Stefan Wolner konnte als Regisseur schon
viele Erfolge verbuchen: Er drehte einen viel beachteten
Anti-Aids-Spot mit Vampiren, gewann den Hauptpreis bei den "GOLDEN
SHORTS 2005" und lief mit einigen seiner Kurzfilme auf vielen
Festivals. "VEDUNIA" ist sein bisher größtes Projekt. Was es für ihn
bedeutet und was er damit erreichen möchte, erzählt Stefan Wolner in
unserem Interview exklusiv auf fictionBOX!
Kurzbiografie: Stefan Wollner
Stefan Wolner wurde 1975 als Sohn von zwei Medizinern in Wien geboren.
Seit seiner frühesten Kindheit beschäftigte er sich mit Film. Und als er dann seine
erste Videokamera bekam, wurde jedes Detail seiner Familie auf Video festgehalten.
Er beschloss einen anderen Weg als seine Eltern zu beschreiten und besuchte die
Fachhochschule für Medien in St. Pölten, die er 2001 abschloss. Seit damals sammelte
er diverse Erfahrungen in der Film- und Fernsehwelt (z.B.: FFP Werbefilmproduktion,
Michael Haneke – Wega Film, ORF) und schaffte dann letztendlich 2003 den Sprung zum
Regisseur.
Heute arbeitet er immer wieder für den ORF und dreht selbst Kurzfilme und Werbungen.
Darunter der Aids Spot „Reality Bites“ (mit Vampiren), der in allen Kinos in Wien und im TV lief
und eine große Medienwirksamkeit erreichte. Sein Kurzfilm „Balls“ gewann die „GOLDEN
SHORTS 2005“ und wurde auf mehr als 30 internationalen Festivals gezeigt. 2006 erhielt
er eine Förderung für sein Projekt Triangle und wurde zur Berlinale eingeladen.
Wer weitere Fragen an Stefan Wolner hat oder mit ihm über "Vedunia" diskutieren möchte, kann dies bei uns in der ScienceFiction-Community tun! Er ist dort als "redmonster" angemeldet und steht gern Rede und Antwort...
>>Zum Vedunia-Thread
Von: Martin Wenzel, fictionBOX.
fictionBOX: Kannst du in wenigen Worten beschreiben, worum es in Vedunia
geht?
Stefan Wolner: VEDUNIA ist ein Mystery-Fantasy Abenteuer, das in der heutigen
Zeit spielt. Darin existieren die Welt der Sagen und die Welt der Menschen nebeneinander.
Das Gleichgewicht, das seit jeher zwischen der sagenhaften „Anderswelt“ und der
Menschenwelt besteht, droht durch einen alten Konflikt zwischen dem Wasservolk und
der Teufelskaste zerstört zu werden. Ein junger Unterteufel und ein mächtiger Flussfürst
kämpfen um Macht und Vorherrschaft. Nur die schicksalhafte Beziehung zwischen dem
Menschen Martin Mux und der Wassernixe Aia steht noch zwischen diesen bösen Kräften.
fictionBOX: Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Stefan Wolner: Ein Projekt dieser Art hat es im deutschsprachigen Raum noch
nicht gegeben. VEDUNIA ist nicht nur ein Serien oder Spielfilm Projekt, sondern eine
eigene neue Welt. Wir wollen diese Welt für die Fans bereitstellen, einige Regeln
aufstellen und dann können sich die Fans darin selbst bewegen. Außerdem gibt es
viele Elemente in Vedunia, die in der realen Welt wirklich existieren. Vedunia wird
dadurch ein mehrdimensionales Abenteuer.
fictionBOX: Wie fing es an mit "Vedunia"?
Stefan Wolner: Im Zuge eines anderen Projektes, an dem ich vor über 2 Jahren
mit meinem Freund und Autor Dietmar Zahn arbeitete, haben wir angefangen, uns mit
der Welt der Sagen und Mythen intensiver zu beschäftigen. Wir erkannten sofort das
Potenzial der möglichen Geschichten und was uns vor allem faszinierte, war die Tastsache,
dass viele dieser Geschichten reale Bezugspunkte haben. Z.B.: Das Basilisken Haus
in Wien, Der Stock im Eisen, … Außerdem sind wir große Fans unserer Kultur. Uns
ist es wichtig, das verloren gegangene Sagengut wieder in die Herzen der Menschen
zu tragen.
fictionBOX: Welche Kooperations-Partner sind bisher daran beteiligt?
