Anmerkung:
Hierbei handelt es sich lediglich um eine Besprechung der DVD. Für eine inhaltliche Betrachtung besucht bitte die Guide-Seite zur "2. Staffel".
Verpackung:
Bei der Erstauflage waren die 6 DVDs des Boxsets, wie auch ursprünglich bei der ersten Staffel, in einer Verpackung in Buchform untergebracht. Dieses „Buch“, bei dem je eine Disc pro Seite befestigt ist, steckt in einem Pappschuber. Der Schriftzug „Spacecenter Babylon 5“ wurde in Form und Größe verändert, durchaus zum besseren. Allerdings wird es möglicherweise manche stören, dass wegen dieser und anderer kleiner Veränderungen am Buchrücken die beiden ersten Staffeln kein ganz einheitliches Bild abgeben, wenn man die Erstauflagen nebeneinander im Regal stehen hat. Die aktuelle Auflage verwendet das neue Boxen-Design, dass Warner ab der 4. Staffel eingeführt hat: 6 Slim-Cases, die von einem (leider wenig stabilen) Pappkarton umgeben werden. Das Motiv ist aber das gleiche, wie bei der alten Verpackung. Da aber der Schriftzug bei der Neuauflage von Staffel 1 angepasst wurde, passen die Neuauflagen der beiden Staffeln besser zusammen. Neben den Silberscheiben beherbergt die Box noch ein Booklet, dass ein kurzes Grußwort von J. Michael Straczynski (JMS), eine Liste der Schauspieler und kurze Inhaltsangaben zu den einzelnen Episoden beinhaltet.
Menügestaltung:
Die Menüs sind recht gelungen und wurden etwas aufwendiger animiert als bei der ersten Staffel. Es wurde jedoch nicht alles animiert, die meisten Untermenüs sind nach wie vor unbewegt. Musik hört man nur im Hauptmenü. Das Wichtigste ist jedoch, dass die Menüs sehr übersichtlich und praktikabel sind. Wieder mit an Bord ist die nützliche Funktion, sämtliche Folgen einer DVD am Stück sehen zu können, ohne zwischendurch im Menü zu landen.
Bildqualität:
Die Bildqualität hat sich im Vergleich zu ersten Box nicht grundlegend verändert. Auch die 2. Staffel liegt wieder in anamorphen 16:9 Format vor. Die Bildschärfe schwankt, aufgrund der im Review zur ersten Staffel näher beleuchteten 16:9-Problematik, von ausreichend bis recht gut. Der Kontrast ist passabel, die Farbwiedergabe natürlich. Artefakte durch die Kompression sind erfreulicherweise kaum auszumachen, hin und wieder ist jedoch ein leichtes Rauschen zu erkennen. Positiv ist, dass die Anzahl der Defekte am Filmmaterial (Dropouts u.ä.) im Vergleich zu Staffel 1 - von einigen wenigen, extrem verunreinigten Stellen einmal abgesehen - bemerkbar zurückgegangen ist.
Tonqualität:
Auch beim Ton hat sich nicht viel getan. Der Sound liegt wieder in DolbyDigital 5.1 vor, sowohl in deutsch, als auch in englisch. Mit aktuellen Kinofilmen kann Babylon 5 als TV-Produktion aus den 90ern natürlich nicht mithalten. Trotzdem macht der DD5.1-Upmix des ursprünglich in “normalen” Dolby Surround erstellten Tons eine recht gute Figur, ein Effektgewitter bekommt man aber selbstverständlich nicht geboten. Die hinteren Lautsprecher kommen eher selten zum Einsatz und sind eigentlich nur bei Actionszenen und Musik in Gebrauch. Die Musik ist dann jedoch kräftig und kommt gut zur Geltung, auch die Dialoge sind gut verständlich.
