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Perry Rhodan 2400 - Zielzeit PDF Drucken E-Mail
Review zum Jubiläumsband Kategorie: Literatur & Comics - Autor: J. Kreis & R. Lissack - Datum: Samstag, 25 August 2007
 
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Titel: Zielzeit
Bewertung: siehe Kritiken
Zyklus: TERRANOVA
Autor: Robert Feldhoff
Titelbild: Dirk Schulz
Innenillustration: Dirk Schulz
Beilage: Farbbeihefter »Zielzeit«-Extra; Sonderreport Zielzeit(en); Abo-Sonderaktion
Band: 2400
Preis: 2,60 € 
Erscheinungsdatum: 17.08.2007


Inhalt:Perry Rhodan bricht am 15. April 1346 NGZ mit der JULES VERNE zur Operation Tempus auf. Was es damit auf sich hat, hält er bis zuletzt geheim. Nicht einmal Reginald Bull und Homer G. Adams, die auf Terra zurückbleiben, erfahren das wahre Missionsziel und außer ihnen weiß niemand, dass Rhodan mit an Bord sein wird. Rhodan, der von Mondra Diamond, Gucky und Icho Tolot begleitet wird, will mit der JULES VERNE in die 20 Millionen Jahre zurückliegende Zeit reisen, in der ARCHETIM an der Retroversion einer Negasphäre beteiligt war. Da ihm klar ist, dass er die Invasion der Lokalen Gruppe nicht durch ein Zeitparadoxon rückgängig machen kann, will er in der Vergangenheit lediglich beobachten, wie eine Retroversion überhaupt "funktioniert", denn dieses Wissen ist verloren gegangen. Zu diesem Zweck wird der Kontextwandler in die beiden Kugelzellen der JULES VERNE eingebaut, die durch ein zylindrisches Mittelteil miteinander verbunden sind. Das Schiff, das somit einer verkleinerten SOL gleicht, ist sowohl mit aktueller High-Tech ausgestattet, als auch mit Technologien, die in der Zeit vor dem Hyperschock noch funktioniert haben und nach der Zeitreise wieder funktionieren werden: Unter anderem Syntroniken, Metagrav-Antrieb und Transformkanonen. Malcolm S. Daellian und die Algorrian werden die Reise mitmachen, auch Norman, der kleine Klonelefant, ist mit von der Partie.

Kurz vor dem Aufbruch erhält Rhodan Besuch von einer Holoprojektion Lotho Keraetes. Der Bote von ES überbringt ihm eine "Silberkugel" und eine Nachricht. Er sagt, ES wäre bereit, die Menschheit bei sich aufzunehmen. In den "Fernen Stätten" der Superintelligenz wären die Menschen vor TRAITOR sicher - aber sie müssten ihre Heimat, das Solsystem, verlassen. Rhodan muss sich nicht sofort entscheiden. Mit der Silberkugel kann er ES von jedem Ort und von jeder Zeit aus benachrichtigen. Die Zeitreise, der so genannte Kontextsprung , wird dann vom Orbit der Sonne aus durchgeführt. Zur Tarnung wird die Vernichtung der JULES VERNE in der Sonne simuliert. Die Zeitreise gelingt, aber das Schiff wird dabei schwer beschädigt. Später zeigt sich, dass der Kontextwandler zwar wiederhergestellt, aber sehr wahrscheinlich nur noch für eine einzige weitere Zeitreise benutzt werden kann. Kaum hat die JULES VERNE das Jahr 20.059.813 v.Chr. (vier Jahre vor ARCHETIMS Tod) erreicht, was schon daran erkannt werden kann, dass der syntronische Bordrechner NEMO funktioniert, da gerät das Schiff in eine Raumschlacht zwischen schohaakischen Schiffen und Traitanks, die vom Energiegewitter der Zeitreise angelockt worden sind.