Stefan Wolner: Es konnten einige Partner gefunden werden. Da wäre mal Erwin
Leder – Schauspieler (Das Boot, Underworld), dann Thomas Kiennast – Kamera (Noch
nicht 100% dabei, schaut aber gut aus. Wenn er im Sommer den Trailer mitmacht, dann
stehen die Chancen gut.) – Kodak unterstützt den Trailer, Stadt Wien und Land Niederösterreich
sind so gut wie sicher auch dabei … auch die deutsche EOS Film hat Interesse bekundet.
fictionBOX: Bisher ist schon bekannt, dass Erwin Leder (Das Boot, Underworld) in
der Rolle des Bösewichts, dem Basilisken,
dabei sein wird! Wie kam es zur Zusammenarbeit mit ihm?
Stefan Wolner: Ich
suchte nach einem Schauspieler für den Basilisken und wollte jemanden haben, der
für uns greifbar ist und trotzdem aber internationale Erfolge hat. Erwin hat ein
tolles Gesicht und ist ein total netter Mensch. Wir stellten ihm die Idee vor und
er war sofort begeistert. Bis jetzt ist er mal beim Trailer fix dabei und auch auf
den ganzen Plakaten … falls Vedunia realisiert wird und ich es entscheiden kann,
ist er dabei. Er verkörpert die Rolle des Basilisken optimal.
fictionBOX: Der Basilisk scheint ihm wie auf den Leib geschrieben. Hat Erwin
Einfluss auf die Entwicklung der Rolle gehabt?
Stefan Wolner: Das war ein Zufall. Aber genau so haben wir uns den Basilisken
immer vorgestellt. So ist das Leben … manchmal gehen halt Dinge super auf ... Erwins
Einfluss war bis jetzt nur auf Kostümauswahl und auf das Zustandekommen des Fotoshootings
begrenzt. Aber natürlich wird sich bei der Entwicklung des Projektes und der Figur
auch sein Einfluss darauf verstärken.
fictionBOX: Inwieweit war Erwin Leder außerdem in die Arbeit an Vedunia eingebunden?
Stefan Wolner: Wir haben wie gesagt ein ausführliches Fotoshooting mit Erwin
gehabt. Nun planen wir gerade einen Spielfilm-Trailer und einen Trailer für einen
Dokumentarfilm über Sagen, wo er der Host ist.
fictionBOX: Wer arbeitet sonst noch an Vedunia mit und was machen diese Leute?
Stefan Wolner: Unser Kreativ Label redmonster besteht derzeit, neben meiner
Wenigkeit, unter anderem aus: Christian Raberger (Produktion), Dietmar Zahn (Drehbuch)
und anderer freier Monster wie Brian Main (Illustrator und verantwortlich für alles
Visuelle Z.B.: Erwin Leder Fotos), Christian List (Webdesign), Dani Schibalsky (Maske).
Alles in allem ein junges, sehr kreatives und motiviertes Team, das auch stetig
anwächst.
fictionBOX: Kann man schon sagen, ob es sich bei Vedunia eher um eine in
Staffeln aufgeteilte Serie mit jeweils ca. 12 Folgen handeln
wird oder eher um eine Miniserie?
Stefan Wolner: Wir wollen in erster Linie eine neue eigene Welt erschaffen.
Basieren auf dem momentan existierenden Pilotfilm. Wie sich das ganze danach weiter
entwickelt, hängt natürlich von den Produzenten und Herstellern ab. Prinzipiell
wäre aufgrund von über 15.000 Sagen genug Potential für eine oder mehrere Staffeln
umfassende Serie vorhanden. Und wir sind auch dabei, das Gesamtkonzept in diese
Richtung zu entwickeln. Wir hoffen außerdem, dass wir es schaffen, eine Community
zu gründen und so die Internet-User für VEDUNIA zu begeistern.
fictionBOX: Welcher Vedunia-Charakter liegt dir am meisten am Herzen und
warum ist das so?
