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Fantastic Four - Rise Of The Silver Surfer
(4: Rise Of The Silver Surfer, USA 2007) |
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Studio/Verleih: |
Constantin Film Produktion GmbH |
Regie: |
Tim Story |
Produzenten: |
Avi Arad, Bernd Eichinger, Ralph Winter, Michael
Barnathan, Mark Radcliffe |
Drehbuch: |
Mark Frost, Don Payne |
Musik: |
John Ottman |
Genre: |
Comic-Action |
Kino-Start (Deutschland): |
14.08.2007 |
Kino-Start (USA): |
14.08.2007 |
Laufzeit: |
92 Minuten |
Altersfreigabe: |
Ab 12 Jahren |
Homepage: |
klick |
Trailer: |
klick |
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Inhaltsbeschreibung:
Bereits einige Male haben Reed Richards und Sue Storm vergeblich versucht, sich das Ja-Wort zu geben - doch verschiedene Katastrophen haben ihnen immer einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun steht ein weiterer Versuch kurz bevor, doch auch diese Hochzeit steht unter keinem guten Stern, denn ein mysteriöses silbriges Wesen aus dem Weltall auf einem Surfboard sorgt überall auf der Erde für seltsame Wetterphänomene und Umweltkatastrophen. Schließlich sucht er New York just in jenem Augenblick auf, als Reed und Sue vor dem Traualtar stehen – erneut muss die Hochzeit abgebrochen werden.
Johnny Storm versucht zwar, den geheimnisvollen Angreifer zu stellen, wird jedoch von ihm überwältigt, und kann seitdem durch einfache Berührung die Kräfte mit einem anderen Teammitglied tauschen. Sue Storm ist indes ziemlich angepisst, und denkt gemeinsam mit Reed darüber nach, die Fantastic Four nach dieser Katastrophe aufzulösen, um gemeinsam ein ruhiges Leben führen und eine Familie gründen zu können. Doch zuerst gilt es, den Silver Surfer zu stoppen, und die Zeit drängt: Reeds Nachforschungen zeigen, dass bisher jeder Planet den das Wesen besucht hat 7 Tage nach seinem Eintreffen zerstört wurde. Um ihnen zu helfen, mit dieser Bedrohung fertig zu werden, holt das Militär Dr. Doom aus dem Exil zurück – doch dieser verfolgt natürlich ganz eigene, finstere Pläne...
Review:
Bereits der erste Film hat mir nicht besonders gut gefallen und war eine Verschwendung an Potential, und der 2. war leider sogar noch einen ganzen Tick schlechter. Während "Fantastic Four 1" wenigstens durchgehend gute (wenn auch belanglos-oberflächliche) Unterhaltung bot, ist die Fortsetzung bis auf wenige, kurze Momente erschreckend öde und langweilig ausgefallen. Vor allem die erste halbe Stunde mit dem ganzen Geplänkel rund um die Hochzeit zieht sich wie Reed Richards. Hier wurde versucht, ähnlichen Tiefgang zu präsentieren wie dies die ersten beiden Spiderman-Teile getan haben, was jedoch phänomenal scheitert. Zu klischeehaft und soap-artig sind diese Szenen, Dialoge und Konflikte ausgefallen, und vor allem alles rund um Sue "scheiß drauf wenn die Welt untergeht, ich will endlich HEIRATEN" Storm wirkt ungemein konstruiert und gleitet regelmäßig ins Lächerliche ab.
Zudem ist das alles einfach so ungemein vorhersehbar – ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass es jemanden gibt der ernsthaft daran geglaubt hat, dass sich die fantastischen Vier nach diesem Abenteuer auflösen. Was bezweckte man also damit? Die ganzen angedacht-dramatischen Elemente leiden besonders darunter, dass man auch im 2. Teil immer noch einen luftig-lockeren Ansatz verfolgt, und sich sehr auf Humor und den Abenteuer-Aspekt konzentriert. Dadurch werden leider selbst diese scheinbar ernsthaften Konflikte ins Lächerliche gezogen. Es fehlt wie schon im Vorgänger die notwendige Ernsthaftigkeit. Man kann nicht ständig einen locker-amüsanten Ton einhalten und dann erwarten, dass der Zuschauer die ernst gedachten Szenen auf einmal auch wirklich ernst nehmen kann. Dieser Kontrast hat schon im Vorgänger nicht funktioniert, und fällt auch hier wieder flach.
Ein weiterer Grund, warum die ernsthafteren Töne nicht die gewünschte Wirkung entfalten können, sind die ungemein flachen Charaktere; ein Vorwurf, den sich nicht nur Reed Richards gefallen lassen muss (bei dem diese Feststellung natürlich doppelt zutrifft). Sue Storm nervt – wie bereits angedeutet – mit ihrer egoistischen Einstellung einfach nur, Reed bleibt weiterhin ungemein öde und farblos, und auch Johnny Storm bleibt wieder sehr eindimensional und darf lediglich den Heißsporn raushängen lassen. Ja selbst das Ding, dass im 1. Teil noch für die besten Szenen gesorgt hat, scheint sich mittlerweile mit seinem steinigen Schicksal abgefunden zu haben. Damit ist auch das letzte Quentchen an halbwegs überzeugendem Tiefgang verloren gegangen...
