Originaltitel: Born to the Purple
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 09.02.1994
Erstausstrahlung D: 20.08.1995 (Pro7)
Drehbuch: Larry DiTillio
Regie: Bruce Seth Green
Hauptdarsteller: Michael O'Hare als Cmdr. Jeffrey Sinclair,
Claudia Christian als Lt. Comdr. S. Ivanova, Jerry Doyle als Michael
Garibaldi, Mira Furlan als Delenn, Andrea Thompson als Talia
Winters, Stephen Furst als Vir Cotto, Andreas Katsulas als
G'Kar, Peter Jurasik als Londo Mollari
Gastdarsteller: Fabiana Udenio als Adira Tyree, Clive Revell als
Trakis, Robert Phalen als Andrei Ivanov
Denkwürdige Zitate:
"What do you want, you moon-faced assassin of joy?"
(Londo reagiert auf Vir's Störung eher ungehalten...)
"Whispers in the dark, a knife in the back."
(Trakis über die Politik der Centauri.)
Kurzinhalt:
Londo schwebt im siebenten Himmel: Er pflegt eine Affäre mit der bezaubernden Tänzerin Adira, die ihn zumindest für einige Stunden die Verantwortung seines Amtes, die ständigen Streitereien mit G'Kar, die langwierigen Verhandlungen mit den Narn, insbesondere aber seine Melancholie wegen des Falls des einstig so stolzen Centauri-Imperiums vergessen lässt. Doch die Idylle trügt: Adira ist die Sklavin des fiesen Gangsters Trakis, der von ihr verlangt, Londo's Purpurdaten zu stehlen. In eben diesen Daten befinden sich alle großen Geheimnisse des Imperiums der Centauri - ein unschätzbar wertvoller Schatz, für den wohl viele Völker (unter anderem auch die Narn) Unsummen zahlen würden. Zwar hat sich Adira mittlerweile in Londo verliebt, und der Gedanke ihn so zu hintergehen schmerzt sie, doch Trakis lässt ihr keine andere Wahl: Bei ihrem nächsten gemeinsamen Treffen flösst sie Londo ein Schlafmittel ein und stiehlt die Purpurdaten. Als Londo am nächsten Tag den Diebstahl bemerkt, ist er außer sich vor Wut. In seiner Verzweiflung bittet der Commander Sinclair um Hilfe. Unterdessen ist Garibaldi einem Hacker auf der Spur, der den sicheren (und streng den obersten Offizieren und Botschaftern für wichtige Nachrichten vorbehaltenen) Goldkanal für private Transmissionen benutzt. Sein kleiner Wettstreit gegen den Hacker offenbart jedoch schon bald einen höchst tragischen Hintergrund...
Erwähnenswerte Synchro-Fehler:
Auch diese Folge bietet wieder mehrere Beispiele, wo durch die unsorgfältige Übersetzung einiges an Humor verlorengegangen ist. Neben dem in der deutschen Synchrofassung deutlich weniger witzigen Dialog zwischen Londo und G'Kar zu Beginn der Folge finde ich da insbesondere die Szenen erwähnenswert, in denen Londo und G'Kar ihre jeweiligen Attachés auf die Verhandlungen vorbereiten:
Londo: "Don't give away the homeworld."
G'Kar: "Just don't give away the homeworld."
Dieser Gag wurde aus welchen Gründen auch immer in der deutschen Fassung nicht übernommen:
Londo: "Nichts riskieren wenn's um die Heimat geht!"
G'Kar: "Lassen Sie sich nicht über den Tisch ziehen."
Review:
Vor allem zu Beginn dominieren noch die leichteren Töne, wie z.B. der Dialog zwischen G'Kar und Londo und die köstliche Ankunft von Ko'Dath. Auch die (übrigens sowohl von Fabiana Udenio als auch Peter Jurasik wirklich phänomenal gespielte) Romanze macht zunächst einen äußerst harmonischen und unproblematischen Eindruck. Doch mit der Zeit werden diesem Heile Welt-Szenario immer tiefere Risse zugefügt. Wir erfahren, dass Adira eine Sklavin ist und von Trakis dazu gezwungen wird, ihm Londo's Purpurdaten zu besorgen. In einer Szene kurz darauf wird uns ein weiteres mal auf sehr anschauliche Weise aufgezeigt, dass Londo längst nicht der unbedarfte Spaßmacher ist, für den man ihn halten könnte. Tatsächlich steckt hinter der stets gut gelaunten Fassade ein zutiefst einsamer, enttäuschter, deprimierender und verlorener Mensch bzw. Centauri. Es ist genau diese melancholisch-verzweifelte Seite, weshalb man Londo sein Abenteuer mit Adira so richtig gönnt.