Stefan Wolner: Grundsätzlich finde ich jeden Charakter interessant und jeder
ist mir gleich wichtig. Hervorheben will ich natürlich den von Erwin Leder verkörperten
Basilisken, der ja ein immer wiederkehrender Antagonist sein soll und die dunkle
Seite der Serie sehr gut in sich vereinigt. Und natürlich, weil er auch eine der
ersten Figuren war, die wir konzipierten. Wichtig ist uns auch, die Beziehung zwischen
dem Menschen Martin Mux und der Wassernixe Aia gut herauszuarbeiten. Diese Figuren
stellen die Verbindung der Menschen und der Sagenwelt dar, ähnlich wie Bastian und
die kindliche Kaiserin in „Die unendliche Geschichte“. Mit dem Unterschied, dass
sich unsere Figuren eigentlich von Anfang an begegnen und physisch interagieren.
Aber auch Nebencharaktere, wie Dr. Philippus Theophrastus Bombastus Paracelsus,
ein Doktor der Weltweisheit, der die Helden im Kampf auf seine schrullige Art unterstützt
oder dessen Gegenspieler, der Magier Dr. Faust, haben Kult Potential und geben der
Geschichte die feinen Nuancen, sich noch unterhaltsamer und vielschichtiger macht.
Uns war eben auch wichtig, dass wir uns Charaktere und Namen bedienen, die es in
den Sagen wirklich gibt, um einen Wiedererkennungseffekt zu erzielen und dadurch
die Verbindung zu diesem Kulturgut noch zu untermauern.
fictionBOX: Eine Fantasygeschichte hauptsächlich in der uns bekannten klassischen
Sagenwelt anzusiedeln, ist eine bisher noch recht frische Idee. Was meint ihr, wieso
dieses Thema bisher eher in Märchen und Kinderliteratur verarbeitet wurde, aber
weniger in ernsthaften Fantasy-Formaten im TV und im Kino vorkam?
Stefan Wolner: Nun, es gab natürlich schon die eine oder andere Umsetzung
einer solchen Thematik. „Herkules“ und „Charmed“ bedienen sich ja auch klassischer
Sagenmotive oder auch Kino Filme wie „Zeit der Wölfe“, „Legende“ oder „Die Gebrüder
Grimm“. Aber es stimmt schon, dass diese Motive meist nur am Rande vorkommen und
nur Figuren daraus entnommen werden, wie dies zb bei „Harry Potter“ oder auch diversen
Horror und Fantasy Filmen geschehen ist. Warum dem so ist, kann ich nur so
erklären, dass wohl einfach keine Massentauglichkeit bis jetzt darin erkannt worden
ist und Sagen- und Märchenthemen eher was für Kleinkinder und alte Omis sind, die
ihren Enkeln derlei Geschichten ab und an vorlesen. Wobei ich nebenbei bemerkt die
„Verwurstung“ der Märchen in der Pro7 Märchenstunde nicht wirklich originell und
anspruchsvoll finde.. aber das ist meine persönliche Meinung und trifft auf mehrere
derartiger TV Comedys am deutschen Markt zu. Aber wie schon eingangs erwähnt, liegt
uns am Herzen, dass wir eben die Figuren den Sagen nicht entreißen, sondern unsere
Geschichte um diese Sagen aufbauen und diese bewusst zum Thema machen. Ich denke,
dass es machbar ist, diese Geschichten ernst zu nehmen und einen Weg zu gehen, der
diesem archaischen Kulturgut seine verdiente Würde lässt und ihm aber gleichzeitig
auch einen dramaturgisch und visuell modernen Anstrich verpasst.
fictionBOX: Fantasy aus Deutschland oder Österreich ist bisher seltene Ware.
Die wenigen Versuche wurden vom Publikum meistens nicht akzeptiert oder die Finanzierung
schien nicht möglich zu sein. Was macht ihr bei Vedunia anders, um zu vermeiden,
dass das Projekt an denselben Problemen scheitert?
