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Cypher
(Cypher, USA 2002)
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Studio/Verleih: |
Pandora Cinema |
Regie: |
Vincenzo Natali |
Produzenten: |
U.a. Shebnem Askin und E.K. Gaylord II |
Drehbuch: |
Brian King |
Musik: |
Michael Andrews |
Genre: |
Science Fiction/Thriller |
Kino-Start (Deutschland): |
- |
Kino-Start (USA: |
- |
Laufzeit: |
95 Minuten |
Altersfreigabe: |
Ab 12 Jahren |
Trailer: |
klick |
Film kaufen: |
DVD |
Mit: Jeremy Northam, Lucy Liu, David Hewlett, Nigel Bennett, Timothy Webber u.a. |
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Kurzinhalt:
Morgan Sullivan heuert bei DigiCorp, einem großen Konzern, als Spion an. Es ist seine Aufgabe, an diversen Konferenzen der Konkurrenz teilzunehmen und die dort gehaltenen Vorträge über ein Sendegerät an den Konzern weiterzuleiten. Schon bald lernt er auf einer der Konferenzen die geheimnisvolle Rita kennen. Von ihr erfährt er schließlich auch den Grund für seine ständigen Kopfschmerzen, die Alpträume, und die seltsamen Bilder, die ihm immer wieder im Kopf herumschwirren...
Review:
Hin und wieder einmal stoße ich bei meinen Streifzügen durch die Videothek meines Vertrauens auf einen Film, von dem ich bisher noch nichts gehört hatte, und beschließe, ihm eine Chance zu geben. Bei "Cypher" hat sich dies wieder einmal gelohnt, ist dieser doch ein wirklich gelungener SF-Streifen, der beweist, dass Filme die nicht ins Kino kommen nicht zwangsläufig B-Movie-Schrott sein müssen. Vincenzo Natali's Erstlingswerk "Cube" war ja bereits ein Geheimtipp, und auch wenn sich "Cypher" von diesem Horrorfilm mit SF-Einschlag stark unterscheidet, so finde ich ihn doch keineswegs schlechter. Zwar nimmt er sich zugegebenermaßen Anleihen an zahlreichen literarischen und cineastischen Werken, schafft es aber erstaunlicherweise dennoch, originell und innovativ zu wirken.
"Cypher" kann zwar nicht mit ganz großen Stars, aber nichtsdestotrotz mit ein paar bekannten Gesichtern aufwarten. Trotz zahlreicher interessanter Rollen und ihrer stehts überzeugenden schauspielerischen Leistung blieb Lucy Liu der große Durchbruch ja bisher leider verwehrt. Auch hier kann sie mit einer sehr facettenreichen Performance und ihrer Ausstrahlung wieder einmal beweisen, dass sie von Hollywood zu unrecht vernachlässigt wird. Die deutlich herausfordernde Rolle hat jedoch Jeremy Northam inne, der im Laufe des Films gleich mehrere Persönlichkeiten darstellen muss. Eine Aufgabe, die er mit Bravour meistert, gelingt es ihm doch als eher verklemmt-schüchterner Angestellter genau so zu überzeugen wie als souveräner Spion in bester James Bond-Manier. Einen zwar kurzen, aber nichtsdestotrotz erwähnenswerten und denkwürdigen Auftritt hat Natali's Freund David "Rodney McKay" Hewlett in der insgesamt wohl spannendsten Szene des Films.
Eine der größten Stärken von "Cypher" ist die Inszenierung. So verfeinert Vincenzo Natali diesen Film mit einer beeindruckenden und faszinierenden Bildersprache, die ja bereits in seinem Regieerstling "Cube" zu begeistern vermochte. Zwar mag man daran, dass die Action eher rar gesät ist, das sehr geringe Budget ansatzweise erkennen, man würde jedoch nie vermuten, dass er alles in allem gerade mal läppische 7.5 Millionen Dollar gekostet hat. Angesichts dieser Tatsache ist die Qualität der Effekte und der Inszenierung wirklich beeindruckend. Der klassische Score von Michael Andrews (der ja schon das Meisterwerk "Donnie Darko" mit seinem Soundtrack veredelte) passt sich der stilvollen Inszenierung an, und überzeugt mit einigen gelungenen Stücken. Ebenfalls erwähnenswert erscheinen mir ein paar kleinere Details, die sich im Film eingeschlichen haben, wo man sich zwangsweise fragt, ob es sich hier nun um einen Zufall, oder eine gewollte Anspielung auf andere SF-Filme handelt (wie z.B. die roten Pillen).
Es ist jedoch wichtig, mit den richtigen Erwartungen in den Film zu gehen. Denn wer ein Actionspektakel erwartet, wird sicher enttäuscht sein. Vor allem anfangs lebt der Film hauptsächlich von der Frage "Was ist hier eigentlich los?", richtige nervenzerreißende Spannung kommt erst später auf - ist dann aber dafür wirklich gelungen. Doch trotz einiger spannenden Szenen steht eindeutig das Mysterium rund um Sullivan und Digicorp im Mittelpunkt. Die Handlung ist hierbei mit zahlreichen überraschenden Wendungen gespickt und schlägt so viele Haken, dass es selbst angesichts des sehr geringen Actionanteils niemals langweilig wird. Lediglich die Auflösung ganz am Ende hat den positiven Gesamteindruck bei mir leider etwas getrübt, ist diese doch arg banal. All dieser Aufwand nur wegen... aber das soll an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden! ;-)
Fazit:
"Cypher" ist ein spannender, origineller und interessanter SF-Thriller, bei dem neben der mit unzähligen Wendungen gespickten Handlung vor allem Vincenzo Natali's stilvolle Inszenierung voller origineller Bilder zu gefallen weiß - während das Ende leider einen etwas bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Trotz dieses kleinen Mankos ist "Cypher" für jeden Genrefan - vor allem angesichts des niedrigen Preises - ein überlegenswerter Blindkauf.
Wertung:
7 von 10 Punkten
Christian Siegel
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