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Die Simpsons - Der Film, USA 2007
Die Simpsons - Der Film
(The Simpsons Movie, USA 2007)
 
Studio/Verleih: 20th Century Fox
Regie: David Silverman
Produzenten: Matt Groenig, James L. Brooks, Al Jean, Mike Scully u.v.m.
Drehbuch: zu viele um sie alle namentlich zu nennen ;)
Musik: Hans Zimmer
Genre: Zeichentrick/Komödie
Kino-Start (Deutschland): 26.07.2007
Kino-Start (USA): 21.07.2007
Laufzeit: 87 Minuten
Altersfreigabe: Ab 6 Jahren
Homepage: klick
Trailer: klick

Inhaltsbeschreibung: Scheinbar von einer göttlichen Eingebung besessen, warnt Grandpa Simpson bei der Sonntagsmesse alle vor dem drohenden Untergang Springfields. Sein Gestammel ergibt allerdings nicht viel Sinn, weshalb er von kaum niemandem ernst genommen wird. Nur Marge lässt die unheilverkündende Botschaft keine Ruhe, doch es gelingt ihr partout nicht, in seinen Wortfetzen einen Sinn zu erkennen. Homer lässt all dies kalt – vor allem, als er im Burgerladen ein Schwein vor dem sicheren Tod rettet. Während er Bart ständig nur Streiche spielt, geht er mit dem Schwein sehr fürsorglich um. Bart wird daraufhin immer mehr in die Hände der erzkonservativen Flanders getrieben. Lisa wiederum hat ganz andere Sorgen: Einerseits verliebt sie sich in Austauschschüler Colin, andererseits versucht sie verzweifelt, die Bewohner Springfields auf die Gefahren der zunehmenden Verschmutzung ihres See's aufmerksam zu machen. Schließlich gelingt es ihr sich durchzusetzen, und der See wird für sämtliche Müllentsorgungen gesperrt. Doch als Homer unbedingt rechtzeitig zum Abverkauf des Donutladens kommen will, missachtet er diese Regelung, und schüttet die Ausscheidungen seines Schweins in den See – mit schwerwiegenden Konsequenzen.

Christian Siegel

Review: ImageAls ich "Die Simpsons" im Kino sah, ist mir erst klargeworden, wie sehr ich mittlerweile nach etwas zum Lachen lechze. Ist es nur mein subjektiver Eindruck, oder sind früher mehr – vor allem gute! – Komödien ins Kino gekommen? Beeinflusst wird dieser Eindruck sicher auch dadurch, dass die bisherigen Animationsfilme des Jahres eher enttäuschend waren, und mich mittlerweile auch im TV nur mehr selten eine Comedysendung anspricht. Ich lache einfach viel weniger als früher, und das Sehnen danach dürfte wohl ein Hauptgrund dafür gewesen sein, warum mir der belanglose aber eben sehr unterhaltsame "Born to be wild" stolze 8 von 10 Punkten wert war.

So ähnlich ist es auch mit den Simpsons... der Film wird wenn man ihn öfters schaut bestimmt deutlich an Unterhaltungswert verlieren, da viele der Gags auf ihre Unvorhersehbarkeit abzielen, aber... beim ersten Ansehen hat mich der Film einfach nur großartig unterhalten. Es ist lange her, dass ich im Kino so viel gelacht habe – ich denke wohl, "Wallace & Gromit" mag der letzte Kinofilm mit ähnlich subjektiv hoher Gagrate gewesen sein. Das schöne dabei ist, dass zudem viele der Gags noch länger in Erinnerung bleiben – wobei sich vermutlich aufgrund der Vielschichtigkeit und des Abwechslungsreichtums beim Humor jeder seine ganz persönlichen Favoriten herauspicken wird. Die Gagrate ist vor allem im ersten und letzten Drittel ungemein hoch – wobei hier definitiv jene profitieren, die so wie ich die zahlreichen Trailer, TV-Spots etc. möglichst gemieden haben. Dazwischen gibt es zwar einen kleinen Durchhänger, richtig langweilig wurde es allerdings nie.