Stefan Wolner: Nun, ein Scheitern ist natürlich immer möglich bei ambitionierten
Projekten, die halt etwas anders und neu sind. Aber die Erfolge solcher Initiativen
in der TV und Filmgeschichte sprechen wohl auch für sich und sollten Mut zum Risiko
geben. Man bräuchte nur „Buffy“, „Charmed“, „Babylon 5“ oder „Akte X“ erwähnen und
allen voran natürlich auch STAR WARS.. alles Projekte, die anfangs nur ein müdes
Lächeln oder Bauchkrämpfe bei Produzenten verursacht und letztendlich aber Geschichte
geschrieben haben. Wenn hierzulande die Ambitionen junger Kreativer ernster genommen
werden würden und ihnen und ihren Geschichten mehr zugetraut werden würde, dann
würde es auch im deutschsprachigen Raum bereits solche Erfolge geben. Das Potential
wäre sicherlich vorhanden und beschränkt sich halt nicht nur auf Rambos in Clownmasken
und Wurstsemmeln apportierende Polizeihunde. Aber natürlich muss man auch die Produzenten
in Österreich und Deutschland verstehen, die oft nur sehr mühsam Geld zusammenkratzen
können und dieses dann auch relativ verlustfrei anlegen wollen. Aber ich denke,
dass es auch hierzulande nur noch eine Frage der Zeit ist, bis der Schuss fällt
und die Lawine losgeht. Ich denke, dass wichtigste bei VEDUNIA ist und war immer,
dass wir an die Sache glauben und deswegen auch bis zuletzt darum kämpfen werden.
Joss Whedon´s Hartnäckigkeit und Überzeugung, sei es bei „Buffy“ oder bei „Firefly“,
ist uns da ein leuchtendes Beispiel, dem wir versuchen, nachzufolgen. Denn sollte
eine Fremdfinanzierung nicht zustande kommen, werden wir „Guerilla Filmmaking“ betreiben
und das Projekt selbst aus dem Boden stampfen. Der österreichische Low Budget SF
Film „Ainoa“ ist auch auf diese Weise entstanden. Solange der Traum lebt, wird die
Realität nicht sterben!
fictionBOX: An welchen Vorbildern aus der Film- und Serienwelt orientiert
ihr euch?
Stefan Wolner: VEDUNIA macht sich den gegenwärtigen Trend zu Mystik und zu
fantastischen Geschichten zunutze und soll einen abenteuerlichen Genre-Mix kreieren,
der alle Altersgruppen begeistern und somit ein großes Publikum erreichen könnte.
Es wird sich wie gesagt an zeitgemäßen Formaten wie eben „Akte X“, „Buffy“, „Herkules“
und „Harry Potter“ orientieren, wobei darauf geachtet werden soll, dass vor allem
auch das Interesse junger Zuseher an deutschsprachiger Mystery geweckt wird. VEDUNIA
könnte dabei nicht nur ein Trittbrettfahrer, sondern auch ein Trendsetter sein,
da es in seiner Einzigartigkeit zwar mit anderen Formaten vergleichbar ist, sie
aber nicht kopiert, sondern auf individuelle Weise variiert.
fictionBOX: Ihr geht zur Verbreitung von Vedunia viele Wege und habt vor
allem im Internet von Anfang an den Kontakt zu den Fans gesucht. Was versprecht
ihr euch von dieser Vorgehensweise und wie kamt ihr darauf?
Stefan Wolner: Wir glauben, dass das Medium Internet für so ein Produkt genau
das Richtige ist. Wir wollen den Fans eine eigene Welt bieten und auch schon in
der Entstehung Ideen von Fans einfließen lassen. So kann man eine echte Fan-Serie
entwickeln. Der Kontakt zu den Fans ist uns sehr wichtig!
fictionBOX: Wie stark wollt ihr das Internet bei der Weiterentwicklung von
Vedunia noch einbeziehen?
