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Nothing
Nothing
(Nothing, Kanada 2003)
 
Studio/Verleih: 49th Parallel Productions
Regie: Vincenzo Natali
Produzenten: U.a. Vincenzo Natali, Andrew Miller und Steven Hoban
Drehbuch: Vincenzo Natali, David Hewlett, Andrew Miller und Andrew Lowery
Musik: Michael Andrews
Genre: Science Fiction/Komödie
Kino-Start (Deutschland): -
Kino-Start (Kanada:) -
Laufzeit: 90 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Film kaufen: DVD
Mit: David Hewlett, Andrew Miller u.a.

Kurzinhalt: ImageDave und Andrew sind seit ihrer Geburt Loser, die sich schon in ihrer Kindheit angefreundet haben. Doch nun droht die ehemals so enge Freundschaft zu zerbrechen, denn Dave will zu seiner Freundin ziehen, weshalb sich Andrew von ihm verraten fühlt - immerhin ist er auf Hilfe angewiesen, wagt er sich doch keinen Schritt aus seinem Haus. Doch Dave's Idylle währt nicht lange, er wird gefeuert und muss erfahren, dass ihn seine Freundin nur hintergangen und ausgenutzt hat. Deprimiert kehrt er wieder zu Andrew zurück - doch dieser hat, nachdem er eine nervende Pfadfinderin etwas unsanft angefasst hat, selber Probleme. Und als schließlich auch noch der Bescheid der Stadtverwaltung kommt, dass das Haus innerhalb weniger Stunden abgerissen werden soll, wird es den beiden Freunden endgültig zu viel. Sie verkriechen sich in eine Ecke, schließen die Augen - und plötzlich ist die ganze Welt um sie herum verschwunden, und die beiden finden sich bzw. ihr Haus im, nun, "Nichts", wieder...

Review: 80 Minuten lang sah ich einen manchmal witzigen, manchmal ernsteren, aber immer originellen Film... und danach löste sich das Wohlgefallen im Nichts auf (pun intended, wie der Ami so schön sagt). Doch wenden wir uns zuerst den gelungenen ersten 80 Minuten zu. Man merkt deutlich, dass dieser Film von Natali kommt, der ganze visuelle Stil ist höchst originell und beeindruckend - schon in der "richtigen" Welt, mit dem Aussehen der ganzen Häuser etc. Auch ist der Film stellenweise wirklich höchst amüsant (das beginnt schon beim einleitenden Text, welcher einem versichert, dass diese Geschichte ganz bestimmt, ohne jeden Zweifel, wahr ist, ganz ehrlich) - was vielleicht den einen oder anderen abgeschreckt oder weniger gut gefallen haben mag, war man doch von Natali bisher eher ernstere Streifen im Thriller-Genre (wenn auch mit SF-Einschlag) gewohnt. Diesmal zeigt er, dass er auch Komödien sehr gut inszenieren kann. Es gibt viele ungemein witzige Szenen, und vor allem in den Dialogen steckt sehr viel gelungener Humor. Die beiden Hauptdarsteller in absoluter Spiellaune tun ihr übriges, um den Film gemeinsam mit der interessanten Idee und dem faszinierenden visuellen Stil unterhaltsam zu machen (wenn es mich auch den ganzen Film über irritiert hat, dass David Hewlett leider nicht seine kongeniale Stimme aus Stargate: Atlantis, sondern eine verhältnismäßig bierernste Stimme hatte, was insbesondere zu dieser Rolle bzw. dem Film generell überhaupt nicht passen wollte).

ImageAllerdings weiß man auch schon sehr bald, wohin sich die Story entwickeln wird und dass es am Ende zum großen "Hass-Duell" kommt. Eben dieses war für mich dann leider auch enttäuschend, denn obwohl der Film die ganze Zeit über immer wieder düsterere Töne angeschlagen hat, war gerade dieses Duell, welches höchst bedrückend und ernsthaft hätte sein können, zu locker gehalten. Außerdem wurde es mir dann mit der "Kopfschlacht" (ihr werdet wissen, was ich meine, wenn ihr den Film gesehen habt) endgültig zu schräg und abgehoben. Was mich ebenfalls gestört hat, ist dass der Film einfach aufhört - er hat (für mich) kein Ende, und selbst die letzte Szene nach dem Abspann (irgendwie wusste ich, dass danach noch was kommt, fragt mich nicht wieso) bietet leider nur einen kurzen Gag und keine Auflösung und/oder einen Abschluss. Nun gut, dass die seltsamen Ereignisse nie aufgeklärt werden, kann durchaus noch als Stärke gewertet werden - bietet sich dadurch doch ein groß(artig)er Interpretationsspielraum für alle interessierten Zuschauer, die nun über die Bedeutung des Films diskutieren können. Doch bloß weil es keine Auflösung gab heißt das ja noch lange nicht, dass ich auch keinen Abschluss brauche. Einigen mag das Ende des "Nichts" genügen bzw. sogar gefallen - ich hätte mir doch einen etwas runderen Abschluss erhofft. Und so bleibt leider, trotz der unterhaltsamen Minuten zuvor, aufgrund des für mich unbefriedigenden Endes doch ein fahler Nachgeschmack...

Fazit: Zurücklehnen, diese höchst originelle Komödie mit SF-Einschlag, faszinierender Optik und zwei Hauptdarstellern in Höchstform genießen, und die letzten 10 Minuten einfach weg"hassen"...

Wertung: 7 von 10 Punkten
Christian Siegel
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