ARCHETIM ist zwar "heimgekehrt", aber die Kämpfe um die Negasphäre toben immer noch. Die Milchstraße, die in dieser Zeit Phariske-Erigon genannt wird, leidet besonders unter den Angriffen der Pressor-Garde , einer Eliteeinheit, die immer wieder ganze Planeten vernichtet. Oberstes Ziel ist jedoch nicht die Verteidigung Phariske-Erigons, sondern die Retroversion. Um dieses Vorhaben verwirklichen zu können, hat Generalin Kamuko, eine Aeganerin, den Auftrag, einen so genannten GESETZ-Geber mit dem Treck des GESETZES nach Tare-Scharm zu bringen. Nur mit diesem Objekt kann die Retroversion eingeleitet werden. Rhodan möchte diesen Vorgang natürlich beobachten, aber er muss zunächst Facto Rimmfal, den schohaakischen Kommandeur der Flotte, die die JULES VERNE nach der Vertreibung der Traitanks einkreist, von seinen guten Absichten überzeugen. Dies wird ihm durch seine Ritteraura ermöglicht, die von Rimmfal wahrgenommen werden kann. Es zeigt sich, dass Kamuko eine sehr ähnliche Aura trägt, welche man als Sonnen-Aura bezeichnet - sie wurde ihr von ARCHETIM verliehen. Die JULES VERNE wird nach Oaghonyr eskortiert.

Als Rhodan der Generalin vorgestellt wird, erzählt er ihr wenigstens einen Teil der Wahrheit, denn ihm ist klar, dass er auf das Wohlwollen der Beauftragten ARCHETIMS angewiesen ist, wenn seine Mission erfolgreich sein soll. Kamuko ist fasziniert von dem Terraner, und das auch aus Fortpflanzungsgründen: Ihr Volk paart sich stets mit Humanoiden aus anderen Völkern. Das sorgt für Probleme, denn Mondra Diamond, die durch eine ärztliche Untersuchung erfahren hat, dass ihre Zellen nicht altern (man vermutet, sie habe eine Zelldusche erhalten) will es noch einmal mit Rhodan versuchen. Die beiden werden wieder ein Paar. Rhodan wird allein zu Kamuko gerufen, deren Körper sich zu verändern beginnt, um Rhodans Vorstellungen zu entsprechen. Der Terraner weist die Frau höflich, aber bestimmt zurück. Diese Abfuhr bringt Kamuko wieder zur Besinnung, trotz ihrer Enttäuschung gewährt sie dem Terraner seinen Wunsch. Die JULES VERNE darf den Treck des GESETZES nach Tare-Scharm begleiten.

Doch es kommt anders, denn eine dritte Gruppe ist insgeheim auf Oaghonyr aktiv: Commander Pothawk, Limbox und Vizquegatomi (genannt Viz), drei Meisterdiebe aus dem Volk der Laosoor, haben den Auftrag, die Koordinaten des GESETZ-Gebers herauszufinden, die Nachtlicht-Rüstung zu stehlen und einen Träger der Sonnen-Aura zu entführen. Die drei parabegabten Wesen, die entfernt an übergroße schwarze Panther erinnern, erledigen den ersten Punkt problemlos. Sie benutzen dabei spezielle Hilfsmittel, unter anderem Parapolarisatoren , mit denen sie jegliche Materie durchdringen können. Als sie bereits die drei Bestandteile der Nachtlicht-Rüstung in Händen halten, schlagen diese Alarm - die Rüstung scheint sich vor den Parapolarisatoren zu fürchten und teleportiert sich selbst in Sicherheit. Kamuko hält die Terraner für die Diebe, da nur ein Teleporter in der Lage gewesen wäre, die Nachtlicht-Rüstung zu stehlen, und da sie Guckys Fähigkeiten kennt. Die JULES VERNE muss fliehen, wobei sie das Teleportfeld von ARCHETIMS HORT nutzt: Das Schiff fliegt direkt auf den HORT zu und wird von diesem ins All teleportiert. Kurz bevor die JULES VERNE Überlichtgeschwindigkeit erreicht, erhält sie einen Wirkungstreffer, der die gerade erst zum Teil reparierten Bordsysteme schwer beschädigt.

