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Star Trek - TNG: Träumen Kometen? Drucken E-Mail
Review zum Star Trek-Roman von S.P. Somtov Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 16 Juli 2007
 
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Titel: "Träumen Kometen?"
Originaltitel: "Do Comets Dream?"
Bewertung:
Autor: S.P. Somtov
Übersetzer: Andreas Brandhorst
Umfang: 228 Seiten
Verlag: Heyne
Veröffentlicht: 2004 (Deutschland) bzw. 2003 (USA)
ISBN: 3-453-88016-1
Wo erhältlich? U.a. bei amazon.de
 

Klappentext: Alle fünftausend Jahre, so der Glaube der Bewohner des Planeten Thanet, versinkt die Welt in einem verheerenden Feuer und ein neuer Lebenszyklus beginnt - doch sie ahnen nicht, dass sie die Schachfiguren in einem perfiden Spiel sind. Und nur die Crew der Enterprise kann ihnen helfen...

Kurzinhalt: Erst vor kurzem haben die Bewohner des Planeten Thanet die Grenzen ihres eigenen Sonnensystems durchbrochen und sind dabei auf die Föderation gestoßen - eine Entwicklung, an der sie allerdings vermutlich nicht mehr allzu lange Freude haben werden, sind sie doch davon überzeugt, dass alle 5000 Jahre eine Art reinigendes Feuer auf ihren Planeten herabregnet, der dessen Bewohner wieder Jahrtausende in ihrer Entwicklung zurückwirft. Captain Picard wird von der Föderation damit beauftragt, um nach Wegen zu suchen, diese Katastrophe zu verhindern - falls nötig auch gegen den Willen der Bewohner des Planeten, die dieses reinigende Feuer als heilig und notwendig erachten. Schon bald ist der drohende Todesbringer gefunden: Ein Komet bewegt sich auf den Planeten zu. Gerade will man den Himmelskörper vernichten, da ist es für Counsellor Troi mal wieder Zeit, etwas zu spüren: Auf dem Kometen befindet sich offenbar ein Lebewesen. Nun steht Captain Picard vor einer schweren Entscheidung: Tötet er den dort gefangenen jungen Knaben, oder lässt er diesen seine 5000 Jahre währende Mission ausführen und die Bewohner des Planeten Thanet - möglicherweise für immer - vernichten?

Review: Als ich auf amazon.de nach neuen ST-Romanen Ausschau hielt, ist mir dieses „stand alone“-Buch, welches noch zu „D“-Zeiten spielt, aufgefallen, und da die späteren („E“-) Romane oftmals sehr actionorientiert waren, hoffte ich, insbesondere aufgrund der Inhaltsangabe, auf einen interessanten Roman, der Erinnerungen an die TV-Serie weckt und sich mit einem Rätsel bzw. mit einem interessanten Phänomen befasst. Insofern wollte ich auch den ganzen negativen Rezensionen nicht glauben, dachte ich doch, die Leser hätten sich einfach eine actionreichere Handlung erwartet (da man sich auch bei den TNG-Romanen daran mittlerweile doch wohl oder übel schon gewöhnt hatte), und hielt die vorgebrachte Kritik für unangebracht.

Ok, ich gebe es ja zu: Ich habe mich geirrt. Ich gestehe hiermit reumütig meinen Irrtum ein und entschuldige mich bei allen ST-Fans, denen ich unrecht getan habe. Denn nach einem vielversprechenden Start und trotz einer gerade mal 250 Seiten langen Handlung (und einem erstaunlich groß und mit relativ viel Abstand geschriebenem Text) ist der Roman einfach sterbenslangweilig. Und dabei ist die Grundidee an sich ja sogar noch recht interessant: Eine Zivilisation, die alle paar Jahrtausende praktisch in die Steinzeit zurückgebombt wird, und sich daraufhin wieder neu aufbauen muss – das kann schon faszinieren. Auch die Auswirkungen dieses Zyklus auf die Bevölkerung wurden plausibel beschrieben, und ihre Zivilisation grundsätzlich sehr gut ausgearbeitet.

ABER... wenn die Enterprise dann mal den Kometen ausfindig gemacht hat und es für Troi wieder einmal Zeit ist, etwas zu spüren, fällt der Roman leider völlig in sich zusammen. Die darauffolgenden, fast 200 Seiten entwickeln sich ohne Tempo und/oder Dramatik weiter, wodurch nicht die geringste Spannung aufkommt. Die interessante moralische Frage wird kaum thematisiert, und spätestens wenn Data & Co. auf dem Planeten diese (ewig lange) Vision erleben wird das Lesen endgültig zur Qual. Komplettiert wird der negative Gesamteindruck durch das überhastete Ende und das störend wirkende Techtelmechtel zwischen Simon Tarses (aus der Folge „Das Standgericht“) und der Tochter des Botschafters. Nein, tut mir leid Herr Somtow, aber das war ja wohl nichts...

Fazit: Als Kurzgeschichte wäre diese Handlung ja unter Umständen noch in Ordnung gewesen, aber für einen vollwertigen Roman fehlten Somtow einfach die Ideen, weshalb „Träumen Kometen“ leider trotz des vielversprechenden Ansatzes und des guten Beginns so schnell in sich zusammenfällt wie ein Kartenhaus bei Windstärke 12. 1 Gnadenpunkt für die interessante Grundidee.

Christian Siegel

Bewertung: 1/5 Punkten




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