Um so bestürzter ist man, als sich dann herausstellt, was dahinter steckt. Die darauffolgenden Szenen, also Londo immer noch zutiefst glücklich zu sein scheint und Adira mit romantischen Geschenken überhäuft, sind wirklich herzzerreißend - weiß man doch da schon, dass Adira Londo gegen ihren Willen hintergehen und bestehlen wird. Es bricht einen das Herz, zu sehen, wie sich dieser in seinem Leben verlorene Mensch gänzlich an sein Abenteuer mit dieser bezaubernden Tänzerin klammert, wie ein Ertrinkender an einen Grashalm - der in Kürze zu reißen droht. Zusätzliche Tragik erhält die Romanze natürlich dadurch, dass Adira sich mittlerweile ebenfalls in Londo verliebt hat, und ihn zu hintergehen das letzte ist was sie tun will. Auch hier gilt wieder festzuhalten, dass die gemeinsamen Szenen zwischen Londo und Adira sowohl von Peter Jurasik als auch von Fabiana Udenio glänzend gespielt werden. Nichtsdestotrotz wird die Handlung, auch wenn sie mit zunehmender Laufzeit immer tragischere Untertöne annimmt, immer wieder durch humorvolle Momente aufgelockert. Köstlich z.B. jene Szene, als sich Vir mit einer Art centaurischem Gameboy die Warterei auf Botschafter Londo vertreibt, und wenig später dann G'Kar damit spielt.
Auch die ungewöhnliche und gelungene "Paarung" von Sinclair und Londo sorgt für einiges an Humor, z.B. wie sich Sinclair beim Barbesitzer durchsetzt, oder auch als das Team kurz nach Londo's Versicherung, er hätte auch in der Unterwelt einige Freunde, angegriffen wird. Vor allem Sinclairs herrlich trocken-zynisches "I take it these are not them?" ist einfach nur köstlich. Am Ende gibt es dann nochmal eine herrliche Ironie des Schicksals, als just G'Kar Londo's Karriere und die gesamte Centaurirepublik - natürlich unbewusst und unbeabsichtigt - rettet. Zu einem Zeitpunkt, als G'Kar noch eher den Charakter eines Unruhestifters und eindimensionalen Bösewichts hatte, sorgt dies für beim geneigten Zuschauer für einiges an Schadenfreude - man gönnt es diesem listigen Reptilienwesen einfach . Und auch das Ende dieser Episode ist sehr gelungen: anstatt uns ein Happy End zu servieren, muss Londo mitansehen, wie ihn die große Liebe seines Lebens, von Schuldgefühlen geplagt, verlässt. Wer hier mit Londo kein Mitgefühl empfindet, der hat echt ein Herz aus Stein.
Die B-Story rund um den Hacker im Goldkanal ähnelt in Struktur und Aufbau der Handlung rund um Londo und Adira. Auch hier wirkt das ganze zu Beginn wie ein eher lockerer, witziger Wettstreit, der vor allem rückwirkend betrachtet - mit dem Wissen dass Ivanova für die private Nutzung des Goldkanals verantwortlich ist - einiges an Humor zu bieten hat. Doch auch hier nimmt die anfangs sehr humoristische Handlung am Ende tragische Züge an, als der Grund für Ivanova's Handeln offenbart wird, versucht sie doch nur, mit ihrem sterbenden Vater in Verbindung zu treten, um sich von ihm verabschieden zu können. Christopher Franke's Musik ist zwar vielleicht in dieser Szene nicht ganz so gelungen wie in späteren, tragischen Momenten der Serie, da er etwas zu verkrampft versucht auf die Tränendrüse zu drücken, trotzdem konnte diese Szene überzeugen und auch berühren - und war sowohl von Robert Phalen als auch insbesondere von Claudia Christian glänzend gespielt.
