Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 22 Januar 2021
Talyn wird von einem Signal fast in eine Sonne gelockt, ehe es ihnen gelingt, ihn gerade noch rechtzeitig aufzuhalten. Während Aeryn und John wichtige Reparaturen vornehmen, wird Stark von einem in der Sonne gefangenen Wesen um Hilfe gebeten…
Originaltitel: Meltdown Episodennummer: 3x12 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 14. Juli 2001 Erstausstrahlung D: 24. Februar 2002 Drehbuch: Matt Ford Regie: Ian Barry Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Gigi Edgley als Chiana,
Wayne Pygram als Scorpius,
Paul Goddard als Stark,
Tammy Macintosh als Jool,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
Susan Lyons als Sierjna,
Mark Mitchell als Mu-Quillus,
Linda Cropper als Xhalax Sun u.a.
Kurzinhalt:
Eine Sonne sendet Strahlung aus, die auf Leviathans anziehend wirkt. Dementsprechend droht Talyn direkt in den Stern zu steuern; nur mit letzter Kraft können Crais und die anderen ihn davon abhalten. Kurz darauf erscheint Stark ein außerirdisches Wesen, das sich als Sierjna vorstellt. Diese ist überrascht, dass er sie sehen kann, da ihr Körper eigentlich schon vor langer Zeit, nachdem ihr Leviathan von der Sonne eingefangen wurde, gestorben ist. Ihr Geist wurde jedoch von jener Person gefangen gehalten, die für die anziehenden Emissionen überhaupt erst verantwortlich ist: Mu-Quillus. Stark ist fest dazu entschlossen, ihr dabei zu helfen, in die nächste Welt überzugleiten – doch sobald sich Talyn zu sehr von der Sonne entfernt, verliert er auch seine Verbindung zu Sierjna. Zugleich zeigt sich jedoch, dass so lange sie sich im Einflussbereich der Sonne – und damit auch von Mu-Quillus – befinden, er Sierjnas Seele gefangen hält. Als die anderen den Sirenenstern hinter sich lassen wollen, sieht Stark keine andere Wahl, als sich über die eigentlich für einen Piloten vorgesehene Verbindung mit Talyn zu vereinen. Währenddessen versuchen Crais, John und Aeryn alles, um zu verhindern, dass Talyn auseinanderfällt. Etwas, dass ihnen jedoch durch die Auswirkungen der Strahlung auf Talyn, und damit in weiterer Folge auf sie, zusätzlich erschwert wird…
Review:
Gleich zu Beginn spielt die Folge geschickt mit der Erwartungshaltung des Zuschauers. Ich selbst hatte ja im Review zu "Rätsel der Relativität" angemerkt, dass ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob Aeryns Mutter wirklich so tot ist, wie behauptet. Eben diese Zweifel greift man hier nun auf, und zeigt uns einen vermeintlichen Verlauf der Ereignisse, wo Crais mit ihr einen Deal macht – nur um dies als "Fantasie" zu offenbaren, in der Crais auf Johns (und damit eben durchaus auch meinen) Verdacht eingeht. Das war schon ziemlich clever gemacht – wobei man aber halt auch festhalten muss, eine definitive Antwort bot letztendlich auch diese Einlage nicht. Insofern werde ich mich da wohl noch ein paar Folgen gedulden müssen. Der Rest der Episode war dann ebenfalls ok. Zwar war diese teilweise stark auf Stark (höhö) konzentriert, der jetzt nicht unbedingt meine Lieblingsfigur aus dem Ensemble ist, allerdings fand ich ihn in der Vergangenheit auch schon mal nerviger, als hier. Wie er versucht, Sierjna zu helfen, ihr dann jedoch klar machen muss, dass sie das Leben hinter sich gelassen hat, und er somit nichts weiter für sie tun kann, als ihr den Übergang in was auch immer danach kommt zu ermöglichen – womit sie zumindest Ma-Quillus Einfluss entkommen würde – war durchaus nett.
