlichen Zeckenbefall geschützt, weil in einen Wraith verwandelt er sich ja ohnehin schon. Unverständlich auch, warum man ihn einfach nur unter Hausarrest stellt, und nicht in eine Zelle steckt – was sich ja in weiterer Folge dann auch rächt (wobei ich bei seiner Wandkrabbler-Einlage unweigerlich die "Spider-Man"-Titelmusik im Kopf hatte). Last but not least: Nachdem zuletzt eigentlich eher zwischen Sheppard und Weir die Funken zu fliegen schienen, hat mich die Kussszene zwischen John und Teyla doch ziemlich überrascht. Ein letztes Aufflackern des ursprünglichen Plans, oder Anzeichen einer weiteren Trendumkehr? Da ich die Serie bislang nur bis ca. Mitte der zweiten Staffel kenne (sprich, ich nähere mich dem Neuland), vage ich das noch nicht zu beurteilen.
Fazit:
"Die Verwandlung" leidet in erster Linie darunter, dass mal als Zuschauer einen unglücklichen Ausgang des Geschehens nie ernsthaft in Betracht zieht – und dementsprechend die ganze Folge über nur auf die unweigerliche Heilung Sheppards wartet. Dies reduziert sowohl die emotionale Wirkung so mancher Szene, und macht sich vor allem auch im Hinblick auf die Spannung negativ bemerkbar. Erschwerend kommt hinzu, dass niemand – ja nicht einmal eine einzige Person aus dem Wissenschaftsrat – die Idee zu haben scheint, Sheppard einzufrieren um so die Deadline zu strecken, und mir zudem Dr. Weirs ursprüngliche Weigerung, Sheppard auf den Planeten zu schicken, nicht nachvollziehbar war; vielmehr wäre aus meiner Sicht eigentlich von Beginn an die einzig logische Wahl gewesen. Positiv machen sich in erster Linie die wieder einmal gewohnt guten Darstellerleistungen, das sehr gute Makeup des sich langsam verwandelnden Sheppard, die netten Szenen zwischen Dr. Weir und Colonel Caldwell, die – zumindest auf DVD – sehr gute Geräuschkulisse in den Höhlenszenen sowie generell die sehr gute Umsetzung eben dieser (und der dort hausenden Viecher) bemerkbar. Das reicht mit Ach und Weh gerade noch so für Durchschnitt.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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