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Indiana Jones und das Vermächtnis des Einhorns Drucken E-Mail
Auf der Suche nach einem mächtigen Relikt... Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 31 Januar 2008
 
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Titel: "Indiana Jones und das Vermächtnis des Einhorns"
Originaltitel: "Indiana Jones and the Unicorn's Legacy"
Bewertung:
Autor: Rob MacGregor
Übersetzer: Bettina Zeller
Umfang: 281 Seiten
Verlag: Goldmann
Veröffentlicht: 1995 (Deutschland) bzw. 1995 (USA)
ISBN: 3-442-43052-9
Wo erhältlich? Die deutsche Übersetzung ist ausverkauft, es werden aber immer wieder Exemplare auf ebay und/oder dem amazon marketplace angeboten.
 

Kurzinhalt: 1928: Bei einer Expedition entkommt Indy gemeinsam mit der jungen, attraktiven Archöologin Mara nur knapp dem Tod, als ein besessener Forscher einen Fund unbedingt für sich beanspruchen will. Monate später will man sich gemeinsam während der Sommerferien in Arizona treffen, um alte indianische Ruinen zu erforschen. Doch kurz vor seiner Abreise erhält Indiana Jones von Mara ein Telegramm, dass sie ihn leider nicht begleiten kann. Nichtsdestotrotz macht sich Indy gemeinsam mit seinem Freund Jack Shannon auf, um die Ruinen zu erkunden. Doch das Telegramm war gefälscht, und sowohl auf Indy als auch auf Mara wartet eine Falle. Während letztere gefangengenommen wird, gelingt es Indy dank einer glücklichen Verwechslung seinen Häschern zu entkommen. Nun gilt es allerdings, seine Freunde aus den Fängern der geheimnisvollen Bande zu befreien, um sich danach auf die Suche nach einem sagenumwobenen, mächtigen Artefakt zu machen: Dem Horn eines Einhorns…

Review: Das Zwiegespräch mit meinem früheren Ich geht munter weiter. Nachdem wir uns beim direkten Vorgänger "Indiana Jones und das Geheimnis der Arche" – zum ersten Mal – überraschend einig waren, muss ich mir diesmal wieder recht vehement widersprechen. Denn im Gegensatz zu meiner damals geäußerten, überwiegend kritischen Meinung, finde ich nun wiederum, dass "Indiana Jones und das Vermächtnis des Einhorns" bislang so ziemlich Rob MacGregors gelungenster (von ihm selbst ersonnener) Indy-Roman war. Hauptverantwortlich dafür ist, dass diesmal der Schwerpunkt auch wirklich auf Archäologie, und die Suche nach einem mysteriösen Artefakt liegt. Anno 2008 tat ich mir ja mit der Tatsache enorm schwer, dass es sich eben darum um das Horn eines Einhorns handelt, und zugegebenermaßen: Das zählte auch diesmal für mich insofern eher zu den Kritikpunkten, als es sich dabei halt wirklich um eine reine Sagengestalt handelt, ein Wesen, dass nie existiert hat. Genauso gut könnte sich Indy auf die Suche nach dem Skelett eines Drachen machen. Ähnlich "aufgeregt" wie damals hat es mich diesmal allerdings nicht mehr – wohl, weil die Freude über den archäologischen Schwerpunkt für mich (unabhängig vom im Mittelpunkt stehenden MacGuffin) überwog. Endlich stehen mal nicht irgendwelche Gangstergeschichten, Intrigen und/oder Liebschaften im Fokus, sondern das, was die "Indiana Jones"-Abenteuer seit jeher auszeichnet. Das war definitiv ein großes Plus.