Aber auch der Einfluss des sich ausbreitenden Gases sorgte für ein paar gelungene, amüsante Momente; nicht zuletzt in der Art und Weise, wie John und Aeryn auf einmal heiß aufeinander wurden, und sich kaum noch auf ihre Arbeit konzentrieren konnten. Auch die Melodie, die in ihren romantisch/erotischen Szenen gespielt wurde, hatte es mir angetan. Die Effekte, insbesondere rund um den die Sonne umschwirrende Talyn, hatten es mir auch durchaus wieder angetan. Vor allem aber gab es ein paar gute Momente und/oder Dialogzeilen, die für mich hervorstachen. Wie z.B. wenn Aeryn gegenüber Stark meint, Zhaan hätte zur ihr gesprochen und in diesem Fall die Anwendung von Gewalt begrüßt. Oder auch, wenn Mu-Quillus sie fragt, warum es sie kümmern sollte, was mit anderen Leviathans passiert, und sie ihm darauf sagen, dass das genau die falsche Antwort war. Zuletzt stellte sich mir noch die Frage: Ist das was Stark von Talyn über dessen "Beziehung" zu Crais erfahren hat das, was wir als Zuschauer eh schon – über John – in "Das unheimliche, grünäugige Monster" erfahren haben, nämlich dass die beiden jetzt nicht unbedingt miteinander harmonieren, oder ging es da noch um etwas anderes/neues? Die kommenden Episoden werden es wohl zeigen. Trotz dieser positiven Aspekte, so richtig begeistert war ich auch von "In der Korona des Sirenensterns" wieder einmal nicht. So mochte die Folge trotz des Konzepts, dass Talyn von einem Art Sirenengesang zur Sonne gelockt wird, keine Spannung erzeugen. Der Humor rund um den sich anfressenden Rygel hat für mich auch nur bedingt funktioniert (davon, dass ich das mit seinen Helium-Furzen mittlerweile echt leid bin, ganz zu schweigen). Ob die teils wieder einmal recht schrillen Einlagen rund um den mit Stark verbundenen Talyn in dieser Form unbedingt notwendig war, dazu kann man auch geteilter Meinung sein. Vor allem aber wunderte ich mich: Müsste es nicht, so nah an der Sonne, auf dem Schiff nicht ziemlich heiß werden – und Aeryn und Crais dementsprechend, als Sebaceaner, unter der Hitze leiden? Insgesamt war "In der Korona des Sirenensterns" aber schon ok.
Fazit:
"In der Korona des Sirenensterns" fügt sich für mich perfekt in den bisher dominierenden soliden Eindruck der dritten Staffel ein. Zu meiner eigenen Überraschung hat mich der sehr Stark-zentrierte Plot längst nicht so genervt, wie ich das angesichts der Tatsache, dass ich mit ihm doch so meine Probleme habe, eigentlich befürchtet hätte. Tatsächlich fand ich seine gemeinsamen Momente mit Sierjna, und sein Bestreben, ihr helfen zu wollen, vielmehr sehr schön. Ihr Gegner hingegen hinterließ bei mir leider kaum Eindruck, und schien mir doch ein eher austauschbarer Wegwerf-Bösewicht zu sein. Wirklich spannend war das Ganze halt auch leider nicht. Und in Anbetracht der Nähe von Talyn zur Sonne fragte ich mich, ob es auf dem Schiff nicht eigentlich ziemlich heiß sein und dementsprechend die beiden Peacekeeper an Bord darunter leiden müssten. Insgesamt war "In der Korona des Sirenensterns" aber überwiegend unterhaltsam, und gefiel neben den "starken" Momenten in erster Linie mit ein paar amüsant-drolligen Einlagen rund um die rolligen Aeryn und John, sowie den netten Aufnahmen des die Sonne umkreisenden Talyn.