ImageBesonders erfreulich auch, dass nicht nur der Humor überzeugen kann, sondern es auch zahlreiche stillere Töne gibt. "Die Simpsons – der Film" ist kein reines Gagfeuerwerk, sondern kann auch mit einer durchaus interessanten Handlung überzeugen. Es gibt zahlreiche Nebenhandlungen, die zu Konflikten innerhalb der Familie führen, sei es Marge's zunehmende Enttäuschung mit Homer, Lisa's Schwärmerei für Colin, oder auch Bart's langsame Annäherung an die Flanders. Der einer oder andere mag mit einer dieser Handlungen eher weniger anfangen können, doch keine davon ist lang genug präsent um selbst bei mangelndem Interesse richtige Langeweile zu verursachen. Außerdem ist vor allem in ersten und im letzten Drittel der nächste Gag niemals weit ;).

Sowohl Humor als auch Handlung überzeugen mit dem Einfallsreichtum der Macher. Während man ja oftmals mal sagt "zu viele Köche verderben den Brei" scheint sich das zusammenstecken zahlreicher individueller Köpfe hier wirklich gelohnt haben – genau so wie die relativ lange Produktionszeit. Die Handlung besitzt durchaus Kinoformat und muss sich – nicht wie das bei vielen anderen Serien der Fall ist – den Vorwurf gefallen lassen, eine Episode einfach aufgebläht zu haben. Generell erscheint das Kinoformat durchaus angemessen, alles was passiert ist irgendwie größer, als man das aus dem Fernsehen gewohnt ist. Auch was die Optik betrifft, kann der Film durchaus überzeugen. Gegenüber der Fernsehserie sieht alles noch einmal um eine Ecke besser aus, vor allem aufgrund besserer Schatten und der höheren Auflösung. Auch das Cinemascopeformat tut den Simpsons gut. Jedenfalls hat die gelbe Familie noch nie besser ausgesehen als hier.

ImageDoch nicht nur Drehbuchautoren und Zeichner haben sich für den ersten Kinoausflug der Simpsons besonders angestrengt, auch den Sprechern merkt man an, dass sie noch im einem Quentchen mehr Elan und Begeisterung bei der Sache waren als bei der Serie (wobei ich das vorerst nur von der deutschen Synchronisation beurteilen kann). Ja selbst Anke Engelke, bei deren erstem Auftritt in der TV-Serie als Marge Simpson es mir aufgrund des grauenhaften Gekrächzes die Zehennägel aufgestellt hat, scheint sich stark verbessert zu haben. Sie versucht jetzt mit ihrer weichen Stimme nicht mehr verkrampft, verraucht zu klingen – alles klingt deutlich harmonischer und natürlicher. Sicher war es schon immer bei den Simpsons so, dass einige Gags in der Synchronisation verloren gegangen sind, und das dürfte beim Film nicht anders sein, trotzdem kann die deutsche Vertonung meines Erachtens durchaus als gut eingestruft werden. Vor allem einen häufigen Fehler von Animationsfilmen hat man uns nämlich hier erpsart: Irgendwelche Halbpromis zu verpflichten. Dafür allein gebührt dem Synchronstudio und dem deutschen Verleih nicht nur ein Lob, sondern auch ein ganz großes Dankeschön

Fazit: Was lange währt, wird endlich gut. Zugegeben, meine ganz großen Simpsons-Fanzeiten sind schon einige Jahre vorbei, trotzdem sehe ich mir die Serie gelegentlich sehr gerne im Fernsehen an. Und während die Qualität der letzten Staffeln stark nachgelassen hat, ist es erfreulich, dass sich die Simpsons auf der Kinoleinwand schon fast in Höchstform präsentieren. Sicher, die eine oder andere Macke – wie den etwas zähen Mittelteil – hätte man noch ausmerzen können, trotzdem werden vor allem eingefleischte Simpsons-Fans mit diesem ersten Ausflug auf die große Leinwand viel Freude haben.

Wertung: 9 von 10 Punkten (vorläufig - nach mehrmaligem erneuten Ansehen auf DVD mag sich die Wertung auf 8 reduzieren)
Christian Siegel
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Letzte Aktualisierung ( Montag, 22 Oktober 2007 )

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