Bonusmaterial:
Neben den 22 Folgen ist natürlich auch noch einiges an Bonusmaterial auf den Scheiben. Den Anfang macht eine Einleitung zur zweiten Staffel (5:35 min) auf der ersten DVD. Darin geben JMS, einige Schauspieler und andere Beteiligte einen kurzen Ausblick auf die Geschehnisse der Staffel und gehen auf die Veränderungen zum vorangegangen Jahr ein. Auf der letzten Disc befindet sich der Großteil der Extras. Zunächst findet man dort zwei speziell für die DVD-Veröffentlichung produzierte Dokumentationen. ”Building Babylon: Blueprint of an Episode” (13:46 min) beschäftigt sich mit dem Entstehungsprozess einer Folge. Angefangen vom Schreiben des Drehbuchs, über die Vorbereitungen am Set, bis hin zur Nachbearbeitung wird hier alles, wenn auch nur kurz, angesprochen. Insgesamt ein interessanter Einblick in den Produktionsprozess. “Shadows and Dreams: Honors of Babylon” (8:37 min) dreht sich um den “Hugo Award”, eine SciFi-Auszeichnung die B5 zweimal gewinnen konnte. Die Macher der Serie schildern hier ihre Erlebnisse und Eindrücke im Zusammenhang mit dem Gewinn der Preise. Nicht so interessant wie die erste Doku, aber trotzdem nett anzuschauen.
Dann folgt “Das Universum von Spacecenter Babylon 5” eine Art Computerdatenbank, die schon von der ersten Box bekannt ist. Sie wurde allerdings komplett neu gestaltet und ist jetzt teilweise animiert und mit Ton versehen. Sie beinhaltet Einträge zu Schiffen, technischen Einrichtungen, Personen, Organisationen und einigem mehr. Die eigentlichen Einträge, 25 an der Zahl, sind kurze Videoclips von jeweils ca. 30 Sekunden Länge, die den entsprechenden Sachverhalt kurz erklären. Hierbei handelt es sich ausschließlich um neues Material, von der “Datenbank” der ersten Box wurde also nichts recycelt. Neben diesen kurzen Videos enthält dieses Extra auch noch eine Timeline. Diese beinhaltet, mehr oder weniger mit B5 im Zusammenhang stehende, Ereignisse von 1957 bis 2259, welche mit Texttafeln präsentiert werden.
Das Highlight des Bonusmaterials sind wohl die drei Audiokommentare. Der erste ist bei der Folge “Eine Frage der Farbe” zu finden und stammt von Bruce Boxleitner (Sheridan), Claudia Christian (Ivanova) und Jerry Doyle (Garibaldi). Die drei Schauspieler sind hörbar gut aufgelegt und scheinen sich prächtig zu amüsieren. Daher ist dieser Kommentar dann auch nicht mit Informationen voll gestopft, sondern dient in erster Linie der Unterhaltung. Es macht richtig Laune den dreien zuzuhören wie sie Anekdoten vom Dreh erzählen, sich gegenseitig aufziehen oder einfach nur herum blödeln. Deutlich ernster geht es dann bei den Audiokommentaren von JMS zu, der sich zu den Episoden 16 (“Das Geheimnis von Z'Ha'Dum”) und 22 (“Ein Pakt mit dem Teufel”) äußert. Diese beiden Kommentare sind sehr informativ und bieten auch für Kenner sicherlich noch das ein oder andere Neue. Man erhält jede Menge Hintergrundinfos zur Story, den Charakteren und zur Produktion. Als B5-Neuling sollte man es sich aber zweimal überlegen, ob man sich die Kommentare anhört, da sie doch den ein oder anderen Spoiler beinhalten.
