Max Kulich ist in vielen Bereichen unterwegs: Mit einem eindrucksvollen Talent
für visuelle Feinheiten kreiert er futuristische Zeichnungen, detailreiche 3D-Modelle,
digitale Fantasiewelten und vieles mehr. Sein Ziel ist das Filmbussiness und er
bewegt sich bereits mit Riesenschritten darauf zu: Regisseur Stefan Wolner holte
Max ins
"VEDUNIA"-Team! Er setzte für das Fantasyprojekt einen Trailer (noch nicht
veröffentlicht) um, der dessen Athmosphäre perfekt einfing.
In unserem fictionBOX-Interview befragen wir Max Kulich zu seiner vielseitigen
Arbeit und tauchen mit ihm in seine vielschichtige Gedankenwelt ein, die zu einer
virtuellen Vision mit dem Namen "Mayhem City" führt...
Am Ende des Interviews könnt ihr außerdem einige seiner Bilder genießen, die Max
exklusiv für uns kommentierte!
Zur Person:
Max Kulich
Max Kulich wurde 1987 in Wien geboren. Das Zeichnen war schon immer Teil seines
Lebens und sollte mehr als nur ein Hobby werden.
Mit circa 14 Jahren schon war er Teil in einem Team aus kreativen Menschen, die
zusammen an Projekten wie Filmen und Videospielen arbeiteten. Dieses Ziel sollte
niemals verblassen. Während der Schulzeit bishin zur erfolgreich bestandenen AHS
Matura beschäftigte er sich mit 3D Animation, Modelling, Visual Effects, Film im
allgemeinen und natürlich Zeichnen. Spielfilme wie "Star Wars", die "Herr der Ringe"-Trilogie sowie "Matrix" und "Blade Runner" prägten und inspirierten ihn zutiefst und
wurden somit Teil seines künstlerischen Werdeganges.
Durch das Internet und die darin bestehenden Foren und der Community kam er in Kontakt mit "Digital Art". Diese virtuelle Society war eine große
Hilfe für ihn, sich in diese Richtung entwickeln zu können. Motiviert und inspiriert
von einer Vielzahl an Künstlern aus aller Welt wurde aus dem anfänglichen Interesse
an Film und Zeichnen eine wahre Leidenschaft.
2006 begann er in Graz Industrial Design an der FH Joanneum zu studieren. Mittlerweile
hat er das erste Studienjahr erfolgreich hinter sich gebracht und arbeitet momentan
an einem neuen Portfolio und einigen persönlichen Projekten wie der virtuellen Stadt "Mayhem City".
Im Herbst 2006 holte ihn der Regisseur Stefan Wolner ins Vedunia-Team. Die beiden trafen sich und besprachen einige Konzepte für Trailer. Kurze Zeit später lagen bereits die ersten Konzeptzeichungen vor und stießen sofort auf Begeisterung. Also hat Max den Trailer fertig animiert und darin die Stimmung von Vedunia optimal eingefangen.
Wenn Du Fragen an das Team hinter Vedunia hast oder über über diesen
Beitrag diskutieren möchtest, dann klick dich einfach in unsere
ScienceFiction-Community! Dort findest Du auch sonst alles rund um ScienceFiction, Fantasy und Mystery!
Von: Martin Wenzel, fictionBOX
fictionBOX: Seit wann zeichnest Du und was hat dich darauf gebracht?
Max Kulich: Ich würde sagen, dass ich ganz einfach nie mit dem
Zeichnen aufgehört habe. Jeder zeichnet wenn er noch ein Kind ist. Es ist dem Menschen
einfach angeboren sich auf diese Weise, also rein visuell, auszudrücken und somit
mitzuteilen. Normalerweise kommt man in ein Alter, in welchem man ganz einfach damit
aufhört. Ich habe das Interesse daran ganz einfach nie verloren. Aber so richtig
ernsthaft habe ich mit circa 14 Jahren begonnen mich dem Zeichnen und Malen zu widmen.
Ab da war mir klar, dass es mehr als nur ein Hobby sein sollte. Es hat sich bis
Dato zu einer Leidenschaft entwickelt, und die wird es für immer bleiben.
fictionBOX: Fing es schon früh an, dass Du dich mit ScienceFiction-Motiven
beschäftigt hast? Gab es dafür spezielle Inspirationen?
