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King Kong Deluxe Extended Edition |
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Originaltitel: |
King Kong
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Studio: |
Universal/DVD |
Laufzeit: |
200 Minuten |
Regionalcode: |
Region 2 |
Bildseitenformat: |
2.35 : 1 (anamorph) |
Tonformat:
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Deutsch, Englisch, Französisch |
Anzahl DVD's:: |
3 |
Veröffentlicht: |
30. November 2006 |
Sprache: |
Deutsch, Englisch, Französisch |
Untertitel: |
Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte |
FSK: |
Freigegeben ab 12 Jahren |
Darsteller:
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Naomi Watts, Jack Black, Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Colin Hanks, Jamie Bell, Andy Serkis, u. a. |
Regisseur(e): |
Peter Jackson |
Bonusmaterial: |
Geschnittene Szenen
Audiokommentar vom Regisseur. Autor und Produzenten Peter Jackson und von Co-Autorin und Produzentin Philippa Boyens
Der achtgrößte Fehler der Welt
Eine Hommage an King Kong
Eine Nacht im Variete
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Wo erhältlich? |
U.a. bei
Amazon |
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Review:
Für Anne Darrow bricht eine Welt zusammen, als ihr Theater überraschend
geschlossen wird. Zusammen mit ihren Arbeitskollegen sitzt auf der
Straße und weiß nicht, was sie machen soll. New York ist fest im Griff
der Weltwirtschaftskrise. Einen neuen Job zu finden ist nicht leicht.
Guter Rat ist teuer. Gleichzeitig ist der Produzent und Regisseur Carl
Denham auf der Suche nach einer neuen Hauptdarstellerin für seinen
Film. Die Dame, die er eigentlich vorgesehen hatte, ist überraschend
abgesprungen. Außerdem sitzen ihm noch seine Finanziers noch im Nacken,
die endlich ein Ergebnis sehen wollen. Das Schicksal führt Anne und
Denham zusammen. Er kann die junge Schauspielerin für sein
undurchsichtiges Projekt gewinnen. In einer Nacht und Nebel-Aktion
lässt er alles zu einem alten Frachter schaffen, den er überhastet
auslaufen lässt. Mit an Bord befindet sich auch der Drehbuchautor Jack
Driscoll, der für den Produzenten eine Filmstory abfassen soll. Carl
Denham macht ein Geheimnis daraus, wo die Reise hingehen soll. Was
bisher noch niemand weiß ist, dass er in den Besitz einer
geheimnisvollen Karte gelangt ist, auf der sich die Position einer
bisher noch unentdeckten Insel befindet. Ihn und seine Mitreisenden
erwartet dort ein ungeahntes, tödliches Abenteuer...
Kurz nachdem Peter Jackson seinen Film THE FRIGHTENERS
fertiggestellt hatte, wollte er mit einem seiner großen Traumprojekte
beginnen: dem Remake des Klassikers KING KONG. Doch verschiedene
Gründe, darunter auch das Abschneiden des US-Debüts des
neuseeländischen Regisseurs und Produzenten an der Kinokasse, ließen
KING KONG in der Versenkung verschwinden. Aber schon damals hatte
Jackson ein As im Ärmel und begann mit den Vorbereitungen zu den HERR
DER RINGE-Filmen. Was darauf folgte ist Geschichte.
Nach dem gewaltigen Erfolg der J. R. R. Tolkien-Adaptionen konnte
sich Peter Jackson sein nächstes Projekt aussuchen. Nur hatte keiner
gedacht, dass er sich so schnell dem Riesengorilla zuwenden würde.
Allerdings liegen die Gründe auf der Hand. Schon bei den Extended
Editions der HERR DER RINGE-Filme wurde die Andeutung gemacht, dass er
so schnell wie möglich den Film machen wolle. Immerhin hatte er jetzt
noch sein Team beisammen, mit dem er drei der größten Kassenschlager
gemacht hatte. Warum also das Kreativteam im Sande verlaufen lassen? So
findet man auch in den Credits jede Menge Namen wieder, die man schon
aus den vorhergehenden Projekt kennt.
Natürlich stellt sich die Frag, ob ein Remake eines über 70 Jahre
alten Klassikers, der bis heute unerreicht ist, wirklich Sinn macht.
Schon Mitte der 70er Jahre hatte man ein Remake auf den Weg gebracht,
das aus heutiger Sicht unfreiwillig komisch wirkt. Vielleicht auch
deswegen, weil man die Story in Gegenwart transferierte. Diesen Fehler
macht Jackson in seiner Version nicht. Er belässt die Geschichte in der
Zeit, in der sie geschrieben wurde. Anfang der 30er Jahre sah die Welt
noch etwas anders aus. Dies macht der Regisseur schon gleich zum Beginn
seiner Version deutlich. In einer Sequenz kann man erleben wie New York
damals unter der Knute der Weltwirtschaftskrise gestanden hat. Hohe
Arbeitslosigkeit und die Prohibition bestimmten das Leben in der Stadt.
