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Titel: |
"Hunters of Dune" |
Bewertung: |
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Autor: |
Brian Herbert &Kevin J. Anderson
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Übersetzer: |
Bernhard Kempen |
Umfang: |
687 Seiten |
Verlag: |
Heyne |
Veröffentlicht: |
Juli 2007 |
Preis: |
15,00 Euro |
ISBN-10: |
3453522893 |
ISBN-13: |
978-3453522893 |
Wo erhältlich? |
U.a. bei
Amazon |
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Vorbemerkung: „Mit seinem „Wüstenplanet-Zyklus“
- ein internationaler Bestseller, mehrfach verfilmt - hat Frank Herbert Literaturgeschichte
geschrieben. Leider starb er, bevor er seine große Saga abschließen konnte. Die
„Jäger des Wüstenplaneten“ ist nun der lange ersehnte siebte Band des „Wüstenplanet-Zyklus“:
Gestützt auf den Nachlass seines Vaters und gemeinsam mit Bestsellerautor Kevin
J. Anderson lüftet Frank Herberts Sohn Brian Herbert die letzten Geheimnisse dieser
faszinierenden SF-Saga. Das Buch, auf das Generationen von Lesern sehnlichst gewartet
haben.“
Mit diesen großen, pathetischen Worten wird sogleich eine spannende Erwartungshaltung
aufgebaut. Stellt sich die Frage: Zurecht?
Inhalt: Als die sogenannten Geehrten Matres („Geehrten
Mütter“; auch Huren genannt, weil sie neben ihrer hohen Agressivität auch Männer
sexuell versklaven können. Wie passt das blos zum Namen?) über die bekannte Galaxis
herfielen und den Wüstenplaneten vernichteten, sah der Orden der Bene Gesserit keine
andere Rettung, als sich mit seinen dunklen Schwestern zu verbünden. Dies geschah
jedoch nur zum Schein und um einen unbekannten Feind „von außen“ bekämpfen zu können,
mussten gewaltsame Aktionen den Sieg der Bene Gesserit Schwestern der Ordensburg
die Einigung bringen. Der einst blühende Planet Ordensburg wird „rückwärts terrageformt“
und zum zweiten Wüstenplaneten, um neue Sandwürmer mehr Lebensraum zu geben, und
damit die Steigerung der Spice-Produktion zu ermöglichen. (Das Gewürz, eine Droge
die Navigatoren brauchen um den Überlichtflug für Raumfahrzeuge zu schaffen. Aber
nicht nur dafür.)
Parallel ist die Raumfahrt-Gilde an der Weiterentwicklung der rein computergesteuerten
Navigation interessiert, damit die Abhängigkeit von einer Droge und einem Lieferanten
beendet wird.
Derweil brach die junge Sheeana gemeinsam mit Duncan Idaho in die unerforschten
Weiten des Alls auf, um eine neue Heimat für die letzten Sandwürmer zu finden. Es
erhebt sich ein noch unbekannter, gefährlicherer Feind „von außen“, der die Überlebenden
von Dune und die Matres gleichermaßen bedroht. Umgeben von Feinden, beschließen
Duncan und Sheeana schließlich, auf Geheimnisse der Tleilaxu-Gentechniker zurückzugreifen,
die Rettung versprechen (Das Ghola-Projekt: Frauen, hirntod und als reine Brutkästen
für Klone) – in Form wiederauferstandener Helden der Vergangenheit ...
Nachdem Brian Herbert und Kevin J. Anderson in zwei Trilogien die Vorgeschichte
von Frank Herberts Dune-Zyklus beleuchtet haben, wenden sie sich nun Geschehnissen
zu, die sich nach dessen letztem Roman Die Ordensburg des Wüstenplaneten ereignen.
In kurzen Rückblenden erhalten wir Einblicke in das komplexe politische und religiöse
Intrigenspiel des Dune-Universums. Das all das nicht langweilig wird, ist vor allem
dem actionreichen Erzählstil der beiden Autoren zu verdanken.
Review:Dies rettet auch das Buch an sich. Hinzu kommt, das die unterschwellige und bedeutsame Kritik an religiösem im Allgemein und Fanatismus im Besondern, von Frank Herbert übernommen und dies noch klarer zum Ausdruck gebracht wird. Eine Religion in dem Frauen nichts als Gebährmaschinen sind, deren Hirn keine Bedeutung zum Überleben hat (Tleilaxu) - haben wir Ähnliches nicht in „gemilderter“ Form auf Erden aktuell schon beobachtet?
Andererseits folgte im Dune-Universum die Revolution der „Geehrten Matres“ die den Spieß, aus Rache, mit brutaler Gewalt nun umdrehten (so weit sollten die Frauen in bestimmten Regionen der Erde in Zukunft auch wieder nicht gehen). Einzig der gemilderte Orden der weiblichen Bene Gesserit bringt langsam die Gemüter wieder ins Gleichgewicht.
Ich bin heute noch vom Original des „Dune, der Wüstenplanet“ begeistert. Doch was mittlerweile daraus geworden ist, gefällt mir eher weniger. Die Kommerzmaschine soll rollen. Diesen Eindrucks kann ich mich nicht mehr erwehren.
Betrachte ich die Prequals - an sich schon nicht mehr Frank Herberts Beginn und damit verliert sich „Dune“ schon als kleine Episode in rund 15.000 Jahren Geschichte der Menschen nach der Flucht von der atomar zerstörten Erde - und sehe wie man daraus einfach den bösen Maschinen-Feind wieder als neue, alte Bedrohung von außen wiederholt, betrachte ich die Wiedergeburt der alten Charaktere und wie sich nun dank der heranwachsenden Klone von Paul Atreides, seiner Mutter Lady Jessika, Chani und auch Pauls Sohn, Leto II (alle nun im ähnlichen Alter), nochmals aufgewärmt und somit alle guten Charaktere einfach wiederholt werden, so ahne ich schon was für Schlachten im Band 8 geschlagen werden.
Um diesen Fehler nicht zu machen, hat George Lucas eben nur die Prequals zu seiner Star Wars Triologie erschaffen. Wie sähe es aus, wenn er eines Tages Luke Skywalker und Han Solo klonen würde, nur damit sie dann nochmals die Klonkriege für einen besseren Ausgang kämpfen sollten?
Fazit: Die Fans des Dune-Zyklus sind in der schwierigen Situation, lesen - wenn man wissen will, wie es endet - oder eben lieber den enttäuschten Lesern glauben und die Finger von diesem Buch lassen? Wer Literatur wie im Original erwartet lasse die Finger von diesem Buch. Wer einen gut gemachten SF Roman lesen will oder einfach endlich wissen will wie es ausgeht, der darf zugreifen, ... aber dann wird er fast schon genötigt gleich Band 8 vorzubestellen.
Reiner Krauss
Bewertung:1/5Punkte
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