Max Kulich: Dazu kann ich nur eines sagen, "STAR WARS". Die Welt
des Science Fiction trat in mein Leben als mir meine Mutter damals, lang ist es
her, die komplette Star Wars Trilogie schenkte. Ich verbrachte einige Wochen damit
mir jeden Tag einen der Teile anzusehen. Es war eine neu entdeckte Welt. Ich bin
nicht der Erste, der durch Sie die größte Inspiration und Motivation erlangte.
Die weitere Prägung meines Stiles verdanke ich "The Matrix". Es war mein erster
Blick in eine dunkle und ungewisse Zukunft. Der post-apokalyptische Film Noir.
Diese dunklen Welten waren seit jeher meine größte Inspiration. Die Faszination
an dem Untergang einer Welt und die tiefgründige Dramatik die sich dahinter verbirgt
beeinflussen mein Schaffen.
fictionBOX: Hast Du außerdem irgendwelche Vorbilder?
Max Kulich: Sie alle aufzuzählen ist ohnehin unmöglich. Ich beschränke
mich lieber auf grundlegende Einflüsse. Künstler aus aller Welt von allen Zeiten
in allen Bereichen dienen mir als Vorbilder. Ob das nun Maler, Erfinder und Bildhauer
aus der Renaissance sind, oder moderne Digital Artists und Regisseure aus der
Welt der Filme, sie alle beeinflussen und prägen mich. Des weiteren übt ohnehin
alles was ich sehe Einfluss auf mich aus. Die Natur schlechthin ist wohl mein
größtes Vorbild. Aus ihr entspringt jede Idee.
fictionBOX: Deine Bilder wirken vor allem in technischen Details
sehr verspielt und komplex durchdacht. Recherchierst Du vorher nach, um die ein
paar Vorlagen für Deine "Erfindungen" zu beschaffen?
Max Kulich: Der Großteil meiner Bilder entsteht wahrlich nur
aus einem Gefühl der Inspiration heraus. Ich male einfach so vor mich hin und
auf einmal entstehen Formen, Linien und Flächen. Ich erkenne etwas darin und assoziiere
was ich sehe. Auf einmal sehe ich das Bild klar vor mir und ich beginne es in
weiterzuentwickeln. Natürlich kommt es auch vor, dass ich mit einem gewissen Ziel
oder einer Grundidee ans Werk gehe. Der Großteil eines jeden Bildes entsteht jedoch
wärend dem Prozess. Nur sehr selten durchdenke ich mir alle Teilbereiche.
fictionBOX: Viele Zeichnungen auf Deiner Homepage scheinen kleine
Geschichten zu erzählen oder Charakterkonzepte zu entwickeln. Baut sich vor Deinem
inneren Auge eine Fantasiewelt auf, in der all diese Figuren und die abgefahrenen
Geräte eine Rolle spielen?
Max Kulich: Das könnte man so sagen. Alle meine Kreationen stammen
aus diesen Phantasien und Träumen. Diese phantastische Welt in mir ist aber nicht
durchdacht und gegliedert. Sie entspringt einer willkürlichen Emotion, einer nicht
rationalen Verkettung von Gedanken. Es sind im weitesten Sinne Gefühle die ich
durch meine Kunst zum Ausdruck bringe. Die Charaktere und Welten die ich male
sind Allegorien zu eben diesen Gefühlen. Das Bild einer anmutigen Frau die in
die Leere sieht und von Dunkelheit umhüllt wird, ist zum Beispiel eine Muse der
Melancholie. Es geht bei mir also viel mehr um Gefühlswelten und deren Ausdruck
durch Charaktere und Teile dieser Welten als um die konkrete Erschaffung einer
gegliederten, bis ins kleinste Detail durchdachten Science Fiction Welt mit Anfang
und Ende.
fictionBOX: In Deinen Bildern spielen oft Frauen eine zentral Rolle.
