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Star Trek - TNG: Tod im Winter Drucken E-Mail
Start der TNG-Fortsetzungsreihe "2nd Decade" Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 02 Dezember 2007
 
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Titel: "Tod im Winter"
Originaltitel: "Death in Winter"
Bewertung:
Autor: Michael Jan Friedman
Übersetzung: Stephanie Pannen
Umfang: 318 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 2009 (D) bzw. 2005 (USA)
ISBN: 3-9412-4861-8
Kaufen: Deutsch, Englisch
 

Klappentext: Kevratas ist eine öde, gefrorene Welt jenseits der romulanischen Neutralen Zone. Die Föderation ist für die von einer Seuche heimgesuchten Einheimischen zur letzten echten Hoffnung auf Überleben und Freiheit geworden. Beverly Crusher, die inzwischen die Enterprise verlassen hat, wird auf einem medizinischen Hilfseinsatz vermisst und für tot gehalten. Die Sternenflotte hat keine andere Wahl, als ein weiteres Team zur Rettung der Kevrata zu entsenden - und Picard ist die logische Wahl.

Entscheidend für den Erfolg der Mission sind zwei Kollegen, die bereits bei seinem Kommando des Raumschiffes Stargazer unter ihm dienten: Pug Joseph und der Doktor Carter Greyhorse. Joseph möchte sich von seiner Vergangenheit reinwaschen. Greyhorse verbüßte eine Haftstrafe für versuchten Mord. Sie sind entschlossen, dort erfolgreich zu sein, wo die Ärztin scheiterte.

Auf der romulanischen Heimatwelt wurde inzwischen das politisch Vakuum, das durch den Tod des Praetors Shinzon entstand, von Senatorin Tal'Aura gefüllt. Doch es gibt auch Widersacher, unter ihnen Commander Donatra und die Flotte von Warbirds, die sie befehligt. So beginnt ein verzweifelter Kampf - nicht nur um die Freiheit der lange unterdrückten Kevrata, sondern auch um die Seele des romulanischen Imperiums. Es wird bis auf seine uralten Grundfesten erschüttert und Jean-Luc Picards Leben verändert … für immer.

Kurzinhalt: Einige Wochen nach den Ereignissen aus "Nemesis": Die Enterprise ist immer noch im Weltraumdock, wo jedoch die Reparaturen nach der verheerenden Auseinandersetzung mit Shinzon nahezu abgeschlossen sind. Einige neue Crewmitglieder sind an Bord gekommen, um jene zu ersetzen, die sich nach der letzten großen Mission der Enterprise zu neuen Abenteuern aufgemacht haben. Ein wichtiger Posten ist allerdings noch frei: Jener des Chefarztes. Captain Picard fällt es schwer, sich in dieser Rolle jemand anders vorzustellen als seine langjährige Freundin Beverly Crusher. Doch auf diese warten ganz andere, neue Aufgaben: Auf einem Planeten des romulanischen Reichs ist eine tödliche Seuche ausgebrochen. Dr. Crusher hat bereits in ihrer Kindheit Erfahrung mit der Krankheit gesammelt, und wird deshalb auf geheimer Mission dorthin geschickt, um die Bewohner des Planeten zu heilen. Doch die Romulaner erfahren von dieser Mission, und nehmen sie gefangen. Während Beverly versucht, aus der Gefangenschaft der Romulaner zu entkommen, bricht Captain Picard gemeinsam mit zwei alten Freunden von der Stargazer auf, um Dr. Crushers Mission zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen…

Review: Ähnlich der "Avatar-"Romane für Deep Space Nine soll nun auch die Geschichte der TNG-Crew in Buchform weitererzählt werden. Da sich diese mittlerweile in zwei Gruppen aufgesplittet hat, gibt es einerseits die Titan-Romane, die sich mit den Abenteuern von Captain Riker und Deanna Troi befassen, und andererseits die "Second Decade"-Romane, welche die Geschichte rund um Captain Picard und die verbliebenen Besatzungsmitglieder der Enterprise fortführt. Leider hat man sich für "Tod im Winter", den ersten Teil der Fortsetzungsroman-Reihe, mit Michael Jan Friedman einen Autor mit eher zwiespältiger Biographie in Sachen "Star Trek"-Romane an Bord geholt - dem es dann leider auch nicht gelingt, das Potential hinter der Grundidee voll auszuschöpfen.

Ich weiß nicht, ob sich der Autor einfach nicht verbessern wollte oder es nicht konnte, aber in "Tod im Winter" finden sich die gleichen typischen Stärken und Schwächen wie in den Stargazer-Romanen. Was gefällt, ist das durchwegs hohe Erzähltempo, wodurch der Roman überwiegend kurzweilig bleibt. Andererseits ist die erzählte Geschichte aber auch ungemein oberflächlich. Trotz zahlreicher Nebenhandlungen und zwei kurzen Rückblicken in die Vergangenheit der Figuren lässt "Tod im Winter" jenes epische Gefühl, dass andere Star Trek-Autoren aus dem Ärmel zu schütteln scheinen, vermissen. Es ist ja nicht mal so, dass uns Friedman nicht in die Gedankenwelt der Figuren eintauchen lassen würde. Im Gegensatz zu anderen Autoren, deren Romane einer lieblosen Schilderung von Fakten und Ereignissen gleichkommt, beschäftigt sich Friedman durchaus immer wieder mit den Motiven und Gedanken der einzelnen Charaktere. Nur sind diese so simpel und schlicht ausgefallen, dass man es einfach nicht zu den Stärken zählen kann.

