Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 03 Juni 2021
Nur kurz nachdem Aeryn in Visionen sah, wie sie ein Blutbad anrichtet, kommt es dann tatsächlich dazu. Während man versucht herauszufinden, was genau passiert ist, bricht der Sohn des dabei ermordeten Anführers auf, um Rache zu nehmen…
Originaltitel: A Prefect Murder Episodennummer: 4x09 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 09. August 2002 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Mark Saraceni Regie: Geoff Bennett Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Gigi Edgley als Chiana,
Wayne Pygram als Scorpius,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
Raelee Hill als Sikozu Svala Shanti Sugaysi Shanu,
Bruce Spence als Prefect Falaak,
Ivar Kants als Gaashah,
Peter Whitford als Jabula Clan Chieftain,
Brett Stiller als Zerbat,
Jason Chong als E'Alet,
Shardyn Fahey Leigh als Boy,
Gitanjali Seymour als Village Woman u.a.
Kurzinhalt:
Um vor den Peacekeepern zu fliehen, hat man sich mit Moya in den sogenannten gepeinigten Raum begeben. Dort besucht man einen Planeten, wo man sich aufgrund von Chiana, die ihrer Libido wieder einmal freien Lauf lässt, rasch Ärger einhandelt. Von Sikozu ganz zu schweigen, die ein zärtliches Techtelmechtel mit dem Thronfolger, Zerbat, beginnt. All dies ist jedoch rasch vergessen, als es zu einem brutalen Massaker kommt – welches von Aeryn verübt wird. Diese sah kurz davor in einer Vision, wie sie Zerbats Vater, den aktuellen Anführer des Volkes, ermordet, dachte sich jedoch nichts weiter dabei. Nun ist Gaashah tatsächlich – zusammen mit einigen unschuldigen Zivilisten, die das Pech hatten, sich zur gleichen Zeit am Marktplatz aufzuhalten – gefallen. Und auch Ka D'Argo wurde bei der Aktion schwer verletzt. Aeryn kann sich nicht erklären, was in sie gefahren ist. Zerbat dürstet es indes nach Rache; mehr noch, die Gesetze des Planeten sehen vor, dass er selbst die Mörderin seines Vaters zur Strecke bringen muss. John bietet seine Hilfe an, in der Hoffnung, zuerst zu Aeryn zu gelangen, und herauszufinden, wie es zu diesem Blutbad kommen konnte…
Review:
Es tut mir leid, liebe "Farscape"-Fans, aber "A Prefect Murder" war leider wieder eine jener Folgen, mit denen ich wenig bis gar nichts anfangen konnte. Irgendwie kam ich von Anfang an nicht in die Folge rein, und ließ mich diese doch eher verwirrt zurück, aufgrund der vermeintlichen Zeitsprünge, die sich dann vielmehr als Zukunftsvisionen bzw. durch einen Insektenstich und mentale Beeinflussung (so ich das richtig verstanden habe) herausstellen. Manchmal kann Verwirrung ja durchaus etwas Gutes/Positives sein – dann nämlich, wenn man darauf gespannt/daran interessiert ist, zu erfahren, was genau hier vor sich geht. Eben diesen Punkt hat "A Prefect Murder" nur leider nie erreicht, vielmehr war ich vom Geschehen doch eher genervt. Jedenfalls fand ich diese Sprünge bzw. generell den Zusammenschnitt (ein Beispiel: Es findet offenbar gerade die Schießerei statt; John scheint sie zu hören, und eilt zum Markplatz. Auch D'Argo scheint darauf zu reagieren, rennt los, und kommt dann sogar noch vor John dort an. Allerdings: Dort wo er losgelaufen ist schien es noch hell zu sein, bei John und Aeryn war's aber dunkel. Hä?!?!) eher misslungen, um nicht zu sagen missraten. Mein Interesse daran, zu erfahren, was genau hier vorgefallen ist, war jedenfalls sehr begrenzt.