Interessant dabei ist, dass Du nicht wie unzählige andere Zeichner unschuldig dreinblickende
Nymphen mit riesigen Kuller-Äuglein oder vollbusige Cybersex-Babes im hautengen
Dress darstellst, sondern wirklich authentisch wirkende, starke und facettenreiche
Frauencharaktere zeigst. Willst Du damit zeigen, dass es auch anders geht oder ist
es für Dich ganz normal, Deine Charaktere nicht einem angestaubten Stereotyp entsprechend
darzustellen?
Max Kulich: Diese Frage habe ich schon erwartet. Sie wird mir am öftesten
gestellt. Wieso all diese Frauen und Mädchen? Und wieso sind sie wie sie sind und
nicht anders? Nun, ich weiß selbst nicht ganz genau, ob ich dafür eine rationale
Erklärung finden kann aber ich werde versuchen meine Gedanken dahinter zu schildern:
Ich liebe die Ästhetik schlechthin und wie sie auf dieser Welt in Erscheinung
tritt. Die Frau ansich ist hier für mich das Sinblid eben dieser visuellen Ästhetik.
Es erfüllt mich, ihr Erscheinen zu untersuchen, es zu erfahren und es am Ende
gar zu erschaffen. Ich kreiere meine idealisierte Ässthetik im Ausdruck einer
weiblichen Gestalt. Was bei meinen Bildern jedoch auffällt ist, dass diese Charaktere
selten lächeln, und sich überhaupt von typisch strahlenden Frauen stark unterscheiden.
Die Frau ist in meinen Gedanken ein unnahbares und edles Geschöpf, frei von irdischen
Wertvorstellungen und natürlichen Lüsten. Sie ist der Spiegel ästhetisierter Gedanken.
Das klingt jetzt vielleicht überdreht, deshalb spreche ich auch selten darüber,
sondern male lieber Bilder. Denn manche Gedanken lassen sich nicht durch unsere
Sprache ausdrücken, sie erfordern ein anderes Medium.
Wieso keine vollbusigen Cybersex-Babes? Sie sind vielleicht erotisch, aber sie erfüllen
nicht annähernd das, was ich mit der Gestalt der Frau auszudrücken versuche. Diese
melancholischen und tiefgründigen Gefühle, diese Leere der Welt, die Trauer, die
Ewigkeit,...dies sind alles Begriffe die sich mit der Ästhetik der Frau als Geschöpf
in meinen Bildern verbinden. Die Gestalt erhebt sich gleichermaßen über ihr visuelles
Selbstbildnis und gleitet in abstrakte Gedankenwelten ab. Die pure Asthetik erhebt
sich über sich selbst hinweg und ist am Ende nur mehr als Gefühl zu erfahren. Eben
dieses Gefühl versuche ich auszudrücken, auch wenn es auf geheimnissvolle und vielschichtige
auf den ersten Blick ungewöhnliche Art geschieht. Aber wie gesagt, man wird mich
besser verstehen, wenn man aufhört zu denken und mich zuverstehen, und einfach stattdessen
die Bilder betrachtet. Wenn ein wenig von meinen Gefühlen in die des Betrachters
übergehen dann hat der magische Prozess des Schaffens und Erlebens stattgefunden
und die Inspiration nimmt ihren Lauf...
fictionBOX: Du hast Dich bereits vielseitig ausprobiert: Auf Deiner
Homepage findet man Digital Art, Drawings, 3D-Art, Videos, diverse Projekte... Würde
es Dich langweilen, nur in einem dieser Bereiche unterwegs zu sein oder willst Du
einfach so viel wie möglich ausprobieren, um in der Kunst nicht zu einseitig festgelegt
zu sein?
Max Kulich: Meine größte Leidenschaft ist und bleibt der Film und alles
was mit ihm zu tun hat. Wenn man nur den visuellen Charakter eines Filmes betrachtet
gibt es schon da im Schaffensprozess so viele verschiedene Bereiche. Vom Screenplay
zu den ersten Ideenskizzen über das Storyboard bis hin zu den letzten Überarbeitung
der Szenen am Comupter und die musikalische Unterlegung gibt es nichts, was mich
nicht interessieren würde. Ich würde am liebsten in allen Bereichen tätig sein und
das mit höchster Perfektion. Man muss jedoch auch sagen, dass diese Bereiche eigentlich
nicht voneinander getrennt werden können. Sie ergänzen sich alle und fließen ineinadner.
