Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 21 Mai 2021
John und Chiana sind in einem von Stark geschaffenen Videospiel gefangen, dass auf den Erinnerungen des verstorbenen anderen Crichtons basiert. Als Scorpius auf Moya Ärger macht, muss es ihnen schnellstmöglich gelingen, dieses erfolgreich zu beenden…
Originaltitel: John Quixote Episodennummer: 4x07 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 26. August 2002 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Ben Browder Regie: Tony Tilse Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Gigi Edgley als Chiana,
Wayne Pygram als Scorpius,
Tammy Macintosh als Jool,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
Raelee Hill als Sikozu Svala Shanti Sugaysi Shanu,
Lani John Tupu als Crais the Ogre,
Melissa Jaffer als Utu-Noranti Pralatong,
Tammy Macintosh als Joolushko Tunai Fenta Hovalis,
Paul Goddard als Stark,
Rowan Woods als Male Zhaan,
Alyssa-Jane Cook als Gilina Renaez,
Virginia Hey als Pa'u Zotoh Zhaan u.a.
Kurzinhalt:
JJohn und Chiana sind in einem von Stark geschaffenen Videospiel gefangen, dass auf den Erinnerungen des verstorbenen anderen Crichtons basiert. So gibt es dort u.a. ein Wiedersehen mit dem früheren Scorpius, sowie Gilina. Um das Spiel erfolgreich zu beenden, müssen sie in den Turm gelangen und die Prinzessin – Aeryn – befreien. Auf dem Weg dorthin gilt es u.a. an einem Feuer furzenden Rygel und einer männlichen Version von Zhaan vorbeizukommen. Als John kurz aus dem Spiel aussteigt, bekommt er mit, dass Scorpius auf Moya Ärger zu machen scheint. Doch Chiana ist nach wie vor dort gefangen, und steigt er wieder ein, um sie zu befreien. Gemeinsam verlassen sie das Spiel schließlich, und versuchen, Scorpius davon abzuhalten, die Kontrolle über das Schiff zu übernehmen. Schon bald bemerkt John jedoch, dass es sich auch dabei nur um ein weiteres Level des Spiel handelt, und sie dieses seitdem sie es gestartet haben bislang nicht mehr verlassen haben. Offenbar ist der einzige Weg, die Verbindung zum Spiel zu trennen, es erfolgreich abzuschließen. Und so starten John und Chiana einen weiteren Versuch, um zum Turm zu gelangen. Bis John dann schließlich erkennt, dass Aeryn gar nicht die Prinzessin ist, die gerettet werden muss…
Review:
Man kann zweifellos drüber streiten, ob "John Quixote" unbedingt notwendig war, und ihr seht an meiner Wertung, dass ich sie jetzt nicht gerade brillant fand, aber eines muss ich ihr zugutehalten: Im Vergleich zu "Natural Election" war sie doch zumindest etwas unterhaltsamer (oder sagen wir eher: etwas weniger langweilig). Vor allem die Anlehnung an Videospieloptik á la Nintendo – wie z.B. mit dem Schloss und dem Garten davor – hatte es mir dabei durchaus angetan. Aber auch die Idee, dass jemand aus den Erinnerungen/dem Leben einer Person ein Videospiel (wenn natürlich auch mit sehr starken kreativen Abwandlungen) erstellen könnte, hat grundsätzlich durchaus ihren Reiz. Aeryns Akzent als Prinzessin war köstlich. Die Inszenierung trumpfte mit einzelnen netten Einfällen wie dem Split Screen (noch dazu mit verzerrter Perspektive) auf. Das Design der Charaktere war teilweise ebenfalls durchaus nett. Und auch wenn ich mir die Auflösung am Ende schon recht früh denken konnte, so war es doch schön, dass diese zu einem – wenn auch sehr kurzen – Wiedersehen mit Zhaan führte.
Aber ja, als Highlight kann ich "John Quixote" nicht wirklich bezeichnen. Mein größter Kritikpunkt: Auf den Schmäh rund um Scorpius, der angeblich die Kontrolle über die Moya übernehmen will, bin ich ihnen keine Sekunde lang hereingefallen (davon, dass man dabei die Wahl des Captains in der letzten Folge völlig ausblendet, mal ganz zu schweigen). Es war einfach so klar, dass das nur eine andere Ebene des Spiels ist. Insofern gelang es "John Quixote" auch nicht, aus dieser Pseudo-Bedrohung Spannung zu beziehen. Sehr konstruiert wirkt auf mich zudem, dass es einem angeblich wenn man mal eingestiegen ist nicht mehr möglich sein soll, das Videospiel zu verlassen – es sei denn, man schließt es erfolgreich ab. Darüber hinaus musste ich bei dieser Idee eines derart "Virtual Reality"-Videospiels unweigerlich an den Cronenberg-Film "ExistenZ" denken. Einzelne Anspielungen – wie z.B. John Headroom – wirkten auf mich zudem etwas gar beliebig. Der Parkplatz war darüber hinaus eine enttäuschend einfallslose, uninteressante und allzu alltägliche Location, die mich nun wirklich nicht beeindruckt hat. Schade fand ich auch, dass der Gastauftritt von Alyssa-Jane Cook derart verschwendet wurde; die winkt mal kurz für zwei Sekunden in die Kamera, und fertig. Ganz ehrlich: Da hätte man es sich auch gleich sparen können (Zhaan ist zwar in Wahrheit auch kaum länger zu sehen, aber ihr Auftritt bildet immerhin den dramaturgischen Höhepunkt der Folge, und hat auch emotionales Gewicht). Last but not least: Einzelne vermeintlich lustige Elemente trafen meinen persönlichen Humorgeschmack leider ebenfalls wieder mal nicht, wobei diesbezüglich vor allem der feuerfurzende Rygel erwähnt sei. Ben Browder – der ja das Drehbuch zur Folge geschrieben hat – mag das lustig finden, mir hingegen entlockt er mit solchen Einlagen nur ein leicht genervtes Augenrollen.
Fazit:
Der eine oder andere nette, originelle Einfall, sowie die optisch teils interessante Umsetzung (mit den Anspielungen an klassische Nintendo-Videospiel-Optik), machten "John Quixote" für mich zwar insgesamt eine Spur unterhaltsamer als die saulangweilige Episode davor, wirklich begeistert war ich aber auch hier wieder nicht. Einer meiner Hauptkritikpunkte war dabei, dass ich ihnen auf das Täuschungsmanöver rund um Scorpius nicht reingefallen bin, und praktisch von Beginn an ahnte, dass dies einfach nur ein weiteres "Level" des Spiels ist. Manches wirkte auf mich zudem etwas konstruiert, der Auftritt von Gilina war irgendwie völlig verschwendet, einzelne Locations wie das Parkhaus waren leider alles andere als begeisternd, und der Humor hat ebenfalls teilweise für mich wieder einmal überhaupt nicht funktioniert. Immerhin brachte uns die Folge am Ende ein durchaus nettes Wiedersehen mit Zhaan. Wo "Farscape" in der vierten Staffel aber eigentlich genau hin will, ist mir auch nach "John Quixote" nach wie vor völlig unklar.