Generell verströmte "Vermächtnis des Einhorns" von MacGregors (wieder: originären) Romanen bislang für mich mit Abstand am meisten Indy-Feeling. Das beginnt schon beim Auftakt in der Fakultät, wo wir neben Dr. Jones auch auf seinen Kollegen und guten Freund Marcus Brody treffen; allein das erinnert an die wunderbaren (ersten und dritten) Filme. Das danach dominierende Setting in Arizona ruft wiederum den Prolog aus "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" in Erinnerung. Aber auch der ganze Ablauf des Abenteuers war den (ersten drei) Filmen diesmal deutlich näher, als bei seinen ersten vier Romanen. Aber auch was die Spannung betrifft, war "Vermächtnis des Einhorns" den Vorgängern definitiv überlegen. Hierbei hilft sicherlich auch, dass uns als Leser:in rasch offenbart wird, dass das Telegramm welches Indy ereilte eine Fälschung war – und er somit in eine Falle läuft. Aber auch danach gab es einige durchaus spannende Momente. Und ganz allgemein fand ich dieses Abenteuer um einiges kurzweiliger, als jene davor. Daran hat der diesmal meinen Geschmack (und meinen Augen auch jenen der Filme) besser treffende Humor ebenso Anteil, wie MacGregors mir hier generell mehr zusagende Schreibstil. Zudem wird Indiana Jones mit jedem Roman der Person wie wir sie aus den Filmen kennen ähnlicher. Last but not least war Mara Rogers definitiv eine bessere Begleiterin (und würdigere potentielle Partnerin) als der Großteil von Indys Liebschaften in den Romanen davor.

Uneingeschränkt begeistert war ich allerdings, wie man ja auch an der Wertung sieht, auch von "Vermächtnis des Einhorns" wieder bei weitem nicht. So mag ich das mit dem im Mittelpunkt stehenden Horn eines Einhorns diesmal zwar nicht mehr ganz so schlimm/blöd gefunden haben wie damals, mein Lieblings-Artefakt war es aber definitiv – bei weitem – nicht. Zudem schlief der Roman nach einem noch sehr launigen und mein Interesse weckenden ersten Drittel (inklusive eines Prologs, von dem mir leider die ersten rund zehn Seiten fehlten), doch ein bisschen ein, ehe er dann im letzten Drittel nochmal halbwegs aufdreht (wobei Showdown/Finale hier definitiv ebenfalls nicht mit dem Besten, was "Indiana Jones" diesbezüglich zu bieten hat, mithalten kann). Auch wenn es für mich diesmal (da ich ihn mir – im Gegensatz zu 2008, wo ich ihn irrtümlich nach MacGregors erstem Roman gelesen hatte – diesmal in der richtigen Reihenfolge vorgeknöpft habe) nicht ganz so offensichtlich war wie damals, so waren dennoch definitiv Parallelen zu "Orakel von Delphi" erkennbar. Vor allem aber übertrieb es MacGregor hier für meinen Geschmack wieder einmal mit den übernatürlichen Elementen. Vor allem Indys Traum, in dem er vermeintlich tatsächlich – dank des amerikanischen Ureinwohners – das Bewusstsein mit einem Adler tauschte, und über die Landschaft flog, war mir entschieden zu viel. Die entsprechenden Elemente sollten das Salz in der Suppe eines Indy-Abenteuers sein – "Vermächtnis des Einhorns" war diesbezüglich aber leider, so wie praktisch alle MacGregor-Romane, definitiv versalzen.

Fazit: Mit "Indiana Jones und das Vermächtnis des Einhorns" durchbricht Rob MacGregor den bislang dominierenden Abwärtstrend, und liefert seinen bislang besten "eigenständigen" (sprich, abseits von seinen diversen Adaptionen) Roman ab. Hauptverantwortlich dafür war sicherlich, dass diesmal eben auch wirklich die Archäologie/Schatzsuche im Mittelpunkt stand, und so von den fünf ersten Romanen definitiv am meisten Indy-Feeling aufkam. Auch Mara als Begleiterin war für mich besser gewählt, als seine vorangehenden Partnerinnen. Und generell scheint MacGregor ganz bewusst – wohl um die Entwicklung der Figur zu verdeutlichen – sich nun immer näher an die klassischen Indy-Abenteuer, so wie wir sie aus den (ersten drei) Filmen kannten, anzunähern. Eine noch bessere Wertung wird jedoch unter anderem von der Wahl des mysteriösen Artefakts (weil da musste ich doch ziemlich mit den Augen rollen), dem etwas zähen Mittelteil, den offensichtlichen Parallelen zu "Orakel von Delphi", insbesondere aber den wieder Überhand nehmenden übernatürlichen Elementen (wobei mir vor allem das mit dem Traum – und die x-te Anspielung auf den Adler – zu viel war) verhindert.

Christian Siegel

Bewertung: 2.5/5 Punkten




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