Und hier wären wir schon wieder beim Medium Film. Er verbindet alle Elemente und
schafft eine perfekte Symbiose.
fictionBOX: Hast Du bei all diesen gestalterischen Kathegorien
einen Favoriten? Wenn ja, warum?
Max Kulich: Im Grunde habe ich die größte Freude daran einfach
meine Gedanken auf ein Blatt Papier zu bringen. Diese ersten Ideen, diese erste
Inspiration auf die dann eine ganze gedankliche Welt folgen kann, ist das Schönste.
Am Anfang jeder filmischen Produktion stehen einige wenige Künstler, die sich die
ersten Gedanken machen und überlegen, wie das alles eigentlich ausshen könnte. Dieser
erste Schritt der Übertragung einer Idee zur ersten visuell anschaubaren Darstellungen
ist für mich das Schönste am Schaffungsprozess.
fictionBOX: Gibt es noch etwas anderes, das Du noch nicht ausprobiert
hast, aber unbedingt noch machen willst?
Max Kulich: Oh ja, es gibt vieles! Bei allen schon genannten Kathegorien
gibt es noch hunderte Unterteilungen. Aber alleine beim Film gäbe es so viele Sachen
die mich interessieren. Sogar die Erschaffung des Soundtracks finde ich ungemein
interessant. Natürlich gibt es irgendwo Grenzen. Ich bin kein Komponist, zumindest
keiner der mit Tönen komponiert. Meine Werke sind Gedankenkompositionen, mein Medium
das Blatt Papier oder der Computer. Die Idee und die Inspiration kommen immer von
innen. Egal welcher Medien man sich bedient, ob es ein Video, eine Malerei, oder
ein Musikstück ist, spielt dann keine große Rolle mehr. Die in einem innewohnenden
Gefühle werden ausgedrückt, und das ist das wichtigste.
fictionBOX: Ein Projekt von Dir nennt sich "Prometheus City"
und wurde von "Blade Runner" inspiriert. Kannst Du uns mehr über dieses Projekt
erzählen? Was geschah bisher und wo willst Du damit hin?
Max Kulich: Mittlerweile heißt sie nicht mehr "Prometheus City"
sondern "Mayhem City". Übersetzt bedeutet das, "Die Chaos Stadt". Es geht um eine
Stadt, ja gar eine ganze Welt die momentan nur in meinen Gedanken existiert. Diese
Welt ist so ähnlich wie meine Charaktere eine Allegorie zu Gefühlen. Eine gigantische
Gedankenwelt. Im Grunde entwickle ich in meinem Kopf einen Film, denn die Möglichkeiten
einen realen zu drehen stehen mir klarerweise nicht zur Verfügung. Innerhalb dieser
irrealen Welt in diesem fiktiven Film, gibt es diese Stadt und einige Charaktere,
die ebenfalls für gewisse Gefühlszustände und abstrakte Konzepte wie Leere, Ewigkeit
und Hoffnung stehen. Man sieht also, es handelt sich in diesem Stadium wahrlich
um nichts konkretes. Das Projekt ist der Beginn, die Ansammlung der ersten Eindrücke
und Ideen. Vielleicht entsteht irgendwann einmal eine lineare Geschichte und vielleicht
schaffen es diese fiktiven Welten auch einmal auf die Leinwand.
fictionBOX: Siehst Du "Mayhem City" als ein großes Projekt, bei
dem auch noch andere Leute mitmachen können? Suchst Du noch Unterstützung?
Max Kulich: Nicht direkt, zumindest noch nicht jetzt. Ich ordne
meine eigenen Gedanken und suche nach der Ästhetik und der Atmosphäre die ich in
diesem Projekt ausdrücken will. Erst wenn ich eine gedankliche Basis aufgebaut habe,
kann ich sie an andere Menschen weitergeben. Mein Traum wäre es wahrlich diese Gedankenwelten
in einem Film zu manifestieren. Nun, dafür würde ich dan allerdings mit Sicherheit
viel Unterstützung benötigen. Aber allein die Vorstellung jemals einen Film von
diesen Außmaßen zu drehen ist utopisch. Und doch... was täten wir ohne unsere Träume?
fictionBOX: Letztlich erzeugst Du in "Mayhem City" ja eine künstliche
Welt. Glaubst Du daran, dass in Zukunft der virtuelle Raum für Menschen eine immer
größere Rolle spielen und vielleicht sogar ganze Teile des Alltags in Fantasiestädten
wie "Prometheus City" gelebt werden könnten?