Das gleiche gilt mehr oder weniger auch für die anderen Extras. Sowohl die Einleitung, als auch die erste Doku sollte man sich, wenn man die Serie “unvorbelastet” genießen will, besser erst zu Gemüte führen, nachdem man die zweite Staffel komplett gesehen hat. Die zweite Doku sollte man am besten sogar frühstens nach der ersten Hälfte der dritten Staffel anschauen. Am einfachsten und „sichersten“ ist es wohl, wenn man sich das Bonusmaterial der DVD-Boxen erst ansieht, wenn man die Serie einmal komplett gesehen hat. Des Weiteren gibt es dieses mal noch zu jeder Episode einen kurzen Trailer. Diese stammen von der Ausstrahlung im US-Fernsehen. Dies ist aber noch nicht alles, denn die letzte DVD beinhaltet auch noch ein kleines, aber feines Easteregg. Wählt man in den “Data Files” der Computerdatenbank das "Project Lazarus" aus und drückt dann nach links, erscheint eine kleine 5. Wenn man diese anwählt, gelangt man zu den Bloopers, einem kurzem Film mit Outtakes vom Dreh, der recht lustig ist.
Sehr erfreulich ist, dass, im Gegensatz zur ersten Box, dieses mal sämtliches Bonusmaterial mit dt. Untertiteln versehen ist, so dass auch diejenigen, die des Englischen nicht so mächtig sind, etwas mit den Extras anfangen können. Ausgenommen hiervon sind allerdings die Audiokommentare, diese müssen nach wie vor ohne Untertitel auskommen.
Fehlerliste
Leider haben sich auch hier wieder Fehler eingeschlichen:
DVD 1, Folgen 1-3:
Nach dem B5-Intro, wenn die Textzeilen (directed by, written by etc) eingeblendet werden, wird ins Bild eingezoomt. Das soll heißen, daß die Texte zwar in der richtigen Position sind, aber das Bild ist im Hintergrung unscharf und hat den Effekt der abgeschnittenen Köpfe. In den späteren Folgen passiert dies nicht mehr.
DVD 1, Folge 2 ("Rückkehr der Finsternis"):
Gleich nach dem Intro ist die CGI Szene wo die Station zu sehen ist und wo der Titel der Folge eingeblendet wird verzerrt.
DVD 3, Folge 9 ("Schatten am Horizont"):
Die ganze Episode über sind starke, unschöne Nachzieheffekte und Doppelbilder auszumachen. Wie stark diese auffallen, ist vom verwendeten DVD-Player abhängig. Auf manchen Geräten ist der Effekt recht störend, auf anderen Spielern ist er praktisch nicht auszumachen.
DVD 4, Folge 15 ("36 Stunden auf Babylon 5"):
Diese Episode enthält viele Szenen mit Texteinblendungen und diese wurden, wie die Szenen mit Spezialeffekten, oben und unten beschnitten um ein 16:9 Bild zu erhalten (Näheres dazu beim Review zu Staffel 1). Dies führt dazu, dass in solchen Szenen oft abgeschnittene Köpfe zu beobachten sind oder der Bildausschnitt aus anderen Gründen unpassend wirkt. Auch ist die Bildqualität in dieser Folge daher oft beeinträchtigt. Es handelt sich hierbei zwar nicht um einen besonderen Fehler, denn diese Problematik zieht sich durch die gesamte Serie, aber bei dieser Episode sind die negativen Folgen dieses Verfahrens besonders auffällig und störend.
Fazit:
Auch die zweite Box ist in technischer Hinsicht kein Referenzprodukt, aber dies war eigentlich auch nicht anders zu erwarten. Im Vergleich zur ersten Staffel sind aber die ein oder anderen Verbesserungen zu bemerken. Ärgerlich ist nur, dass es auch dieses mal zu kleinen Fehlern bei der Umsetzung gekommen ist. Im Großen und Ganzen sind Bild & Ton aber annehmbar und auch die Extras sind gelungen. Insgesamt kann man also durchaus zufrieden sein. Manche Probleme, wie z.B. die schwankende Schärfe des Bildes lassen sich aufgrund des Ausgangsmaterials auch kaum in den Griff bekommen. Trotzdem bietet das Boxset ein sehr gute Preis/Leistungs-Verhältnis. Immerhin bekommt man über 900 Minuten bester Science-Fiction-Unterhaltung zu einem, verglichen mit vielen anderen Serien, niedrigen Preis geboten.