Zu den bekannten Schwächen gesellen sich bei "Tod im Winter" dann zusätzlich noch ein paar logische Ungereimtheiten, oder zumindest Aspekte der Handlung, die sehr konstruiert erscheinen. So muss man sich schon fragen, warum gerade eine so hoch angesehene Ärztin wie Dr. Crusher auf eine derart gefährliche Mission geschickt wird, anstatt z.B. den Holodoc damit zu beauftragen, den die Romulaner wohl deutlich schwerer hätten gefangen nehmen können. Und mit Verlaub, aber niemand kann mir erzählen, dass es dem Holodoc um so viel schwerer gefallen wäre, ein Heilmittel für die Krankheit zu finden. Zudem muss man sich fragen, warum man die gute Dr. Crusher ohne jegliche Rückendeckung losschickt – während ihr "Nachfolger" Dr. Greyhorse schließlich von einem romulanischen Spion, einen ehemaligen Starfleet-Offizier und natürlich Captain Picard höchstpersönlich begleitet wird. Warum nicht gleich so? Dann wäre diese ganze Misere gar nicht erst entstanden…

Wo wir grad bei Dr. Greyhorse sind… dass es sich Friedman auch bei diesem 1. Fortsetzungsroman zu TNG nicht nehmen lässt, wieder einmal zwei Figuren aus der Stargazer-Reihe prominent mitspielen zu lassen, wirkt ungemein erzwungen und auch ein wenig egoistisch. Ärgerlich zudem, dass der Roman stark auf Ereignisse aus dem TNG-Roman "Wieder vereint" (wo die ehemalige Stargazer-Besatzung zum ersten Mal aufgetreten ist) Bezug nimmt, der mittlerweile ausverkauft ist – was es dem ST-Fan praktisch unmöglich macht, diese Bildungslücke, auf die man im Verlauf des Romans immer wieder hingewiesen wird, zu schließen. So hat man sobald Dr. Greyhorse und/oder Pug Joseph in den Mittelpunkt des Geschehens rücken unweigerlich das Gefühl, man würde etwas versäumen. Davon mal abgesehen scheint es einfach ungemein konstruiert, dass just Dr. Greyhorse die zweite Koryphäe auf dem Gebiet dieser seltenen Krankheit ist. Eine sehr billige Ausrede, um die von ihm erschaffenen und wohl auch geschätzten Figuren erneut auftreten zu lassen – die im Endeffekt auf Kosten des Romans geht…

Uneingeschränkt gefallen konnten mir die Einblicke in das romulanische Reich, wo wir ein Wiedersehen mit mehreren bekannten Nebenfiguren aus der Serie erleben, wie z.B. Tomalak und Sela. Die Haupthandlung rund um Picard und die zweite Mission zur Bekämpfung der Seuche war soweit ok, mit ein paar Highlights zwischendurch, aber auch mit ein paar eher vorhersehbaren Wendungen und Szenen, die mich weniger überzeugen konnten. Richtig langweilig wurde es allerdings nie. Am schlechtesten hat mir die Handlung rund um Beverly und ihre Flucht gefallen, die wie ein reiner Lückenfüller wirkt und kaum etwas zur Fortführung der Geschichte beiträgt.

Zuletzt fällt noch negativ auf, dass der ganze Sinn des Romans gewesen zu sein scheint, Picard und Crusher nach jahrelangem romantischen Herumgeplänkel endlich zusammenzuführen. Da stellt man sich doch unweigerlich die Frage, ob sich dafür nicht eine bessere Geschichte hätte finden lassen. Zudem verfällt Friedman erneut in die Angewohnheit, bei seinen Romanen auch wirklich kein Klischee auszulassen – so darf man z.B. nach dem (aufgrund des gewissen Ausgangs wenig spannenden) Showdown ein aus romantischen Komödien wohlbekanntes angedeutetes unglückliches Ende erleben, ehe es sich Dr. Crusher auf der letzten Seite dann doch noch einmal anders überlegt und uns das (zu diesem Zeitpunkt wenig überraschende) Happy End präsentiert wird. Es reicht offenbar noch nicht, dass ich mit diesem dümmlichen Konstrukt (dass mir mittlerweile mächtig auf den Wecker geht) bei auch wirklich jeder modernen romantischen Komödie konfrontiert werde, nein, selbst in Star Trek-Romanen wird man neuerdings nicht davon verschont – zumindest, wenn der Autor Michael Jan Friedman heißt…

Fazit: "Tod im Winter" orientiert sich qualitativ an die "Stargazer"-Romane von Friedman und bietet damit einen eher durchwachsenen Start der "2nd Decade" der Next Generation. Zwar überwiegend kurzweilig und ohne großen Durchhänger, vermag einen das Geschehen nichtsdestotrotz in keiner Sekunde so richtig zu packen und/oder zu überzeugen. Dafür ist die Handlung zu oberflächlich und sind viele Entwicklungen zu konstruiert und vorhersehbar. Das Happy End an sich mag zwar überfällig gewesen sein, doch der Weg dorthin war leider nicht gerade optimal. Was bleibt, ist ein eher durchschnittlicher Roman – und die Überzeugung, dass sich dieses Ziel auch mit deutlich weniger Seiten und einer deutlich spannenderen Handlung hätte erreichen lassen…

Christian Siegel

Bewertung: 2/5 Punkten


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