Stefan Wolner: Sehr stark. Wir haben nun auch einen Antrag für eine Innovationsförderung
eingereicht. Wenn das klappt, dann hätten wir die Möglichkeit eine Sagenplattform
zu starten. Das wäre toll. Wir werden dann mit dem WEB 2.0 Aspekt diverse Sachen
realisieren: „Verfilme deine Lieblingssage“ etc.
fictionBOX: Ein weiterer Verbreitungsweg soll ein Vedunia-Roman sein, über
den du auf eurem Blog schon berichtet hast. Was lässt sich bisher dazu sagen?
Stefan Wolner: Da VEDUNIA als Mulit-Media-Projekt konzipiert und zum Leben
erweckt werden soll, liegt natürlich auch die Veröffentlichung eines oder mehrerer
Romane nahe. Das Buch, an dem derzeit gearbeitet wird, beruht auf der Story eines
bereits fertigen Spielfilm-Drehbuches. Ob und wie weit die Roman Reihe eine eigene
Richtung mit einer individuellen Storyline gehen wird oder ob sie mit der auch geplanten
TV Serie einhergeht, ist noch offen. Wie auch in der filmischen Umsetzung, soll
auch der Roman die überlieferten und teilweise schon vergessenen Sagen und Mythen
wieder vermehrter ins Bewusstsein bringen, indem sie in einer zeitgemäßen Story
integriert und dadurch dramaturgisch aufgefrischt präsentiert werden. Dadurch
soll auch das Interesse geweckt werden, sich wieder in alten Sagenbüchern zu vertiefen,
die bereits auf dem Dachboden verstaut worden sind. Denn diese Geschichten und Legenden
sind ein gesellschaftlich bedeutendes Kulturgut, das es unbedingt zu erhalten gilt.
Wir werden auch ab und an Leseproben des entstehenden Romans im Internet veröffentlichen,
um das Interesse zu wecken und natürlich auch um kritikfähig zu bleiben und Wünsche
und Anregungen entgegen zu nehmen..
fictionBOX: Der Roman soll aus einem Drehbuch entstehen. Wie weit sind
die Drehbücher zur Serie bisher fortgeschritten?
Stefan Wolner: Also mittlerweile gibt es nur einige Drehbuchfassungen für
den Pilotfilm. Drehbücher zur Serie werden erst geschrieben werden, wenn es Zusagen
gibt, dass eine Serie in Planung gehen soll. Da es mit Dietmar Zahn außer mir momentan
nur einen Drehbuchautor gibt, wäre es einfach zu arbeitsaufwändig und Energie verschwendend,
würde man jetzt schon mit dieser intensiven Arbeit beginnen. Noch dazu haben wir
auch andere Film Projekte in Planung, da man natürlich immer mehrere Eisen im Feuer
haben sollte. Derzeit beschränken wir uns darauf, das Serienkonzept auszuarbeiten.
fictionBOX: Was ist nach der Fertigstellung der Drehbücher der nächste Schritt?
Stefan Wolner: Mit dem bereits fertig gestellten Pilotfilm-Drehbuch sind
wir bereits angestrengt dabei, Interessenten und Partner im TV und Filmbereich zu
ködern und an Bord zu holen. Wir hoffen, dass wir mit einem überzeugenden Buch,
Produzenten und Hersteller begeistern können, die letztendlich auch bereit sind,
unser Projekt zu finanzieren.
fictionBOX: Das Internet, ein Roman, die Serie... Wohin soll es mit Vedunia
außerdem gehen? Käme auch ein Kinofilm in Frage?
Stefan Wolner: VEDUNIA ist so konzipiert, dass es sowohl als Pilotfilm zu
einer Serie, wie auch, mit einigen Adaptionen, als eigenständiger Kinofilm funktionieren
kann. Der Gedanke an die große Leinwand ist natürlich, wie bei jedem Filmschaffenden,
sehr präsent. Und auch nicht unmöglich, selbst wenn man nicht über die Mittel der
USA verfügt (siehe „Wächter der Nacht“). Ohne Frage wäre das Ziel einer Kino-Umsetzung
schwerer zu erreichen, da Kino immer größer und spektakulärer und somit auch teurer
als Fernsehen ist. Aber wo ein Wille, da vielleicht auch ein (steiniger) Weg. VEDUNIA
bietet weiters auch große Vermarktungsmöglichkeiten, da es durch multimediale Umsetzung
in Computer- Brett- und Kartenspielen bzw. im Merchandising, viel Raum für Entfaltungsmöglichkeiten
im Zuge eines sich entwickelnden Franchise bietet.