Zwar taucht die Nachtlicht-Rüstung bald wieder auf Oaghonyr auf, dennoch werden die Terraner fortan galaxisweit steckbrieflich gesucht. Rhodan geht davon aus, dass Operation Tempus gescheitert ist und schickt die Silberkugel auf den Weg. Er überlässt den Terranern die Entscheidung über das Angebot der Superintelligenz.

Niemand ahnt, dass die drei Laosoor sich auf der JULES VERNE verstecken. Sie wollen wenigstens ihre dritte Aufgabe erfüllen, und da sie an Kamuko nicht mehr herankommen, haben sie sich eine andere Zielperson ausgesucht: Perry Rhodan…

Kritik von Johannes Kreis: Robert Feldhoff stellt endlich einmal unter Beweis, dass er durchaus tolle Romane schreiben kann. Der Zyklusauftakt ist spannend und flott geschrieben, aber diesmal biedert Feldhoff sich nicht an die vermeintlichen Lesegewohnheiten der jugendlichen Leser an, die, wie man so hört, vor allem von der PR-Serie angesprochen werden sollen. Wenn Rhodan eine einfache, saloppe Sprache verwendet, dann wird diesmal wenigstens eine Begründung dafür geliefert. Wie es sich für einen Zyklusauftakt gehört, entsteht sogar so etwas wie Aufbruchsstimmung, obwohl der neue Zyklus ja nahtlos an den alten anschließt. Die Ausgangssituation ist zwar immer noch die gleiche, aber es geschieht doch mal etwas neues, neue Schauplätze und interessante neue Hauptpersonen werden vorgestellt - man ist ganz einfach gespannt, wie es weitergeht. So muss es sein. Und: Es handelt sich mal nicht um eine weitere Invasionsgeschichte!

Natürlich gibt es auch ein paar Schwächen, aber das sind Kleinigkeiten, über die man hinwegsehen kann. Es ist zum Beispiel typisch, dass Rhodan mit einem tollen Schiff aufbricht, das mit High-Tech nur so voll gestopft ist, dass er davon aber nichts hat, weil gleich wieder alles kaputtgeht. Irgendwie ist dieses Szenario schon viel zu ausgelutscht, und man kann nur hoffen, dass es Atlan besser ergehen wird. Auch kann man bemängeln, dass schon wieder ein Weg gefunden wurde, um der Hyperimpedanz-Erhöhung ein Schnippchen zu schlagen. Jetzt reist man eben in die Vergangenheit, wo die HI noch nicht erhöht war. Wie ich neulich schon mal fragte: Wenn man die HI-Erhöhung dauernd umgehen muss, warum hat man sie dann erst in die Serie eingeführt? Weiterhin enthält der Roman ein bisschen sehr viel Technobabble, aber das muss wohl sein, wenn so viel Neues vorgestellt wird. Übrigens ist mir im Nachhinein die Aufregung Daellians nicht verständlich, die er zu Anfang wegen des Kontextwandlers hatte. Das Ding ist doch "nur" eine Zeitmaschine. Übrigens: Seit wann ist sein Sarg transparent? Bisher war nie davon die Rede, dass man seinen verstümmelten Körper darin schweben sehen kann.

Fraglich ist auch, ob Rhodans Geheimniskrämerei überhaupt noch einen Sinn hat, jetzt, wo feststeht, dass ES Bescheid weiß. ES ist eine Superintelligenz, KOLTOROC auch. Vielleicht stehen KOLTOROC die gleichen Erkenntnismöglichkeiten zur Verfügung wie ES? Eine andere Sache, nämlich die wieder erwachende Liebe zwischen Rhodan und Mondra, finde ich dagegen gar nicht so schlecht. Es kommt zwar etwas schnell, aber nicht ganz unerwartet und ist auch nicht unglaubwürdig. Man konnte schon in einigen Romanen der letzten Jahre lesen, dass die beiden schon seit längerer Zeit eine ganz besondere Beziehung haben. Da nehme ich es sogar billigend in Kauf, dass die Nervensäge Norman mit von der Partie ist…

Was es mit den Laosoor wohl auf sich hat? Vermutlich sind sie Handlanger der Chaotarchen. Die Reaktion der Nachtlicht-Rüstung auf ihre Hilfsmittel legt diesen Schluss nahe. Trotzdem sind mir die drei eigenartigen Typen irgendwie sympathisch. Dass TRAITOR am Kampf um die Negasphäre von Tare-Scharm beteiligt war, ist jedenfalls keine Überraschung.