Witzigerweise kann man dabei zahlreiche Parallelen zu der heutigen Zeit
feststellen, denn soviel hat sich nun auch wieder nicht geändert.
Die Handlung bewegt sich nah am Originaldrehbuch und an der
Geschichte aus der Feder von Edgar Wallace (ja, der Krimiautor) und
Merian C. Cooper. Einige Aspekte wurden erweitert, kleinere Änderungen
vorgenommen, aber insgesamt hat man es mit der gleichen Geschichte zu
tun. Das schädigt die Faszination des Films in keiner Weise. Man merkt
Jackson seine Liebe zu dem Stoff an. Schließlich war es KING KONG
gewesen, der ihn auf den Weg gebracht hat. Genau das ist es, was einen
großen Teil des Flairs dieser Neuverfilmung ausmacht.
Technisch setzt Jacksons KING KONG allerdings neue Maßstäbe. Schon
Gollum wirkte überraschend realistisch, aber was man aus dem eigentlich
Star gemacht hat, ist einfach unglaublich. Wenn Kong auf der Leinwand
agiert, dann spürt man sein Leben. Vorbei ist die Zeit von
computererzeugten Charakteren, die mit einer wächsernen Mimik
auskommen. Kong präsentiert sich mit größter Präzision und könnte
durchaus auch als lebenden Akteur durchgehen. Dies liegt zu einem an
der Motion Capture-Technologie, die sich sein Gollum sehr
weiterentwickelt hat, zum anderen an der Präsenz von Andy Serkis, der
Kong mit Leben erfüllt. Aber damit nicht genug, denn nach rund einer
Stunde behäbiger Überfahrt wird der Zuschauer in ein unglaubliches
Abenteuer gestürzt, dessen Bilderflut schier überwältigend ist. Eines
der großen Highlights des Film ist unbestritten der große Kampf Kongs
mit den drei T-Rex. Hier spielt sich die technische Präzession auf
höchstem Level aus. Der Zuschauer wird quasi in den Kinosessel
gedrückt, bleibt sprachlos sitzen. So etwas hat man schon lange nicht
mehr auf der Leinwand oder den Bildschirm gesehen.
In einer Zeit, in der seelenlose Special Effects-Feuerwerke im Stile
der neuen STAR WARS-Trilogie vorherrschen, zeigt Peter Jackson wie es
funktionieren muss. Eine gute Story und Spezialeffekte schließen sich
nicht aus, sondern können perfekt zusammenarbeiten. Manche Filmemacher
sollten sich das zu Herzen nehmen. Man inszeniert keine Filme um
Spezialfeffekte herum, sondern um Geschichten mit denen man den
Zuschauer von Anfang bis Ende fesseln kann. So macht man großes Kino im
klassischen Stil.
Schon Anfang April 2006 wurde die Kinofassung von KING KONG in
verschiedenen Variationen veröffentlicht. Natürlich würde auch eine
Langfassung nicht lange auf sich warten lassen, was allen klar war, die
auch die HERR DER RINGE-Filme erworben hatten. Tatsächlich war es Ende
2006 dann soweit. Die Extended Edition wurde auf den Markt geworfen.
Diese Fassung ist rund 13 Minuten länger als die Kinoversion, wobei
ein Hauptteil der neuen Szenen zusätzliche Actionszenen auf Skull
Island sind. Das 3-DVD-Set kommt sehr nobel in einer schlicht, aber
schön gestalteten Metallbox daher. Sie entspricht einem Trend, der
derzeit bei vielen DVD-Veröffentlichungen vorherrscht, da man den
Sammlern unter den Käufern anscheinend etwas mehr bieten will.
Andererseits wurde auf eine andere Variation der Extended Edition
verzichtet.
Das Bild von KING KONG ist so, wie man es von einem Film neusten
Datums erwarten kann. Der Transfer ist perfekt, wird aber durch ein
paar Stilmittel, die Jackson auch schon bei den HERR DER RINGE-Filmen
angewendet hat, etwas verschlechtert. Dies ist allerdings beabsichtigt
und kein Fehler. So ist die Präsentation von Schärfe, Kontrast,
Schwarzwert und Farbe auf einem absolut hohen Niveau. Die Bildklarheit
ist so hoch, dass man sozusagen jeden Pickel der Darsteller in den
Großaufnahmen sieht. Ein Vorteil ist hierbei auch die Aufteilung des
Films auf zwei Scheiben, was wegen den zahlreichen Extras eine gute
Idee war.
Der Ton liegt in Deutsch, Englisch und Französisch vor. Leider hat
man auf einen DTS-Ton verzichtet, was aber wegen der zahlreichen Extras
auf den Film-DVDs verständlich ist. Vor allem bei den Szenen auf Skull
Island wird gezeigt, was Dolby Digital zu leisten vermag. Nachdem bei
der Reise die hinteren Kanäle mehr zur Unterstützung da waren, wird man
auf der Insel fast erschlagen. Die Hintergrundgeräusche sind gut
verteilt, die Dialoge sehr gut verständlich. Doch wenn Kongs Brüllen
erschallt, läuft dem geneigten Fan ein wohliger Schauer über den
Rücken. Auch der Subwoofer wird sehr gut angesprochen, was sich später
bei finalem Kampf eindrucksvoll zeigt. Auch hier wurde perfekte Arbeit
geleistet.