fictionBOX: Schauen wir uns nochmal das Internet als Vertriebsweg an: Wenn
es doch schwierig werden sein sollte, Vedunia ins Fernsehen zu bringen, wäre es
dann für euch auch ein denkbarer Weg, das Projekt zunächst einmal im Internet zu veröffentlichen?
Stefan Wolner: Nun, natürlich wird in Zeiten von „Youtube“ und „MyVideo“
auch über diese Möglichkeiten nachgedacht und diese auch ins Auge gefasst. Und in
dem Falle, dass keine Geldgeber gefunden werden, wäre diese Art der Vermarktung
bzw. Verbreitung sicherlich eine Option. Begleitend zum Projekt wird das Internet
auf jeden Fall, in welcher Art auch immer, genutzt werden.
fictionBOX: Bald soll ein erster Trailer mit Erwin Leder veröffentlicht werden.
Was meinst du, wie lange es dann noch dauern wird bis der Startschuss zum konkreten
Drehbeginn der Serie fallen kann?
Stefan Wolner: Wie schon erwähnt, hängt dies alles eben von den finanziellen
Mitteln bzw. von den Plänen der beteiligten Produzenten und Hersteller ab. Der Trailer
soll ein Imagefilm sein und wie das Drehbuch dazu verwendet werden, das Projekt zu
bewerben und Interessenten einen Einblick zu geben, wie wir uns VEDUNIA vorstellen.
Spekulationen über einen möglichen Drehbeginn eines Filmes oder einer ganzen Serie
kann ich mich derzeit leider nicht hingeben. Aber ihr wärt die ersten, die davon
erfahren würden (lacht).
fictionBOX: Erzähl uns zum Schluss doch noch etwas über dich: An welchen
Projekten warst du bisher beteiligt? Was war für dich bisher
das Highlight deiner Arbeit als Regisseur?
Stefan Wolner: Ich habe schon einige Kurzfilme gedreht und in den letzen
Jahren sehr viel für den österreichischem Rundfunk gearbeitet. Ein High Light, war
sicher mein Aids Spot „Reality Bites“ (Kamera: Thomas Kiennast). Ich habe das Thema
Aids mit einem vampirigen Spot neu aufgegriffen. Entwickelt wurde der Spot mit Dietmar
Zahn gemeinsam. Der Spot ist deswegen wichtig, weil ich einerseits Thomas Kiennast
kennen gelernt habe und der Look letztlich auch inspirierend für VEDUNIA war. Letztes
Jahr drehte ich die abstrakte Kurzfilm-Trilogie „Triangel“. Das Projekt war wichtig,
weil ich mit Profis zusammenarbeiten konnte und es mein erstes Projekt mit Christian
Raberger war, der jetzt in die VEDUNIA-Produktion eingebunden ist.
fictionBOX: Träumst du den Traum von einem Fantasy-Epos eigentlich schon
länger? Also bereits bevor Vedunia entstand?
Stefan Wolner: Ich träumte immer davon, ein eigenes Konzept zu verwirklichen.
Diesen Traum hatte ich schon in meiner Kindheit. Genial finde ich bis heute „Babylon
5“. Ich habe mir alle Staffeln auf einmal hintereinander angesehen und finde die
Charaktere und deren Entwicklung genial. Aber auch Buffy, Lost, SG-1, Atlantis,
… sind einfach super. Neue Welten kreieren, egal ob Serie oder Film … das
wäre mein Trau!.
fictionBOX: Vielen Dank für das umfangreiche Interview und viel Erfolg für
alles, was ihr noch mit Vedunia vorhabt!
Stefan Wolner: Ich danke ebenfalls für das Gespräch!
Weiterführende Links:
VEDUNIA-Homepage
Stefan Wolners Blog
fictionBOX-Special zu VEDUNIA
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