Max Kulich: Ja, ich bin wirklich der Überzeugung, dass sich der
Mensch mehr und mehr seinem puren Bewusstsein zuwendet und sich von der körperlichen
Welt zu trennen versucht. Am Anfang gab es reine Materie. Sie entwickelte sich zu
lebender Materie weiter. Ein großer Schritt. Und auf einmal hatte sie ein Bewusstein.
Nun trennen wir uns im übertragenem Sinne von der Materie. Der nächste Schritt ist
also die Isolation des Bewusstseins. Neue abstrakte Welten. Neue Gefühle. Eine Evolution.
Jegliche technische Errungenschaften entwickelt sich in diese Richtung. Und obgleich
es ein sehr abschreckender Gedanke ist, in einer fiktiven Welt zu existieren sehe
ich mich mit an der Spitze so vieler Menschen, die in diese Richtung stürmen. Am
Ende stellt sich jedoch diese alte Frage nach der Realität. Wer sagt dir, dass du
nicht bereits in einer virtuellen Welt lebst? Macht es denn überhaupt einen Unterschied?
Was ist denn überhaupt "real"? Da wo Worte und ihre Bedeutung ihr Ende finden beginnt
die Welt der Bilder. Ein weiterer Grund für mich zu malen.
fictionBOX: Mit Projekten wie "Second Life" gibt es ja bereits
Ideen, die in diese Richtung gehen. Allerdings hat das ganze auch Schattenseiten.
Der Vorwurf, dass Leute dort eine Parallelwelt aufbauen anstatt sich mit der sozialen
Wirklichkeit auseinanderzusetzen, kommt häufig auf. Außerdem gibt es dort leider
bereits denselben Müll, der auch in der Realität schon widerlich genug ist: Kinderpornografie
zum Beispiel. Wird der virtuelle Raum damit nicht eher zum traurigen Abbild einer
kaputten Gesellschaft?
Max Kulich: Wie schon erwähnt sehe ich das etwas tiefgehender.
Der Mensch bleibt in seinem Grundwesen derselbe, egal ob im virtuellen Raum, abgekoppelt
von seiner "Gegenständlichkeit" oder im "realen" Leben. Ich versuche in erster
Linie das Gute in allen Prozessen zu sehen. Die virtuelle Realität ist genau so
real wie die, die wir jetzt und hier als real bezeichnen. Es bleibt alles gleich.
Die eigentliche Frage ist, ob sich die Ethik, die letztendlich über eben dieses
Schattendasein entscheidet, einer grundlegenden Veränderung unterworfen wird oder
nicht.
fictionBOX: Fantasiewelten! Eine gute Überleitung zu Deiner Mitarbeit
an "Vedunia - Between the Worlds"! Unsere Leserinnen und Leser konnten schon einiges
zu diesem ambitionierten Fantasyprojekt erfahren. Wie bist Du ins Vedunia-Team
gekommen?
Max Kulich: Meine Präsenz im Net hatt sich schon oft als vorteilhaft
erwiesen. So war es auch bei Vedunia. Stefan Wolner ist irgendwie auf meine Website
gestoßen. Er hat mir eine mail geschrieben mit der Frage, ob ich bei der Visualisieung
des Projektes mithelfen wolle. Da eben dieser erste Schritt am Anfang eines Projektes
der für mich am spannenste ist, konnte ich schwer absagen.
fictionBOX: Wie hast Du Dich bisher am kreativen Entwicklungs-Prozess
von Vedunia beteiligt?
Max Kulich: Ich habe den ersten Teaser animiert um die Stimmung
der Erzählung einzufangen. Zu sehen waren animierte Bilder von Wien. Dunkle Gassen,
hohe Türme, schroffe Fassaden, ein Strum zieht auf, eine finstere Gestalt steht
auf den Dächern. Alles in mystischer Atmosphäre, untermalt mit stimmungsvoller Musik.