Es hilft auch nicht, dass ich im ersten Moment, da D'Argo angeschossen wurde, dachte, das sei nur wieder eine Vision gewesen – eben weil natürlich auszuschließen war, dass Aeryn ihn wirklich erschießt. Und bis dann rauskommt, dass das tatsächlich alles vorgefallen ist, und Ka eh "nur" verletzt ist, dauert es eine ganze Weile. Der Drahtzieher der Verschwörung war zudem schmerzlich vorhersehbar. Die Nebenhandlung rund um Sikozu und den zukünftigen Anführer, Zerbat, kam leider auch nie wirklich zur Geltung – was sich dann insbesondere am Ende rächte, als Sikozu ihn verlässt; weil das zwischen den beiden tatsächlich derart starke Gefühle entstanden wären, ist bei mir irgendwie nicht angekommen. Aber auch das mit Chiana, deren ausgeprägte Libido wieder mal für Trouble sorgt, fand ich – nicht zuletzt, als danach eben eh Sikozu mit dem Prinzen involviert war – überflüssig und entbehrlich. Schwerer als all dies wiegt allerdings, dass der Drahtzieher der Verschwörung schmerzlich vorhersehbar war; sowie, dass am Ende, wo Aeryn und John die Waffen aufeinander richten, nicht die geringste Spannung aufkam. Immerhin: Einige der digitalen Hintergründe der außerirdischen Landschaft waren wieder ganz nett. Wie es mir die Location-Aufnahmen (offenbar gab es dort kurz davor einen Waldbrand, der dem ganzen irgendwie eine ganz eigene, coole Stimmung gab) generell angetan hatten. Und auch das Design des Priester-Aliens (dass, auch wenn er nicht offiziell genannt wird, wohl von "Rygel"-Stimme Jonathan Hardy gesprochen wurde) war wieder einmal cool. In erster Linie wird "A Prefect Murder" dann aber vom netten Ausklang gerettet, als Aeryn den Opfern des Massakers die letzte Ehre erweist. Selbst wenn sie in diesem Moment von jemand anderem kontrolliert wurde, ist nachvollziehbar, dass sie sich verantwortlich und schuldig fühlt. Und generell zeigte diese Szene sehr schön, wie sich die Figur – seit ihren Anfängen als ruchlose Peacekeeperin – weiterentwickelt hat, weil die Aeryn aus der Pilotfolge hätte ob dieser zivilen Opfer wohl nicht einmal mit der Schulter gezuckt. Der Weg zu diesem gefälligen Punkt war im Fall von "A Prefect Murder" aber leider mit ein paar sehr großen Steinen gepflastert.
Fazit:
Mit "A Prefect Murder" konnte ich leider wieder eher wenig anfangen. Einzig die letzten paar Minuten – wo Aeryn an den Gräbern "ihren" Opfern gedenkt – stachen positiv hervor, und lassen die Folge gerade noch so aus dem Katastrophengebiet entkommen. Davon abgesehen habe ich mich hier aber wieder einmal überwiegend gelangweilt. Den Einstieg fand ich unnötig konfus; nicht etwa in einer Art verwirrend, dass es mein Interesse wecken würde, sondern einfach nur frustrierend. Die Storyline rund um Sikozu und ihr Techtelmechtel war leider auch nicht wirklich interessant – und wurde zudem derart in den Hintergrund gedrängt, dass sie ohnehin so gut wie gar nicht zur Geltung kam. Der Drahtzieher hinter dem ganzen Komplott war zudem schrecklich vorhersehbar. Und am Ende, wenn sowohl John als auch Aeryn von den Insekten gestochen wurden, und drohen, sich gegenseitig zu erschießen, kam einfach sowas von überhaupt keine Spannung auf. Macht insgesamt eine überwiegend öde Folge, die mir (hoffentlich!) nicht lange in Erinnerung bleiben wird.