Gleiches gilt für die darauffolgende, abschließende Szene zwischen Garibaldi und Ivanova, als dieser ihr offenbart dass er das Problem gefunden hat. Er macht ihr klar, dass sie ihn im Endeffekt doch nicht austricksen konnte, trotzdem wird er sie nicht verraten und richtet ihr zugleich sein Mitgefühl aus. Auch hier konnten die Darstellerleistungen wieder einmal absolut überzeugen - vor allem im englischen Originalton, wo die Darsteller in ihrer Stimme doch noch etwas mehr Emotionen und Nuancen erkennen lassen. Bei allem Lob für die Folge muss jedoch auch festgestellt werden, dass es im Vergleich zu späteren Episoden noch etwas an Spannung und vor allem Dramatik mangelt. Zudem hatte die Serie zu dieser frühen Stunde noch nicht ihre Stimme und ihr Tempo gefunden - alles wirkt noch etwas unbeholfen zusammengestoppelt und nicht wie aus einem Guss. Kleinere Schwächen wie das mittlerweile doch eher veraltet wirkende Neon-Design der Clubs oder auch, dass Londos sonst so hochstehendes Haar völlig unter der an seinem Kopf eng anliegenden Kapuze verschwindet, drücken die Folge schließlich trotz der gelungenen Romanze und einiger starker Szenen auf "nur" leicht überdurchschnittliches Unterhaltungsniveau.
Fazit:
"Die Purpurdaten" bietet eine gute Kombination aus Humor und Tragik, bei der vor allem einige witzige Dialoge und großartige Einzelszenen überzeugen können. Insgesamt fehlt es aber der Handlung etwas an Spannung, Tempo und vor allem Dramatik, da die Serie in diesem frühen Stadium einfach noch nicht ihren Erzählfluss gefunden hat.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
Produktionsnotizen:
Vom Skript zur Folge:
Auch wenn man sich bei den 3 Volumes der "Babylon 5: Other Voices"-Skriptbücher (also jenen Drehbüchern, die nicht von JMS verfasst wurden) zumeist bemüht hat, möglichst frühe Entwürfe heranzuziehen um so viele Unterschiede wie möglich im Vergleich zur fertigen Folge aufzuzeigen zu können, ist von „Die Purpurdaten“ leider "nur" die Letztfassung enthalten. Dementsprechend gering sind die Unterschiede zwischen dem Drehbuch und der Episode. Immerhin, zwei kleine Änderungen gibt es dann doch noch:
Der Kampf zwischen Sinclair, Londo und den Angreifern hätte ursprünglich deutlich länger und blutiger ausfallen sollen. So hätte Londo einen der Angreifer getötet, und dabei Sinclair mit seiner Kaltblütigkeit aber auch seinem Kampfesgeschick überrascht.
Aus dem Dialog zwischen Londo und Adira am Ende der Folge wurden zwei nicht uninteressante Sätze geschnitten:
Adira: „Weißt du das Freiheit für einen Sklaven bedeutet, Londo?“
Londo: „Wir Centauri sind alle Sklaven, Adira. Sklaven unserer Eitelkeiten, unserer Masken, der Wahrung des äußeren Scheins.“
Quelle: „Babylon 5 Scripts: Other Voices - Vol. 1”
Anektoden zur Produktion der Episode
Der Leibwächter, der Londo und Sinclair im Dark Star-Club aufhält, wird von Larry diTilli's Bruder dargestellt. Und jener Mann, der von Ko'Dath unwirsch abgewiesen wird, ist Chuck Norris Sohn. Larry diTillio meint dazu: „Was bringt es, Story Editor zu sein, wenn du deinen Freunden und deiner Familie nicht gelegentlich etwas Arbeit zuschanzen kannst?“
Quelle: „Babylon 5 Scripts: Other Voices - Vol. 1”
Das sagen die Schauspieler und der Drehbuchautor
Peter Jurasik über Londo's Liebesszenen: „Woran ich mich dabei zuerst erinnere ist, dass sich Jerry Doyle darüber aufgeregt hat, dass ich vor ihm eine Liebesszene hatte! Er konnte nicht glauben, dass der relativ kleine, pummelige Charakterdarsteller mit den großen Haaren zuerst eine bekommt.“
