Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 10 Juni 2021
Bevor sie den Planeten Khurtanan besuchen dürfen, muss sich die Moya-Crew zuerst von Dr. Tumii auf Weltraum-Wahn überprüfen lassen. Doch zuerst versucht der Doktor, sie zu erpressen, und dann geraten sie mit dem dortigen Aufstand aneinander…
Originaltitel: Coup By Clam Episodennummer: 4x10 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 16. August 2002 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Emily Skopov Regie: Ian Watson Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Gigi Edgley als Chiana,
Wayne Pygram als Scorpius,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
Raelee Hill als Sikozu Svala Shanti Sugaysi Shanu,
Bruce Spence als Prefect Falaak,
Barry Otto als Dr. Tumii,
David Field als Ho'Ock,
Sara Groen als Mujombre,
Kelly Butler als Selva,
Christopher Mayer als Mekken,
Susan Prior als Kiryah u.a.
Kurzinhalt:
UDie Crew der Moya möchte den Planeten Khurtanan besuchen, um Techniker anzuheuern, die einen Strahlungsfilter in den Leviathan einbauen, der die schlimmsten Auswirkungen des gequälten Raums ausblendet. Zuvor müssen sie sich jedoch alle von Dr. Tumii auf Weltraum-Wahn überprüfen lassen, sind die Khurtananer diesbezüglich doch überaus vorsichtig. Zwar kann der Doktor tatsächlich bei niemandem von ihnen eine Infektion nachweisen, er nutzt die Gelegenheit aber, um sie zu erpressen – hat er doch mitbekommen, dass sie während sie auf die Untersuchung warteten Qatal-Weichtiere zu sich genommen haben. Von denen gibt es mehrere, farblich getrennte Sorten – wobei es sich bei jeder von ihnen letztendlich um einen Organismus handelt. Wenn diesen zwei oder mehr unterschiedliche Personen zu sich nehmen, beginnen sie sich aufgrund der Weichtiere in ihrem Magen körperlich miteinander zu verbinden. Dies mag anfangs in erster Linie unangenehm und/oder unpraktisch sein – führt jedoch, wenn man es nicht behandelt, unweigerlich zum Tod. Zähneknirschend gibt man der Forderung des korrupten Doktors nach. Dieser ist gerade dabei, sie zu heilen, als er von Aufständischen angeschossen wird. Denn auf Khurtanan werden Frauen unterdrückt, und eine entsprechende Rebellenbewegung möchte in Kürze losschlagen. Um die nötigen Qatal-Weichtiere zur Heilung zu erhalten, begeben sich zuerst Aeryn und Sikozu, und später dann – als Frauen verkleidet – John und Rygel, in die Höhle der Löwinnen…
Review:
Nach der doch eher ernsten Folge "A Prefect Murder" geht es bei "Coup By Clam" wieder deutlich lockerer zu. Dabei ergab sich aber leider das Problem, dass der Humor bei "Farscape" für mich halt leider überwiegend nicht zünden will – und diese Episode zählt leider nicht zu den positiven Ausnahmen. Alles rund um die verbundenen Mägen/Körper fand ich nicht einmal nur ansatzweise lustig oder zumindest amüsant, und nicht zuletzt auch auf die Orgasmus-Einlage hätte ich nun wirklich gut und gerne verzichten können. Und mit dem auf die Idee "zwei Personen sind miteinander verbunden, und was der eine spürt, spürt auch der andere" aufbauenden Humor konnte ich ja auch schon bei den Armbändern nicht wirklich etwas anfangen. Und auch als Frauen verkleidete Männer fand ich in meiner Kindheit weitaus amüsanter als heutzutage, weshalb ich auch John und Rygel in Drag jetzt nicht sonderlich amüsant fand. Und so war "Coup By Clam" was den Humor betrifft für mich leider doch eher wieder ein Rohrkrepierer.
Was die Spannung betrifft, ergeht es der Folge nur marginal besser – weil trotz der Verbundenheit der Figuren und dem damit drohenden Tod ist halt nun mal von vornherein klar, dass es gelingen wird, sie zu heilen. Immerhin, alles rund um den Planeten, auf dem Frauen unterdrückt werden, und nun um Freiheit und Anerkennung kämpfen, fand ich soweit ganz nett. Zwar war ich im ersten Moment ziemlich irritiert, als man Mujombre als Frau "offenbarte", habe ich sie doch sofort als solche erkannt; wie ein Mann sah sie nicht wirklich aus, weshalb man sich auch fragt, wie sie so lange Inkognito bleiben konnte. Zudem gefiel mir die Idee eigentlich, dass sich Chiana hier – ganz bewusst, und nicht etwa, um sie zu einer Reaktion zu verleiten – an eine Frau heranschmeißt. Letztendlich waren Mujombres Schilderungen des Lebens als Frau auf dem Planeten aber so ziemlich das Einzige an "Coup By Clam", was für mich funktioniert hat – wobei zugegebenermaßen der überraschend hilfsbereite und aufopfernde Scorpius ebenfalls ganz nett (und eine gelungene Abwechslung) war. Demgegenüber waren mir aber leider die Anführer der Rebellinnen von Anfang an nicht wirklich sympathisch; nicht zuletzt, als sie ihre Aktionen und ihre Gewalt nicht nur gegen die sie unterdrückenden Männer richten, sondern auch gegen (auch weibliche) Außenweltler. Bei allem Verständnis für die schwierige Lage von Frauen auf Khurtanan, aber da fällt es einem halt schon sehr schwer, sich auf ihre Seite zu schlagen. Letztendlich wirkte das alles sehr konstruiert, um am Ende noch etwas Spannung rauszuquetschen – was eben, wie gerade schon erwähnt, ohnehin von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Weshalb es mir auch lieber gewesen wäre, wenn man sich das gespart hätte.
Fazit:
"Coup By Clam" war wieder mehr auf Humor ausgerichtet – und da ergibt sich bei mir und "Farscape" halt das Problem, dass unser diesbezüglicher Geschmack leider nur selten kompatibel zu sein scheint. Und "Coup By Clam" war leider keine der seltenen Ausnahmen. Egal ob mit dem "Humor" rund um die als Frauen verkleideten John und Rygel, oder insbesondere auch alles rund um die verbundenen Mägen/Körper, ich fand das alles leider wieder einmal eher zum Augenrollen als zum Lachen. Die Rebellinnen hatten wiederum das Problem, dass es aufgrund ihrer ruchlosen Vorgehensweise, die auch vor AußenweltlerInnen (die nun wirklich für ihre Notlage nichts können) nicht Halt macht, überaus schwer fällt, sich auf ihre Seite zu schlagen. Bleibt neben dem überraschend hilfsbereit-aufopfernden Scorpius in erster Linie alles rund um Mujombre übrig, und abseits der gescheiterten "Offenbarung" ihres Geschlechts, hat dieser Teil der Episode für mich tatsächlich ganz gut funktioniert. Das hat zwar immerhin ein klein bisschen geholfen, und machte Coup By Clam" marginal besser als die Folge davor, aber sonderlich begeistert war ich auch von ihr wieder nicht.