Was die schauspielerischen Leistungen betrifft... Jessica Alba mag vielleicht nett anzusehen sein, aber wie schon im ersten Teil so konnte sie auch hier wieder nicht unter Beweis stellen, dass sie auch nur über ein Fünkchen schauspielerischen Talents verfügt. In jeder gemeinsamen Szene mit dem Silver Surfer wird sie von dieser CGI-Kreatur gnadenlos an die Wand gespielt. Ich fand ihr Darstellung leider nicht im geringsten überzeugend, und es würde mich nicht wundern, wenn es dafür 'ne Nominierung für die goldene Himbeere gibt. Eine "Auszeichnung", die sich auch Grufford wieder einmal verdient hätte, ist er doch genau so farblos, blass und uncharismatisch wie im Vorgänger.
Michael Chiklis darf diesmal leider die tragischeren Töne seiner Figur nicht mehr weiterverfolgen und verkommt zum reinen Stichwortgeber für wenig amüsante Gags – was für eine Verschwendung eines wirklich guten Charakterdarstellers. Ja und selbst Chris Evans, der zwar im Vorgänger keine sonderlich fordernde Rolle hatte, mich aber dort mit seinem Elan und seiner Spielfreude durchaus angenehm überrascht hat, konnte mich diesmal nicht wirklich überzeugen. Viele seiner Witzchen fand ich sehr verkrampft, und generell war er mehr krampfhaft auf cool getrimmt als das er wirklich cool gewesen wäre. Und Julian McMahon, der Star aus Nip/Tuck, beweist erneut, dass er Material braucht an das er glaubt, um eine wirklich gute Performance abzuliefern; FF2 gehört – seiner schauspielerischen Leistung nach zu urteilen – definitiv nicht dazu.
Die Action ist äußerst rar gesät und noch dazu nicht besonders spektakulär oder mitreißend. Es gibt im ganzen Film gerade mal zwei Szenen, in denen die FF gemeinsam im Einsatz sind – der Rest besteht aus meist eher kurzen Einlagen, in denen verschiedene Mitglieder der nicht ganz so fantastischen Superheldentruppe – meistens Johnny Storm – als Einzelkämpfer unterwegs sind. Dadurch reiht sich FF2 in die Reihe jener Team-Comicverfilmungen ein, die ihre Teammitglieder zu oft voneinander getrennt zeigen, und die Kooperation zwischen den Superhelden fast völlig vernachlässigen.
Der Handlung fehlt es leider - wie schon dem Vorgänger - völlig an Tiefgang. "Fantastic Four 2" erzählt eine Geschichte, die sogar noch etwas flacher und oberflächlicher ausgefallen ist als beim Vorgänger. Das Hauptproblem des Films ist aber, dass eigentlich kaum etwas passiert, und deshalb die ohnehin nur etwas mehr als 80 Minuten Laufzeit viel zu lang erscheinen. Es fehlt jegliches Tempo, zudem ist die Handlung wenig spannend und besitzt kaum dramatische Höhepunkte, weshalb sich immer wieder Langeweile einschleicht – für einen Film der rein nur auf Unterhaltung setzt ein unverzeihliches Manko. Und wenn die Macher dann doch mal den Versuch einer dramatischen Szene machen, wie z.B. am Ende, scheitern sie leider kläglich.
"Fantastic Four 2" hat mir immer dann am besten gefallen, wenn der Silver Surfer zu sehen war – was allerdings leider viel zu selten der Fall war, um durchgehend gute Unterhaltung zu bieten. Nichtsdestotrotz war er eindeutig die interessanteste Figur des gesamten Films; zudem waren die Computertricks mit denen er auf die Leinwand gezaubert wurde über jeden Zweifel erhaben. Leider jedoch, so interessant ich die Figur auch fand, muss ich ihn dennoch zumindest teilweise auch zu den großen Schwächen des Films zählen. Denn so wie es hier bei "Fantastic Four 2" geschildert wurde, kann ich seine Charakterisierung als eigentlich ja guter Kerl, der halt nur zu schlechten Taten gezwungen wird, einfach nicht akzeptieren.
(Achtung, Spoiler!)Immerhin hätte er Galactus die ganze Zeit über ausschalten können, wenn er es nur gewollt hätte. Er hätte "lediglich" sich selbst dafür opfern müssen (Spoiler Ende)– zugegebenermaßen kein geringer Preis, trotzdem fällt es mir schwer, jemanden als Sympathieträger zu sehen, der es stattdessen vorzieht, Zivilisation um Zivilisation zu vernichten. Wenn er denn wenigstens die Fantastic Four gebraucht hätte, um Galactus zu besiegen, ok; dann wäre dieser Kritikpunkt wie weggewischt gewesen. Aber so wie es im Film dargestellt wurde, hat es leider die Figur für mich ruiniert. Wollen wir hoffen, dass es JMS beim angekündigten Silver Surfer-Spinoff besser machen wird.
Fazit:
Alles in allem wurden meine ohnehin schon sehr geringen Erwartungen nochmals unterboten. Die Handlung plätscherte viel zu gemächlich vor sich hin und hatte nicht die geringsten Höhepunkte zu liefern, die schauspielerischen Leistungen schwanken von abgrundtief schlecht bis passabel, die Action ist äußerst spärlich gesät und zudem wenig begeisternd, und die Konflikte zwischen den Teammitgliedern wirken wie aus einer billigen Soap. Der Vorgänger mag ebenfalls belanglos, oberflächlich und vorhersehbar gewesen sein und vor allem einiges an vorhandenem Potential sinnlos verschwendet haben – aber im Gegensatz zur Fortsetzung war er wenigstens unterhaltsam...
Wertung:
3 von 10 Punkten
Christian Siegel
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