Ich denke es gibt einen guten ersten Eindruck der Grundästhetik der Geschichte rund
um Vedunia.
fictionBOX: Was bedeutet "Vedunia" für Dich? Wie denkst Du über
die Ideen hinter dem Projekt?
Max Kulich: Die arbeit an Vedunia war ein interessanter Einblick
in den Anfang einer solchen Produktion. Die Probleme die entstehen und wie man sie
löst. Vedunia ist ein spannendes Projekt und hat durchaus potential. Ich bin wirklich
neugierig wie es sich weiterentwickeln wird. Es gibt eine vielzahl an phantastischen
Ideen. Besonders der Detailreichtum der Handlung ist beeindruckend.
fictionBOX: Stefan Wolner (Vedunia-Regisseur) erwähnte schon
oft, dass "Vedunia" multimedial funktionieren soll und auf die interaktive Beteiligung
im Internet setzt. Eigentlich wäre eine digitale Welt, vergleichbar mit Deinem
"Mayhem City"-Projekt, dafür doch wie geschaffen!
Max Kulich: Wenn man mehr über die Gedanken hinter Mayhem Citywüsste,
würde man es sich zweimal überlegen ob man sich dort wirklich aufhalten will. Die
Idee ein Projekt mit Hilfe mehrerer Medien zu verbreiten ist durchaus nachzuvollziehen.
Besonders in der heutigen Zeit hat man durch diese Möglichkeit einen großen Vorteil.
Ich denke es ist der richtige Weg um bei den Interessierten Anklang zu finden.
fictionBOX: Warst Du schon an anderen Filmprojekten oder ähnlichem
beteiligt?
Max Kulich: Ich selbst habe schon zig Projekte mit Freunden begonnen.
Ich habe auch an Computerspielen und Mods über das Net mitgearbeitet. Das interessanteste
Projekt war ein 90 Minuten 3d animation feature film. Er ist leider nie fertig geworden.
Der Großteil solcher budgetlosen Projekten wird nichts. Aber die Erfahung die man
beim mitarbeiten erlangt ist dagegen unbezahlbar.
fictionBOX: Was können wir von Max Kulich in Zukunft erwarten?
Max Kulich: Wenn ich das wüsste. Eines ist jedoch sicher. Ich gehe
weiter in diese Richtung. Diese Leidenschaft ist einfach viel zu groß um sie zu
ignorieren. Wozu auch! Ich habe spaß an meinem Schaffen. Ich wüsste nicht was ich
sonst tun sollte. Ich will in die Filmbranche, und zwar so sehr, dass ich es auch
früher oder später schaffen werde. Was danach passiert weiß ich nicht. Ein eigener
Film wäre die Erfüllung aller Träume. Aber auch nur ein kleiner Teil einer großen
Produktion zu sein ist für mich schon erfüllend. Wenn man Spaß an einer Sache hat,
dann kommt alles ganz von alleine, die Dinge entwicklen sich. Man braucht nur Geduld,
viel Motivation und noch viel mehr Inspiration. Solange Menschen um einen sind,
die einen unterstützen und vertrauen, steht einem nichts im Wege.
fictionBOX: Ich bin mir sicher, dass Du mit Deiner außergewöhnlichen
Kunst noch viel erreichen wirst! Alles Gute für die Zukunft und danke für dieses
interessante Gespräch!
Max Kulich: Nun, das hoffe ich zutiefst. Was auch immer geschehen
mag, ich gehe mit Freuden auf die Zukunft zu. Wie langeweilig wäre das Leben ohne
große Träume. Ich bin ein Mensch der versucht seinen Traum zu leben, wohin er mich
auch leiten mag,....
Galerie
Eine kleine Auswahl aus
Max Kulichs zahlreichen Bildkreationen: Gesichter, die interessante Geschichten
erzählen... faszinierende Maschinenwelten... ein Spaziergang durch "Mayhem City"...
kommentiert vom Künstler selbst!
Die Kommentare findet ihr jeweils am unteren Bildrand.
Weiterführende Links:
Max Kulichs Artpage
VEDUNIA-Homepage
fictionBOX-Special zu VEDUNIA
|