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Der Anfang vom Ende Drucken E-Mail
Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 10 März 2021
 
Rygel und Ka'Dargo treffen sich in einem Diner mit Scorpius, um ein Treffen zwischen ihm und Crichton zu vereinbaren, als das Lokal von zwei Gangstern überfallen wird. Währenddessen sieht man sich im Hinblick auf Talyn zu einem drastischen Schritt gezwungen…
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Episodenbild (c) Syfy

Originaltitel: I-Yensch, You-Yensch
Episodennummer: 3x19
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 15. Januar 2002
Erstausstrahlung D: 16. Juni 2002
Drehbuch: Matt Ford
Regie: Peter Andrikidis
Hauptdarsteller: Ben Browder als Commander John Crichton, Claudia Black als Officer Aeryn Sun, Anthony Simcoe als Ka D'Argo, Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI, Gigi Edgley als Chiana, Wayne Pygram als Scorpius, Paul Goddard als Stark, Tammy Macintosh als Jool, Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller: David Franklin als Braca, Ben Mendelsohn als Sko, Anthony Hayes als Wa, Inge Hornstra als Essk, Salvatore Coco als Voodi, Thomas Holesgrove als Naj Gil u.a.


Kurzinhalt: Rygel und Ka'Dargo statten einem Diner auf einem abgelegenen Planeten einen Besuch ab, um sich dort – quasi auf neutralem Boden – mit Scorpius zu treffen. Man bespricht ein mögliches Treffen zwischen ihm und John Crichton, als das Lokal von zwei außerirdischen Gangstern überfallen wird. Ursprünglich hätten die das Diner nur anzünden und so einen kleinen Versicherungsbetrug ermöglichen sollen, als sie jedoch sehen, dass sich gerade Peacekeeper darin befinden, wollen sie vielmehr Scorpius und seine Lakaien gefangen nehmen und Lösegeld fordern. Dies wiederum führt dazu, dass Scorpius ihnen erzählt, dass Rygel eigentlich die viel wertvollere Geisel sei. Währenddessen verabschiedet sich Naj Gil an Bord der Moya von Jool und Chiana, ehe er sich auf ein medizinisches Schiff begibt. Als ein Peacekeeper-Schiff angreift, wird dieses von Talyn zerstört. In seiner Wut und seiner Verwirrung vernichtet er dann jedoch auch das medizinische Schiff. Nun können Crais, Aeryn und die anderen ihre Augen nicht länger davor verschließen, dass Talyn unkontrollierbar ist, und damit eine unzumutbare Gefahr für andere darstellt. Als Talyn bewusst wird, dass sie sein Bewusstsein abschalten wollen, greift er Moya an…

Review: Episodenbild (c) Syfy Es ist mal wieder an der Zeit, "Faust" zu zitieren. Denn auch bei "Der Anfang vom Ende" muss ich wieder festhalten: Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust! Auf der einen Seite ist da der Handlungsstrang rund um Talyn, den ich durchaus stark fand. Angesichts der Zerstörung des medizinischen Schiffes, der über sechshundert Unschuldigen das Leben kostete, sehen sowohl Moya als auch Crais und Aeryn – Talyns engste Vertraute – keine andere Wahl, als den Leviathan-Nachwuchs außer Verkehr zu ziehen. Genauer gesagt, dessen "Persönlichkeitsmatrix" (oder wie immer man das nennen will) neu zu starten, und damit den Talyn so wie wir ihn "kennen" auszulöschen, so dass man quasi wieder von Null starten kann. Eine harte, aber aufgrund seiner Taten und vor allem auch seiner Unberechenbarkeit nachvollziehbare Entscheidung. Nicht zuletzt auch, als er sich hier ja sogar kurz dazu hinreißen lässt, seine eigene Mutter, Moya, anzugreifen. So ziemlich mein einziger Kritikpunkt an diesem Handlungsstrang: Mit Talyn wirklich mitgefühlt habe ich am Ende leider nicht wirklich. Das ist halt das Problem, wenn man eine Figur letztendlich nur über "Mittelsmänner" kennenlernt. Ansonsten war ich von diesem Handlungsstrang aber durchaus angetan.

Ganz im Gegenteil zur Storyline im Diner. Dabei fand ich den Einstieg noch ganz nett. Die außerirdische Landschaft hatte es mir ebenso angetan, wie die Idee eines solchen Treffens an einem "neutralen" Ort. Dennoch habe ich mich schon recht früh das erste Mal über diesen Handlungsstrang geärgert, nämlich mit dem extrem billigen Köder, den man vor dem Intro auswirft, mit Scorpius, der die beiden angeblich gleich gefangennehmen will – was sich dann unmittelbar nach dem Intro gleich als Finte herausstellt. Gegen solche extrem billige Tricks – insbesondere, wenn sie sich als "fake" herausstellen – bin ich dann doch ziemlich allergisch. Letztendlich war das aber noch gar nichts gegenüber dem, was danach noch kam. Der nächste Schwachpunkt waren die Armbänder, die Braca und D'Argo miteinander verbinden – wobei das Problem hier nicht grundsätzlich in der Idee lag, als im darüber gespielten Humor, der für mich einfach so überhaupt nicht funktioniert hat. Als Zwölfjähriger hätte ich mich über einen D'Argo, der sich selber schlägt, indem er Braca eine verpasst, vielleicht noch amüsiert, mittlerweile bin ich dieser Art infantilen Humors aber doch eher entwachsen. Ich fand diese Gags einfach nur mühsam und nervig. Wobei selbst das letztendlich nichts gegenüber dem schlimmsten Aspekt von "Der Anfang vom Ende war": die beiden nervtötenden, inkompetenten Gangster. Ich war echt erschüttert, als ich gelesen habe, dass einer von ihnen der von mir geschätzte Ben Mendelsohn war. So oder so: Mir waren diese beiden Figuren einfach wieder viel zu schrill – und ihr solltet mittlerweile ja bemerkt haben, dass ich mit so etwas nicht wirklich etwas anfangen kann. Jedenfalls habe ich mich letztendlich durch diesen Handlungsstrang der Folge richtiggehend durchgequält.

Fazit: Episodenbild (c) Syfy Alles rund um Talyn konnte mir soweit ganz gut gefallen. Zwar fand ich es jetzt nicht unbedingt berührend – denn leider ist es der Serie in den letzten zwei Staffeln nicht wirklich gelungen, mich eine Bindung zu diesem Schiff aufbauen zu lassen (im Gegensatz zu Moya, die ich durchaus betrauern würde). Dennoch konnte ich anerkennen, wie schwer Aeryn und Crais diese Entscheidung gefallen ist. Demgegenüber steht der Plot auf dem Planeten, den ich überwiegend mühsam fand. Angefangen vom effekthascherischen Auftakt, wo sich die vermeintliche Gefahrensituation unmittelbar nach dem Intro als billige Finte herausstellt, über den bei mir überhaupt nicht zündenden Humor rund um die Handschellen, bis hin zu den mir fast den letzten Nerv raubenden Angreifern. Somit haben wir bei "Der Anfang vom Ende" einen überwiegend gelungenen und einen absolut furchtbaren Plot vor uns – was insgesamt eine leicht unterdurchschnittliche Wertung ergibt.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2002 Syfy)








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