Mehr als sechs Stunden Bonus-Material findet man auf den 3
Silberlingen des Sets. Hierbei handelt es sich um Material, das man
weder auf der Limited Edition noch bei den Produktionstagebüchern
findet. Der Audiokommentar von Peter Jackson und Philippa Boyens ist
nicht nur interessant, sondern auch amüsant. Weiter geht es auf der
ersten Disc mit rund 40 Minuten geschnittenen Szenen, die man wahlweise
mit oder ohne eine Einführung des Regisseurs anschauen kann.
Interessanter liegen viele der Szenen unbearbeitet, sprich ohne
Spezialeffekte vor. Darunter befinden sich auch einige, die man in die
diversen Trailer zum Film gesehen hat. Hinter Der achtgrößte Fehler der
Welt verbergen sich rund 20 Minuten aberwitziger Blooper, die einen
kleinen Einblick geben welche Stimmung am Set herrschte. Eine Nacht im
Varieté zeigt die Artisten, die man zu Anfang des Films sieht und ihre
Nummern in voller Länge. Außerdem wird auch noch etwas Hintergrund dazu
geliefert. Natürlich wird auch die unübertroffene Original aus dem Jahr
1933 nicht vergessen. Es wird mit Eine Hommage an King Kong
entsprechend gewürdigt. Hierbei werden auch einige Fakten erwähnt, die
für die Special Edition des Klassiker, die in den USA erschienen ist
und bei der Peter Jacksons Team ebenfalls die Finger spiel hat,
relevant sind. Leider ist sie bisher in Deutschland noch nicht
herausgebracht worden.
Die zweite Scheibe startet mit einigen Pre-Viz-Animationen, die
zeigen sollen, wie aufwendige Szenen vorher am Computer entworfen
werden, bevor sie gedreht werden. Dabei handelt es sich im Grunde
genommen um animierte Storyboards, die bereits die verschiedenen
Blickwinkel der Kamera zeigen. Der Kurzfilm The Present entstand für
den Geburtstag von Peter Jackson. In ihm zeigt die Darstellercrew ihr
komödiantisches Talent. Unter Weta-Sammlerstücke wird auf die
Skulpturen eingegangen, die von der Firma Sideshowtoys vertrieben
werden. Abgeschlossen wird die Disc mit einem Teaser, einem Trailer und
einen sogenannten Cinemedia-Trailer, der aus dem Electronic-Press-Kit
stammt. Außerdem ist auf der Disc noch ein DVD-ROM-Anteil zu finden, in
dem die Drehbücher der 1995er- bzw. 2005er-Version zum nachlesen
vorliegen.
Das Herzstück der Extras ist allerdings die 3. Scheibe des Sets.
Nach einer kurzen Einführung durch Peter Jackson kann man sich
zurücklehnen und rund 3 Stunden lang Interviews und Clips zur
Entstehung von KING KONG als eine große Dokumentation anschauen und
wird dabei umfassend informiert. Natürlich kann man sich auch alles in
einzelnen Segmenten anschauen. Bei der Gestaltung der Interviews und
Clips bemerkt man sofort die Erfahrungen, die die DVD-Macher mit den
HERR DER RINGE Extended Editions gemacht haben, mit denen neue Maßstäbe
gesetzt wurden.
Die KING KONG Deluxe Extended Edition besitzt gegenüber der
Kinofassung eine große Attraktivität. Alle Extras, die man auf dem Set
findet, sind keine Wiederholungen der bereits erschienen Limited
Edition oder der Produktionstagebücher. Die Informationen wurden neu
aufbereitet und mit interessanten Interviews untermalt. Der Film selbst
liegt in seiner rund 13 Minuten längeren Fassung in einer
hervorragenden Qualität vor, die einfach nur Spaß macht. Außerdem ist
dieses Set genau das richtige für kalte Winterabende vor dem Fernseher
oder Beamer.
Während der Produktion von Peter Jacksons KING KONG wurde oft
gefragt, ob ein weiteres Remake des Stoffes überhaupt nötig war. Nach
dem Debakel der 1976er-Version kann man das durchaus verstehen. Doch
man merkt der neuen Version von KING KONG an, das hier Leute am Werk
waren, denen der Stoff und die Hauptfiguren am Herzen liegen. Eine
Tatsache, die bei manchen anderen Genrefilmen nicht zu bemerken ist. So
ist KING KONG in seiner längeren Version auf jeden Fall eine große
Bereicherung für jede DVD-Sammlung.
Nachtrag: Auf der ersten DVD befindet sich noch in den Extras ein leicht zu findendes, sehr sehenswertes Hidden Feature.
Andreas Schweitzer
Bewertung: Menügestaltung: X/5 | Bildqualität: X0/5 | Tonqualität: X/5 | Bonusmaterial: X/5 | Inhalt: X/5 | Gesamt: X/5
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