Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 06 Mai 2021
Die Rückkehr zur Moya bringt auch ein unerwartetes Wiedersehen mit Aeryn, die zwischenzeitlich zum Leviathan zurückgekehrt ist. Doch sie ist nicht allein: Auch Scorpius ist an Bord – und hilft, Aeryns Hitzedelirium zu behandeln…
Originaltitel: Promises Episodennummer: 4x05 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 12. Juli 2002 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Richard Manning Regie: Geoff Bennett Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Gigi Edgley als Chiana,
Wayne Pygram als Scorpius,
Tammy Macintosh als Jool,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
Raelee Hill als Sikozu,
Melissa Jaffer als Noranti,
Rebecca Riggs als Grayza,
David Franklin als Braca,
Richard Carter als Ullom,
Anja Coleby als Ponara,
Damian Hunter als Rinlo u.a.
Kurzinhalt:
Monate ist es jetzt her, dass der Kontakt zu Moya abgebrochen ist. Nun ist es der Crew endlich gelungen, den Leviathan wieder ausfindig zu machen. Nachdem man mit Ka Dargo's Schiff auf Moya gelandet ist, gibt es auch gleich die nächste Überraschung: Denn auch Aeryn ist zwischenzeitlich auf das Schiff zurückgekehrt. Allerdings leidet sie an Hitzedelirium, mit dem sie angesteckt wurde, um damit für Taten, die sie in der Zwischenzeit – wo sie u.a. als Auftragsmörderin tätig war – verübt hat, Rache zu nehmen. Behandelt wird das Hitzedelirium just von Scorpius, der ebenfalls an Bord ist. So eindeutig und endgültig sein Tod auf Arnessk auch ausgesehen hat, stellt sich hier nun heraus, dass sein Ableben vielmehr vorgetäuscht war, um aus Grayzas Gefangenschaft zu entkommen. Da er ja mittlerweile bei den Peacekeepern in Ungnade gefallen ist, ersucht er um Asyl. John lässt ihn gleich einmal einsperren, und verdächtigt Sikozu, eine Verräterin zu sein, und Scorpius dabei geholfen zu haben, seinen Tod vorzutäuschen. Doch schon bald hat man noch ganz andere Sorgen: Denn ein riesiges Schiff erscheint vor Moya. Es handelt sich um jene Wesen, die auch für Aeryns Hitzedelirium verantwortlich sind – und die verlangen, dass man sie ihr ausliefert, damit man sie für ihre Verbrechen bestrafen kann…
Review:
Mit hat "Promises" insgesamt gut gefallen, will aber erstmal meine Kritikpunkte aus der Welt schaffen. So hat mich doch sehr irritiert, dass man Aeryns vermeintliche Schwangerschaft erst am Ende und selbst dann nur sehr dezent anspricht. Ich meine, angesichts der Tatsache, dass mittlerweile Monate seit dem Finale der dritten Staffel vergangen sind, und sie nicht schwanger aussieht, muss man doch davon ausgehen, dass sie mittlerweile geworfen hat? Wo aber ist dann das Kind? Selbst wenn dieses nicht von John ist, sondern seiner "Kopie" (bzw. vielleicht ist ja auch er die Kopie, und der tote Crichton war das Original), wäre das doch bitte schön das erste was ich fragen würde, oder? Das hat mich doch ziemlich irritiert. Die Rückkehr von Scorpius verfehlte eine allenfalls gewünschte überraschende Wirkung bei mir leider völlig. Mir war, so endgültig sein Tod in "What Was Lost, Part 2" auch aussah, ja dort schon klar, dass es das noch nicht gewesen ist. Wobei ich es zugleich sehr billig fand, wie man den Zuschauer auf die Frage "How did you survive" mit "Foresight and Preparation" abspeist. Wie heißt es so schön: Keine Antwort ist auch eine Antwort.
Wenig erfreut war ich auch über den neuerlichen Auftritt von Harvey, wobei mir "Promises" zumindest die Hoffnung gab, dass es sich hier nun auch wirklich um seinen letzten Auftritt gehandelt haben könnte – was ich definitiv begrüßen würde. Vor allem aber finde ich es – so gut es mir von der Aussage grundsätzlich auch gefallen mag – sehr schwach und unoriginell, wie man hier nun mit Scorpius einfach das Crais-Muster nochmal kopiert. Been there, done that. Davon abgesehen habe ich mich über das Wiedersehen, insbesondere mit Aeryn, aber sehr gefreut. Bereits die Szene, wo John und die anderen nach all den Monaten Moya wieder erblicken, war sehr schön, aber das Wiedersehen mit Aeryn setzte, nicht zuletzt dank der sehr guten, emotionalen Musik, da nochmal eins drauf. Sehr gelungen fand ich dann auch Design und Umsetzung des außerirdischen Schiffes, und zwar sowohl von außen als auch von innen. Und ihre Masken waren auch wieder sehr cool und überzeugend. Allerdings: Da man im Hinblick darauf, was und warum genau Aeryn getan hat, doch etwas vage blieb, war es etwas schwer, den Zorn und die Rachegelüste der Außerirdischen nachzuvollziehen. Wir erfahren "nur", dass sie – mit zwei anderen – ihren Anführer ermordet hat, das allein war aber halt noch nicht wirklich aussagekräftig. Ich sage immer: Um emotional involviert zu sein, muss ich verstehen, was vor sich geht. Hier hingegen gab man der Mystery und dem Geheimnisvollen den Vorzug. Kann man machen; mir hätte aber eine bessere Vorstellung der Tragweite (und Motivation) ihres Verbrechens aber besser gefallen. Immerhin: U.a. der Humor, der bislang bei "Farscape" oftmals ja nicht wirklich meins war, hat diesmal besser funktioniert – wie z.B. beim "Free HBO"-Gag, den ich in der Tat ganz lustig fand. Nun hoffe ich nur, dass man sich den zahlreichen offenen Fragen – insbesondere im Hinblick auf Johns und Aeryns Nachwuchs – rasch widmen wird.
Fazit:
Auch wenn mein Review wieder einmal etwas Schlagseite in Richtung der negativen Aspekte offenbart, hat mir "Promises" insgesamt eigentlich ziemlich gut gefallen. Sie war halt nur nicht so gut, wie sie in meinen Augen hätte sein können, die Wiederholung des gleichen Musters bei Scorpius finde ich halt etwas schwach und einfallslos, und insbesondere, dass man Aeryns Schwangerschaft erst am Ende dezent anspricht, hat mich doch ziemlich irritiert. Aber: Das Wiedersehen zuerst mit Moya und kurz darauf auch mit Aeryn (wobei mich letzteres doch überrascht hat) verfehlte die gewünschte emotionale Wirkung bei mir nicht. Alles rund um die Außerirdischen – Designs der Aliens selbst, des Schiffes, sowie der Sets – gefiel mir ebenfalls wieder. Und insgesamt war die Episode durchaus kurzweilig, und bot durchgehend gute Unterhaltung, angereichert um ein paar zündende Gags (was in der Vergangenheit bei "Farscape" und mir ja nicht immer der Fall war). Und generell finde ich es schön, dass die Truppe nun wieder vereint ist. Mal schauen, wohin es die Moya-Crew nun als nächstes verschlagen wird!