Insgesamt ein sehr netter Roman, der auf einen interessanten Zyklus hoffen lässt. Der Roman ist satte 94 Seiten lang, aber auch fast einen Euro teurer als ein normales Heft. Das Heft ist übrigens mit einem ausfaltbaren Cover ausgestattet, außerdem ist eine achtseitige Farbbroschüre beigeheftet, die einen Handlungsausblick enthält. Das ist zwar keine besonders üppige Ausstattung, aber es ist ja auch nur ein "kleines" Jubiläum.


Johannes Kreis, www.kreis-archiv.de 

Vielen Dank für die Bereitstellung dieser Kritik an
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Bewertungen von Robert Lissack:

Cover: 4 von 5

Das Cover wirkt – klar bei 4 Seiten. Etwas wenige Details gibt es, darum vergebe ich auch nur 4 Punkte.

Innenillu: 4 von 5 

Sieht fast wie eine Seite aus einem guten Comic aus. Dirk Schulz hat hier wirklich gute Arbeit abgeliefert.

Atmosphäre:  8 von 10  

Nun sind wir gleich mit dem Untergang von 2 Galaxien konfrontiert. In der Gegenwart wie in der Zukunft. Diese verfahrene Situation kommt auch gut herüber. Ebenso wie die Anziehungskraft von Perry Rhodan sowohl was seine Ritteraura als auch was seine Anziehungskraft auf Frauen betrifft. Ja, sogar für Frauengeschichten gibt es ein wenig Platz.  

Etwas wehmütig wird es, als Lotho Kereathe auftaucht und eine Nachricht von ES überbringt. Ach ja, was waren das noch für Zeiten, als ES immer noch da war…

Spannung: 9 von 10  

Ja sind die Laosoor nun Vertreter des Chaos oder nicht?

Ich würde hier eher auf nein tippen, denn sie heißen ja schon Hightechdiebe und die Chaotarchen haben es sicher nicht nötig eine Superintelligenz zu beklauen und einfach eine schnöde PSI-Rüstung zu klauen. Sie mögen viel Chaos-Technik geklaut haben, deshalb könnte man sie auch für Chaos-Vertreter handeln. Zudem wissen Chaos-Vertreter, für wen sie handeln und werden durch die „Kralle“ kontrolliert.

Daß Perry und sein Team nun für Verräter gehalten werden und sich die Rüstung dann doch anfindet und sie dennoch weiter gesucht werden, bringt auch noch einmal richtig Spannung hinein.

Und schließlich stellt sich die Frage: Wann wachen die Algorrian endlich wieder auf?
 

Action: 4 von 10  

Die Raumschlacht gegen die 20 Traitanks hat es natürlich in sich.  Dazu die ständige Entdeckungsgefahr der Laosoor sowie die Flucht der Jules Verne. Ansonsten ist es eher ruhig im Handlungsverlauf von Band 2400.

 

Stil: 8 von 10 

Die Spannungskurve steigt nur allmählich, aber dann sehr stark an gegen Ende. Die Geschichte hat mich immer mehr hineingezogen, speziell die Beutezüge der Laosoor. Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen und abgesehen vom Druckfehler auf dem Titelbild („Negaspähre“) gibt es keine gröberen Patzer

 

FAZIT - 37 von 50 

Das War ein wirklich gelungener Zyklusstart. Neue Interessante Charaktere und Völker, die Sympathien erwecken und sogar etwas wehmütige Gefühle wecken – so wie die Schoohaken oder auch Archetim – oder eben das Auftauchen von Loto Kereathe.
 

Robert Lissack

 


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