Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 05 August 2007
Als Moya eine scarranische Grenzstation besucht, zeigt sich, dass sich Aeryn auf dem ebenfalls angedockten scarranischen Kriegsschiff befindet. Mit einer List verzögert man dessen Abreise. Nun gilt es jedoch, sie irgendwie von Bord des Kreuzers zu schaffen…
Originaltitel: We're So Screwed, Part 1: Fetal Attraction Episodennummer: 4x19 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 24. Februar 2003 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Justin Monjo Regie: Peter Andrikidis Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Gigi Edgley als Chiana,
Wayne Pygram als Scorpius,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
Raelee Hill als Sikozu Svala Shanti Sugaysi Shanu,
Melissa Jaffer als Utu-Noranti Pralatong,
Sandy Gore als Nurse Vreena,
Jason Clarke als Captain Jenek,
Shane Briant als Dr. Trayso Talnell,
Rel Hunt als Karohm,
Patrick Ward als Ralnaht,
Ben Dalton als Zepa u.a.
Kurzinhalt:
Auf dem Weg zur Katratzi-Basis macht Moya halt bei einer scarranischen Grenzstation. Während ihres Aufenthalts – bei dem sich Scorpius als der Captain des Schiffes ausgibt – erfahren sie, dass sich Aeryn just auf jenem scarranischen Kriegsschiff befindet, das ebenfalls gerade an der Station angedockt ist. Die Gelegenheit zu nutzen, um sie zu befreien, wäre wohl leichter, als in eine streng bewachte Basis einzubrechen. Da jedoch die Zeit drängt – Commander Jenek will in einer halben Stunde wieder abfliegen – gilt es zuerst, einen Weg zu finden, um dafür zu sorgen, dass das Schiff doch noch länger auf der Station bleibt. Dafür simuliert Rygel eine Ansteckung mit der hoch infektiösen und tödlichen Krankheit Dermafollica, während sich Noranti als Ärztin ausgibt. Als sich jedoch keine weiteren Symptome zeigen, will der leitende Arzt der Station die Quarantäne wieder aufheben – weshalb Noranti kurzerhand dafür sorgt, dass die Krankheit auch wirklich bei Rygel ausbricht. Für die anderen gilt es nun, die gewonnene Zeit zu nutzen, um sich irgendwie unbemerkt an Bord des scarranischen Kreuzers zu schleichen, und Aeryn zu befreien…
Review:
Insgesamt hat mir der erste Teil von "We're So Screwed" ja gut gefallen – am Ende brachte mich die Folge dann aber leider doch nochmal ordentlich zum Aufstöhnen: Harvey ist zurück. Musste das denn wirklich sein? Wenn ihr meine Reviews verfolgt habt, wisst ihr, dass ich mit dieser "Figur" noch nie etwas anfangen konnte. Dementsprechend froh war ich, als es so schien, als würde die Serie diese Idee ein für alle Mal begraben. Ich habe mich leider zu früh gefreut. Zugegebenenermaßen war seine Rückkehr, mit der Anlehnung an alte Schwarz/Weiß-Monsterfilme, interessant inszeniert. Das half aber leider auch nicht wirklich, meine betreffende Enttäuschung zu mindern. Wenn ich schon beim Meckern bin: Was ich mittlerweile auch zunehmend sonderbar finde ist, dass sich die Moya-Crew – auch John – problemlos und ungemerkt herumtreiben kann, ohne mal von einer Patrouille aufgegriffen zu werden; ja selbst auf einer Station der Scarraner. Ich meine, die halten Aeryn fest, in der vagen Hoffnung, ihr Kind ist von John, und könnte genetisch dessen Wurmloch-Wissen geerbt haben – aber auf die Idee, ihn (mit Bild) zur Fahndung auszuschreiben, kommen sie nicht?! Jedenfalls finde ich die Art und Weise, wie sich die Moya-Crew wieder und wieder ungestört in feindlichem Territorium bewegen darf, langsam aber sicher doch ziemlich unglaubwürdig.
Ansonsten war "Fetal Attraction" aber eine gute und kurzweilige Folge. Dabei hatte es mir insbesondere alles rund um die Plage, die Noranti auf die Station loslässt, um den scarranischen Kreuzer am Ablegen zu hindern, angetan. Sie ist hier ein großes Risiko eingegangen, und letztendlich mussten dafür einzelne Besatzungsmitglieder der Station mit dem Leben zahlen – etwas das, wie sich am Ende im Gespräch mit Rygel zeigt, schwer auf ihren Schultern lastet. Und natürlich hat jedwede Geschichte über so einen Ausbruch – gerade auch bei so Worten wie "Lockdown" – angesichts der jüngeren (und ja leider nach wie vor nicht ganz überwundenen) Ereignisse ganz besondere Assoziationen, die das Geschehen für mich nochmal aufwerteten. Aber auch die Effekte stachen für mich wieder durchaus positiv hervor (natürlich im Rahmen der damaligen TV-Möglichkeiten), wobei es mir insbesondere die Aufnahmen der Station angetan hatten (wo ich aufgrund des bunten Nebels im Hintergrund auch ein bisschen einen "Babylon 5"-Flashback hatte). Die Handlung sprudelte jetzt zwar nicht in Spannung über, nicht zuletzt, als ich den Machern dann doch nicht zugetraut habe, dass die von Captain Jenek angestrebte Prozedor, das Baby von Aeryn in Chiana zu übertragen, gelingt – der Gedanke an sich war aber erschreckend genug, um durchaus Wirkung bei mir zu entfalten, und mich trotz allem mitfiebern zu lassen. Insgesamt ging es mir aber gerade auch im Mittelteil ein bisschen zu viel hin und her, was die Besuche auf dem scarranischen Schiff betraf (die haben auf dem Schiff scheinbar echt keinerlei Security), und schien man mir die Handlung da und dort generell wieder ein bisschen zu strecken, um die drei Folgen zu füllen (was bei den "Farscape"-Dreiteilern ja nichts Neues wäre). Im Großen und Ganzen hat mir "Fetal Attraction" aber schon recht gut gefallen.
Fazit:
Auf die Rückkehr von Harven reagierte ich glaube ich fast noch verzweifelter als John selbst; ich konnte mit der Idee einfach noch nie etwas anfangen, und hatte soooooo gehofft, sein vermeintlicher Tod zu Beginn der vierten Staffel wäre nun auch wirklich und endgültig sein Ende gewesen. Was die Macher daran so toll finden, werde ich echt nie verstehen. Darüber hinaus ist es langsam aber sicher doch unfreiwillig komisch, dass die ganze Galaxis nach der Moya Crew im Allgemeinen und John Crichton im Besonderen sucht, sie sich aber trotzdem überall frei bewegen können, ohne entdeckt/erkannt zu werden – ja selbst auf einer scarranischen Grenzstation. Davon abgesehen konnte mir "Fetal Attraction" aber überwiegend gut gefallen, wobei es mir neben den wirklich schönen Effektaufnahmen nicht zuletzt Norantis Schuldgefühle angetan hatte, da die von ihr ausgelöste Ausbreitung von Rygels Kinderkrankheit dann schließlich zu mehreren Todesopfern auf der Station führt. Der Rest der Folge war ok, ohne übermäßig zu begeistern.