Larry DiTillio über sein Drehbuch: „Die Prämisse die er (JMS) mir gab, habe ich verworfen, was für ihn ok war. Darin ging es um Dust, die Droge die Joe geschaffen hat und die dann in der 3. Staffel vorkam. Doch ich habe das mit Dust nie so recht verstanden, denn... warum würde jemand eine Droge nehmen wollen, durch die man durchdreht? Normalerweise nimmt man Drogen weil sie einen sich gut fühlen lassen. Ich dachte, es sei eine etwas dubiose Geschichte, und ich wollte die Handlung auf eine etwas höhere Ebene führen, deshalb hatte ich die Idee mit den Purpurdaten.“
Peter Jurasik über eine schlüpfrige Szene, die nie gedreht wurde: „So stand es ihm Drehbuch: Wir liegen gemeinsam im Bett, und sie muss irgendwo hin und steht auf – und da sollte es eine Einstellung aus meiner Position geben, wie ich ihr nachsehe, und man sieht die weiblichen Genitalien der Centauri, 3 kleine Abdrücke auf jeder Seite des Rückens. Aber ich denke, als sie das fertig vorbereitet hatten, haben sie es sich wohl angesehen und gedacht "Uh, wir werden das doch nicht filmen, oder? Das sieht irgendwie seltsam aus."“
Drehbuchautor Larry DiTillio über die umstrittene Szene, als sich Sinclair unerkannt in die Unterwelt schleicht: „Wenn sich der Bürgermeister von New York einen Hut aufsetzt und in einen alten Mantel schlüpft und sich in die Menge stürzt, könnte er möglicherweise herumschlendern ohne erkannt zu werden. Bedenkt, Babylon 5 beherbergt eine Viertel Million Menschen, also denke ich nicht dass es lächerlich sei zu sagen, Sinclair könnte nicht in Verkleidung – auch wenn es natürlich nicht wirklich eine Verkleidung war, er war einfach nur in Zivilkleidung – unerkannt bleiben. Vielleicht lag ich falsch, aber für mich schien das plausibel. Und vor allem zeigte es, dass Sinclair sich zwar gern an Regeln hält, aber auch nicht davor zurückschreckt diese ein wenig zu verbiegen um jemandem zu helfen.”
Peter Jurasik über seine Figur: „Diese wilde, verrückte Figur zu nehmen und sie in eine innige romantische Situation mit diesem wunderschönen italienischen Mädchen dass sie gecastet hatten zu bringen... es war eine wundervolle Herausforderung für mich. Ich habe nie etwas zu Joe gesagt, aber ich war dafür wirklich dankbar, da all die Versprechungen dass Londo eine vielschichtige, sich weiterentwickelnde Figur wäre wahr wurden. Ich habe einfach nur versucht, darauf so gut als möglich zu reagieren.“
Claudia Christian über die Sterbeszene ihres Vaters: „Der Darsteller der meinen Vater spielte hatte einen Moment, der nicht in der fertigen Episode war. Er hustete sehr viel, und die Kamera war auf meinen Rücken gerichtet weshalb man mein Gesicht nicht sehen konnte – und ich musste lachen! Die Crew dachte, ich würde weinen, aber in Wirklichkeit hab ich mich kaputtgelacht. Er hatte mit dem Husten einfach übertrieben. Die Leute waren wohl ziemlich bewegt, weil sie dachten "Seht, sie weint sogar off-camera" – und dabei habe ich mich schiefgelacht!“
Larry diTillio über Ivanovas Gespräch mit ihrem Vater: „Mir gefiel Ivanovas Szene mit ihrem Vater sehr gut, aber als ich sie auf dem Bildschirm sah, merkte ich das etwas fehlte. Es dauerte ein paar Tage bis ich es genauer ausmachen konnte, aber dann hatte ich es: Ivanova's Vater hat alles gesagt, was er zu seiner Tochter sagen musste, aber sie hat nie all das gesagt was sie zu ihm hätte sagen sollen. Glücklicherweise war es mir möglich, diesen Fehler in meinem Drehbuch zu "Im Ring des Blutes" zu korrigieren. Eine Gelegenheit, die man nicht oft bekommt, und die ich dankbar und freudig ergriffen habe.“
Peter Jurasik über seine Leistung in "Die Purpurdaten": „Wissen Sie, ich blicke auf die Episode zurück und bin mir nicht sicher wie gut meine Arbeit ist. Aber sie kommt wirklich von Herzen.“
Quellen:
„Babylon 5 Scripts: Other Voices - Vol. 1”
„Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 1: Signs and Portents”
Kommentare von JMS
„Es liegt in meiner üblichen perversen Natur dass in einer Serie in der normalerweise der Held das Mädchen bekommt, die erste Figur die flachgelegt wird Londo ist. Das ist etwas, dass man nicht unbedingt erwartet, und es zeigte eine andere Seite von ihm, nämlich dass er ein Romantiker ist. Und er ist jemand der in gewisser Weise glaubt, er sei ein Held.“
Quelle: „Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 1: Signs and Portents”
„Wir geben "Die Purpurdaten" mit Clive Revell und Fabiana Udeno gerade den letzen Schliff. Es ist eine sehr unkonventionelle und lustige Geschichte (von Larry DiTillio, natürlich), die eine neue Seite zu Londos Charakter hinzufügt. Sie konfrontiert unsere Figuren mit neuen Situationen und es macht Spaß zuzusehen, wie sie unter diesen neuen Bedingungen reagieren.“
„Trakis, Adiras Eigentümer, war kein Centauri, aber (und das ist etwas, das wir vielleicht im weiteren Verlauf noch einmal aufgreifen werden) er war einmal ein Sklave der Centauri.“
„Fabina hat sich nicht dem Kopf rasiert, um Adira zu spielen; es handelt sich um eine künstliche Glatze aus der Maske. Gleiches gilt für alle anderen Centaurifrauen. (Der Witz ist: das eine Mal, als wir eine glatzköpfige Frau als Statistin HATTEN, haben alle, die es nicht wußten, ständig betont, wie unecht doch diese Glatzenkappe aussehen würde ...)“
„Was Du da ansprichst, stimmt genau; deswegen haben wir das Psi Corps auf diese Art angelegt, um zu *verhindern*, daß es jedes Mal zur Deus Ex Machina wird. Das hat mich schon immer an der Behandlung von "Empathen" bei ST gestört; es handelt sich um eine fürchterliche Verletzung der Privatsphäre. Das Psi Corps hat strenge Regeln darüber, wer unter welchen Umständen gescannt werden kann und wer nicht. In "Purpur" hätte sie nicht einfach hingehen und Trakis scannen können. Sie müßte engagiert werden, einen Arbeitsvertrag haben und es *nur* in den oberflächlichen Gedanken finden, keine gezieltes Herumwühlen. Und dies ist der EINZIGE - noch mal: der EINZIGE - Fall, daß so etwas während der gesamten Staffel gemacht wird, abgesehen von der zufälligen Kollision mit Londo in der ersten Episode. Wir werden uns später noch eingehender mit den Regeln und Vorschriften des Psi Corps beschäftigen und herausarbeiten, daß es vieles gibt, das ihnen vom Gesetz strengstens verboten wird.
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„Wegen Ivanova... es nicht wirklich ein Versuch, Mitleid zu erwecken, sondern dazu da, zu betonen, daß sie jemand ist, der ein ziemlich schweres Leben hatte und immer noch hat. Es ist für sie wie Achterbahn fahren und ihre Art damit umzugehen ist, es in sich hineinzufressen. Sie hatte ihr ganzes Leben lang Angst und sie wird noch mehr haben. Wir haben angefangen, das auf verschlungen Wegen zu verfolgen, was wahrscheinlich niemand bemerkt, und es dennoch gelegentlich zum Kernpunkt der Geschichte gemacht. Ein kleiner Punkt, den wohl niemand bemerken wird: nach diese Episode fängt sie an, mit ihrem Haar, das wir bis jetzt bewußt streng gehalten haben, herumzuexperimentieren. Auf einmal hat sie niemanden, für den sie irgend etwas darstellen muß und sie muß anfangen, ihren eigenen Weg zu finden und das ist nicht einfach.“
„Wir *hatten* uns was ausgedacht, wo Londo im Bett sitzt, gerade wundervollen Sex hatte und ihm die Haare schlapp herunterhängen... aber wir haben uns in einem Anfall von Zurechnungsfähigkeit dagegen entschlossen.“
Quelle: Der deutsche Lurker’s Guide für Babylon 5
Zusammengestellt von Christian Siegel
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