Fast jeder hörte sicherlich schon einmal etwas von der Kult-Serie "Die
Sieben Millionen Dollar Frau" (The Bionic Woman). In den 1970er Jahren spielte darin die bildhübsche Lindsay Wagner die Hauptfigur Jamie Sommers. In der damaligen Handlung wurde Jamie bei einem Paragliding-Unfall schrecklich verletzt und nur Dank
ihres Freundes Steve Austin (alias Lee Majors, dem "Sechs Millionen Dollar Mann")
erhielt sie dieselbe lebensrettende bionische Technologie wie er selbst.Die Serie drehte sich um Terrorismus und Militarismus
und stellte die Arbeit des 'Office of Scientific Intelligence', geleitet von Oskar Goldman, in den Vordergrund... Nun bringt der amerikanische Sender NBC den Kultklassiker zurück ins Fernsehen.
Das 2007 gestartete Remake hat nur noch wenig ihrem
Original gemeinsam. Weniger weil aus Oskar Goldman jetzt Jonas Bledsoe (Miguel
Ferrer) geworden ist - sondern vor allem weil das Original stets das Heitere in den
Mittelpunkt stellte, was Lindsey für coole Stunts drauf hat, es war immer
lustig anzusehen und mit einem Happy End. Alles ist hier einfach bunt und schön
anzusehen. „Eine Kinderserie die auch Erwachsene“, wie Lindsey sich jüngst in
einem Interview äußerte.
Der Stil vom neuen "Bionic Woman" dagegen ist sehr dunkel gehalten, es spielt
meist bei Nacht, es regnet oft und alles wirkt stets sehr ungemütlich. Auch
wurde Lindsey nicht bei einem Sportunfall verletzt, sondern wird durch Sarah
Corvus (gespielt durch den "Battlestar Galactica"-Darstellerin Katee Sackhoff) mit
einem LKW von der Straße gerammt. Sie hat eine dauerhafte Gastrolle inne. Von
einer festen Rolle kann jedoch noch keine Rede sein, da sie bei Galactica noch
voll eingespannt ist. Und gegen Dauerrollen in zwei Serien gleichzeitig, da hat
die Schauspielergewerkschaft in Amerika etwas dagegen. Wie dem auch sei, sie ist eine echte Bereicherung für die
Serie und spielt ihre Rolle herrlich fies.
Der größte Unterschied zur Originalserie ist jedoch der Kurs
der Serie: Die bionischen Science Fiction Elemente stehen nämlich im
Hintergrund. Dies stieß vielen Fans und auch den ursprünglichen Machern der
Serie, allen Voran dem Schöpfer der Ur-Serie Kenneth Johnson, sauer auf.
Man erkennt den neuen
Kurs auch daran, dass man fast nur Science Fiction fremde Leute an Bord hat.
Den Chefautor der Serie, Laeta Kalogridis, bekam man nur zu fassen, weil er die
Chance bekam, die Serie neu zu erfinden und er sich von der Begeisterung der
Produktionscrew rund um die Serien anstecken ließ. Ansonsten ist er eigentlich
zum ersten Mal im Showbiz tätig.
Auch die Darsteller sind in der Hinsicht her unbedarft. Mal
abgesehen von Katee Sackoff und Miguel Ferrer und Will Yun Lee haben alle kaum Genre-Erfahrung.
Erstere natürlich aus Galactica und letztere aus Twin Peaks oder RoboCop sowie
aus Witchblade (Lee). Autor Laeta Kalogridis hat vorher mal für Brids of Prey
geschrieben. Ansonsten wäre da noch Glenn Morgen, ein äußerst fleißiger Akte X
Drehbuchautor. Dieser verließ jedoch kürzlich die Serie. Ich kann nur vermuten,
dass es eben an dieser unterschiedlichen Richtung, also weg von der Science
Fiction, lag.
Dies wird auch dadurch deutlich, dass Jamie Summers jetzt
noch eine rebellische, taube Schwester hat. Hier haben sich die Produzenten
scheinbar zu etwas hinreißen lassen, was völlig sinnfrei scheint. Schon bei
„Jericho“ gibt es einen tauben Charakter der kaum eine größere Rolle spielt, so
dann auch hier.
Ein zweiter fragwürdiger Punkt ist, dass Jamies Verlobter
hier ein Doppelleben führte: Nach ihrem schweren Unfall gibt er seine Verlobte
für das Experiment frei. Aber immerhin erklärt das erst Lindseys Unfall: Denn
Ihr Verlobter, Will Masters (Chris Bowers) wird von Sarah Corvus gehasst, hat
er sie doch erst zu dem gemacht was sie jetzt ist. Wie jemand so etwas tun kann,
seine Verlobte für so ein Experiment hergeben herzugeben obwohl er weiß, wie
schlimm die früheren Versuche alle geendet haben, ist schon sehr fragwürdig.
Zumal Jamie jetzt eine Art moderne Sklavin ist: Die bionischen Teile, samt
Nanobots im Blut, sind Eigentum der Regierung und damit eben alles was sie erst
wieder lebensfähig gemacht hat.
Einen interessanten Chrakter gibt es noch mit Jea Kim, der
für die Sicherheit verantwortlich ist und geflohene bionische Frauen wieder
einfängt. Den Darsteller Will Yun Lee kennen wir v.a. aus „Witchblade“.
Fazit und Ausblick Das Rezept, ein spannendes Science Fiction Szenario aufzubauen
und dann auf die menschlichen Probleme und Spannungen zu setzen, ist zur Zeit
erfolgreich im Umlauf, wie die Serien "Battlestar Galactica" und "Heroes"
beweisen.
Und auch bei "Bionic Woman" scheint dieses Konzept gut zu laufen: 13,6
Millionen Zuschauer (Pilotfilm) an einem Mittwochabend sind auch für einen großen Sender
wie NBC ein absoluter Top-Wert.
Die Serie hat jetzt Zeit bist Anfang Januar 2008 sich zu
etablieren, denn dann startet auf anderen Sender ein beinharter Konkurrenzkampf
zur gleichen Zeit: Die äußerst beliebte Sendung „American Idol“ startet im
Januar auf FOX, die Spinoff Serie von Greys Anatomy namens „Private Practice“
startet dann ebenfalls. Und CBS hält mit neuen Folgen von „Criminal Minds“
dagegen. Es wird spannend werden, zu verfolgen, wie sich die Serie in diesem
Konkurrenzumfeld halten wird. Denn festzuhalten bleibt, dass sich die Serie in
anderen Quotenregionen behaupten muss, als es bei einem kleinen Sender wie dem SciFi Channel der Fall ist. „Bionic Woman“ hat immerhin mehr als vier mal so
viele Zuschauer wie z.B. „Battlestar Galactica“, da die Serie überall zu sehen
ist und nicht nur im Pay TV. Update zur Absetzung & dt. Free-TV-Ausstrahlung Im März 2008 wurde "Bionic Woman" wegen zu niedriger Einschaltquoten vom amerikanischen Sender NBC abgesetzt (>> News, 20.03.2008). RTL II entschied sich dennoch dazu, die insgesamt 8 Episoden der Serie ab 03. März 2010 im deutschen Free-TV zu zeigen.
Robert Lißack
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